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Abchasien im
Unabhängigkeitskampf gegen Dschingis Khan bis Saakaschwili |
Moskau, Pjotr Romanow, Durch die
Zuspitzung der Situation um Abchasien hat Georgien offenbar selbst seine
potentiellen Verbündeten vergällt.
Am Montagabend "zitierte" das georgische
Fernsehen folgende Erklärung des Nato-Sprechers James Appathurai: "Die
Nato-Länder denken, dass die russischen Friedenskräfte aus der
Konfliktzone abziehen müssen. In dieser Phase können wir nicht sagen,
dass sie durch die Nato-Truppen abgelöst werden, doch erklären wir, dass
der Abzug dieser 'Blauhelme' notwendig ist."
Überträgt man diese Worte aus dem
Diplomatischen ins Allgemeinverständliche, so bedeuten sie, dass die
Nato einem Einmarsch Georgiens nach Abchasien grünes Licht gibt. Wie
sonst kann der Vorschlag verstanden werden, aus der Konfliktzone die
russischen Friedenstruppen abzuziehen, durch niemanden abzulösen und so
einen offenen Korridor für die georgischen Panzer zu schaffen?
Dass Tiflis diesen Wunsch hat, ist
verständlich, doch die Nato will eine so offenkundige Verschärfung
gegenüber Moskau nicht. Auch sonst werden die Nato-Soldaten
erfahrungsgemäß nur sehr ungern dorthin geschickt, wo sich Kugeln
verirren können.
Ergebnis: Georgiens Präsident Michail
Saakaschwili hat sich eine öffentliche und sehr unangenehme Kopfwäsche
zugezogen.
Vom Standpunkt der Nato hat Tiflis eine
"schreckliche Entstellung" der Information zugelassen. "Ich möchte
betonen, dass diese Mitteilung völlig falsch ist. Ich habe nichts
dergleichen gesagt, auch im Nato-Rat wurde nichts dergleichen gesagt",
sagte Appathurai bereits am Dienstagmorgen.
Aber wer schert sich um den Nato-Rat? Um
eines Krieges willen lügt Georgien auch sonst. Es sei zum Beispiel daran
erinnert, wie Saakaschwili während des Tiflis-Besuchs von George W.
Bush, der von Georgiens Geschichte wohl nicht mehr weiß als von den
Zulus oder Quechuas, ihm seine eigene, völlig entstellte Version der
gewaltsamen Versklavung Georgiens durch die Russen servierte. Dabei ist
es ein historischer und dokumentarisch belegter Fakt, dass im Gegenteil
Tiflis mehrmals Moskau bat, die Georgier unter die Fittiche zu nehmen
und vor dem unausweichlichen Absturz zu retten. Georgien sei eine
winzige christliche Insel inmitten eines moslemischen Meeres, das nach
dem Fall von Konstantinopel überall ringsum toste.
Die Verantwortung war groß, auch auf
Jahrhunderte hinaus, deshalb wies Zar Pawel I. die Bitte des georgischen
Herrschers Georgi XII. von 1798 zurück. Pawels Sohn, Zar Alexander I.,
wollte es ihm gleichtun, aber auf eine Zusage bestand der Staatsrat, der
das Argument ins Feld führte, das rechtgläubige Russland sei
verpflichtet, seinen Glaubensbrüdern zu helfen.
Die gleiche Verlogenheit zeichnet die
Darstellung des Wesens des georgisch-abchasischen Konfliktes aus. Auf
jedem noch so kleinen Stück des vom Menschen erschlossenen Festlands
überdeckt die Spur eines Menschen tausende Spuren seiner Vorgänger: der
moderne Turnschuh den Kommisstiefel, der Damenschuh die Kanonenstiefel
eines Okkupanten, die Spur eines römischen Legionärs die eines
Barfüßigen usw. So dass der seit Ewigkeiten ausgestoßene Schrei: "Das
ist mein Land!", wenn man ernsthaft spricht, immer erst bewiesen werden
muss.
Die Abchasen hatten, anders als viele
andere Völker, Glück: Sie sind in der Geschichte des Landes, in dem sie
leben, wirklich sehr tief verwurzelt. Abchasien war schon im grauen
Altertum unabhängig und den Chronisten sehr wohl bekannt als ein an
Kolchis (antikes georgisches Königreich) grenzendes Land.
Diese Unabhängigkeit wurde im Laufe von
vielen Jahrhunderten mehrmals unterbrochen. Abchasien war zum Beispiel
von den Griechen besetzt, es gab dort griechische Kolonien. Dennoch
erhebt Athen keinen Anspruch auf das heutige Abchasien. Es wurde von den
Mongolen beherrscht, aber auch diese erheben keinen Anspruch. Eine
Zeitlang standen die Abchasen unter der Herrschaft von Mithridates. Die
Abchasen sind geblieben, Mithridates ist gegangen. Sie gehörten zum
Alten Rom, aber Berlusconi beabsichtigt überhaupt nicht, sich die
Rüstung eines Legionärs anzulegen. Sie gehörten auch den Türken, die
Geschichte ist eben lang, doch auch die Türken wollen nichts von
Abchasien.
Viele Male gehörte Abchasien auch zu
Russland, mehrmals ging es in seine Obhut freiwillig über. Einmal, im
Jahr 1811, wurde es Russland nach dem Friedensvertrag von Bukarest
zugeteilt. Aber auch die Russen streben nicht danach, mit Gewalt
Abchasien an sich anzuschließen.
Abchasiens Unabhängigkeit ist älter als
die georgische, dennoch herrschten auch die Georgier in Abchasien für
kurze Zeit, ohne allerdings die Liebe der Abchasen erobert zu haben. Die
neueste Geschichte ist noch unangenehmer. Nachdem unter Stalin die
Griechen und Armenier aus Abchasien ausgesiedelt worden waren, wurden
dorthin über 100 000 Georgier gewaltsam hingebracht. So löste der
Georgier Stalin die Nationalfrage: die einen vertrieb er, den anderen
schenkte er fremde Häuser. Übrigens wurden den Georgiern zur gleichen
Zeit auch die von den Balkaren besiedelten Gebiete sowie die Gegend um
den Berg Elbrus übergeben. Ein Teil der Georgier wurde nach
Tschetschenien umgesiedelt. Von dort flohen sie später in Eintracht.
Als Ausgangspunkt der heutigen Probleme
zwischen Abchasien und Georgien kann der Amtsantritt des ersten
georgischen Präsidenten Swiad Gamsachurdija betrachtet werden, eines
Intellektuellen, Demokraten und Liberalen nach außen und eines extremen,
faschistoid gefärbten Nationalisten im Lande selbst. Gamsachurdija kam
aus dem großen sowjetischen Imperium und versuchte sofort, innerhalb
Georgiens sein eigenes nationalistisches Mini-Imperium zu schaffen. Er
stieß jedoch auf Widerstand. Nach Abchasien konnten nicht einmal die
Panzer vorrücken. Die Politik seiner Nachfolger ist lediglich die
Fortsetzung desselben Kurses, allerdings unter neuen Bedingungen, mit
neuen Gönnern und einer neuen demagogischen Propaganda.
Meiner Ansicht nach ist der jetzige Streit
um Abchasien grundsätzlich gegenstandslos. Schon der Nationalist
Gamsachurdija gab den Abchasen durch seine Handlungen alle notwendigen
Beweise für ihre Unabhängigkeit.
Abchasien verlor seine Unabhängigkeit
mehrmals, aber ebenso oft eroberte es sie zurück. Es hat also Übung,
zudem sind die Abchasen geduldig. Wenn sie es vermochten, Mithridates,
Dschingis Khan und das Alte Rom zu überleben, werden sie auch
Saakaschwili überstehen.
30.04.2008
RIA Novosti
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Abchasiens Parlament
fordert von UNO objektive Einschätzung georgischer Provokationen |
Suchum, Die Volksversammlung (abchasisches
Parlament) ruft den Präsidenten der Republik auf, sich der Beteiligung
am georgisch-abchasischen Verhandlungsprozess unter der
UNO-Schirmherrschaft zu enthalten, solange die Weltgemeinschaft die
aggressiven Handlungen der georgischen Seite nicht objektiv einschätzt
und Georgien seine im Moskauer Abkommen vorgesehenen Verpflichtungen
nicht erfüllt.
In dem Aufruf an Präsident Sergej Bagapsch
bringen die Abgeordneten eine ernsthafte Besorgnis im Zusammenhang mit
der Aufstockung der georgischen Streitkräfte an der Grenze zu Abchasien
und mit der neuen militärischen Provokation Georgiens zum Ausdruck, in
deren Ergebnis die abchasische Luftverteidigung einen georgischen
unbemannten Aufklärungs-Flugkörper abgeschossen hat.
„Ungeachtet der mehrmaligen Warnungen
unternimmt Georgien zielgerichtet, in Verletzung der Bedingungen des
Verhandlungsprozesses, Flüge über Abchasien in der Konfliktzone“, heißt
es im Aufruf.
„Bei dem Versuch, der Verantwortung für
die ständigen Verletzungen der getroffenen Abkommen und der Resolutionen
des UNO-Sicherheitsrates sowie für die bewusste Desinformation der UNO
und der anderen Vermittler im Verhandlungsprozess zu entgehen, wird
Russland von Georgien der Verletzung des georgischen Luftraumes und der
Vernichtung eines unbemannten Flugkörpers bezichtigt“, wird im Aufruf
betont.
Die abchasischen Abgeordneten sind darüber
entrüstet, dass die unverhohlenen Provokationen Georgiens von der
Weltgemeinschaft in der Gestalt der UNO und von Vertretern der Gruppe
der Freunde des UNO-Generalsekretärs gebührendermaßen und objektiv nicht
eingeschätzt werden.
„Zugleich zeigten sie deutlich ihre
negative Einstellung zur Entscheidung Russlands, die Sanktionen gegen
Abchasien aufzuheben und der Republik die notwendige Hilfe zu erweisen“,
heißt es im Aufruf.
„Durch Unterstützung der
Wirtschaftssanktionen verweigern die Vertreter der Gruppe der Freunde
des UNO-Generalsekretärs dem abchasischen Volk das Recht auf eine
würdige Entwicklung seines Landes“, schlussfolgerte das abchasische
Parlament.
30.04.2008
RIA Novosti
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Russland stockt
Personal von Friedenstruppen in Abchasien um 50 Prozent auf |
Suchum, Russland hat das Personal
der Truppen für die Erhaltung des Friedens in Abchasien um die Hälfte
aufgestockt.
Am Mittwoch wurde ein zusätzliches
Kontingent nach Abchasien verlegt, teilte dessen Außenminister Sergej
Schamba Journalisten in Suchumi mit. "Die Zahl der Friedenssoldaten
wurde bis auf die im Moskauer Abkommen über die Feuereinstellung und
Entflechtung der Kräfte vom 14. Mai 1994 festgelegte Obergrenze erhöht.
Laut Dokument soll sich das Friedenskontingent aus 3000 Mann
zusammensetzen. Im Laufe der letzten 14 Jahre wurden in Abchasien knapp
2000 Friedenssoldaten stationiert", sagte Schamba.
Der Minister erinnerte daran, dass die
russischen Friedenskräfte gemäß ihrem Mandat die rivalisierenden Seiten
im Fall einer Kriegsgefahr zu entflechten haben. "Die abchasischen
Behörden begrüßen die Aufstockung des Personals der Friedenstruppen,
weil die Sicherheit dadurch nur erhöht wird", sagte Schamba.
Am Dienstag hatte das russische
Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass die Entwicklung in der
georgisch-abchasischen Konfliktzone eine Aufstockung des Personals der
Kollektiven Friedensmacht der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS)
erforderlich macht. Dabei wird die in dem Beschluss der GUS-Staatschefs
vom 22. August 1994 festgehaltene Obergrenze für die Personalstärke
nicht überschritten. Die georgischen Behörden bezeichneten die Pläne
Russlands zur Aufstockung der Friedensmacht in Abchasien als
unannehmbar.
30.04.2008
RIA Novosti
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Washington über
Russlands Pläne zur Aufstockung der Friedensmacht in Abchasien besorgt |
Moskau, Das Weiße Haus hat
Besorgnis über Pläne Russlands zur Aufstockung der Friedensmacht in
Abchasien aufzustocken.
"Wir sind beunruhigt über Meldungen aus
der Region. Der US-Präsident ist von der jüngsten Entwicklung in
Abchasien unterrichtet", sagte der für nationale Sicherheit zuständige
Sprecher des Weißen Hauses, Gordon Johndroe, am Mittwoch in Washington.
Am selben Tag hatte auch NATO-Sprecher James Apparthurai seine Position
zur Politik Russlands geäußert, legale Beziehungen zu Abchasien und
Südossetien herzustellen. Die von Russland angekündigte Möglichkeit der
Gewaltanwendung schüre Spannungen und untergrabe die territoriale
Integrität Georgiens, so Apparthurai.
Zur Absicht Russlands, das
Friedenskontingent in der georgisch-abchasischen Konfliktzone
aufzustocken, sagte Apparthurai, das sei technisch zwar möglich, werde
aber nicht zum Abbau der Spannungen beitragen. "Die Verbündeten
unterstützen einmütig die Unteilbarkeit Georgiens und werden nie
Schritte fördern, die diese sowohl de jure als auch de facto
unterhöhlen", sagte der NATO-Sprecher.
Die Allianz verfolge mit Besorgnis die
Entwicklung in der Region und rufe die Seiten auf, auf barsche Rhetorik
zu verzichten und keine Schritte zu unternehmen, die die Situation noch
weiter zuspitzen könnten. Zugleich sagte Apparthurai, ihm lägen keine
Angaben darüber vor, dass Georgien seine Truppen in die Konfliktgebiete
verlege und Russland sein Friedenskontingent bereits aufstocke.
Am Dienstag hatte das russische
Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass die Entwicklung in der
georgisch-abchasischen Konfliktzone eine Aufstockung des Personals der
Kollektiven Friedensmacht der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS)
erforderlich mache. Dabei werde die in dem Beschluss der GUS-Staatschefs
vom 22. August 1994 festgehaltene Obergrenze für die Personalstärke
nicht überschritten. Die georgischen Behörden bezeichneten die Pläne
Russlands zur Aufstockung der Friedensmacht in Abchasien als
unannehmbar.
30.04.2008
RIA Novosti
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RBC Daily": Konflikt um Abchasien kann zum
Funken am Pulverfass Kaukasus werden |
Der russisch-georgische Konflikt um
Abchasien und Südossetien hat sich bis zum Äußersten verschärft,
schreibt die Zeitung "RBC Daily" am Mittwoch.
Am gestrigen Dienstag warf Moskau Tiflis
vor, einen Einmarsch nach Abchasien vorzubereiten. Zudem wolle Russland
seine Friedenstruppe in Abchasien auf 3000 Mann erhöhen. Daraufhin
beschuldigte Tiflis Moskau wiederum der Aggression. Den Worten nach ist
Georgien bereit, um Abchasien zu kämpfen, die USA aber sind es vorläufig
nicht. Russland ergreift die Gelegenheit, um Georgien den Nato-Beitritt
zu erschweren.
Experten sind der Ansicht, dass weder
Georgien noch Russland derzeit zu militärischen Schritten bereit sei.
"Uns steht in wenigen Tagen eine Inauguration bevor, von welchem Krieg
kann da eine Rede sein", so Professorin Alla Jaskowa vom Europa-Institut
der Russischen Akademie der Wissenschaften. "Vorläufig sind das nur
Muskelspiele", sagt der deutsche Politologe Alexander Rahr überzeugt.
"Ich denke, nach den Verhandlungen Russlands mit der EU und der Nato
wird eine Entspannung eintreten", prognostiziert der georgische Experte
Paata Sakarejischwili.
Die Nerven sind auf beiden Seiten dermaßen
gespannt, dass schon ein Funke einen bewaffneten Konflikt auslösen kann.
Ob sich der Westen da einmischt, ist die große Frage. Gestern widerlegte
Nato-Sprecher James Apathurai georgische Medienberichte, die Nato
verlange angeblich den Abzug der russischen Friedenstruppen aus
Abchasien. "Die Rhetorik kann beliebig sein, aber die USA haben Irak und
können nicht genügend Freiwillige für Afghanistan zusammenbringen",
bemerkt Jaskowa.
Das Höchste, was sich der Westen beim
Schusswechseln in Abchasien erlauben könne, sei die Weigerung, Russland
in die WTO aufzunehmen und sein Ausschluss aus der G8, so die Experten.
"Russland versucht, Georgien den Beitritt
zur Nato zu erschweren", sagt Alexander Chramtschichin, Experte vom
Institut für politische und militärische Analyse. "Das ist nicht nur die
Position des Kreml, vielmehr der Konsens der gesamten russischen
Gesellschaft", bestätigt Jaskowa.
Offenbar geht man im Kreml von Folgendem
aus: Wenn schon Georgiens Nato-Beitritt unvermeidlich ist, soll es der
Allianz ohne Abchasien und Südossetien beitreten. Zumindest wird das
Russland die Möglichkeit geben, die Präsenz am Schwarzen Meer und in
Transkaukasien zu erhalten.
30.04.2008
RIA Novosti
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Konflikt
um Abchasien - Russland droht Georgien |
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat
Georgien mit "Vergeltungsmaßnahmen" gedroht, falls Georgien in Abchasien
und Südossetien militärisch eingreift.
"Wenn Georgien seine mehrfach
ausgesprochene Drohung wahr macht, militärisch in Südossetien und
Abchasien vorzugehen, dann wären wir gezwungen, Vergeltungsmaßnahmen zu
ergreifen, um das Leben unserer Bürger zu schützen", sagte er in
Luxemburg. "Ich rate, nicht Wirkungen und Ursachen zu verwechseln."
Lawrow warf der georgischen Führung vor,
heimlich "Offensivwaffen" erworben zu haben. "Wir könnten eine Reihe von
Beispielen zeigen, die darauf hindeuten, dass die georgische Führung
versuchen könnte, die Abspaltungen in Abchasien und Südossetien mit
Gewalt zu beenden."
EU widerspricht Russland
Lawrow rechtfertigte die Verstärkung
russischer Friedenstruppen in Abchasien. "Das spielt sich unterhalb
jener Obergrenzen ab, die vertraglich festgesetzt sind", sagte er.
EU-Chefdiplomat Javier Solana widersprach dem russischen Außenminister.
"Wir sehen zunehmende Spannungen. Und wir finden, dass diese Spannungen
deeskaliert werden sollten. Selbst wenn die Truppenverstärkung sich
innerhalb der zulässigen Obergrenzen bewegt, so denke ich nicht, dass
diese Verstärkung jetzt klug ist."
"Wir wollen ausschließlich verhindern,
dass der Konflikt von einem 'eingefrorenen' wieder zu einem 'heißen'
wird", sagte Lawrow. Russische Soldaten hätten ihr Blut vergossen, um
den Konflikt zu entschärfen: "Und wir können nicht zulassen, dass ihr
Blut erneut vergossen wird." Er fügte hinzu: "Alles, was wir über den
Schutz unserer Bürger gesagt haben, beruht auf der russischen
Verfassung. Die verpflichtet den russischen Staat, das Leben und die
Würde seiner Bürger zu beschützen, wo immer sie sich auch befinden."
Aufmarsch an der Grenze
Russland hat aus Sorge vor einem Einmarsch
georgischer Soldaten in die Konfliktregion seine Truppen in dem Gebiet
aufgestockt. Georgien habe in den vergangenen Tagen im Kodor-Tal rund
1500 Soldaten und Polizisten zusammengezogen, warf das russische
Verteidigungsministerium der Regierung in Tiflis vor. Damit werde ein
Brückenkopf für eine Militäroperation gegen Abchasien vorbereitet. Das
georgische Außenministerium dementierte die Truppenkonzentration.
Nach inoffiziellen Angaben aus Tiflis hat
Russland seine 1800 Soldaten im Rahmen des GUS-Mandats um ein Drittel
aufgestockt. Über ein Mandat der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS)
hat Russland in der Region seit 1994 Soldaten stationiert, die den
Frieden im Konfliktgebiet gewährleisten sollen. Laut der Vereinbarung
von damals sind bis zu 3000 GUS-Soldaten in Abchasien zulässig.
Georgien hatte zuletzt einen Rückzug der
russischen Friedenstruppen aus Abchasien und den Ersatz durch eine
UN-Mission verlangt. Moskau lehnte dies ab. Nach Angaben des Moskauer
Verteidigungsministeriums soll mit der Verstärkung der Friedenstruppen
ein "neues Blutvergießen" in der Region verhindert werden. Es gebe keine
Versuche Russlands, Abchasien und die ebenfalls von Georgien abtrünnige
Region Südossetien zu annektieren, hieß es in der Mitteilung weiter.
Saakaschwili ruft zur Vernunft auf
Georgiens Präsident Michail Saakaschwili
rief die Bevölkerung in Abchasien und Südossetien in einer von mehreren
Fernsehsendern übertragenen Live-Ansprache zur Vernunft auf. "Wir haben
das Ziel, in Frieden zu leben und nicht zu kämpfen", sagte Saakaschwili.
Er verwies auf die Unterstützung der "zivilisierten Welt", die ebenfalls
die territoriale Unversehrtheit der Kaukasusrepublik befürworte.
Georgien setze sich weiter für eine friedliche Lösung des Konflikts ein.
Die Führer von Abchasien und Südossetien lehnten eine Anbindung ihrer
Regionen an Georgien umgehend ab.
Zuvor hatten einzelne Regierungsmitglieder
Russland militärische Aggression vorgeworfen. Die georgische
Parlamentschefin Nino Burdschanadse kündigte an, dass Tiflis angesichts
der Spannungen den geplanten Beitritt Russlands in die
Welthandelsorganisation (WTO) blockieren werde.
Die Opposition in Tiflis warf Saakaschwili
vor, mit dem Konflikt vor der Parlamentswahl am 21. Mai von den
innenpolitischen Problemen des Landes abzulenken. Georgien, das Soldaten
im Irak stationiert hat, hatte die NATO zur Unterstützung in dem
Konflikt aufgefordert. Abchasien bat Russland bereits um zusätzlichen
militärischen Beistand. Der Westen reagierte zuletzt besorgt auf die
Zuspitzung der Lage im Südkaukasus.
Die Spannungen zwischen Georgien und
Russland haben sich verschärft, nachdem Kremlchef Wladimir Putin Mitte
April eine diplomatische Annäherung an Abchasien angeordnet hatte.
Tiflis wirft Moskau vor, im April ein Aufklärungsflugzeug über Abchasien
abgeschossen zu haben. Moskau wies die Vorwürfe zurück. Abchasien räumte
den Abschuss ein und begründete diesen mit der Verletzung seines
Luftraums.
29.04.2008
n-tv
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Nato beunruhigt über
von Moskau angekündigte Schutzmaßnahmen für Russen in Abchasien |
Luxemburg, Die Nato-Mitgliedsländer
sind beunruhigt über die Erklärung Russlands bezüglich des Schutzes der
russischen Bürger in der Republik Abchasien.
Das teilte eine Quelle im Hauptquartier
der Organisation in Brüssel am Dienstag RIA Novosti in einem
Telefongespräch mit.
In der vergangenen Woche äußerte der
Sonderbotschafter des russischen Außenministeriums, Waleri Kenjajkin,
Russland werde im Falle des Beginns eines militärischen Konfliktes
seitens Georgiens in Abchasien und Südossetien militärische Maßnahmen
für den Schutz seiner Landsleute treffen.
"Das wird sehr schlecht aufgenommen",
äußerte der Gesprächspartner.
Ihm zufolge haben die Bündnispartner den
Vorschlag Georgiens über die Regelung der Situation in Abchasien positiv
aufgenommen und wollen eine auswärtige Tagung des Nato-Rates in Georgien
organisieren, um sich vor Ort mit der Situation vertraut zu machen.
Tiflis forderte von Russland, die jüngsten
Entscheidungen in Bezug auf die beiden Republiken zu revidieren, die von
der georgischen Seite als Eingriff in seine Souveränität aufgefasst
werden. Zugleich versicherte es, von übereilten und unüberlegten
Schritten Abstand zu nehmen.
Laut dem Gesprächspartner sind die
Äußerungen des amtierenden georgischen Außenministers Dawid Bakradse,
die er am Montag auf einem Treffen in Brüssel im Format "26 plus 1"
tätigte, auf "politische Unterstützung" seitens der ständigen Vertreter
der Nato-Länder gestoßen.
Bakradse zufolge strebt Georgien den
Austausch der russischen Friedenskräfte in Abchasien durch UN-Blauhelme
an.
In diesem Zusammenhang schloss der
Gesprächspartner nicht aus, dass die Nato in der Sitzung des
Russland-Nato-Rates am Mittwoch in Brüssel die Situation um Abchasien
und Südossetien ansprechen werde.
Am 6. März hatte das russische Außenamt
mitgeteilt, alle im Jahr 1996 eingeführten wirtschaftlichen,
finanziellen und Verkehrssanktionen in Bezug auf Abchasien aufgehoben zu
haben und schlug den anderen Ländern der Gemeinschaft Unabhängiger
Staaten (GUS) vor, ebenfalls diese Einschränkungen aufzuheben.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat
der Regierung am 16. April aufgetragen, Hilfsmaßnahmen für die
Bevölkerung Abchasiens und Südossetiens auszuarbeiten und mit den
Behörden beider Regionen zusammenzuarbeiten.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion hatte
sich Abchasien für unabhängig von Georgien erklärt. Im August 1992
verlegte Tiflis seine Truppen nach Abchasien, die aber auf einen
erbitterten bewaffneten Widerstand stießen. Der blutige Konflikt endete
am 30. September 1993 mit dem faktischen Verlust Abchasiens durch
Georgien. Seitdem arbeitet Suchum beharrlich auf die Anerkennung seiner
Unabhängigkeit hin, die bislang von keinem einzigen Staat akzeptiert
wurde.
Tiflis betrachtet Suchum weiterhin als
Teil des Landes und bietet Abchasien umfassende Autonomierechte im
Staatsverband Georgiens an. Der Frieden in der georgisch-abchasischen
Konfliktzone wird von der GUS-Friedensmacht erhalten, der hauptsächlich
russische Militärs angehören. Die Verhandlungen über die Beilegung des
Konfliktes wurden 2006 abgebrochen. Eine ähnliche Situation besteht auch
in Bezug auf Südossetien.
29.04.2008
RIA Novosti
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Russland kündigt
Aufstockung der Friedenstruppe in Abchasien an |
Moskau, Russlands
Verteidigungsministerium hat am Dienstag eine Antwort auf mögliche
Versuche Georgiens ankündigt, Gewalt gegen die Friedenskräfte und die
russischen Bürger in den Republiken Abchasien und Südossetien
anzuwenden.
"Beliebige Versuche Georgiens, Gewalt zur
Lösung der Konflikte und Gewaltmaßnahmen gegen die russischen
Friedenskräfte sowie gegen die russischen Bürger anzuwenden, die sich
auf dem Territorium Abchasiens und Südossetiens aufhalten, werden eine
adäquate und harte Antwort bekommen", heißt es in einer Mitteilung des
russischen Verteidigungsministeriums.
Wie das Ministerium versichert, werden die
russischen Friedenstruppen in den Konfliktzonen auf dem Territorium
Georgiens weiterhin ihre Aufgaben entsprechend den internationalen
Verpflichtungen erfüllen.
"Die Verstärkung der georgischen
Truppengruppierung in unmittelbarer Nähe der Konfliktzonen, die
Drohungen, militärische Gewalt anzuwenden, und die sich in letzter Zeit
häufenden Provokationen der georgischen Behörden behindern aber die
Umsetzung der Friedensschutzaufgaben, die vor den russischen
Militärangehörigen stehen, und zwingen die Friedenskräfte, für sie nicht
typische Funktionen auszuüben sowie zusätzliche Posten für die
Gewährleistung der eigenen Sicherheit und die Aufrechterhaltung des
Friedens in den Regionen der Friedensoperationen einzurichten", hieß es.
"Diese Entwicklung machte eine Verstärkung
des Friedenskontingents der Streitkräfte Russlands im Rahmen der zuvor
vereinbarten zahlenmäßigen Stärke gemäß den internationalen
Vereinbarungen erforderlich, welche in entsprechenden Beschlüssen des
Rates der GUS-Staatschefs festgelegt worden waren", teilte das
Verteidigungsministerium mit.
Das Kommando der Kollektiven
GUS-Friedenskräfte im Raum des georgisch-abchasischen Konfliktes sah
sich gezwungen, 15 zusätzliche Beobachtungsposten entlang der
administrativen georgisch-abchasischen Grenze aufzustellen, heißt es in
der Mitteilung.
Wie das Verteidigungsamt feststellt,
befindet sich eine bewaffnete georgische Gruppierung unter Verletzung
der Vereinbarungen über die entmilitarisierte Zone im oberen Teil des
Kodor-Gebirgstals. Mitte April wurde diese Gruppierung wesentlich
verstärkt.
Außerdem registriert das
Verteidigungsministerium in letzter Zeit immer häufigere
Aufklärungsflüge der georgischen Fliegerkräfte, was "eine Bedrohung für
die Tätigkeit der russischen Friedenskräfte schafft".
"Georgiens bewaffnete Strukturen
beobachten weiterhin die Aktivitäten der Kollektiven GUS-Friedenskräfte
im Südlichen Sicherheitsraum (der georgische Kreis Sugdidi)", heißt es
im Dokument. "Unter Verletzung der geltenden Vereinbarungen beobachten
die georgischen Sicherheitsbehörden ständig die Transportmittel der
russischen Friedenskräfte, die vom Territorium Abchasiens aus in den
Südlichen Sicherheitsraum einreisen."
"Mehr noch: Mehrmals wurden Versuche
georgischer Fernsehreporter registriert, in die Posten der
Friedenskräfte einzudringen", so das Verteidigungsministerium.
Weitere Provokationen würden auch gegen
russische Friedenssoldaten im Raum des georgisch-ossetischen Konfliktes
unternommen. "Immer häufiger werden Kraftfahrzeuge des russischen
Truppenkontingents von gesetzwidrig aufgestellten georgischen
Polizeiposten aufgehalten und kontrolliert. Die georgischen Polizisten
führen sich dabei grob auf und provozieren die Friedenskräfte zu
Gegenhandlungen und einem Waffeneinsatz."
Damit sollen "Vorwände geschaffen werden,
um den russischen Friedenskräften Aktivitäten vorzuwerfen, die mit dem
Status der Friedenskräfte nicht vereinbar sind", stellt das
Verteidigungsministerium fest.
"Der Kurs der georgischen Staatsführung
ist damit nicht auf eine friedliche Regelung der Konflikte, sondern auf
eine Destabilisierung und Militarisierung des Landes sowie auf eine
Aufstockung der Offensivwaffen und eine Konzentration der georgischen
Streitkräfte an den Grenzen Abchasiens und Südossetiens gerichtet."
Das einzige Ziel des russischen
Verteidigungsministeriums bestehe darin, Provokationen auszuschließen,
die gegen seine Militärangehörigen in den Konfliktzonen gerichtet sind,
sowie die Rechte, Freiheiten und legitimen Interessen der Einwohner
Abchasiens und Südossetiens zu gewährleisten und ein neues Blutvergießen
auf dem leidgeprüften kaukasischen Boden zu verhindern.
"Die Russische Föderation bleibt ihren
internationalen Verpflichtungen treu und bereit, die völlige
Verantwortung für die strikte Einhaltung der Völkerrechtsnormen im
Interesse der Aufrechterhaltung von Frieden und Sicherheit in der Region
zu tragen", heißt es in der Erklärung des Verteidigungsministeriums
Russlands.
29.04.2008
RIA Novosti
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Russland will keine
Kontrolle über Abchasien und Südossetien - Außenamt |
Moskau, Die von Russland
eingeleiteten Maßnahmen zur Unterstützung der Bevölkerung von Abchasien
und Südossetien haben nicht zum Ziel, diese Republiken unter Kontrolle
zu bringen.
Das wird in einem Kommentar des
Informations- und Presseamtes des russischen Außenministeriums
unterstrichen.
Laut dem Dokument, das am Dienstag auf der
Webseite des russischen Außenministeriums veröffentlicht wurde, “sind
die Schritte Russlands darauf gerichtet, die Grundrechte der Einwohner
von Abchasien und Südossetien zu wahren…“.
Der russische Präsident Wladimir Putin
hatte die Regierung beauftragt, Maßnahmen zur materiellen Unterstützung
der Bevölkerung der Republik auszuarbeiten und mit den faktischen
Machtorganen von Abchasien und Südossetien zusammenzuwirken.
Vorher hatte Russland seinen Ausstieg aus
dem Abkommen über Sanktionen gegen Abchasien im Rahmen der GUS
angekündigt. Diese Maßnahme löste eine drastische Reaktion von Tiflis
aus. Georgien forderte, diese Entscheidung zu revidieren, und ersuchte
ausländische Partnerländer um Unterstützung.
29.04.2008
RIA Novosti
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Georgien bereitet
Militäreinsatz gegen Abchasien vor |
Moskau, Georgien startet
Vorbereitungen für eine militärische Operation gegen Abchasien.
Wie der Pressedienst des russischen
Außenamts mitteilt, verlegt Georgien Waffen, Treibstoff, Lebensmittel
und Soldaten in den oberen Teil des Kodor-Tals.
"Die zahlenmäßige Gesamtstärke der Armee-
und Polizeieinheiten beträgt dort schon mehr als 1500 Mann", heißt es
aus dem russischen Außenministerium.
"Eine Analyse der Zusammensetzung der
bewaffneten Strukturen, die in dieser Region präsent sind, lässt auf
Vorbereitung eines Brückenkopfes für den Beginn einer militärischen
Operation gegen Abchasien schließen", so das Außenamt.
Im oberen Teil des Kodor-Tals halten sich
auch georgische Spezialeinheiten sowie Einheiten der Kriminal- und
Streifenpolizei. Dort gibt es auch die Artillerie (einige
112-mm-Geschütze und Granatwerfer). Georgische Flugzeuge absolvieren
ständig Flüge über der Verantwortungszone der Friedenstruppe.
"Am 18. März und 20. April 2008 wurden
unbemannte georgische Aufklärungsflugkörper über der Sicherheitszone
abgeschossen", heißt es in der Mitteilung des russischen
Außenministeriums.
29.04.2008
RIA Novosti
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Ungeachtet der
Nato-Aufrufe: Russland zieht seine Friedenskräfte aus Abchasien nicht ab |
Moskau, Russland hat keine Pläne
zum Abzug seiner Friedenskräfte aus der Republik Abchasien.
Das teilte der Erste russische
Vizeverteidigungsminister, Generaloberst Alexander Kolmakow, am Dienstag
Journalisten mit.
"Die russischen Friedenskräfte versehen
ihren Dienst in Abchasien auf der Grundlage eines GUS-Mandats (der
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten). Wir werden unsere Mission erfüllen,
welche Aufrufe aus dem NATO-Hauptquartier auch immer laut werden", sagte
er.
Kolmakow bezeichnete die Position
Georgiens zum Aufenthalt der russischen Friedenskräfte in der Zone des
georgisch-abchasischen Konfliktes als übermäßig engagiert.
"Die Beziehungen mit Georgien sind alles
andere als einfach. Es betrübt, dass heute die offiziellen
Persönlichkeiten dieses Landes keine anderen Weg zur Lösung ihrer
Probleme finden können und die Frage des Aufenthalts unserer
Friedenskräfte in Abchasien übermäßig engagiert stellen", sagte Kolmakow.
"Georgien hat viele eigene Probleme. Und
das ist ein Grund dafür, nach einem äußeren Feind zu suchen. Ich glaube,
dass der gesunde Menschenverstand, darunter auch bei der georgischen
Führung, die Oberhand gewinnen wird", fügte er hinzu.
Wie der NATO-Sprecher James Appathurai am
Vortag erklärte, sind alle Mitgliedsländer der Nordatlantikallianz der
Auffassung, dass die russischen Friedenskräfte die Zone des
georgisch-abchasischen Konflikts verlassen müssten.
"In der gegebenen Etappe können wir nicht
sagen, dass sie von NATO-Truppen abgelöst werden. Aber wir erklären,
dass der Abzug dieser ‚Blauhelme' notwendig ist", sagte er in einem
Interview für georgische Fernsehsender in Brüssel.
Das russische Außenministerium teilte am
6. März mit, dass Russland die 1996 verhängten Handels-, Wirtschafts-,
Finanz- und Transportsanktionen gegen Abchasien aufgehoben und den
anderen GUS-Ländern vorgeschlagen hatte, dasselbe zu tun.
Russlands Präsident Wladimir Putin
beauftragte am 16. April die Regierung, Maßnahmen zur notwendigen Hilfe
für die Bevölkerung Abchasiens und Südossetiens auszuarbeiten und dabei
mit den faktischen Machtorganen dieser Republiken zusammenzuwirken.
Tiflis betrachtet Abchasien als einen Teil
des Landes und bietet ihm eine umfassende Autonomie im Bestand Georgiens
an.
Die georgisch-abchasischen Verhandlungen
zur Beilegung des Konfliktes waren 2006 abgebrochen worden.
29.04.2008
RIA Novosti
|
Russlands Presse:
Abtrünnige Regionen: Kraftprobe im Kaukasus im Anmarsch
|
Der Sonderbotschafter des russischen
Außenministeriums, Valeri Kenjaikin, schließt nicht aus, dass Georgien
mit Unterstützung des Westens jederzeit einen Krieg um Abchasien und
Südossetien beginnen kann, schreiben russische Zeitungen am Montag.
Wie der Sonderbotschafter betonte, ist
Russland bereit, darauf zu antworten, selbst wenn sich Georgien an die
Nato um Hilfe wende.
"Falls ein militärischer Konflikt
entfesselt wird, muss darauf auch mit militärischen Methoden reagiert
werden", sagte Kenjaikin am Freitag warnend. "Sollte sich jemand auf die
Nato-Kräfte in der Hoffnung stützen wollen, dass die Nato-Soldaten dort
kämpfen werden, so haben wir Mittel und Wege, darauf zu antworten."
US-Außenstaatssekretär Matthew Bryza
nannte am Sonnabend die bislang schärfste Erklärung Moskaus in dieser
Angelegenheit haltlos. "Die USA verfügen über keine Informationen, dass
an Abchasiens Grenze georgische Streitkräfte konzentriert seien", sagte
Bryza. "Wahrscheinlich weiß die russische Seite nicht, was wir tun."
"Im Gegenteil, das wissen wir sehr gut",
sagte eine Quelle im russischen Verteidigungsministerium der Zeitung
"RBC Daily". Dort werden Kenjaikins Angaben bestätigt, bringen jedoch
die Erklärung des Außenministeriums mehr mit Informationen in
Zusammenhang, dass im Dezember Georgien und die Ukraine doch den Status
eines Nato-Mitgliedskandidaten bekommen werden. Daraufhin wird sich
Russland entweder von Zchinwal und Suchum abwenden oder einen direkten
Zusammenstoß mit der Allianz hinnehmen müssen. Ebendies will Moskau
vermeiden.
Wie Alla Jaskowa vom Europa-Institut der
Russischen Akademie der Wissenschaften, sagt, ist weder Georgien noch
Russland an einem Krieg interessiert. Doch Provokationen in der
Konfliktzone können für die USA und die Nato den Anlass zu einer
Intervention geben, denn sie sind über die Pipeline Baku - Ceyhan und
Baku - Erzurum besorgt.
"Sobald die Zuspitzung zu Ende sein wird,
kann der Westen die Entsendung einer UN-Polizeimission nach Abchasien
und Südossetien unter Berufung darauf verlangen, dass die russischen
Friedenstruppen keine Polizeifunktionen haben", sagte die Expertin. "Es
steht nicht fest, dass sich Moskau damit einverstanden erklärt, aber das
ist ein Gegenstand für Verhandlungen."
Der russische ehemalige Außenminister Juli
Kwizinski, Vizevorsitzender des Auswärtigen Ausschusses in der
Staatsduma (Parlamentsunterhaus), sagte der "Nesawissimaja Gaseta":
"Hätte sich Russland gleich entschieden, Abchasien nach dem
Kosovo-Beispiel anzuerkennen, wäre das ein ganz anderes Spiel gewesen.
Es war offensichtlich, dass halbherzige Schritte den Anlass gäben,
Russland als einen Aggressor hinzustellen, und bei der internationalen
Gemeinschaft auf kolossalen Widerstand stoßen würden."
Am Freitag gab Abchasiens Präsident Sergej
Bagapsch seine Bereitschaft bekannt, mit Russland ein Militärabkommen zu
unterzeichnen. Es wird sich sehr bald klären, ob die USA es Georgien
erlauben, einen Krieg zu beginnen, und ob Russland seine Drohungen
wahrmachen wird. Inzwischen ist nur klar, dass die Kurortsaison in
Abchasien vermasselt und der Bau von Olympiastätten in Sotschi gefährdet
ist.
Quellen: "RBC Daily"; "Nesawissimaja
Gaseta" vom 28.04.08.
|
Georgien
sucht Hilfe im Streit mit Russland bei Nato |
Tiflis,
Der amtierende Außenminister Dawid Bakradse
ist am Montagmorgen zu einem Arbeitsbesuch nach Brüssel gereist.
Wie das Presseamt des georgischen
Ministeriums mitteilte, wird er dort mit Vertretern der Nato-Länder die
jüngsten Beschlüsse Russlands zu Abchasien (Konfliktregion in Georgien)
erörtern.
"Unsere diplomatischen Aktivitäten werden
fortgesetzt", erklärte Bakradse vor dem Abflug. "Diese sind mit den
jüngsten Beschlüssen Russlands in Bezug auf Abchasien verbunden. In
Brüssel findet eine Nato-Sitzung im Format 26+1 (die
Nato-Mitgliedsländer plus Georgien) statt. Im Mittelpunkt werden
Russlands Schritte in Bezug auf die Konfliktregionen in Georgien
stehen."
Darüber hinaus wird dabei der Vorfall am
20. April erörtert: Wie Georgien behauptet, hat ein russisches
Jagdflugzeug MiG-29 eine georgische Drohne abgeschossen. Die Führung der
russischen Luftwaffe bewertete indes diese Behauptung als eine
"Erfindung". Abchasien gab seinerseits bekannt, die Drohne sei von
seinen Luftabwehrkräften abgeschossen worden.
"Für den 30. April ist eine Sitzung des
Nato-Russland-Rats vorgesehen", fügte Bakradse hinzu. "Die Erörterung
der Probleme, die uns bewegen, beim Treffen am Montag wird die
Möglichkeit geben, diese auch in der Nato-Russland-Sitzung zu erörtern."
In Brüssel wird Bakradse unter anderem mit
Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer zusammentreffen.
28.04.2008
RIA Novosti
|
Russland
informiert Nato-Chef über seine Haltung gegenüber Abchasien und
Südossetien |
Brüssel,
Der russische Nato-Botschafter Dmitri Rogosin hat am Montag bei einem
Treffen mit dem Generalsekretär des Nordatlantik-Bündnisses Jaap de Hoop
Scheffer die russische Haltung in Bezug auf Abchasien und Südossetien
eingehend dargelegt.
Rogosin zufolge erregt die immer schärfere
anti-russische Rhetorik der Offiziellen in Tiflis bei Moskau zunehmend
Besorgnis. "Georgien verhält sich provokativ. Es besteht der Eindruck,
dass ein Verantwortungsloser nach einem Grund zum Krieg sucht", sagte
er. Das sei "dumm und verantwortungslos."
Russland ist laut Rogosin bereit, diese
Probleme bei der bevorstehenden Sitzung des Russland-Nato-Rats zu
erörtern, der an diesem Mittwoch auf Botschafterebene tagen wird.
Auch der georgische Außenminister David
Bakradse ist am heutigen Montag nach Brüssel abgeflogen, um mit der Nato
die jüngsten Entscheidungen Russlands in Bezug auf beide
Konfliktregionen in Georgien zu erörtern.
Russland hatte in diesem März die 1996 von
der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) kollektiv verhängten
Wirtschafts-, Handels-, Verkehrs- und Finanzsanktionen gegen Abchasien
aufgehoben und andere GUS-Staaten aufgefordert, seinem Beispiel zu
folgen.
Einen Monat später ordnete der russische
Präsident Wladimir Putin die "substantielle Unterstützung" der
Bevölkerung in Abchasien und Südossetien an.
Demnach soll Russland die Behörden in den beiden De-facto-Staaten sowie
die von ihnen ausgestellten Pässe und sonstigen Dokumente anerkennen.
Außerdem tritt Moskau in Konsularbeziehungen mit den beiden
De-facto-Staaten. Georgien warf Russland daraufhin vor, seine
Souveränität zu verletzen.
In der bevorstehenden Nato-Sitzung im
Format 26+1 (Nato-Mitgliedsstaaten plus Georgien) will der georgische
Außenminister Bakradse zudem den Abschuss der georgischen
Aufklärungsdrohne vom 20. April über Abchasien zur Sprache bringen.
Am Montag voriger Woche hatte Abchasien
bekannt gegeben, am Tag zuvor eine georgische Aufklärungsdrohne über
seinem Gebiet abgeschossen zu haben. Georgien wies die Meldung zuerst
als falsch zurück. Doch später warf das georgische Außenministerium
Russland vor, die georgische Drohne mit einem MiG-29-Jäger über dem
Territorium Georgiens zum Absturz gebracht zu haben. Die russische
Luftwaffe dementierte diese Meldung offiziell.
28.04.2008
RIA Novosti
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Abchasien
will Militärbündnis mit Russland |
Moskau,
Abchasien ist laut Außenminister Sergej Schamba bereit, ein
Militärbündnis mit Russland zu schließen.
"Wir sind bereit, ein Militärabkommen mit
Russland zu unterzeichnen", sagte Schamba am Montag in einem Telefonat
mit RIA Novosti. "Wir sind bereit, alle russischen Interessen in der
Region zu wahren - gegen ein militärisches Protektorat und eine offene
Wirtschaftszusammenarbeit mit Russland."
Abchasien sei eine strategisch wichtige
Region. "Wir verstehen, dass Russland in Abchasien militärische
Interessen hat", sagte der Außenminister. Abchasien würde einer
militärischen Präsenz Russlands auf seinem Territorium zustimmen.
28.04.2008
RIA Novosti
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Krise
im Kaukasus: CIA-Drohne über Abchasien abgeschossen |
Moskau,
Das Verhältnis zwischen Georgien und Russland hatte sich bereits
verschlechtert, als erstmals über die Kaukasus-Republik die nationale
Befreiungsbewegung rollte.
Finanziert wurde sie mit Dollars, die die
CIA freigebig über Georgien ausschüttete. Das ereignete nach der
denkwürdigen Plenartagung des Zentralkomitees der KPdSU vom April 1985.
Über zwanzig schwierige Jahre sind seitdem
vergangen. Vieles ist inzwischen anders geworden. Unverändert bleibt
aber das Wesen der listigen US-Politik. Mit großem Nutzen für sich haben
die Amerikaner für Georgien erfolgreich aus Russland ein Feindbild
geschaffen.
Ebenso wie unter Präsident Eduard
Schewardnadse ist Georgien auch heute nur ein Werkzeug für die plan- und
regelmäßigen Provokationen der USA gegen Russland. Georgiens ungestümes
Streben in die Nato ist ebenfalls nur eine Provokation der USA,
gerichtet wiederum gegen Russland und Georgien. Der Nato-Beitritt
Georgiens bedeutet für unseren Nachbarn im Norden die Annäherung eines
Gegners an seine Südgrenze. Georgien aber droht mit dieser
Mitgliedschaft zumindest der völlige Verfall seines Staatswesens: Denn
bei einem solchen Ausgang wird Russland bestrebt sein, seinen Stützpunkt
am Schwarzen Meer aufrechtzuerhalten, das heißt die Positionen in
Abchasien und Südossetien zu festigen. Betont sei, dass dies weder
Russland noch Georgien zum Nutzen gereichen würde.
Es drängt sich die Frage auf: Wem nützt
es? Natürlich jenen, die trotz des Widerstands der Bürger in Georgien
und der Ukraine alles tun, um diese souveränen Länder in die Nato
einzubeziehen.
Eben aus diesem Grund all unser Unheil.
Eine georgische Aufklärungsdrohne wurde über Abchasien abgeschossen.
Aber handelt es sich eigentlich um einen georgischen Flugkörper? Nein,
es war nicht georgisch, es übte Aufklärungsaufgaben für die CIA aus. Wer
schoss den Flugapparat ab? Die Führung Georgiens und der USA gaben
unisono bekannt, der Flugkörper sei von einem russischen Jagdflugzeug
abgeschossen worden. Russische Militärs behaupten, nichts damit zu tun
zu haben. Aber sie fragen ihrerseits, warum und mit welchem Recht ein
georgischer Flugkörper in die Konfliktzone geriet. Denn gemäß den
Vereinbarungen der Friedenssicherung ist der Luftraum der Konfliktzone
für georgische Flugapparate verboten. Aus dem offiziellen Tiflis hört
man zugleich lauter Hirngespinste: Die Transkaukasische Bahnstrecke via
Suchumi darf nicht gemeinsam wieder aufgebaut werden, aber georgische
Militärflugzeuge dürfen zu Provokationszwecken Abchasien überfliegen.
Interessant, ob diese politische "Logik" zu den georgischen Behörden
oder ihren Ausbildern aus der CIA gehört. Oder ist das ihre gemeinsame
Politik, ebenso wie auch die in Abchasien ausgebrütete Provokation?
Wie soll man sich da nicht über die Logik
der Personen wundern, die vom hohem Podest aus mit unschuldigem Blick
versichern, die USA hätten (entgegen dem Völkerrecht und den allgemein
anerkannten Prinzipien!) das Recht auf Anerkennung des Kosovo, Russland
aber sei nicht berechtigt, die über Abchasien verhängten
Wirtschaftssanktionen aufzuheben. Wie gefällt Ihnen die Logik der
Mächtigen in Georgien, wenn sie auf den Beschluss von Russlands
Präsident Wladimir Putin, das Embargo für georgische Produkte
aufzuheben, mit der Faust fuchteln und mit Drohungen antworten? Das
hätten sie lieber nicht tun sollen.
Viele Fragen, aber was hat nun Georgien
von dieser skandalösen Provokation, die in der ganzen Welt für viel
Aufmerksamkeit gesorgt hat? Das Ergebnis ist bedauerlich: Ein
Flugapparat im Wert von über zehn Millionen Dollar ist abgeschossen
worden. Das ist ja zum Fenster hinausgeworfenes Geld, das faktisch den
georgischen Bürgern weggenommen wurde. Aber das ist nur die eine Seite
der Angelegenheit. Die Abchasen behaupten, entgegen den Argumenten
Georgiens und der USA, das Flugzeug sei von der Luftabwehr Abchasiens
abgeschossen worden. Aber wenn man annimmt, dass der
Aufklärungsflugkörper von einem russischen Jäger abgeschossen wurde, wer
hat dabei die größere Schuld: Wer ihn abgeschossen oder wer die Grenze
in der Konfliktzone verletzt hat? Georgiens Führung behauptet, der
unbemannte Flugapparat habe einen planmäßigen Friedensflug in die
Konfliktzone ausgeführt. Wie gefällt Ihnen diese Logik? Uns gefällt sie
überhaupt nicht. Vor allem ist da von einer Logik keine Spur, aber in
erster Linie missfällt sie uns deshalb, weil eine solche moralwidrige
"Logik" für Georgiens Zukunft schädlich und gefährlich ist. In den
letzten Jahren zerstört die jämmerliche Staatsführung durch eine solche
"Logik" Georgien territorial, wirtschaftlich, politisch und moralisch.
In der Tiefe ihres Herzens sind nicht etwa
einige, sondern die absolut meisten Einwohner Georgiens alarmiert: Womit
endet für uns eine Politik, die auf Provokationen beruht? Wir sind
müde... Zum Teufel mit euch und eurem Amerika und eurer Nato! Frech, wie
er ist, erklärte Saakaschwili, georgische Flugkörper würden auch weiter
nach Abchasien fliegen. Woher hat Georgiens Präsident diese Sicherheit?
Die Frage der Rückkehr dieser Flugzeuge scheint ihn überhaupt nicht zu
bewegen. Das georgische Volk aber ist gezwungen, das kostspielige und
gefährliche Spiel aus seiner löchrigen Tasche zu bezahlen. Wie lange
noch?
Recht hatte unserer Meinung nach
Wjatscheslaw Kowalenko, russischer Botschafter in Georgien, als er
dieser Tage eine erneute Show am Himmel über Abchasien kommentierte. Mit
voller Achtung für das multinationale Volk in Georgien gab er der
Regierung in Tiflis recht diplomatisch zu verstehen, dass es nicht eben
taktvoll ist, fortwährend etwas von Russland zu verlangen, ohne etwas
als Gegenleistung anzubieten und ohne ihm zwecks Regelung der
zweiseitigen Beziehungen auch nur einen Schritt entgegenzukommen.
Zum Verfasser: Valeri Kwarazchelija ist
Leiter des Zentrums für Georgisch-Russische Freundschaft (Tiflis).
Die Meinung
des Verfassers muss nicht mit der von RIA Novosti übereinstimmen.
28.04.2008
RIA Novosti
|
Säbelrasseln im
Kaukasus: Georgien warnt Russland vor Aggression |
Tiflis, Georgien will auf jeden
aggressiven Schritt Russlands reagieren, die Konflikte mit Abchasien und
Südossetien jedoch friedlich beilegen.
Das erklärte der georgische
Vizeverteidigungsminister Batu Kutelia, am Samstag im TV-Sender "Mse" in
seiner Stellungnahme zu der Aussage eines russischen Diplomaten, Moskau
werde seine Bürger in Abchasien und Südossetien zu schützen wissen.
"Russlands Handlungen sind provokativ und
lassen die Lage in die Erneuerung von Kriegsgeschehnissen driften.
Folglich können wir den einfachen Schluss ziehen, dass gerade Russland
die Konfliktpartei ist, die an Kampfhandlungen interessiert ist", sagte
Kutelia.
Laut ihm will Georgien auf alles "maximal
zurückhaltend reagieren, um den Konflikt erneut nicht auszulösen".
In den Republiken Abchasien und
Südossetien besitzen viele Einwohner russische Pässe.
26.04.2008
RIA Novosti
|
Russland warnt
vor möglicher Militäraggression Georgiens gegen Abchasien und
Südossetien |
Moskau, Russland hat vor einer
möglichen militärischen Aggression Georgiens gegen Abchasien und
Südossetien gewarnt.
Die Gefahr von Kampfhandlungen gegen
Abchasien und Südossetien sei jetzt so groß wie nie zuvor, sagte der
Sonderbotschafter des russischen Außenministeriums, Waleri Kenjajkin, am
Freitag auf einer Pressekonferenz in Moskau. "Aufs Spiel ist viel
gesetzt. Am 21. Mai finden in Georgien Parlamentswahlen statt. Die Macht
braucht einen Außenfeind, um die georgische Nation zusammenzuschließen.
(Parlamentspräsidentin Nino) Burdschanadse hat das 'Schiff' bereits
verlassen... Die Gefahr einer baldigen militärischen Aggression gegen
Abchasien und Südossetien ist vorhanden", betonte der Diplomat.
25.04.2008
RIA Novosti
|
Moskau dementiert
Medienberichte über Vorbereitung von Invasion nach Georgien |
Moskau, Das russische
Außenministerium hat Medienberichte dementiert, nach denen Russland eine
Invasion der Kaukasusrepublik Georgien vorbereitet.
"Viele georgische Medien schreiben jetzt
darüber, dass Russland angeblich irgendwelche Szenarien der
Kampfhandlungen gegen Georgien ausgearbeitet hat", sagte der
Sonderbotschafter des russischen Außenministeriums, Waleri Kenjajkin, am
Freitag auf einer Pressekonferenz in Moskau. "Berichte darüber, dass in
Abchasien (russische) Generale eintreffen und Militärtechnik in die
Region verlegt wird, sind eine glatte Lüge."
Der Diplomat erinnerte daran, dass in
Abchasien mindestens 2500 russische Friedenssoldaten stationiert sind.
"Sollte über eine Aufstockung der Friedensmacht beraten werden, kann das
nur im Rahmen der früher abgestimmten Limits passieren. Dazu gibt es
entsprechende Abkommen", sagte Kenjajkin.
25.04.2008
RIA Novosti
|
Konflikt um Abchasien
-
Soldaten marschieren auf |
Im Streit um Abchasien haben sich
Moskau und Tiflis gegenseitig eine Militarisierung der Konfliktzone
vorgeworfen. Georgien ziehe seit Tagen Truppen zusammen und sei zu einem
Militärschlag innerhalb weniger Stunden in der Lage. Das sagte der
zuständige Diplomat im russischen Außenministerium, Waleri Kenjaikin.
Russland habe Hinweise, dass Georgien seine Streitkräfte in erhöhte
Gefechtsbereitschaft versetzt habe. Bundesaußenminister Frank-Walter
Steinmeier rief zum Verzicht auf weitere Provokationen auf.
Moskau verfolge die Entwicklungen mit Sorge, sagte Kenjaikin. Russland
werde die Interessen seiner Bürger in Abchasien sowie in Südossetien schützen. Der Diplomat
schloss nicht aus, dass Georgien in nächster Zeit mit einer
Militäroperation gegen Abchasien vorgehen werde. Russland werde für den
Fall eines militärischen Vorgehens gegen Abchasien "entsprechend
antworten", betonte Kenjaikin.
Flugzeug abgeschossen
Abchasien habe Russland um die Bildung eines Militärbündnisses gebeten,
sagte der Präsident Abchasiens, Sergej
Bagapsch. Die Region wolle im Gegensatz zu Georgien unter keinen
Umständen Mitglied in der NATO werden, betonte der abchasische Führer.
Nach einem Treffen mit seinem georgischen Amtskollegen David Bakradse
sagte Steinmeier, er verfolge die Moskauer Kontaktaufnahme zu Abchasien und Südossetien mit Sorge.
Zugleich forderte Steinmeier die "unverzügliche Aufklärung" des
Zwischenfalls im abchasischen Luftraum. Dort war am vergangenen Sonntag
ein unbemanntes georgisches Aufklärungsflugzeug abgeschossen worden.
Putin ordnet Kontakt an
Die Spannungen zwischen Georgien und Russland haben sich verschärft,
nachdem Kremlchef Wladimir Putin in der vorigen Woche eine diplomatische
Annäherung an Abchasien angeordnet hatte. Tiflis wirft Moskau vor, das
Flugzeug über Abchasien abgeschossen zu haben. Moskau wies die Vorwürfe
zurück. Abchasien räumte den Abschuss ein und begründete diesen mit der
Verletzung seines Luftraums.
Die einstigen autonomen Gebiete Abchasien und Südossetien in Georgien
gelten seit vielen Jahren als Konfliktherde. Beide hatten sich nach dem
Zerfall der Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre in Bürgerkriegen von
Georgien abgespalten. Politisch und wirtschaftlich sind sie weitgehend
isoliert. Von der internationalen Gemeinschaft werden die Regionen bis
heute nicht als eigenständig anerkannt. Moskau unterstützt die Gebiete -
zum Ärger Georgiens.
25.04.2008 n-tv
|
Irreale Forderung
an Moskau -
Einmischung westlicher Länder in russische Außenpolitik |
Von Knut
Mellenthin, Die Diskussion des UN-Sicherheitsrats am Mittwoch (Ortszeit)
über den georgisch-abchasischen Luftzwischenfall vom Wochenende hat die
zunehmenden Widersprüche zwischen Rußland einerseits, den USA und ihren
europäischen Juniorpartnern andererseits erneut deutlich gemacht.
Abchasien
hatte am Sonntag den Abschuß einer georgischen Drohne, eines unbemannten
Spionageflugzeugs, gemeldet. Tbilissi hatte den Vorfall zunächst
bestritten, behauptete jedoch am Montag plötzlich, der Flugkörper sei
von einer russischen MiG29 abgeschossen worden. Angeblich werde das
durch Aufnahmen der Videokamera der Drohne belegt. Rußland und Abchasien
widersprechen dieser Darstellung.
Anders
als ihre westeuropäischen Partner, die sich mit Äußerungen bisher
zurückhalten, hat sich die US-Regierung die georgische Version zu eigen
gemacht. Die »Anwesenheit eines MiG29-Kampffluzeugs im georgischen
Luftraum« (gemeint ist: über Abchasien) »ohne georgische Genehmigung«
sei »besorgniserregend«. Die USA übernahmen jedoch nicht die georgische
Sprachregelung, daß es sich um eine »russische Aggression« gehandelt
habe.
Auf der
anderen Seite weisen Abchasien und Rußland darauf hin, daß die Flüge
georgischer Drohnen gegen das 1994 zwischen Abchasien und Tbilissi
vereinbarte Waffenstillstandsabkommen verstoßen. Georgien besitzt nach
eigenen Angaben 40 solcher Flugkörper vom Typ Hermes 450, die in Israel
produziert werden, aber auch bei den US-Streitkräften im Einsatz sind.
Diese Drohnen können mit bis zu 20 Stunden außergewöhnlich lange in der
Luft bleiben, eignen sich also gut für Dauerüberwachungen. Warum ein
kleines Land wie Georgien davon gleich 40 Stück braucht, ist ungeklärt.
Im
Anschluß an die Sitzung des Sicherheitsrats veröffentlichten die USA,
Großbritannien, Frankreich und Deutschland eine gemeinsame Erklärung.
Darin wird Rußland aufgefordert, seine in der vorigen Woche verkündeten
Maßnahmen zur Erleichterung der Beziehungen mit Abchasien und
Südossetien »zurückzunehmen oder nicht umzusetzen«. Der russische
Vertreter bei der UNO, Witali Tschurkin, merkte dazu nur trocken an, es
sei wohl allen klar, »daß daraus nichts wird«.
25.04.2008
jungeWelt
|
Lawrow macht
Georgien für Krise im Kaukasus verantwortlich |
Moskau, Russlands Außenminister
Sergej Lawrow sieht keine Krise in den russisch-georgischen Beziehungen.
"Ich sehe keine Krise in den
russisch-georgischen Beziehungen. Wir beobachten eine Krise in den
Beziehungen zwischen der Führung Georgiens einerseits und Abchasiens und
Südossetiens andererseits. Die georgische Führung ist nicht in der Lage,
einen respektvollen Dialog mit diesen Republiken in die Wege zu leiten
und erklärt statt dessen, dass sie der Nato beitreten und damit alle
Probleme lösen werde. Dadurch eskalieren aber die Spannungen", sagte
Lawrow am Freitag auf einer Pressekonferenz mit seinem finnischen
Amtskollegen Alexander Stubb in Moskau.
Der russische Außenminister brachte auch
die Hoffnung zum Ausdruck, dass sich jene, die Georgien in die Nato
drücken wollen, darüber gut im Klaren sind.
"Ich hoffe, dass diese Leute über die
kategorische Weigerung von Tiflis Bescheid wissen, Dokumente über die
Nichtwiederaufnahme der Gewaltanwendung bei der Regelung des
georgisch-abchasischen und des georgisch-ossetischen Konflikts zu
unterzeichnen, wie dies die OSZE und die UNO vorgeschlagen haben. Ich
will die Reaktion jener Personen auf die Erklärungen der georgischen
Führung darüber hören, dass unbemannte Flugkörper nach wie vor über der
Konfliktzone in Abchasien fliegen werden", sagte Lawrow.
Georgien hatte bekannt gegeben, dass eine
russische MiG-29 am 20. April eine georgische Drohne über Abchasien
abschoss. Vertreter der russischen Luftwaffe nannten diese Behauptungen
eine Erfindung. Abchasien erklärte seinerseits, dass seine
Luftverteidigung den Flugkörper vernichtete.
25.04.2008
RIA
Novosti
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Russland will
Abchasien an UN-Diskussionen beteiligen |
Moskau, In der jüngsten Sitzung des
UN-Sicherheitsrats in New York, die den schleichenden Konflikten in
Georgien gewidmet war, hat die Vetomacht Russland aufgefordert,
Abchasien das Wort zu geben.
Das teilte das russische Außenministerium
am Freitag mit. Abchasien müsse ebenso wie Georgien das Recht haben, den
Weltsicherheitsrat über seine Sicht auf die Lage im Konfliktraum zu
informieren.
Nach Angaben des Moskauer Außenamtes hat
der UN-Sicherheitsrat im Streit um den Abschuss einer georgischen
Aufklärungsdrohne nicht Georgiens Partei ergriffen. "Die meisten
Mitglieder des Weltgremiums reagierten gelassen auf die Ansprache des
georgischen Außenministers David Bakradse."
Am Montag hatte Abchasien bekannt gegeben,
am Tag zuvor eine georgische Aufklärungsdrohne über seinem Gebiet
abgeschossen zu haben. Georgien wies die Meldung zuerst als falsch
zurück. Doch später warf das georgische Außenministerium Russland vor,
die georgische Drohne mit einem MiG-29-Jäger über dem Territorium
Georgiens zum Absturz gebracht zu haben. Die russische Luftwaffe
dementierte diese Meldung offiziell.
Am Montag wurde der Streit von den
Präsidenten beider Staaten, Wladimir Putin und Michail Saakaschwili,
erörtert. Am Mittwoch wurde auf Forderung Georgiens, das Russland
bereits mehrmals die Verletzung seines Luftraums vorgeworfen hatte, eine
Sitzung des UN-Sicherheitsrats einberufen.
Der russische UN-Botschafter Vitali
Tschurkin verurteilte die Flüge der unbemannten georgischen Flugzeuge
als provokativ und als Verstoß gegen das Moskauer Stillstandsabkommen
zwischen Georgien und Abchasien von 1994 sowie gegen die UN-Resolution
1808, die den beiden Konfliktparteien jede nicht abgestimmte
militärische Tätigkeit in der Region verbietet.
24.04.2008
RIA
Novosti
|
NATO wird nicht
direkt an Beilegung von Konflikten in Georgien teilnehmen |
Tiflis, Eine direkte Teilnahme der
NATO an der Beilegung der Konflikte auf dem Territorium der
Kaukasusrepublik Georgien ist nach Expertenansicht nicht zweckmäßig.
"Die NATO wird nicht direkt am
Friedensprozess in diesem Land teilnehmen", sagte Robert Simmons, für
Südkaukasus und Zentralasien zuständiger Sondervertreter des
NATO-Generalsekretärs, am Donnerstag in der georgischen Hauptstadt
Tiflis. "Wir halten es angesichts der Position Russlands hinsichtlich
einer Annäherung zwischen Georgien und der NATO nicht für zweckmäßig, in
diesen Prozess einzusteigen", sagte der Experte in einer Stellungnahme
zur jüngsten Initiative von Georgiens Präsident Michail Saakaschwili.
Am Donnerstag hatte Saakaschwili bei einem
Treffen mit Botschaftern einiger Länder erklärt, dass Georgien mit
Konsultationen über die Revision der Friedensmission Russlands in den
Konfliktzonen auf dem Territorium Georgiens beginnen würde.
24.04.2008
RIA
Novosti
|
Nato-Sonderbeauftragter
eilt zu Gesprächen nach Georgien |
Tiflis, Der Sonderbeauftragte des
Nato-Generalsekretärs für Südkaukasus und Zentralasien, Robert Simmons,
reist am Donnerstag zu einem offiziellen Besuch nach Georgien.
Wie die Nachrichtenagentur
Novosti-Georigen vom georgischen Staatsministerium für europäische und
euroatlantische Integration erfuhr, wird Simmons mit Vertretern der
Regierung zusammentreffen.
Zur Diskussion stehen die Regelung von
Konflikten auf dem Territorium Georgiens und die Integration des Landes
in die euroatlantischen Strukturen.
Beim Nato-Gipfel Anfang April in Bukarest
war beschlossen worden, dass die Ukraine und Georgien in Zukunft der
Allianz beitreten könnten. Die Diskussion über eine Einbeziehung dieser
Länder in den Aktionsplan für die Nato-Mitgliedschaft wurde auf den
Dezember verschoben.
24.04.2008
RIA
Novosti
|
Konflikt mit
Georgien: Warnung an Moskau |
New York/Tiflis (dpa) -
Deutschland, die USA, Großbritannien und Frankreich haben die russische
Regierung vor einer Anerkennung Abchasiens und Südossetiens gewarnt.
Man sei sehr besorgt angesichts der
russischen Ankündigung, offizielle Kontakte zu den Behörden dort
aufzunehmen, teilte die deutsche UN-Botschaft stellvertretend für die
Länder am Mittwochabend (Ortszeit) in New York mit. Russland solle die
jüngst getroffene Entscheidung für eine diplomatische Annäherung an
Abchasien und Südossetien widerrufen oder nicht umsetzen.
Nach dem jüngsten Zwischenfall im Luftraum
über Abchasien forderten Deutschland und die anderen Länder zudem eine
Aufklärung durch die Beobachtermission der Vereinten Nationen in
Georgien, UNOMIG. Georgien wirft Russland vor, am vergangenen Sonntag
ein unbemanntes georgisches Aufklärungsflugzeug über Abchasien
abgeschossen zu haben. Moskau wies die Vorwürfe zurück. Abchasien räumte
den Abschuss ein und begründete ihn mit der Verletzung seines Luftraums.
Der georgische Präsident Michail Saakaschwili
warnte Russland erneut vor «aggressiven Handlungen». Sein Land werde
weiter Aufklärungsflüge über Abchasien unternehmen, da dies niemandem
schade und der Sicherheit des Kaukasuslandes diene. «Wir werden die
territoriale Unversehrtheit unseres Landes schützen», betonte
Saakaschwili in einer Fernsehansprache. US-Außenministerin Condoleezza
Rice sicherte Georgien volle amerikanische Unterstützung in dem Disput
mit Russland zu.
Die georgische Opposition warf
Saakaschwili vor, den Streit mit Russland und den Luftzwischenfall vor
der geplanten Parlamentswahl am 21. Mai zur Verunsicherung der Wähler zu
missbrauchen. Der für die Konfliktregion zuständige Minister Tejmuras
Jakobaschwili forderte eine Rückkehr der Seiten an den
Verhandlungstisch. Die Weigerung Abchasiens, Verhandlungen aufzunehmen,
«erhöht die Gefahr eines neuen Krieges in der Region», sagte
Jakobaschwili nach Angaben der Agentur Interfax.
24.04.2008
Sueddeutsche
|
"Kommersant":
Georgien im Streit um Abchasien auf verlorenem Posten |
Moskau, Die jüngsten Aufträge
Wladimir Putins an die russische Regierung bezüglich Abchasiens
integrieren die Republik endgültig und unumkehrbar in die russische
Wirtschaft, schreibt die russische Zeitung "Kommersant" vom Mittwoch.
Abchasien bekommt die Möglichkeit,
russische Investitionen offen zu nutzen, Sanatorien zu bauen,
Niederlassungen russischer Banken zu eröffnen und russische Touristen
bei sich aufzunehmen, und wird nie mehr nach Georgien zurückkehren.
Viele georgische Politiker verstehen, dass
Abchasien für immer verloren ist. Das hat auch Nino Burdschanadse,
Vorsitzende des georgischen Parlaments, eingesehen. Sie wird bei den
vorgezogenen Parlamentswahlen nicht kandidieren - keineswegs deshalb,
weil sie in der Wahlliste keine Personen aus ihrem Umfeld entdeckt hat.
Die eiserne Lady machte kein Aufheben, als die Opposition in ihrem
Sprechzimmer in den Hungerstreik trat und auch als Präsident Michail
Saakaschwili wichtige Personalentscheidungen traf, ohne sich um seine
treue Mitstreiterin zu kümmern. Aber Burdschanadse wünscht nicht, zur
Führung des Landes in einer Zeit zu gehören, in der es Abchasien
verliert, und mit Saakaschwili die Verantwortung für diese nationale
Tragödie zu teilen.
Es braucht nicht eigens gesagt zu werden,
was die Regierung erwartet, unter der sich die Georgier endgültig
darüber klar werden, dass Suchum für sie für immer Ausland geworden ist.
Es wird sich eine Woge des Volkszornes erheben, gegen welche die
"Revolution der Rosen" wie ein Kinderspiel aussehen wird. Damit unter
anderem rechnet auch der Kreml bei seiner Politik der allmählichen
Integration Abchasiens.
Saakaschwili seinerseits weiß
ausgezeichnet, was ihn persönlich erwartet, wenn es ihm jetzt nicht
gelingt, eine radikale Wendung herbeizuführen. Es wird ein politischer
Bankrott sein. Wird seinem Volk absolut nichts vorzuzeigen haben: nicht
einmal die Aussicht auf baldigen Nato-Beitritt. Mit einem Abchasien, das
sich für immer abgespalten hat, wird Georgien weder im Dezember noch
überhaupt in nächster Zukunft Anschluss an den Aktionsplan für
Nato-Mitgliedschaft erhalten. Im Ergebnis kann Saakaschwili den
Präsidentschaftsposten lange vor Ablauf der Amtszeit verlieren. Und so
ist er gezwungen, alle Hebel in Bewegung zu setzen, mit Putin und Bush
zu telefonieren, die Einberufung des UN-Sicherheitsrats zu fordern, wozu
er die nebulöse Geschichte um das abgeschossene Aufklärungsflugzeug
nutzt. Aber gelinde gesagt hat er wenig Chancen, dass die
Weltgemeinschaft Moskau auch nur irgendwie beeinflussen wird.
23.04.2008 RIA
Novosti
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In Abchasien
abgeschossene Aufklärungsdrohne stammt aus Israel |
Tel Aviv, Israel hat auf Bitte
Russlands bestätigt, dass das georgische unbemannte Fluggerät, das im
Luftraum der Republik Abchasien abgeschossen wurde, von dem israelischen
Unternehmen Elbit Systems hergestellt worden war.
Das berichtete die israelische Zeitung "Haaretz"
unter Hinweis auf eine Quelle aus den israelischen
Sicherheitsstrukturen.
Der Abschuss führte zu einer erneuten
Zuspitzung der Beziehungen zwischen Russland und Georgien.
Tiflis verlautbarte, die Drohne sei am
Sonntag von einem russischen Jagdflugzeug MiG-29 abgeschossen worden.
Russland weist diese Anschuldigungen zurück und beschuldigt seinerseits
Georgien, nicht genehmigte militärische Aktionen in der Konfliktzone
Abchasien durchzuführen.
Die Verantwortung für die Vernichtung des
unbemannten Fluggerätes nahm die abchasische Luftabwehr auf sich. Die
Behörden der Region zeigten Fragmente des Gerätes.
Der Zwischenfall soll am Mittwoch in einer
Sitzung des UN-Sicherheitsrates, die auf Bitte Georgiens stattfindet,
erörtert werden.
23.04.2008
RIA
Novosti
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Georgien
bestreitet Verletzung des Moskauer Abkommens durch seine Drohne |
Tiflis, Die georgische
Aufklärungsdrohne, die am Sonntag über dem Konfliktgebiet Abchasien
abgeschossen wurde, hat das Moskauer Abkommen über die Feuereinstellung
und die Kräfteentflechtung vom 14. Mai 1994 nicht verletzt.
Das teilte die Nachrichtenagentur
Novosti-Grusia unter Hinweis auf eine Erklärung des georgischen
Staatsministers für Reintegration, Temur Jakobaschwili, mit.
Das russische Außenministerium erklärte am
Dienstag, dass der Flug des Aufklärungsflugzeuges, das auch für
Feuerkorrektur eingesetzt werden könne, eine Verletzung sowohl des
Moskauer Abkommens als auch der entsprechenden Resolutionen des
UNO-Sicherheitsrates sei, die sich auf das Mandat der
UNO-Beobachtermission in Georgien beziehen.
"In dem Abkommen steht Schwarz auf Weiß
geschrieben, was eine Verletzung ist und was nicht. Unsere Drohne hat
kein Abkommen verletzt. Der Versuch, irgendwie zu begründen, dass dies
eine Verletzung war, ist eine Phantasie", erklärte Jakobaschwili vor der
Presse.
Georgien bezichtigt Moskau, dass eine
russische MiG-29 am Sonntag, dem 20. April, die georgische Drohne über
der Konfliktzone abgeschossen hätte.
Das russische Militär weist diese
Anschuldigungen zurück.
Laut Erklärungen von Vertretern Abchasiens
verletzte das Aufklärungsflugzeug den Luftraum der Republik Abchasien
und wurde von einem Strahlflugzeug L-39 der Luftwaffe des abchasischen
Verteidigungsministeriums abgeschossen.
Die Verhandlungen zur
georgisch-abchasischen Regelung wurden im Juli 2006 nach dem Vordringen
von georgischen Truppen ins Kodor-Tal abgebrochen.
23.04.2008
RIA
Novosti
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Krise nach
Drohnenabschuss: Russlands Botschafter fordert Georgien zu
Entgegenkommen auf |
Tiflis, Der russische Botschafter
in Georgien, Wjatscheslaw Kowalenko, hat Tiflis aufgerufen, den von
Moskau bekundeten guten Willen mit entgegenkommenden Schritten zu
erwidern.
"Wir hören dauernd von der georgischen
Seite ‚Russland muss' oder ‚Russland ist verpflichtet'", sagte Kowalenko
am Mittwoch vor dem Beginn einer Konferenz der russischen Landsleute in
Tiflis.
"Möge doch Georgien selbst etwas im
Gegenzug unternehmen. Es gehört sich nicht, mit einem Staat, geschweige
denn mit Russland in einem solchen Ton zu sprechen."
In seiner Stellungnahme zum
Drohnenabschuss vor drei Tagen sagte der Diplomat: "Die Drohne befand
sich in Verletzung aller Abkommen über der Sicherheitszone, die von der
abchasischen Seite kontrolliert wird. Dieses Spionageflugzeug wurde von
der Luftabwehr Abchasiens abgeschossen. Das Gerede, es sei von einer
russischen Maschine abgeschossen worden, entbehrt jeder Grundlage."
Auch schon zuvor hatte Kowalenko der
georgischen Seite Sicherheitsverletzungen im georgisch-abchasischen
Konfliktraum zur Last gelegt.
Nach Darstellung der georgischen Seite
hatte ein russisches Jagdflugzeug MiG-29 letzten Sonntag eine
unbewaffnete georgische Drohne über dem Dorf Ganmuchuri abgeschossen.
23.04.2008
RIA
Novosti
|
Abchasien bestätigt,
georgische Drohne selber abgeschossen zu haben |
Suchum, Die georgische
Aufklärungsdrohne ist am vergangenen Sonntag über Abchasien nicht von
einem russischen Jäger, sondern vom abchasischen Militär abgeschossen
worden. Das bekräftigte der abchasische Präsident Sergej Bagapsch am
Dienstag.
Als "Falsifikat im Hollywood-Stil"
bezeichnete er ein georgisches Video, das angeblich das Gegenteil
beweist. "Ich möchte noch ein Mal betonen: Die Drohne wurde von
Abchasien abgeschossen. Russland hat damit nichts zu tun", sagte der
Präsident des Kaukasus-Staates.
Abchasien hatte bereits am gestrigen
Montag bekannt gegeben, am Tag zuvor ein unbemanntes georgisches
Aufklärungsflugzeug über seinem Gebiet abgeschossen zu haben. Georgien
wies die Meldung zuerst als falsch zurück. Doch später warf das
georgische Außenministerium Russland vor, die georgische Drohne mit
einem MiG-29-Jäger über dem Territorium Georgiens abgeschossen zu haben.
Die russische Luftwaffe dementierte diese Meldung offiziell.
Abchasien hatte laut Präsident Bagapsch
gegenüber den in der Region stationierten UN-Beobachtern sowie dem
Friedenskontingent der GUS bereits mehrmals auf die Verletzung seines
Luftraums durch Georgien hingewiesen. Nach einer Reihe von Warnungen
schoss Abchasien am 18. März eine georgische Aufklärungsdrohne ab.
"Damals hatte Georgien versichert, es habe damit nichts zu tun."
Abchasien sei in der Lage, seine
Souveränität zu schützen, und werde seine Verteidigungsfähigkeit weiter
erhöhen, sagte Bagapsch. Wenn Georgien weiter aufrüsten würde, würde
seine Republik die Hände nicht in den Schoß legen.
22.04.2008
RIA Novosti
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Abchasiens
Präsident: Russland ist unser wichtigster Sicherheitsgarant |
Suchum, Russland ist der wichtigste
Sicherheitsgarant der Republik Abchasien und der wichtigste Vermittler
bei der Regelung des georgisch-abchasischen Konfliktes.
Diese Meinung äußerte Abchasiens Präsident
Sergej Bagapsch am Dienstag in seiner Jahresbotschaft an das abchasische
Parlament.
"Wir sind der Russischen Föderation sehr
dankbar für die aktiven Bemühungen um die Lösung des Konfliktes, für das
objektive und konsequente Herangehen an diese Problematik", sagte er.
Bagapsch verwies darauf, dass Russland
2008 die Sanktionen gegen Abchasien aufgehoben habe. Er äußerte auch die
Hoffnung, dass die anderen GUS-Länder diesem Beispiel folgen würden.
Die Aufhebung der Sanktionen durch
Russland eröffne eine neue Etappe bei der Entwicklung der Republik, so
Bagapsch. Nach seinen Worten hat Moskau mehrmals seine Bereitschaft
bekräftigt, Abchasiens Bevölkerung zu unterstützen und gegen etwaige
äußere Bedrohungen zu schützen.
Bagapsch hob den jüngsten Auftrag von
Präsident Wladimir Putin an die russische Regierung hervor, Maßnahmen
zur substantiellen Hilfeleistung für die Bevölkerung der Republiken
Abchasien und Südossetien zu konzipieren. "Damit werden überaus
ernsthafte Einschränkungen für die Zusammenarbeit zwischen Abchasien und
Russland beseitigt", sagte er.
Nun könnte Abchasien mit einer
unmittelbaren Kooperation mit allen russischen Staatsstrukturen bei
einem großen Spektrum von Aufgaben zusammenarbeiten, betonte der
Präsident.
22.04.2008
RIA Novosti
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Georgien provoziert
Verschlechterung der Beziehungen zu Russland - Experte |
Moskau, Die Initiative der
Kaukasusrepublik Georgien, den Abschuss einer georgischen Drohne über
Abchasien vom UN-Sicherheitsrat untersuchen zu lassen, ist auf eine
Verschlechterung der Beziehungen zu Russland gerichtet.
Diese Ansicht vertrat der stellvertretende
Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der russischen Staatsduma,
Leonid Sluzki, am Dienstag in Moskau. Am Montag hatte Tiflis Moskau
vorgeworfen, am Sonntag ein georgisches unbemanntes Aufklärungsflugzeug
vernichtet zu haben. Die russischen Fliegerkräfte dementierten Meldungen
darüber und teilten unter Berufung auf die Behörden der Republik
Abchasien mit, dass die Drohne von den abchasischen Luftabwehrkräften
abgeschossen worden sei.
"Diese weitere provokatorische Demarche
wird die ohnehin schon angespannte Situation weiter schüren", fuhr
Sluzki fort. "Tiflis will die gereichte Hand nicht sehen und versucht,
die Beziehungen zwischen den beiden Brudervölkern vollständig zu
zerstören... Die Politik des Regimes von Michail Saakaschwili erschwert
die Suche Georgiens nach einem Ausweg aus der Krise in den Beziehungen
zu Russland."
Sluzki zufolge unternimmt Russland
gewaltige Anstrengungen zur Anbahnung eines Dialogs, während die
georgische Seite ihre Demarchen unter erfundenen Vorwänden fortsetze.
Unterdessen beschloss der
UN-Sicherheitsrat, eine Sondersitzung zur Lage in der
georgisch-abchasischen Konfliktzone am Mittwoch, dem 23. April,
durchzuführen. Die Sitzung findet hinter verschlossenen Türen statt.
22.04.2008
RIA Novosti
|
Erneut Spannungen
zwischen Moskau und Tiflis |
Nach dem Abschuss eines unbemannten
georgischen Aufklärungsflugzeugs über der Konfliktregion Abchasien haben
sich die Spannungen zwischen Tiflis und Moskau wieder verschärft.
Georgiens Präsident Michail Saakaschwili
warf Kremlchef Wladimir Putin in einem Telefonat eine Aggressionspolitik
gegen die Kaukasusrepublik vor. Den Angaben zufolge soll ein russischer
Kampfjet vom Typ MiG-29 am vergangenen Sonntag die Drohne über Abchasien
abgeschossen haben. Moskau wies die Vorwürfe zurück. Die USA und mehrere
EU-Länder forderten eine Aufklärung des Zwischenfalls.
Putin zeigte sich in dem Gespräch mit
Saakaschwili laut einer Kremlmitteilung vom Montag «verwundert» darüber,
dass Tiflis über der Konfliktregion Aufklärungsflüge unternehme.
Georgische Aufklärungsflüge zu militärischen Zwecken über Abchasien
würden klar der vereinbarten Waffenruhe von 1994 widersprechen, sagte
Putin der Mitteilung zufolge. Der abchasische Präsident Sergej Bagapsch
dankte Russland am Dienstag für die jüngste Annäherung und die Aufhebung
der Wirtschaftssanktionen.
Das Außenministerium in Moskau kritisierte
den Drohnen-Flug als eine Verletzung internationalen Rechts und
«unerlaubte militärische Handlung». Zudem seien örtliche UN-Beobachter
nicht rechtzeitig über den Flug informiert worden, um die abchasische
Seite zu warnen, hieß es in der Mitteilung. Zunächst hatte Georgien den
Abschuss der Drohne bestritten, behauptete dann aber, dass das russische
Kampfflugzeug von einem Stützpunkt in Abchasien gestartet und nach der
Attacke nach Russland abgedreht sei. Saakaschwili sagte, Georgiens
Streitkräfte hätten derzeit 40 Aufklärungsflugzeuge im Einsatz.
Putin warnte vor einer Zuspitzung der Lage
in der Region. Nach Darstellung der russischen Luftstreitkräfte und des
Außenministeriums in Moskau nahm die abchasische Luftabwehr die Drohne
am Sonntag selbst ins Visier und schoss diese ab. Georgien und Russland
haben in der Vergangenheit immer wieder über Zwischenfälle im Luftraum
gestritten, ohne dass die Vorwürfe restlos geklärt worden waren.
Westliche Militärexperten in Tiflis
hielten es nach Auswertung von Bildaufnahmen für möglich, dass eine MiG
die Drohne abgeschossen haben könnte. Laut Medienberichten waren die
georgischen Streitkräfte in erhöhter Gefechtsbereitschaft. Mitarbeiter
der UN- Beobachtermission hatten aber zunächst keinen Hinweis auf
Truppenbewegungen auf georgischer oder abchasischer Seite, hieß es.
Georgien hatte 1992 Truppen nach Abchasien entsandt, verlor nach einem
blutigen Widerstand dann aber die Kontrolle über die Region.
Putin hatte vorige Woche unter
Protest Georgiens eine diplomatische Annäherung Russlands an Abchasien
beschlossen. Der Kremlchef verteidigte den Schritt im Gespräch mit
Saakaschwili als rechtlich zulässige Unterstützung Abchasiens bei seiner
sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung. Saakaschwili warnte Russland
dagegen vor Versuchen, «große Teile des georgischen Territoriums zu
annektieren». Experten in Tiflis vermuteten, dass Saakaschwili den
Zwischenfall vor der Parlamentswahl am 21. Mai benutze, um von
innenpolitischen Problemen abzulenken.
22.04.2008
Financial Times Deutschland
|
US-Politiker
kritisieren Moskau für engere Kontakte mit Abchasien und Südossetien |
Washington, Der
US-Kongressabgeordnete Alcee Hastings, Chef der Kommission für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, hat die russische Regierung
aufgerufen, auf die jüngst beschlossenen Maßnahmen zu Abchasien und
Südossetien zu verzichten.
"Ich rufe Moskau auf, auf seine Beschlüsse
zu verzichten und die Einschüchterung im Kaukasus einzustellen", heißt
es in seiner in Washington veröffentlichten Erklärung.
Wie der Politiker betonte, "wird Georgiens
Souveränität mit dem neuesten Schritt Moskaus eindeutig verletzt".
"Moskau behauptet zwar, dass es weiterhin Georgiens Souveränität
anerkennt, solche Handlungen rufen aber einen ernsthaften Zweifel an
solchen Behauptungen hervor."
Senator Ben Cardin, Co-Vorsitzender der
Kommission, äußerte in seiner Erklärung ebenfalls seine "äußerste
Besorgnis über Moskaus Beschluss, die Beziehungen mit Abchasien und
Südossetien zu festigen".
"Dieser Schritt ist eindeutig darauf
gerichtet, Georgien für das Nato-Streben zu bestrafen", heißt es. "Ich
kann den Wunsch Georgiens gut verstehen, die Beziehungen mit dem Westen
zu vertiefen, besonders wenn sein Nachbar im Norden fest vorhat, die
ohnehin gespannte Situation weiter zu verschärfen."
Am 16. April hatte Russlands Präsident
Wladimir Putin die Regierung beauftragt, Maßnahmen zur substantiellen
Unterstützung der Bevölkerung der Republiken Abchasien und Südossetien
zu konzipieren.
Die Kommission für Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa gehört zur Struktur der US-Regierung. Neben den
Gesetzgebern gehören auch Vertreter des Außenamts, des
Handelsministeriums und des Pentagons der Kommission an.
Am Freitag hatte die US-Administration
Russland aufgefordert, die Maßnahmen zur Unterstützung der Republiken
Abchasien und Südossetien zu beenden.
22.04.2008
RIA Novosti
|
Russische Luftwaffe
dementiert Meldungen über Abschuss georgischer Drohne |
Moskau, Keine einzige russische
Kampfmaschine hat am 20. April im Nordkaukasus Flüge absolviert.
Das sagte der Berater des
Oberbefehlshabers der russischen Fliegerkräfte, Oberst Alexander
Drobyschewski, am Montag in Moskau. Am selben Tag hatte der Befehlshaber
der georgischen Luftwaffe, David Nairaschwili, Russland vorgeworfen,
eine Drohne über dem Territorium Georgiens abgeschossen zu haben.
"Am 20. April hatten die russischen
Flieger einen Ruhetag. Kein einziges Flugzeug hob an diesem Tag in der
Region ab", sagte Drobyschewski.
Nach Angaben von Vertretern der Republik
Abchasiens hatte eine georgische Drohne bei einem Aufklärungsflug den
abchasischen Luftraum verletzt. Daraufhin sei der Apparat in einer Höhe
von knapp 6000 Metern von einem abchasischen L-39-Flugzeug abgeschossen
worden.
Am selben Tag führte die abchasische Seite
Journalisten die Trümmer der Drohne vor, die etwa einen Kilometer von
der Schwarzmeerküste niedergegangen waren. Ein anderer Teil der Trümmer
wurde an der Küste entdeckt. "Nach einer sorgfältigen Untersuchung wurde
festgestellt, dass es sich um eine Drohne des Typs Hermes 450 aus
israelischer Produktion handelt", sagte der abchasische
Vizeverteidigungsminister Garri Kupalba.
Am 18. März dieses Jahres hatten die
abchasischen Fliegerkräfte bereits einen ähnlichen Apparat abgeschossen,
dessen Zugehörigkeit zur georgischen Luftwaffe bewiesen wurde.
Am Montag wurde der russische Botschafter
in Georgien, Wjatscheslaw Kowalenko, im Zusammenhang mit dem Abschuss
der Drohne in das georgische Außenministerium einbestellt. Dem
Botschafter solle eine Protestnote gegen die Vernichtung einer
georgischen Drohne überreicht werden, wie der georgische Fernsehsender
Rustawi 2 am Montag berichtete. Die Drohne, die einen "planmäßigen Flug
im westlichen Teil des Landes" absolvierte, war von einem russischen
Kampfflugzeug des Typs MiG-29 abgeschossen worden, behauptete die
georgische Seite.
21.04.2008
RIA Novosti
|
Georgischer
Präsident Saakaschwili wirft Russland Aggression vor |
Tiflis, Der georgische Präsident
Michail Saakaschwili hat im Zusammenhang mit der Vernichtung einer
georgischen Drohne Russland eine Aggression vorgeworfen.
"Tiflis hat Videoaufzeichnungen, die das
beweisen", behauptete Saakaschwili am Montag. "Das ist eine beispiellose
Verletzung des Völkerrechts seit dem Zweiten Weltkrieg, das ist ein
Verstoß gegen die UN-Charta. Zum ersten Mal seit Jahren haben wir
Videoaufnahmen, die belegen, wie ein russisches Erdkampfflugzeug einen
Bombenangriff auf Georgien fliegt. Das ist ein unfreundlicher und im
Hinblick auf das Völkerrecht absolut unannehmbarer Schritt", sagte der
georgische Präsident im Landesfernsehen.
Die russischen Fliegerkräfte hatten die
Behauptungen der georgischen Seite, laut denen ein russischer
MiG-29-Jäger eine georgische Drohne über dem Territorium Georgiens
abgeschossen hatte, als "Erfindung" zurückgewiesen.
"Die russischen Fliegerkräfte hatten die
Konfliktzone auf dem Territorium Georgiens, im Luftraum über der
Siedlung Ganmuchuri in Abchasien angegriffen", fuhr Saakaschwili fort.
"Ein russisches Flugzeug vom Typ MiG-29, das vom Stützpunkt Gudauta
abhob, wo es gesetzwidrig stationiert war, griff eine Drohne des
Innenministeriums Georgiens an. Das Jagdflugzeug feuerte einige Raketen
auf die Drohne und in Richtung des Dorfes Ganmuchuri ab... Das ist ein
Akt der internationalen Aggression. Das ist ein Bombardement eines
souveränen Staates durch einen anderen Staat. Das war kein befreundeter
Schritt."
Saakaschwili zufolge sei diese
"Provokation ohne jeglichen Grund verübt" worden, was eine grobe
Verletzung des Völkerrechts darstelle. "Ich möchte betonten, dass
Bombenangriffe gegen uns nicht zum ersten Mal geflogen werden",
behauptete Saakaschwili.
21.04.2008
RIA Novosti
|
Drohne abgeschossen:
Neuer Streit Georgien - Russland |
Neue Spannungen zwischen Georgien und
Russland: Die Regierung in Tiflis hat der russischen Armee heute
vorgeworfen, eine georgische Drohne über Abchasien abgeschossen und
damit einen "aggressiven Akt gegen Georgien" begangen zu haben. Die USA
zeigten sich angesichts des georgischen Vorwurfs "sehr besorgt" und
forderten von Moskau Aufklärung, wie Außenamtssprecher Tom Casey
mitteilte.
Russlands Präsident Wladimir Putin
reagierte mit Unverständnis. Er zeigte sich nach Angaben des Kreml
gegenüber seinem Amtskollegen Michail Saakaschwili erstaunt darüber,
dass Georgien "zu militärischen Zwecken die Konfliktzone Abchasien"
überfliege.
"Aggressiver Akt gegen Georgien"
Ein russisches Jagdflugzeug des Typs
MiG-29 sei am Vortag vom Militärstützpunkt in Gudauta in Abchasien
abgehoben und habe eine Drohne des georgischen Innenministeriums
abgeschossen, sagte der stellvertretende Außenminister Grigol Wachadse
vor Journalisten in Tiflis. "Russland hat einen aggressiven Akt gegen
Georgien begangen." Nach Angaben des Kreml sprachen Saakaschwili und
Putin in einem Telefonat über den Vorwurf.
21.04.2008
ORF
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Tiflis: Abschuss einer
Drohne "Akt der Aggression" - Vorwürfe an Moskau: Aufklärungsflugzeug
über Abchasien abgeschossen
|
Tiflis, Georgien hat Russland den
Abschuss eines unbemannten Aufklärungsflugzeuges über seinem
Staatsgebiet vorgeworfen und dies als "grundlosen Akt der Aggression"
verurteilt. Georgiens Präsident Michail Saakaschwili protestierte am
Montag in einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin
gegen "diese aggressiven Angriffe" auf sein Land. Putin warf Georgien
seinerseits vor, Spannungen in einer Konfliktzone zu schüren.
Georgien veröffentlichte ein Video, das
von der Bordkamera der georgischen Drohne stammen soll. Darauf sei zu
sehen, wie eine russische MiG-29 eine Rakete auf das Aufklärungsflugzeug
abgeschossen habe, während dieses über Abchasien geflogen sei, erklärte
die georgische Luftwaffe. Ein Sprecher der russischen Luftwaffe bestritt
den Vorfall.
In der vergangenen Woche war es zu
Spannungen zwischen Russland und Georgien gekommen, da Russland
angekündigt hatte, seine Beziehungen zu Abchasien und Süd-Ossetien
vertiefen zu wollen. Dieses Vorgehen wurde sowohl von der georgischen
Regierung als auch der Nato kritisiert. (Reuters)
21.04.2008
der Standart
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Abchasien-Konflikt:
Georgien schaltet russischen Friedenssoldaten den Strom ab |
Moskau, Nachdem Russland Abchasien
und Südossetien Unterstützung zugesichert hatte, hat Georgien die
Stromversorgung für das russische Friedenskontingent im Raum des
georgisch-abchasischen Konfliktes eingestellt.
Die Stromversorgung sei am 17. April
abgeschaltet worden, teilte der Sprecher des russischen
Friedenskontingents, Alexander Diordijew, mit. Nach seinen Worten
erhielt die russische Seite von Georgien bisher keine offiziellen
Erklärungen.
Der Sprecher trat Medienberichten
entgegen, dass die russischen Truppen seit Juni 2007 für die
Stromversorgung nicht mehr bezahlt hätten und bereits mehr als 45 000
Dollar schulden sollen. Das Friedenskontingent in Abchasien sei auf
Beschluss des Staatschefsrats der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten
(GUS) stationiert worden, dessen Mitglied Georgien sei, sagte Diordijew.
Auf Beschluss des GUS-Staatschefsrats habe Georgien das
Friedenskontingent unentgeltlich mit Wasser und Strom zu versorgen.
Ungeachtet der Stromabschaltung erfülle das Friedenskontingent seine
Aufgaben ohne Beeinträchtigung weiter, sagte der Sprecher. Sowohl auf
dem Hauptstützpunkt als auch auf den einzelnen Posten gebe es
Reservegeneratoren.
Ein aus russischen Soldaten bestehendes
Friedenskontingent der GUS wurde 1994 nach einem blutigen Krieg zwischen
Georgiern und Abchasen eingesetzt und sichert seitdem die Einhaltung des
Waffenstillstandes.
Einen Tag vor der Stromabschaltung durch
Georgien hatte der russische Präsident Wladimir Putin eine
"substantielle Unterstützung" der Bevölkerung in Abchasien und
Südossetien angeordnet. Demnach erkennt Russland die Behörden in den
beiden De-facto-Staaten sowie die von ihnen ausgestellten Pässe und
sonstigen Dokumente an. Außerdem tritt Moskau in Konsularbeziehungen mit
den beiden De-facto-Staaten. Georgien warf Russland daraufhin vor, seine
Souveränität zu verletzen.
Abchasien und Südossetien sind
stabilisierte De-facto-Staaten im südlichen Kaukasus. Nach der
Kosovo-Unabhängigkeit in diesem Februar appellierten die beiden
Republiken an die Weltgemeinschaft und vor allem an Russland, ihre
Unabhängigkeit offiziell anzuerkennen. Nach der Prüfung der Appelle
empfahl die Staatsduma (Unterhaus des russischen Parlaments) dem
Präsidenten und der Regierung, die Anerkennung von Abchasien und
Südossetien zu erwägen.
21.04.2008
RIA Novosti
|
Abchasien schießt
georgische Aufklärungsdrohne ab - Tiflis dementiert |
Suchum, Abchasien hat nach eigenen
Angaben erneut eine georgische Aufklärungsdrohne abgeschossen und ist
bereit, die Trümmer der Öffentlichkeit zu zeigen.
Die Drohne sei am vergangenen Sonntag von
in der Grenzregion Gal abgeschossen worden, teilte der stellvertretende
Verteidigungsminister der Republik Abchasien, Garri Kupalba, am Montag
mit. Der Typ und die Seriennummer des Flugkörpers konnten ihm zufolge
anhand der geborgenen Bruchteile bereits identifiziert werden. Es handle
sich um eine Drohne aus der Produktion des israelischen Unternehmens
Elbit Systems Ltd.
Georgiens Verteidigungsministerium ließ
daraufhin wissen, es habe mit der Drohne nichts zu tun.
Ein ähnlicher unbemannter Flugkörper war
bereits 18. März über Abchasien abgeschlossen worden. Die Regierung
Abchasiens warf damals Georgien vor, ihr Territorium auszuspähen.
Georgien wies die Vorwürfe ebenfalls zurück.
21.04.2008
RIA Novosti
|
Abchasien
erwartet Abnehmen der georgischen "Aggression" |
Moskau,
Von der Abschaffung der russischen Handelssanktionen gegen Georgien
verspricht sich die Kaukasus-Republik Abchasien ein Abnehmen der
"georgischen Aggression".
Der russische Präsident Wladimir Putin
hatte am Freitag die Regierung beauftragt, mit Georgien in
Konsultationen über eine Aufhebung des 2006 verhängten Importembargos
für georgische Weine sowie der Visabeschränkungen für Georgier zu
treten.
Das müsse sich positiv auf Georgien und
die russisch-georgischen Beziehungen auswirken, sagte der abchasische
Außenminister Sergej Schamba in einem Telefongespräch mit RIA Novosti.
"Das wird auch für uns positive Folgen haben und die Aggression
Georgiens gegen Abchasien mildern."
Der russische Präsident Wladimir Putin
hatte vor einigen Tagen die Regierung beauftragt, Maßnahmen zu einer
substantiellen Unterstützung der Bevölkerung in Abchasien und
Südossetien zu konzipieren und mit deren Behörden zu kooperieren.
Außerdem kündigte Moskau an, die Pässe und sonstige Dokumente von
Abchasiern und Südosseten, die von den Behörden der beiden
De-facto-Staaten ausgestellt wurden, anzuerkennen und in
Konsularbeziehungen mit den beiden Territorien zu treten. Der georgische
Präsident Michail Saakaschili warf Russland daraufhin vor, die
Souveränität Georgiens zu verletzen.
Nach der Kosovo-Unabhängigkeit in diesem
Februar appellierten Abchasien und Südossetien an die Weltgemeinschaft
und vor allem an Russland, ihre Unabhängigkeit offiziell anzuerkennen.
Nach der Prüfung der Appelle empfahl die Staatsduma (Unterhaus des
russischen Parlaments) dem Präsidenten und der Regierung, die
Anerkennung von Abchasien und Südossetien zu erwägen.
18.04.2008
RIA Novosti
|
US-Sondererklärung
zu Russlands Kontakten mit Abchasien und Südossetien erwartet |
Tiflis,
Nachdem Russland den beiden Kaukasus-Staaten Abchasien und Südossetien
Beistand in Aussicht gestellt hat, erwägt die US-Administration die
Annahme einer Sondererklärung.
Das teilte Daniel Fata, stellvertretender
Berater von US-Verteidigungsminister Robert Gates, am Freitag in der
georgischen Hauptstadt Tiflis mit.
Der russische Präsident Wladimir Putin
hatte vor einigen Tagen die Regierung beauftragt, Maßnahmen zu einer
"substantiellen Unterstützung" der Bevölkerung in Abchasien und
Südossetien, beides nicht anerkannte Staaten auf georgischem
Territorium, zu konzipieren und mit deren Behörden zu kooperieren.
Außerdem kündigte Moskau an, die Pässe und sonstige Dokumente von
Abchasiern und Südosseten, die von den Behörden der beiden
De-facto-Staaten ausgestellt wurden, anzuerkennen und in
Konsularbeziehungen mit den beiden Territorien zu treten. Der georgische
Präsident Michail Saakaschili warf Russland daraufhin vor, die
Souveränität Georgiens zu verletzen, und ersuchte die Weltgemeinschaft
um Unterstützung.
US-Außenministerin Condoleezza Rice rief
am Freitag ihren russischen Amtskollegen Sergej Lawrow an und äußerte
sich besorgt über die Schritte Moskaus in Bezug auf Abchasien und
Südossetien.
Die USA respektieren die territoriale
Integrität Georgiens und glauben, dass alle Konflikte auf seinem
Territorium friedlich beigelegt werden können, sagte Fata, der im
Pentagon für EU- und Nato-Politik zuständig ist und sich in Tiflis an
der Spitze einer Militärdelegation aufhält.
Abchasien und Südossetien sind
stabilisierte De-facto-Staaten im südlichen Kaukasus, die
völkerrechtlich jedoch als Teil Georgiens gelten. Nach der
Kosovo-Unabhängigkeit in diesem Februar appellierten die beiden
Republiken an die Weltgemeinschaft und vor allem an Russland, ihre
Unabhängigkeit offiziell anzuerkennen. Nach der Prüfung der Appelle
empfahl die Staatsduma (Unterhaus des russischen Parlaments) dem
Präsidenten und der Regierung, die Anerkennung von Abchasien und
Südossetien zu erwägen.
18.04.2008 RIA Novosti
|
USA rufen
Russland auf, Unterstützung von Abchasien und Südossetien einzustellen |
Washington,
Die US-Administration hat an Russland appelliert, die beschlossenen
Maßnahmen zur Unterstützung von Abchasien und Südossetien rückgängig zu
machen.
"Der jüngste Beschluss Moskaus ist
besorgniserregend", heißt es in einer am Freitag in Washington
veröffentlichten Erklärung des amtlichen Sprechers des
US-Außenministeriums, Sean McCormack. Am Mittwoch hatte der scheidende
russische Präsident Wladimir Putin die Regierung in Moskau angewiesen,
konkrete Hilfe für die Bevölkerung der nicht anerkannten Republiken zu
erweisen und Kontakte mit den faktischen Machtorganen in Suchum und Zchinwal zu halten. Georgien bezeichnete diese Pläne als einen Versuch,
die beiden Regionen de facto zu annektieren, und ersuchte westliche
Partner um Hilfe.
"Wir rufen nachdrücklich auf, dass
Russland seinen eigenen Erklärungen zur Förderung der Souveränität und
der territorialen Integrität folgt und die am 16. April gefassten
Beschlüsse außer Kraft setzt", sagte McCormack. "Die US-Administration
ist über diese Beschlüsse zutiefst besorgt, die ohne Zustimmung der
georgischen Regierung eine Erweiterung von Kontakten zwischen der
russischen Regierung und den Separatistenregimes in Abchasien und
Südossetien ermöglichen."
18.04.2008 RIA Novosti
|
PACE für Abzug
russischer Friedenstruppen aus Abchasien und Südossetien |
Strassburg,
Die Parlamentarische Versammlung des Europarates hat sich für den Abzug
der russischen Friedenskräfte aus den Republiken Abchasien und
Südossetien ausgesprochen.
Am Donnerstag wurde in Straßburg eine von
25 Parlamentariern unterzeichnete Deklaration verbreitet, in der der
Abzug der Friedensmacht gefordert wird. "Wir Unterzeichner appellieren
an den UN-Sicherheitsrat, das russische Kontingent in den Konfliktzonen
durch unparteiische UN-Kräfte für die Erhaltung des Friedens zu
ersetzen", heißt es in dem Papier. Das Dokument war im Zusammenhang mit
der Entscheidung Russlands angenommen worden, Maßnahmen zur Erweisung
konkreter Hilfe an die Bevölkerung der Republiken zu konzipieren und mit
den gegenwärtigen Machtorganen in Abchasien und Südossetien aufs engste
zu kooperieren. Vertretungen des russischen Außenministeriums in der
Region Krasnodar und in Nordossetien sollten im Notfall auch
Konsulardienste für Bürger erweisen, die ihren ständigen Wohnsitz in
Abchasien bzw. Südossetien haben, hieß es in Moskau.
In der Deklaration heißt es ferner, dass
russische Friedenskräfte "angesichts der jüngsten Ereignisse nicht
neutral, sondern eine Konfliktpartei" sind. Die Parlamentarier schlugen
vor, das Mandat und Möglichkeiten der UN-Mission für Georgien zu
erweitern.
17.04.2008 RIA Novosti
|
Putin spielt mit
Integration Abchasiens und Südossetiens - Russlands Presse |
Moskau, Russlands Präsident
Wladimir Putin erteilt der Regierung Aufträge, mit denen Moskau seine
Beziehungen zu Abchasien und Südossetien im Grunde wie zu den Subjekten
der Russischen Föderation gestalten soll, schreiben russische Zeitungen
am Freitag.
Putin hörte nicht auf die Staatsduma, die
die Frage der Anerkennung dieser Republiken zu prüfen
empfahl. Er ging noch einen Schritt weiter und hat Kurs auf die
Integration der beiden nach Unabhängigkeit strebenden Republiken genommen.
"Von der Anerkennung ist jetzt keine Rede,
ebenso wie auch von einer Zusammenarbeit im militärischen Bereich",
sagte der Zeitung "Kommersant" eine Quelle im russischen
Außenministerium. "Die Abkommen zwischen uns und ihnen werden nicht
zwischenstaatlichen Charakter haben. Das betrifft die Wirtschaft, die
Bildung und die Investitionen." Dem Diplomaten zufolge geschehe das zu
dem Zweck, die Wirtschaft von Abchasien und Südossetien
wiederherzustellen und zu entwickeln. "Abchasien brauchen wir, weil es
alljährlich von einer halben Million russischer Touristen besucht wird.
Was Südossetien angeht, so ist das überhaupt ein halbiertes Volk, das
nach der Wiedervereinigung mit seinem nördlichen Nachbarn strebt", so
Gesprächspartner.
Quellen im Präsidialamt versicherten
ebenfalls, Moskau beabsichtige nicht, Abchasien und Südossetien
anzuerkennen. "Die Gewährung der Unabhängigkeit an sie wird für uns
bedeuten, dass wir Georgien endgültig verlieren werden. Hier bedarf es
eines aufgeschobenen Status, solange in Tiflis keine neuen Personen an
die Macht kommen", so ein Gesprächspartner der Zeitung aus dem
Präsidialamt.
Die von der Zeitung "Wremja Nowostej"
befragten Politologen sind der Ansicht, dass es für Russland ungünstig
ist, die Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens anzuerkennen. "In
nächster Zeit wird Russland Abchasien und Südossetien schon deshalb
nicht anerkennen, weil es keinen Sinn hat, sich um einen solchen
Druckhebel gegen Georgien zu bringen", sagte Sergej Michejew,
stellvertretender Generaldirektor des Zentrums für politische
Technologien (Moskau). "Das ständige Gerede über diese Regionen ist ein
politisches Spiel, ein Element der Außenpolitik. Außerdem ist nichts
besonders Neues dabei, wir unterhielten unsere Beziehungen zu Abchasien
und Südossetien auch früher direkt, ohne Vermittler."
"Die Anerkennung dieser quasistaatlichen
Gebilde ist für Russland absolut ungünstig, wozu einen zusätzlichen
Konflikt auslösen, darunter mit der internationalen Gemeinschaft?"
stimmte ihm Dmitri Orlow, Generaldirektor der Agentur für politische und
ökonomische Kommunikationen, zu. "Russland ist an einer möglichst langen
Konservierung der bestehenden Lage interessiert."
"Demnächst werden wir einen anderen
Präsidenten haben, der, wie ich hoffe, diese Republiken ebenfalls nicht
anerkennen wird. Wir haben ohnehin alle nur möglichen Beziehungen aufs
Äußerste verschlechtert", bemerkte Georgi Satarow, Präsident der
Stiftung INDEM.
Quellen: "Kommersant", "Wremja Nowostej"
vom 17.04.08.
17.04.2008 RIA Novosti
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EU kritisiert Russlands
Annäherung an Abchasien und Südossetien |
Brüssel, Der EU-Außenbeauftragte
Javier Solana ist über Russlands Absicht beunruhigt, Rechtsverhältnisse
mit den Republiken Abchasien und Südossetien
einzugehen.
Das teilte Cristina Gallach, Sprecherin
Solanas, mit.
Der russische Präsident Wladimir Putin
hatte am Mittwoch die Regierung beauftragt, Maßnahmen zur Hilfe für
Abchasien und Südossetien auszuarbeiten und mit den
Behörden Abchasiens und Südossetiens zusammenzuarbeiten.
"Wir (EU) sind über diese einseitigen
Entscheidungen beunruhigt. Denn wir haben stets die territoriale
Integrität Georgiens unterstützt", sagte Gallach in der belgischen
Hauptstadt Brüssel.
Zudem habe Georgiens Präsident Michail
Saakaschwili seine Beunruhigung im Zusammenhang mit der Politik Moskaus
in einem Telefongespräch mit Solana geäußert.
Gallach hob auch hervor, dass die
Europäische Union es für möglich halte, den territorialen Konflikt in
Georgien ausschließlich durch einen Dialog beizulegen.
Der georgische Außenminister Dawid
Bakradse hatte Moskaus Schritte in Bezug auf Abchasien und Südossetien als einen Versuch bewertet, die Annexion der georgischen
Territorien zu legalisieren.
17.04.2008
RIA Novosti
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Georgien: Protest gegen
„Annexion“ |
Moskau
will die Beziehung zu Abchasien ausbauen. Rückendeckung erhielt Georgien
von den USA und der Nato.
Wien/Tiflis,
Die Ankündigung des russischen Außenministeriums, die Beziehungen zu Abchasien und Süd-Ossetien
auszubauen, sorgt für diplomatische Verstimmungen. „Wir verlangen, dass
Russland alle Entscheidungen zurücknimmt, die die georgische
Souveränität in Frage stellen“, erklärte Präsident Michael Saakaschwili
am Donnerstag in der Hauptstadt Tiflis.
Tags zuvor hatte das russische
Außenministerium auf Geheiß von Präsident Wladimir Putin eine Erklärung
veröffentlicht, durch die Russland die Gesetzgebung der beiden Provinzen
anerkennt. Der georgische Außenminister David Bakradse bezeichnete dies
als „faktische Annexion“ und forderte eine Sondersitzung des
UN-Sicherheitsrates. Georgien werde alle Mittel ausschöpfen, um gegen
die Pläne Moskaus vorzugehen.
Westliche Rückendeckung
Rückendeckung erhielt Georgien von den USA
und der Nato. US-Außenamtssprecher Sean McCormick sicherte Georgien für
die Bewahrung der territorialen Integrität des Landes „unerschütterliche
Unterstützung“ zu. Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer forderte
die Rücknahme der umstrittenen Erklärung. Zugleich appellierte er an die
Regierung in Tiflis, sich trotz allem „weiter in Zurückhaltung zu üben“.
Der Kreml argumentiert, dass durch den
jetzigen Schritt nur die Interessen der Russen in Abchasien und
Süd-Ossetien gestärkt werden sollen. Für die unabhängige russische
Tageszeitung „Wedemosti“ strebt Moskau dagegen eine maximale
Legitimierung ohne Anerkennung der beiden Republiken an, um seinen
Einfluss im Kaukasus zu festigen.
Abchasien und
Süd-Ossetien hatten sich nach dem Kollaps der Sowjetunion in den
90er-Jahren einseitig von Georgien abgespalten. Beide besitzen
eigenständige Regionalregierungen, die allerdings international nicht
anerkannt werden. Auch Russland hütet sich – trotz aller Sticheleien
gegen Georgien – die Unabhängigkeit der Provinzen anzuerkennen, um
Abspaltungsbewegungen im eigenen Land keinen Ansporn zu geben.
17.04.2008
Die Presse
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Georgien: Streit mit
Russland um Kaukasus-Regionen |
Tiflis, Georgien hat im Streit mit
Russland um Abchasien und Südossetien
die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Außenminister David Bakradse forderte im georgischen Fernsehen eine Sondersitzung des
UN-Sicherheitsrats. Georgiens Präsident Michail Saakaschwili verlangte
von Moskau, "alle Aktivitäten einzustellen, die Georgiens Souveränität
gefährden". Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuvor angekündigt,
die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Zusammenarbeit mit den
Gebieten vertiefen zu wollen. Abchasien drohte mit der Verlegung von
Truppen an die Grenze zu Georgien.
Saakaschwili rief die internationale
Gemeinschaft zum Handeln auf. "Was wir in den nächsten Tagen und Wochen
von unseren Partnern brauchen, sind ernste Aktionen, nicht nur Worte",
sagte er bei einer Kabinettssitzung in Tiflis. Das georgische
Außenministerium bezeichnete Russlands Vorhaben in einer Erklärung als
Versuch, die Annäherung Georgiens an die NATO zu verhindern.
Die Organisation für Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa (OSZE) forderte Russland und Georgien
unterdessen zu Verhandlungen auf und warnte vor einseitigen Aktionen.
Die OSZE unterstütze die "Souveränität und territoriale Integrität"
Georgiens, erklärte der finnische OSZE-Vorsitz in Helsinki. Zuvor hatte
bereits die NATO an Moskau appelliert, seine Entscheidung zu überdenken.
Die Europäische Union hatte ihre "Besorgnis" über Putins Pläne
ausgedrückt.
Der Präsident Abchasiens, Sergej Bagapsch, warf Georgien vor, seine
Soldaten an der Grenze aufzustocken. Sollte Tiflis die Truppen nicht bis
Freitag zurückziehen, würden auch abchasische Soldaten an die Grenze
verlegt, sagte Bagapsch nach Angaben des abchasischen Fernsehens im
Anschluss an ein Treffen mit UN-Vertretern in Suchum.
17.04.2008
AFP
|
Georgien über Pläne
Russlands besorgt, Konsularfunktionen in Abchasien und Südossetien zu
erfüllen |
Strassburg, Die Kaukasusrepublik
Georgien ist über Pläne Russlands besorgt, Konsularfunktionen in den Republiken Abchasien und
Südossetien zu erfüllen.
Dieses Problem wolle Tiflis in der
Juni-Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates in
Straßburg aufwerfen, sagte die Vorsitzende des Ausschusses für
Eurointegration des georgischen Paralments, Nino Nakaschidse, am
Donnerstag vor der Presse in Straßburg.
Am Vortag hatte der scheidende russische
Präsident Wladimir Putin die Regierung in Moskau beauftragt, Maßnahmen
zur Erweisung konkreter Hilfe an die Bevölkerung der nicht anerkannten
Republiken zu konzipieren und mit den gegenwärtigen Machtorganen in
Abchasien und Südossetien aufs engste zu kooperieren. Vertretungen des
russischen Außenministeriums in der Region Krasnodar und in Nordossetien
werden im Notfall auch Konsulardienste für Bürger erweisen, die ihren
ständigen Wohnsitz in Abchasien bzw. Südossetien haben.
"Das, was Russland unternimmt, verstößt
gegen das Völkerrecht. Das ist ein Versuch, die Territorien Abchasiens
und Südossetiens de facto zu annektieren." Die georgische
Parlamentarierin sagte ferner, dass die Position Moskaus die
russisch-georgischen Beziehungen weiter belasten wird. "Deshalb
appellieren wir an die russischen Behörden, über die Folgen dieses
Beschlusses nachzudenken und ihn zu revidieren. Die jüngsten Schritte
sind weder für Russland noch für Georgien annehmbar", sagte Nakaschidse.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion hatte
sich Abchasien für unabhängig von Georgien erklärt. Im August 1992
verlegte Tiflis seine Truppen nach Abchasien, die aber auf einen
erbitterten bewaffneten Widerstand stießen. Der blutige Konflikt endete
am 30. September 1993 mit dem faktischen Verlust Abchasiens durch Georgien.
Seitdem arbeitet Suchum beharrlich auf die Anerkennung seiner
Unabhängigkeit hin. Tiflis betrachtet Suchum weiterhin als Teil des Landes und bietet
Abchasien umfassende Autonomierechte im Staatsverband Georgiens an. Der
Frieden in der georgisch-abchasischen Konfliktzone wird von der
GUS-Friedensmacht erhalten, zu der hauptsächlich russische Militärs
gehören. Die Verhandlungen über die Beilegung des Konflikts wurden 2006
abgebrochen.
Vor dem Zerfall der Sowjetunion hatte
Südossetien den Status eines autonomen Gebietes im Staatsverband
Georgiens. 1991 schaffte der erste georgische Präsident Swiad
Gamsachurdia die Autonomie ab. Die südossetischen Behörden leisteten
erbitterten bewaffneten Widerstand. Der Konlikt ging 1992 zu Ende,
ebenfalls mit dem Verlust der Region für Tiflis.
Südossetien will seine Anerkennung durch
andere Länder durchsetzen, während Georgien es weiterhin als sein Gebiet
betrachtet. Der Frieden in der georgisch-ossetischen Konfliktzone wird
von einem gemischten Friedenskontingent erhalten, zu dem ein russisches,
ein georgisches und ein nordossetisches Bataillon gehören, jeweils 500
Mann. Das Hauptorgan für die Beilegung des Konflikts ist die so genannte
Gemischte Kontrollkommission mit den Kovorsitzenden von Russland,
Georgien, Nord- und Südossetien. In letzter Zeit bekundet Tiflis den
Wunsch, aus diesem Format auszusteigen. Die anderen Teilnehmer der
Verhandlungen sind dagegen.
17.04.2008 RIA
Novosti
|
Abchasien begrüßt
Anerkennung abchasischer Pässe durch Russland |
Moskau, Die Anerkennung der Pässe
Abchasiens als offizielles Dokument in der Russischen Föderation zeugt von einer
teilweisen Anerkennung der Republik durch Russland.
Das äußerte der abchasische Außenminister
Sergej Schamba am Mittwoch in einem Telefongespräch mit RIA Novosti.
"Die Anerkennung der Pässe muss im Grunde
genommen die Anerkennung unserer Republik durch Russland bedeuten.
Wollen wir die Ereignisse nicht überstürzen, aber wir haben auf ein
solches konsequentes Vorankommen auf dem Wege zu diesem Ziel gehofft.
Was heute passiert, wundert uns nicht, das ist die Folge eines
Prozesses, der seit einiger Zeit läuft. Das wäre auch die Gewährung der
russischen Staatsbürgerschaft an unsere Bürger und die Ausstellung von
russischen Pässen, aber auch die Nichteinführung einer Visaregelung im
Fall Abchasien. Was heute geschieht, ist diesem Prozess gut dienlich",
sagte Außenminister Schamba.
Wie der Diplomat sagte, hat nach der
Anerkennung des Kosovo Russland "alle Gründe dafür, entschlossen in
Bezug auf Abchasien und Südossetien, ausgehend von den neuen Realitäten,
zu handeln".
Am Mittwoch hat der russische Präsident
Wladimir Putin die Regierung beauftragt, Maßnahmen für konkrete Hilfe an
die Bevölkerung Abchasiens und Südossetiens zu erarbeiten. Die Regierung
wurde beauftragt, zu diesem Zweck mit den faktischen Behörden in
Abchasien und Südossetien zusammenzuarbeiten. In diesem Zusammenhang
wurde die Liste der in Russland anerkannten Dokumente festgelegt, die an
natürliche Personen von den faktischen Behörden Abchasiens und
Südossetiens ausgestellt werden. Darüber hinaus werden territoriale
Niederlassungen des russischen Außenministeriums in der südrussischen
Region Krasnodar und in Nordossetien Konsularfunktionen im Interesse von
Bürgern wahrnehmen, für die Abchasien und Südossetien der ständige
Wohnort sind.
16.04.2008 RIA Novosti
|
Moskau tritt in
Konsularbeziehungen mit Abchasien und
Südossetien |
Moskau, Nach dem Appell von
Abchasien und Südossetien auf Anerkennung ihrer Unabhängigkeit von
Georgien nimmt Russland Konsularbeziehungen mit den beiden kaukasischen
Republiken auf.
Wie das russische Außenministerium am
Mittwoch mitteilte, werden vorerst regionale Strukturen des Ministeriums
in Südrussland die Konsularfunktionen in Bezug auf Abchasien und
Südossetien wahrnehmen.
Am Mittwoch beauftragte der russische
Präsident Wladimir Putin die Regierung, eine Zusammenarbeit mit den
"faktischen" Behörden in Abchasien und Südossetien aufzunehmen. Außerdem
soll Russland abchasische und südossetische Pässe und andere Ausweise
von natürlichen Personen sowie die Rechtspersönlichkeit von juristischen
Personen anerkennen.
Abchasien und Südossetien sind
stabilisierte De-facto-Staaten im südlichen Kaukasus, die
völkerrechtlich jedoch als Teil Georgiens gelten.
Nach der Kosovo-Unabhängigkeit in diesem
Februar appellierten die beiden Republiken an die
Weltgemeinschaft und vor allem an Russland, ihre Unabhängigkeit
offiziell anzuerkennen. Nach der Prüfung der Appelle empfahl die Staatsduma (Unterhaus des russischen Parlaments) dem Präsidenten und der
Regierung, die Anerkennung von Abchasien und Südossetien zu erwägen.
16.04.2008
RIA Novosti
|
Keine Konfrontation
zwischen Russland und Georgien - Russlands Botschafter in Tiflis |
Tiflis, Zwischen Russland und
Georgien gibt es keine Konfrontation zum Problem der
Republiken Abchasien und Südossetien.
Das erklärte der russische Botschafter in
Georgien, Wjatscheslaw Kowalenko, am Mittwoch in Tiflis. Am selben Tag
hatte der scheidende russische Präsident Wladimir Putin die Regierung in
Moskau mit Maßnahmen zur konkreten Hilfe für die Bevölkerung dieser
beiden Republiken beauftragt. Die russische Regierung solle mit den
"faktischen Machtorganen in Abchasien und Südossetien" Kontakte halten,
sagte Putin.
"Es gibt absolut keine Konfrontation. Wir
sind daran interessiert, die Beziehungen in Handel und Wirtschaft in der
Region zu fördern, um die Lebensqualität für die Menschen zu erhöhen.
Man sollte auch darüber nachdenken, einen gemeinsamen Wirtschaftsraum in
der Region zu schaffen", sagte der Botschafter in einem
Journalistengespräch.
16.04.2008 RIA
Novosti
|
Russlands
Parlamentsoberhaus erörtert Anerkennungsgesuche von Abchasien und
Südossetien |
Moskau, Der russische
Föderationsrat (Parlamentsoberhaus) wird in seiner Sitzung am 25. April
die Aufrufe der Parlamente von Südossetien und Abchasien erörtern, die
Unabhängigkeit der beiden Republiken anzuerkennen.
"Bis zu diesem Termin werden wir einen
Beschlussentwurf zu dieser Frage konzipieren und unsere prinzipielle und
überaus ausgewogene staatsbewusste Position zum Ausdruck bringen",
teilte Föderationsratschef Sergej Mironow am Mittwoch mit.
Am Entwurf des Dokuments werden mehrere
zuständige Ausschüsse und Kommissionen, unter anderem der Ausschuss für
GUS-Angelegenheiten, arbeiten.
16.04.2008
RIA Novosti
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Russland stellt Abchasien
und Südossetien Beistand in Aussicht |
Moskau, Der russische Präsident
Wladimir Putin hat die Regierung beauftragt, den beiden Republiken Abchasien und Südossetien, "substantielle
Hilfe" zu erweisen.
Wie das russische Außenministerium am
Mittwoch mitteilte, wird die Hilfe "in Übereinstimmung mit dem
Völkerrecht der Bevölkerung von Abchasien und Südossetien sowie den dort
lebenden russischen Bürgern erwiesen, unter anderem auch unter
Berücksichtigung des Ausstiegs Russlands aus der GUS-Vereinbarung von
1996, die die staatlichen Beziehungen mit Abchasien begrenzte."
Nach der Kosovo-Unabhängigkeit in diesem
Februar appellierten die beiden De-facto-Staaten an die Weltgemeinschaft
und vor allem an Russland, ihre Unabhängigkeit offiziell anzuerkennen.
Nach der Prüfung der Appelle empfahl die Staatsduma (Unterhaus des
russischen Parlaments) dem Präsidenten und der Regierung, die
Anerkennung von Abchasien und Südossetien zu erwägen.
16.04.2008
RIA Novosti
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Russlands UN-Botschafter
mit Abchasien-Resolution des UN-Sicherheitsrats zufrieden |
UNO / New York, Seine
Zufriedenheit über die Resolution des UN-Sicherheitsrats zum
georgisch-abchasischen Konflikt hat Russlands UN-Botschafter Vitali
Tschukrin geäußert.
Wie Tschurkin betonte, fand Moskaus
Standpunkt zur Entwicklung in dieser Region seinen Niederschlag im Text
des Dokuments.
In der Resolution, so der Diplomat, "wird
das Verbot für alle militärischen Aktivitäten in der Sicherheitszone und
in der Zone der Rüstungsbegrenzung bestätigt". In diesem Zusammenhang
verwies Tschurkin auf den andauernden provokatorischen Einsatz von
Drohnen durch Georgien im Luftraum Abchasiens.
Diese Anforderung gelte auch für das
"patriotische Jugendlager", das Georgien in der Sicherheitszone
aufgestellt habe, fügte er hinzu.
Wichtig sei auch, dass im Dokument "die
Notwendigkeit betont wird, die Situation im oberen Teil des
Kodor-Gebirgstals verstärkt unter Kontrolle zu halten, die dem Moskauer
Abkommen vom 14. Mai 1994 entsprechen muss".
"Wir rechnen damit, dass die vom
Sicherheitsrat angenommene Resolution zu einer möglichst baldigen
Stabilisierung in diesem Raum und zur Wiederaufnahme des
Verhandlungsprozesses zwischen Tiflis und Suchum beitragen wird", fügte
der UN-Botschafter hinzu.
16.04.2008 RIA
Novosti
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Südossetien eröffnet Botschaft in Abchasien |
Suchum,
Nach der Kosovo-Unabhängigkeit schließen sich Abchasien und Südossetien
noch fester zusammen.
Am Dienstag hat Südossetien in der
abchasischen Hauptstadt Suchum eine Botschaft eröffnet. Wie ein
Korrespondent von RIA Novosti berichtet, wohnten die Präsidenten der
beiden Republiken, Sergej Bagapsch und Eduard Kokoity, der Zeremonie
bei.
Die Botschaft solle der bilateralen
Zusammenarbeit einen Schub verleihen, sagte der abchasische Präsident
Sergej Bagapsch. "Die Eröffnung der Botschaft zeugt von der Priorität
unserer Beziehungen mit Abchasien", erwiderte sein südossetischer
Kollege Eduard Kokoity.
Die beiden Republiken haben ihm zufolge
das gemeinsame Ziel der internationalen Anerkennung. "Wir sind längst
gestandene Staaten und man braucht uns nicht wie das Kosovo an der Hand
zu führen." Am gleichen Tag schlossen Abchasien und Südossetien eine
Vereinbarung über Zusammenarbeit ihrer Zollämter ab.
Die im Süden des Kaukasus an das Schwarze
Meer grenzende Abchasische Republik, hat sich 1992 für unabhängig
erklärt, was zu einem blutigen Krieg führte. Der Krieg dauerte etwas
länger als ein Jahr. Im Mai 1994 wurde ein Waffenstillstand vereinbart.
Heute ist Abchasien de facto ein autonom agierender, jedoch
international nicht anerkannter Staat. Bislang sichert ein
Friedenskontingent der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) die
Einhaltung des Waffenstillstandes zwischen Georgiern und Abchasen.
Deutschland zählt neben Russland, den USA, Großbritannien und Frankreich
zu den Freunden des georgisch-abchasischen Friedensprozesses.
Auch Südossetien ist ein stabilisierter
De-facto-Staat im südlichen Kaukasus, gilt völkerrechtlich jedoch als
Teil Georgiens. Zu Sowjetzeiten gehörte die Region als Autonomes Gebiet
zu Georgien. Nach der Unabhängigkeit Georgiens 1991 entzog der erste
georgische Präsident, Swiad Gamsachurdija, Südossetien den
Autonomiestatus. Daraufhin erklärte sich die Republik für staatlich
unabhängig. Nach einem bewaffneten Konflikt, der 1992 beendet wurde,
verlor Georgien endgültig die Kontrolle über Südossetien. Der
Waffenstillstand wird seitdem von einem aus russischen, georgischen und
nordossetischen Soldaten bestehenden Friedenskontingent gesichert.
15.04.2008
RIA Novosti
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Russland schließt
neue Spannungen zwischen Georgien und Abchasien nicht aus |
UNO /
New York, Russland hält weitere Spannungen zwischen Georgien und
seiner nach Unabhängigkeit strebenden Provinz Abchasien für möglich.
"Sobald der Schnee im Gebirge schmilzt,
schließen wir neue Spannungen nicht aus", teilte der russische
Sonderbotschafter Wladislaw Tschernow nach Konsultationen im
UN-Sicherheitsrat mit. "Umso mehr, da im Kodor-Gebirgstal laut unseren
Informationen zahlreiche Vertreter der bewaffneten Strukturen Georgiens
präsent sind."
Russland bewerte "die Situation im
Konfliktraum insgesamt als kompliziert", führte er aus. Das widerspricht
den Aussagen von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, der in seinem Bericht
an den Sicherheitsrat die Situation in dem Konfliktraum als "insgesamt
stabil" bezeichnet hat.
Der ranghohe russische Diplomat stellte in
diesem Zusammenhang fest: "Die Schlussfolgerungen im Bericht (des
UN-Generalsekretärs), laut denen sich die Situation stabilisiert hat und
es zu keinen ernsthaften Vorfällen kommt, gilt eher - und insbesondere
was Kodor anbelangt - für die Winterzeit."
"Insgesamt gibt die Situation keinen
Grund, von einer realen Verbesserung zu sprechen", so der
Sonderbotschafter. "Dies ist eher eine vorübergehende Pause."
Tschernow verwies darauf, dass im
Resolutionstext über die Mandatsverlängerung der UN-Beobachtermission in
Georgien bis Oktober 2008, die der UN-Sicherheitsrat am Dienstag
annehmen will, auf die Notwendigkeit hingewiesen wird, den Mechanismus
der vierseitigen Treffen zu Sicherheitsproblemen möglichst bald wieder
in Gang zu setzen. An diesen Treffen sollen Vertreter Georgiens und
Abchasiens sowie der GUS-Friedenskräfte und der UN-Beobachtermission
teilnehmen.
15.04.2008
RIA Novosti
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Abchasien: Im
Kreml reift eine Teil-Anerkennung |
Moskau,
Russland könnte alsbald seinen Behörden erlauben, offizielle
Vertretungen in Abchasien und Südossetien zu eröffnen – aber keine
Konsulate. Tiflis unterbreitet den Abtrünnigen unterdessen
Autonomie-Angebote.
Im Kreml wird gegenwärtig ein
Präsidenten-Ukas erarbeitet, der es russischen Ministerien und Behörden
erlauben würde, in den beiden Republiken Vertretungen zu eröffnen und
offizielle Beziehungen zu analogen Einrichtungen der beiden Kleinstaaten
aufzunehmen.
Das Dokument mit dem Titel
„Hauptrichtungen der Entwicklung der Beziehungen der russischen
Föderation zu Abchasien und
Südossetien“ wird allerdings
nicht die Einrichtung offizieller diplomatischer Vertretungen erlauben,
schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“. Offiziell würde es sich um eine
„Stelle zum Schutz der Interessen der russischen Staatsbürger“ oder
ähnliches handeln. Allerdings würde das Personal dieser Büros aus
russischen Diplomaten bestehen.
Ob dieses für die internationalen
Beziehungen kritische Dokument noch von Wladimir Putin unterzeichnet
werden wird oder erst seinem ab 7. Mai amtierenden Nachfolger Dmitri
Medwedew zur Unterschrift vorgelegt werden wird, ist allerdings offen.
Nach "Tarn-Konsulaten" auch
Militärstützpunkte?
Weitere Schritte des
Kreml in Richtung Anerkennung
könnte dann ein militärische Zusammenarbeit sein – etwa nach dem Muster
von Verträgen, wie sie die USA lange mit dem offiziell ebenfalls nicht
anerkannten chinesischen Inselstaat Taiwan hatten. Darauf könnte auch
noch die Reanimierung zweier russischer Militär- und Flottenstützpunkte
in Abchasien folgen.
Wie die Zeitung berichtet, hat das
russische Außenministerium dem Kreml aber empfohlen, die Anerkennung der
vollen Souveränität der beiden Kleinstaaten nur in zwei Fällen
vorzunehmen: Wenn Georgien der Nato betreten sollte oder es dort zu
einem bewaffneten Konflikt kommt.
Saakaschwili bietet Macht und Mitsprache
Georgiens Staats-Chef Michail Saakaschwili
macht unterdessen den Abchasen weitgehende Autonomie- und
Mitspracheangebote – wenn sie denn nur im georgischen Staatsverband
bleiben würden. Auf einer Kabinettssitzung präzisierte er sein im März
schon gemachtes Angebot, den Abchasen einen Vizepräsidentenposten
einzuräumen.
Die Küstenprovinz erhielt auch wesentliche
Posten in allen Staatsorganen, ein Vetorecht bei für sie lebenswichtigen
Fragen und „nationale und internationale Garantien für einen
Autonomiestatus innerhalb Georgiens“. Eine Regierungskommission soll die
Vorschläge nun detaillierter ausarbeiten. Dazu gehört auch das Projekt
einer freien Wirtschaftszone im Grenzgebiet.
Suchum will sich nicht einwickeln lassen
Die abchasische Führung zeigte sich davon
aber hochgradig unbeeindruckt und hält an ihrem Souveränitätskurs fest.
„In Georgien können sie über alles Beliebige reden. Wir haben nicht vor,
irgendwann die Autonomiefrage zu verhandeln“, erklärte der Außenminister
der Republik Abchasien, Sergej Schamba.
Voraussetzungen für Gespräche „über gut
nachbarschaftliche internationale Beziehungen“ mit Georgien könne Suchum
erst führen, wenn Georgien
seine bewaffneten Verbände aus dem Kodor-Teil in Abchasien abgezogen
habe.
Es ist ohnehin fraglich, ob Saakaschwili
sein Angebot wirklich ernst meint und nicht nur aus taktischen Gründen
gemacht hat: Er wolle damit den Nato-Staaten zeigen, dass Tiflis gewillt
ist, den Konflikt mit Abchasien auf friedliche Weise und nicht mit einem
neuen Krieg zu lösen, so die Ansicht eines georgischen Polit-Experten,
den die Zeitung „Kommersant“ zitiert. Schließlich ist es schwer
vorzustellen, dass Vertreter der beiden bis aufs Blut verfeindeten Lager
nach 15 Jahren Trennung gemeinsam einen Staat regieren und verwalten
könnten.
Abchasien ist für Georgien ein
Stolperstein auf dem Weg in die Nato
Vermutlich steckt der von der Nato beim
Gipfel in Bukarest auf unbestimmte Zeit verschobene georgische
Nato-Beitritt auch hinter den russischen Schachzügen, den beiden
Provinzen seine Anerkennung in kleinen Häppchen zu servieren: Je mehr
dies sie in ihrem Streben „weg von Tiflis“ bestärkt, umso
unwahrscheinlicher wird eine einvernehmliche Lösung der georgischen
Regionalkonflikte.
Damit die Nato aber eine Mitgliedschaft
Georgiens ernsthaft erwägen kann, müssen diese potentiellen Krisenherde
erst aus der Welt geschafft werden. Also liegt es im Interesse des
Kreml, sie auf kleiner Flamme weiterköcheln zu lassen.
14.04.2005
Russland Aktuell
|
Nutzt Putin
günstigen Moment für Entscheidung über Abtrünnige im Kaukasus? - "Nesawissimaja
Gaseta" |
Moskau,
Nach Angaben der "Nesawissimaja Gaseta" aus Quellen in der
Kreml-Administration wird der scheidende Präsident Wladimir Putin noch
vor Amtsantritt seines Nachfolgers einen wichtigen Erlass unterzeichnen.
Wie die Zeitung am Montag berichtet, heißt
der Erlass "Über die Hauptrichtungen in der Entwicklung der Beziehungen
zwischen der Russischen Föderation und Abchasien und Südossetien". Die
Quellen behaupten, dass das Dokument den russischen Ministerien und
anderen zentralen Ämtern grünes Licht geben soll, um zu Behörden in der
beiden Republiken direkte offizielle Beziehungen herzustellen.
Die Gesprächspartner von "Nesawissimaja
Gaseta" rieten dazu, nach keinen Analogien zu Taiwan oder einem anderen
Land zu suchen: In Abchasien und Südossetien wolle Russland nach seinem
eigenem Szenarium vorgehen.
"Möglich, dass jetzt nicht der beste
Moment ist, radikale Entscheidungen zu treffen", findet Konstantin
Satulin, Vizevorsitzender des Ausschusses der Staatsduma
(Parlamentsunterhaus) für GUS-Angelegenheiten und Kontakte mit den
Landsleuten. "Dennoch ist es besser, heute das Risiko einzugehen, denn
morgen werden solche Entscheidungen teurer zu stehen kommen. Wenn wir
das Problem nicht jetzt lösen, wird es sich vor der Olympia in
Erinnerung bringen. Ein augenfälliges Beispiel ist da: China - Tibet."
Ein russischer Diplomat, der lange in
Georgien tätig war, ist dagegen der Ansicht, der Moment für solche
Entscheidungen sei gerade jetzt am günstigsten. "In den USA übergibt die
Administration der Republikaner ihre Angelegenheiten. Den amerikanischen
Wähler beschäftigen außenpolitische Probleme wenig. Wenn sogar Irak für
die Amerikaner in den Hintergrund getreten ist, können da etwa die
Probleme wie Abchasien und Südossetien in den Vordergrund treten?
Zweifelhaft. Im Grunde ist es uns absolut egal, was die Georgier
unternehmen werden. denn Georgien ist nicht ein Land, zu dem wir um
jeden Preis ein hohes Niveau der Beziehungen unterhalten müssen."
Nach seiner Ansicht wird Russland sehr
ernsthafte Maßnahmen treffen, um Georgiens Nato-Beitritt zu verhindern.
"Die ernsthafteste davon wäre eine direkte militärische Präsenz in
Abchasien und Südossetien."
Wie "Nesawissimaja Gaseta" mußmaßt,
könnten die nächsten Schritte Moskaus darin bestehen, mit Abchasien und
Südossetien militärische Verträge abzuschließen wie einst zwischen den
USA und Taiwan. Darauf werde die Stationierung von Truppen auf dem
russischen Militärstützpunkt in Gudauta folgen (zur Zeit ist er
geschlossen, doch die gesamte Infrastruktur hat sich erhalten, darunter
ein ausgezeichneter Flugplatz). Dann die Wiederaufnahme des Betriebs der
Flottenbasis in Otschamtschir: Die Dislozierung von U-Booten dort wird
die Rundfahrten von Nato-Schiffen an der abchasischen Küste unmöglich
machen.
Was die formale Anerkennung Abchasiens und
Südossetiens betrifft, so hat das russische Außenministerium dem
Präsidenten empfohlen, das in zwei Fällen zu tun: wenn ein realer
Prozess des Abschlusses Georgiens an die Nato oder eine militärische
Aggression gegen die zwei Republiken beginnt. Übrigens meinen die
Gesprächspartner der Zeitung im Außenministerium, dass "dies schon
längst, 1993, hätte geschehen sollen".
14.04.2008
RIA Novosti
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UN-Sicherheitsrat
behandelt Konflikt zwischen Georgien und Abchasien |
UNO/New York, Der
UN-Sicherheitsrat hält im April Konsultationen zur Situation im
georgisch-abchasischen Konfliktraum ab.
Die Erörterung des Regionalkonflikts im
Kaukasus findet im Vorfeld der Annahme einer Resolution über die
Verlängerung des Mandats der UN-Beobachtermission in Georgien statt, das
am morgigen Dienstag abläuft.
Die Mitglieder des Sicherheitsrates werden
einen am 4. April vorgelegten Bericht des UN-Generalsekretärs Ban
Ki-moon über die Lage in der Konfliktzone behandeln. In diesem Dokument
empfahl der Generalsekretär, das Mandat der Mission zu verlängern, und
bewertete die Lage in diesem Raum zwar als angespannt, aber insgesamt
als relativ stabil.
Darüber hinaus äußerte Ban Ki-moon seine
Hoffnung auf eine baldige Wiederaufnahme der abgebrochenen regelmäßigen
Treffen von Vertretern der Konfliktparteien zu Sicherheitsfragen.
Darüber hinaus hob der Generalsekretär die
Rolle der GUS-Friedenstruppen in dem Konfliktraum hervor, die aus
russischen Soldaten bestehen und die UN-Beobachtermission in Georgien
unterstützen.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow
hatte nach seinen Verhandlungen mit dem UN-Generalsekretär am 10. April
betont, dass der Status der Friedenskräfte in Abchasien ohne Zustimmung
beider Seiten nicht geändert werden sollte.
Am nächsten Tag erklärte sein georgischer
Amtskollege Dawid Bakradse, Tiflis habe juristische Möglichkeiten für
die einseitige Aussetzung des Mandats der GUS-Friedensmission, werde
aber nicht zu dieser Maßnahme greifen. Zugleich äußerte Bakradse seine
Hoffnung darauf, dass das Mandat der GUS-Friedenskräfte in der UNO
revidiert wird.
14.04.2008
RIA Novosti
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Abchasien und
Süd-Ossetien schlagen Angebot zur Machtteilung aus |
Moskau, Abchasien und
Süd-Ossetien haben eine von der Regierung in Tiflis angebotene
Machtteilung zurückgewiesen.
Die Vorschläge seien inakzeptabel,
zitierte die Nachrichtenagentur Interfax am Sonntag Abchasiens
Präsidenten Sergej Bagapsch. "Die Unabhängigkeit Abchasiens steht nicht
zur Debatte." Süd-Ossetiens Eduard Kokoity wies ein ähnliches Angebot
der Agentur zufolge als unangebracht zurück.
Georgiens pro-westlicher Präsident Michail
Saakaschwili hatte Abchasien im vergangenen Monat weitgehende Autonomie
angeboten sowie mehr Einfluss in der georgischen Regierung und
wirtschaftliche Vorteile. Süd-Ossetien, das sich ebenso wie Abchasien
Anfang der 90er Jahre von Georgien lossagte, versprach er Unterstützung
im Bildungsbereich und in der Landwirtschaft. Die Wiedereingliederung
Abchasiens und Südossetiens hat höchste Priorität für Saakaschwili.
13.04.2008
Reuters
|
Zusammenarbeit
Russland-UNO bei Lösung von georgisch-abchasischem Konflikt wird
fortgesetzt |
Moskau, Bei der Regelung des
Konfliktes zwischen Georgien und Abchasien will Russland die
Zusammenarbeit mit der UNO fortsetzen.
Das sagte der russische Außenminister
Sergej Lawrow am Donnerstag in einer Pressekonferenz nach Abschluss
seiner Gespräche mit UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon in Moskau.
„Beim engen Zusammenwirken arbeiten unsere
Friedenskräfte Hand in Hand mit der UNO-Beobachtermission in Georgien,
und wir werden diese Zusammenarbeit fortsetzen“, sagte Lawrow.
10.04.2008
RIA Novosti
|
Status
der Friedenstruppen in Abchasien darf nicht geändert werden -
Außenminister Lawrow |
Moskau, Der Status der
Friedenstruppen in der georgisch-abchasischen Konfliktzone darf laut dem
russischen Außenminister Sergej Lawrow nicht geändert werden.
"Was neue Vorschläge betrifft, die immer
wieder unterbreitet werden, sollen sie zur Eintracht zwischen den Seiten
führen. Das ist das Wichtigste", sagte Lawrow am Donnerstag auf einer
Pressekonferenz nach einem Treffen mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon in
Moskau. "Sollten die Vorschläge von den (Konflikt-)Seiten unterstützt
werden, werden wir eine solche Entwicklung nur begrüßen."
Von einer georgischen Reporterin nach der
Möglichkeit gefragt, die (hauptsächlich russischen) Friedenskräfte in
der Region durch gemischte Polizeikräfte von Georgien und Abchasien zu
ersetzen, sagte Lawrow: "Wichtig ist, dass die neuen Ideen auf die Suche
nach Eintracht gerichtet sind und nicht den fehlenden Wunsch tarnen, die
bereits bestehenden Vereinbarungen zu erfüllen."
10.04.2008
RIA Novosti
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UN-Generalsekretär
würdigt Einsatz von GUS-Friedenstruppen in Abchasien |
Moskau, Laut dem UN-Generalsekretär
Ban Ki-moon sind die Friedenskräfte der Gemeinschaft Unabhängiger
Staaten (GUS) in der Lage, den Frieden in der georgisch-abchasischen
Konfliktzone zu sichern, bis eine für alle Seiten zufriedenstellende
Lösung gefunden wird.
Das sagte Ban Ki-moon am Donnerstag in
Moskau vor der Presse.
Für die Friedenssicherung im
georgisch-abchasischen Konfliktraum sorgen die kollektiven
Friedenskräfte der GUS, die sich aus russischen Soldaten zusammensetzen.
Die Verhandlungen über die Beilegung des Konfliktes waren im Jahr 2006
unterbrochen worden.
Der georgische Präsident Michail
Saakaschwili hat mehrmals gefordert, die russischen Friedenskräfte durch
ein internationales Kontingent zu ersetzen.
10.04.2008
RIA Novosti
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UNO hofft auf
weitere Unterstützung durch Russland - UN-Generalsekretär |
Moskau, UN-Generalsekretär Ban Ki
Moon hofft auf die weitere Unterstützung durch Russland und die
Zusammenarbeit mit diesem Land. Das sagte er bei einem Treffen mit dem
russischen Präsidenten Wladimir Putin im Kreml.
„Unter Ihrer Führung hat Russland einen
würdigeren Platz auf der internationalen Bühne erlangt und Sie haben
seine Rolle in den Augen der internationalen Gemeinschaft wesentlich
gehoben“, so Ki Moon.
Er äußerte die Hoffnung, dass im Laufe des
gegenwärtigen Gesprächs mit Putin und auch im Verlauf des bevorstehenden
Treffens mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow wichtige Fragen
besprochen würden, die „die Uno und die gesamte Menschheit bewegen“.
An dem Treffen mit Putin nehmen von
russischer Seite Außenminister Lawrow, der stellvertretende
Außenminister Alexander Jakowenko und der ständige Vertreter Russlands
bei der UNO, Vitali Tschurkin, teil.
09.04.2008
RIA Novosti
|
Georgien
protestiert gegen offizielle Beziehungen Russlands zu Abchasien |
Tiflis, Der georgische
Außenminister David Bakradse hat am Dienstag dem russischen Botschafter
in Tiflis, Wjatscheslaw Kowalenko, eine Protestnote im Zusammenhang mit
einem Schreiben des russischen Justizministeriums an die Behörden der
Republik Abchasien überreicht.
Das teilte ein Mitarbeiter des
Informationsamtes des Außenministeriums Journalisten mit.
Nach Angaben der Agentur „Novosti-Grusia“
wurde in dem Brief vorgeschlagen, eine Zusammenarbeit zwischen dem
russischen und dem abchasischen Justizministerium aufzunehmen sowie 35
russische Bürger, die in Abchasisen inhaftiert worden waren, nach
Russland auszuliefern.
Das russische Justizministerium hatte auch
ein Schreiben an die georgischen Kollegen gerichtet. Wie das georgische
Außenministerium in einer am Dienstag verbreiteten Erklärung
unterstreicht, wurde in dem Dokument „der Wunsch und die Absicht
geäußert, direkte Zusammenarbeit ‚mit den abchasischen Behörden’ zur
Überstellung der Strafgefangenen aufzunehmen, die russische Bürger sind
und ihre Strafen auf abchasischem Territorium abbüßen“.
„Wir haben die Botschafter der mit
Georgien befreundeten Länder über den Inhalt des Schreibens des
russischen Justizministeriums hinsichtlich Abchasiens informiert. Aber
es ging nicht nur um diesen Brief, sondern auch um Versuche, den
Separatismus zu legitimieren“, sagte Bakradse bei einem kurzen
Pressegespräch nach seinem Treffen mit dem russischen Botschafter und
den Botschaftern der mit Georgien befreundeten Länder.
Wie Kowalenko zu Journalisten sagte, hatte
das Schreiben des russischen Justizministeriums zum Ziel, „die
rechtlichen Verbindungen in Bezug auf den Schutz der Rechte der
russischen Bürger, die in Abchasien leben, wieder aufzunehmen“.
In der Erklärung des georgischen
Außenministeriums wird das Streben Russlands, die rechtlichen
Beziehungen zu den Behörden in Abchasien aufzunehmen, als Einmischung in
die inneren Angelegenheiten und als ein unfreundlicher und
provokatorischer Schritt gewertet.
08.04.2008
RIA Novosti
|
Georgien gegen
Zusammenarbeit zwischen Behörden Russlands und Abchasiens |
Tiflis, Laut dem georgischen
Außenministerium darf das russische Justizministerium nicht auf direktem
Wege mit den Behörden der Republik Abchasien zusammenarbeiten. Das geht
aus einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung des Ressorts hervor.
Das russische Justizministerium äußerte in
einem Schreiben an das georgische Justizministerium das Vorhaben, direkt
mit den abchasischen Behörden für die Übergabe jener russischen
Häftlinge kooperieren zu wollen, die ihre Haft auf abchasischem
Territorium absitzen.
Diesbezüglich soll dem russischen
Botschafter in Tiflis, Wjatscheslaw Kowalenko, am Dienstagabend im
georgischen Außenamt eine Protestnote übergeben werden. Das teilte das
Departement für Information des georgischen Außenamts RIA Novosti mit.
Das Ressort unterstreicht, die russische
Seite beziehe sich in diesem Zusammenhang auf eine im Rahmen des
Europarates geschlossene Konvention aus dem Jahr 1983 über die “Übergabe
von Häftlingen”.
“Die Unterzeichner dieser Konvention sind
souveräne Staaten. Deshalb schließt die Konvention eine direkte
Kooperation Russlands mit der georgischen Region Abchasien aus”, heißt
es in der Erklärung.
Zudem wird vermerkt, Russland habe in den
vergangenen zwei Monaten “eine Reihe von provokativen und aggressiven
Schritten in Bezug auf die georgischen Konfliktregionen unternommen”.
Georgien zufolge ist das Schreiben des
russischen Justizministeriums Teil einer “einheitlichen destruktiven
Politik Russlands”.
08.04.2008
RIA Novosti
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UN-Generalsekretär:
Alle Seiten müssen Friedenstruppen in Abchasien unterstützen |
UNO / New York, Nach Ansicht
von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon muss die Operation der
GUS-Friedenskräfte in Abchasien, von allen interessierten Seiten
unterstützt werden.
"Ich kenne die Haltung der georgischen
Regierung zur GUS-Friedensoperation", sagte Ban Ki-Moon in einem
RIA-Novosti-Interview im Vorfeld seines am Mittwoch beginnenden
dreitägigen Moskau-Besuchs. "Für eine jede Friedensoperation ist es
wichtig, Unterstützung und Vertrauen aller interessierten Seiten zu
erwerben."
Er bewertete die schwierige
georgisch-abchasischen Regelung als "äußerst sensibel" und versprach,
die Bemühungen um diese Regelung mit allen Mitteln zu unterstützen.
Georgien hatte die Aktionen der aus
russischen Soldaten bestehenden Friedenstruppen der Gemeinschaft
Unabhängoger Staaten (GUS) im georgisch-abchasischen Konfliktraum oft
kritisiert. Moskau bewertet diese Kritik als unbegründet.
In einem am Freitag vorgelegten Bericht an
den UN-Sicherheitsrat über die Situation im georgisch-abchasischen
Konfliktraum verwies Ban Ki-Moon auf die positive Rolle der russischen
Friedenskräfte und auf die Unterstützung, die sie der
UN-Beobachtermission in Georgien erweisen.
Darüber hinaus wird im Bericht betont,
dass die Situation im Konfliktraum in den letzten Monaten relativ stabil
bleibt. Der UN-Sicherheitsrat wird kommende Woche den
georgisch-abchasischen Konflikt behandeln und einen Beschluss dazu
treffen, ob das Mandat der UN-Beobachtermission in Georgien verlängert
wird oder nicht.
08.04.2008
RIA Novosti
|
Lawrow: Russland
will NATO-Mitgliedschaft von Ukraine und Georgien verhindern
(Zusammenfassung) |
Moskau, Russland wird laut
Außenminister Sergej Lawrow alles nur Mögliche unternehmen, um eine
NATO-Mitgliedschaft der Ukraine und Georgiens zu verhindern.
"Wir werden versuchen, eine drastische
Verschlechterung unserer Beziehungen zur Allianz, zu ihren wichtigsten
Mitgliedern und zu unseren Nachbarn nicht zuzulassen, sollte die
Aufnahme von Kiew und Tiflis in die NATO doch noch beschlossen werden",
sagte Lawrow am Dienstag in einem Interview für den Radiosender "Echo
Moskwy".
"Die NATO-Bestrebungen Georgiens und der
Ukraine sind der wichtigste Reizfaktor, der zu einem regelrechten
Problem in den Beziehungen zu jenen NATO-Ländern werden könnte, die die
Entscheidung über die Aufnahme von Kiew und Tiflis in die Allianz
durchsetzen wollen." Lawrow erinnerte daran, dass das Bündnis vor dem
Bukarester Gipfel erklärt hatte, niemand habe das Vetorecht beim
NATO-Beitritt Georgiens und der Ukraine, und diese Länder würden selber
entscheiden, ob sie beitreten oder nicht.
"Indes sind etwa 70 Prozent der
Bevölkerung der Ukraine gegen eine NATO-Mitgliedschaft des Landes.
Abchasien und Südossetien wollen nicht einmal davon hören, dass Georgien
zu einem NATO-Mitglied wird. Sie wollen nicht, dass sie unter dem
NATO-Schirm zurück in den Staatsverband Georgiens gepfercht werden."
"Zuvor hatten NATO-Länder erklärt, dass
über die Mitgliedschaft der Ukraine und Georgiens in der Allianz ihre
Völker selber entscheiden werden. In Bukarest wurde eine andere
Erklärung abgegeben, wonach diese beiden Länder NATO-Mitglieder werden.
Das ist ein Verzicht auf die eigene Logik, das ist eine Einmischung in
die inneren Angelegenheiten dieser Länder", sagte Lawrow.
08.04.2008
RIA Novosti
|
Russland und Nato
können Problem der territorialen Integrität Georgiens nicht lösen -
Experte |
Moskau, Weder Russland noch die
Nato können das Problem um die territoriale Integrität Georgiens lösen.
Das sagte der Leiter der Abteilung für
Internationale Beziehungen des Instituts für politische und militärische
Analysen in Moskau, Sergej Markedonow.
"Meiner Ansicht nach sind weder Russland
noch die Nato in der Lage, die territorialen Probleme Georgiens zu
lösen. Nur Georgien selbst kann das tun", äußerte der Experte am Montag
während einer Videobrücke zwischen Moskau und Tiflis, die von RIA
Novosti organisiert wurde.
Markedonow zufolge steht der Wunsch
Georgiens, dem militärpolitischen Block Nato beizutreten, im Widerspruch
zur Beibehaltung der territorialen Integrität des Landes. Er betonte,
dass Abchasien dieses Bestreben als Bedrohung für sich auffassen würde.
Laut dem Experten ist Abchasien für die
neuen Vorschläge des georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili über
eine uneingeschränkte Autonomie für die Region nicht bereit.
"Es ist eigenartig, dass Saakaschwili als
Mensch mit juristischer Bildung Autonomie und Föderalismus in einem
Atemzug nennt, das sind immerhin verschiedene Dinge. Die Föderalisierung
Georgiens betrifft nicht nur Abchasien, das ist ein viel weitläufigeres
Problem", so Markedonow.
Saakaschwili äußerte am 28. März, Georgien
sei bereit, Abchasien einen umfassenden Föderalismus anzubieten, und
dass abchasische Vertreter in allen zentralen Staatsorganen vertreten
sein würden.
07.04.2008
RIA Novosti
|
Russlands
Vizeaußenminister Karassin sprach mit Abchasiens Präsident Bagapsch -
Georgiens Nato-Streben im Mittelpunkt |
Moskau, Russlands Vizeaußenminister
Grigori Karassin und der Präsident der Republik Abchasien, Sergej
Bagapsch, haben am Sonnabend die Regelung zwischen Georgien und
Abchasien sowie das Streben Georgiens nach einer Nato-Mitgliedschaft in
Moskau erörtert.
Wie das Außenamt mitteilte, wurden dabei
„die im Zusammenhang mit dem Nato-Streben Georgiens bestehenden
Besorgnisse zur Sprache gebracht, die im jüngsten Appell von Sergej
Bagapsch an Russlands Präsident Wladimir Putin und in dessen Antwort vom
3. April geäußert wurden“.
In dieser Antwort Putins auf die
Botschaften des Präsidenten Abchasiens und des Republikchef von
Südossetien, Eduard Kokojty, teilte der russische Präsident die
Besorgnis der kaukasischen Politiker über etwaige negative Auswirkungen
eines Nato-Beitritts Georgiens. Wie Putin feststellte, hat Russland
sowohl die georgische Seite, als auch die Mitglieder der Allianz über
seine Haltung zum Kurs der Staatsführung Georgiens auf eine
beschleunigte atlantische Integration informiert.
In seinen offiziellen Erklärungen und
praktischen Schritten, so Putin, setzt sich Russland konsequent für
Stabilität und Sicherheit im Kaukasus ein, was den grundlegenden
Interessen aller Völker der Region entspricht. „Beliebige Versuche,
politischen und wirtschaftlichen, geschweige denn militärischen Druck
auf Abchasien und Südossetien auszuüben, sind aussichtslos und
kontraproduktiv“, hieß es.
Bei dem am Freitag zu Ende gegangenen
Nato-Gipfel in Bukarest war beschlossen worden, die Einbeziehung
Georgiens und der Ukraine in den Aktionsplan für die Nato-Mitgliedschaft
aufzunehmen. Zugleich betonte Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer,
dass Tiflis und Kiew in Zukunft in die Allianz aufgenommen werden
könnten.
Der bewaffnete Konflikt, in dessen folge
Georgien die Kontrolle über Abchasien verloren hatte, ging am 30.
September zu Ende. Von der Zeit an strebt Abchasien die Anerkennung
ihrer Unabhängigkeit an.
05.04.2008
RIA Novosti
|
Russlands
Außenamt: Kreml hat Nichtanerkennung Abchasiens und Südossetiens nie
versprochen |
Moskau, Russland hat Georgien nicht
versprochen, Abchasien und Südossetien "als unabhängige Staaten niemals
anzuerkennen".
Das geht aus einem Kommentar des
Presseamtes des russischen Außenministeriums zum jüngsten Interview des
georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili für die Tageszeitung "Kommersant"
vom 31. März hervor.
In diesem Interview habe sich der
georgische Präsident "gelinde gesagt, zahlreiche Ungenauigkeiten"
erlaubt, heißt es im Kommentar.
"Russlands Außenamt hat bereits
Erläuterungen zum wirklichen Inhalt des Gesprächs zwischen den
Präsidenten Russlands und Georgiens am 21. Februar in Moskau abgeben
müssen. Wir haben unter anderem festgestellt, dass die Thematik der
ungeregelten Konflikte bei diesem Gespräch zwischen Wladimir Putin und
Michail Saakaschwili nicht erörtert wurde. Selbstverständlich wurden der
georgischen Seite auch keine Versprechungen gegeben, Russland werde
‚Abchasien und Südossetien niemals anerkennen'."
Nach Ansicht des russischen Außenamtes
wirken die Versuche, die Position der russischen Seite zu entstellen,
"ziemlich unansehnlich".
02.04.2008
RIA Novosti
|
Russlands Führung
prüft Zweckmäßigkeit der Anerkennung von Abchasien und Südossetien |
Moskau, Die russische Führung prüft
eine Erklärung der Staatsduma (Parlamentsunterhaus) mit dem Vorschlag,
die Frage der Zweckmäßigkeit der Anerkennung von Abchasien und
Südossetien zu prüfen.
Das sagte der russische Außenminister
Sergej Lawrow am Mittwoch bei den Anhörungen in der Staatsduma.
"Von besonderem Interesse ist zweifellos
der in der Erklärung enthaltene Aufruf an den Präsidenten und die
Regierung , die Frage der Zweckmäßigkeit der Anerkennung Abchasiens und
Südossetiens zu prüfen. Ich versichere Ihnen, dass sie unter
Berücksichtigung aller Faktoren und in aufmerksamster Weise geprüft
wird", äußerte der Minister vor den Abgeordneten.
02.04.2008
RIA Novosti
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Moskau warnt
Georgien vor Gewaltanwendung gegen Abchasien und Südossetien |
Moskau, Moskau warnt Georgien vor
Gewaltanwendung bei der Lösung von Konflikten mit Abchasien und
Südossetien.
"Einen möglichen Versuch Georgiens, Gewalt
bei der Lösung der Konflikte anzuwenden und erst recht zu diesem Zweck
den Nato-Beitritt zu missbrauchen, ist absolut unzulässig. Dies könnten
die Bedingungen für die Einwohner in Abchasien und Südossetien ändern,
dabei sind die Mehrheit von ihnen russische Bürger", sagte der russische
Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch bei den Anhörungen in der
Staatsduma (Parlamentsunterhaus).
Lawrow rief Georgien auf, seine Truppen
aus dem Kodor-Tal abzuziehen und einen verbindlichen Vertrag über die
Gewaltverzicht bei den Konfliktlösungen und über Sicherheitsgarantien zu
unterzeichnen.
02.04.2008
RIA Novosti
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NATO-Mitgliedschaft
Georgiens gefährdet Frieden im Kaukasus - Abchasiens Präsident |
Moskau, Die Prüfung der
Mitgliedschaft Georgiens in der Allianz auf dem NATO-Gipfel kann
ernsthafte negative Folgen für Frieden und Sicherheit im Kaukasus haben.
Das geht aus einem
Schreiben des
abchasischen Präsidenten Sergej Bagapsch hervor, das er im Vorfeld des
NATO-Gipfels vom 2. bis zum 4. April an deren Generalsekretär gerichtet
hat.
"Dieses Problem darf nicht ohne
Berücksichtigung der Meinung Abchasiens betrachtet werden, das sich seit
fast 15 Jahren unabhängig von Georgien stabil entwickelt und dieses
lediglich als Quelle einer ständigen militärischen Bedrohung auffasst",
heißt es im Schreiben des Präsidenten der Republik Abchasien, das bei
RIA Novosti eingegangen ist.
Laut Bagapsch ist eine Annäherung
Georgiens an die NATO bei Beibehaltung der politischen Instabilität und
der ungeregelten Konflikte in diesem Land ein großer Fehler.
Er macht darauf aufmerksam, dass die NATO
in Tiflis als Mechanismus für eine militärische Lösung der Konflikte mit
Abchasien und Südossetien betrachtet werde.
Der abchasische Präsident hat die Führung
der Allianz und der ihr angehörenden Staaten aufgerufen, zu erkennen,
dass sich die "nationalen und außenpolitischen Interessen Abchasiens von
den georgischen unterscheiden, und dies bei der Prüfung der Frage der
NATO-Mitgliedschaft Georgiens zu berücksichtigen".
Tiflis sieht Abchasien als einen Teil des
Landes und bietet ihm eine umfassende Autonomie im Bestand Georgiens an.
Die Verhandlungen zur Beilegung des
georgisch-abchasischen Konflikts wurden 2006 abgebrochen.
02.04.2008
RIA Novosti
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Nato-Erweiterung
führt zu Sicherheitschaos |
Moskau, Alexander Chramtschichin
für RIA Novosti, Auf dem Nato-Gipfel Anfang April in Bukarest können
drei Balkan-Länder (Kroatien, Mazedonien und Albanien) mit einem
Beitrittsangebot rechnen.
Das wird die wichtigsten Trends in der
Entwicklung des Militärbündnisses, die sich nach Beendigung des Kalten
Krieges bildeten, erneut bestätigen. Die Osterweiterung verliert
vollends den militärischen Sinn und wird zum Selbstzweck. Die NATO
existiert um ihrer extensiven Erweiterung willen, wobei die militärische
Effizienz überhaupt keine Bedeutung hat. Ausnahmslos alle
osteuropäischen Länder, die 1999 und 2004 in die NATO aufgenommen
wurden, sind ausgesprochene Nutznießer des Sicherheitssystems - unfähig,
selbstständig den Schutz des eigenen Landes zu sichern. Dabei bauen
sowohl die "neuen" als auch die "alten" Nato-Mitglieder ihre
Streitkräfte weiter ab. Demnach muss der Block mit immer geringeren
Kräften ein immer größeres Territorium beschützen. Falls die oben
genannten Balkan-Länder aufgenommen werden, wird diese Sachlage nur noch
deutlicher hervortreten, besonders in Anbetracht der äußerst schwachen
Streitkräfte von Albanien und Mazedonien.
Es kann angenommen werden, dass die
NATO-Erweiterung eine Demonstration der sich ausdehnenden Zone von
"Freiheit und Demokratie" in Europa mit rein politischer Bedeutung ist.
Zudem ging der ursprüngliche Sinn der NATO bereits 1991 verloren, aber
wie jede bürokratische Organisation ging sie zum Selbsterhaltungsregime
über - unabhängig davon, ob besagte Struktur nötig ist. Von diesem
Standpunkt aus ist die Osterweiterung eine ideale Gelegenheit, den
Bürokraten im Brüsseler Hauptquartier für längere Zeit eine "wichtige
Beschäftigung" zu geben. Zum Stichwort "europäische Sicherheit" steht
der Prozess selbstverständlich in keiner Beziehung, zumal es nicht ganz
verständlich ist, wer und was diese Sicherheit bedroht. Die neuen
NATO-Mitglieder sehen Fakt der Mitgliedschaft offenbar als eine rein
psychologische Befriedigung (das Gefühl der Zugehörigkeit zur
"zivilisierten Welt" und die Illusion der Sicherheit, die, wie ich
wiederholen möchte, ohnehin von niemandem bedroht wird).
Wirklich gefährlich für die europäische
Sicherheit ist heute und in absehbarer Zukunft wohl nur der Anstieg des
Drogenhandels aus Afghanistan. Gerade hier zeigt sich besonders deutlich
die militärische Handlungsunfähigkeit der NATO, deren Truppen sich in
Afghanistan befinden, doch zur Bekämpfung der Drogengefahr praktisch
nichts unternehmen.
In Russland werden alle genannten
Entwicklungstrends der NATO leider nur wenig erkannt, hierzulande
überwiegt die traditionelle, aus den Zeiten des Kalten Kriegs stammende
paranoide Sicht auf den transatlantischen Militärblock. Teilweise wird
diese Sicht übrigens durch den Fakt der NATO-Erweiterung
aufrechterhalten (der Umstand, dass in diesem Prozess kein Sinn zu
erkennen ist, erregt unwillkürlich den Verdacht, dass der Prozess
aggressiv gegen Russland gerichtet ist). Dennoch wird die Aufnahme der
drei Balkanländer in Moskau wohl kaum eine ernste Reaktion auslösen, so
offensichtlich ist die militärische Schwäche dieser Länder und ihre
Entfernung von den russischen Grenzen.
Ganz anders wird in Russland dagegen die
Aufnahme Georgiens und erst recht der Ukraine in die NATO aufgefasst
werden: nicht einfach als Eindringen in den traditionell russischen
Einflussbereich (selbst wenn heute das Bestehen eines solchen in großem
Maße eine Illusion ist), sondern auch als eine beinahe direkte
Aggression, denn das Bündnis wird sich unmittelbar an Russlands Grenze
annähern - und das an einem recht langen Abschnitt dieser Grenze. Dass
sich in diesem Fall die NATO-Verantwortungszone ausgebaut wird, die
Truppenkontingente der Pakt-Staaten aber zumindest nicht zunehmen, wird
unberücksichtigt bleiben.
Es ist klar, dass im Falle des Beitritts
der Ukraine und Georgiens zur NATO der Vertrag über konventionelle
Streitkräfte in Europa endgültig begraben wird, denn dann verliert er
tatsächlich jeden Sinn. Dementsprechend wird Russland das Kontingent
seiner Streitkräfte im europäischen Teil des Landes durch die Verlegung
von Truppen aus der Transural-Region nach Europa aufstocken.
Wahrscheinlich wird Russland auch aus dem INF-Vertrag (Intermediate
Range Nuclear Forces) aussteigen.
Es unterliegt keinem Zweifel, dass
Russland auf Abchasien und Südossetien mindestens die Formel "alles
außer der Anerkennung" anwenden und im Extremfall ihre Unabhängigkeit
anerkennen wird. In dieser Hinsicht haben die westlichen Länder Russland
durch Anerkennung der Kosovo-Unabhängigkeit einen Bärendienst erwiesen.
Die Erklärungen der führenden Politiker im Westen, das Kosovo sei
einzigartig und könne keinen Präzedenzfall schaffen, beruhen auf
augenfällig absurden Argumenten und sind eine unverkennbare Aussage der
Doppelstandards. Vom Standpunkt des Völkerrechts wie auch des gesunden
Menschenverstands haben die Völker Abchasiens und Südossetiens um kein
Jota weniger Rechte auf die Selbstbestimmung als die Kosovo-Albaner.
Demnach wird der NATO-Beitritt Georgiens dessen territoriale Integrität
zu Grabe tragen und nicht etwa deren Wiederherstellung sichern, wie in
Tiflis möglicherweise geglaubt wird.
Völlig unverständlich ist, was der Ukraine
der NATO-Beitritt gibt außer dem erwähnten Gefühl der "Zugehörigkeit zur
zivilisierten Welt". Im Westen ist man sich offensichtlich nicht
bewusst, dass die Ukraine in ihrer heutigen Form ein völlig künstliches
Gebilde, eine Nachfolgerin der Ukrainischen Sozialistischen
Sowjetrepublik ist, deren Grenzen die kommunistischen Behörden der UdSSR
willkürlich gezogen hatten. In der Ukraine gibt es seit ihrer
Unabhängigkeit eine mentale Spaltung, die praktisch nicht auflösbar und
sowohl geographischer als auch politischer Natur ist. Jede Handlung, die
im Westen und im Südosten der Ukraine auf eine absolut entgegengesetzte
Weise aufgefasst wird, vertieft diese Spaltung nur noch mehr und setzt
die eigentliche Existenz des Landes aufs Spiel (im Unterschied zu
Georgien, geht es in der Ukraine nicht um den Verlust kleiner
Autonomien, sondern um die Teilung des Landes). Der NATO-Beitritt gehört
zu ebensolchen Handlungen.
Dementsprechend hat die fortdauernde
NATO-Erweiterung nichts mit der Festigung der Sicherheit in Europa zu
tun. Das Gegenteil ist der Fall. Offenbar ist man weder in Brüssel noch
in Washington in der Lage, das zu verstehen.
Zum Verfasser: Alexander Chramtschichin
ist Leiter der Analytischen Abteilung am Institut für politische und
militärische Analyse (Moskau).
Die Meinung des Verfassers muss nicht mit
der der RIA Novosti übereinstimmen.
02.04.2008
RIA Novosti
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Merkel stellt sich
beim Gipfel gegen Bush |
Bukarest, Bundeskanzlerin Angela
Merkel sperrt sich gegen eine rasche Ost-Erweiterung der Nato um
Georgien und die Ukraine. Dafür sei es zu früh. Merkel geht damit beim
Nato-Gipfel auf Gegenkurs zu US-Präsident George W. Bush. Dieser fordert
die Aufnahme der beiden Länder in die Nato vehement.
Angela Merkel hat sich gegen einen
Nato-Beitritt Georgiens und der Ukraine ausgesprochen. Kurz vor Beginn
des Nato-Gipfels in Bukarest sagte sie bei ihrer Ankunft in der
rumänischen Hauptstadt, Deutschland sei zur Überzeugung gelangt, dass es
noch zu früh sei, die beiden Staaten in den Aktionsplan für die
Mitgliedschaft aufzunehmen. Sie machte aber zugleich deutlich:
„Unstrittig ist, dass beide Länder eine Perspektive für den Beitritt
haben.“ Die Tür bleibe offen.
US-Präsident George W. Bush hatte zuvor
mehrmals darauf gedrängt, Georgien und die Ukraine in die Allianz
aufzunehmen. „Wir müssen klarstellen, dass die NATO die Bestrebungen der
Ukraine und Georgiens für eine NATO-Mitgliedschaft begrüßt und ihnen
einen klaren Weg zur Erreichung dieses Ziels anbietet“, sagte er. Bush
plädierte dafür, dass die NATO beide ehemalige Sowjetrepubliken in das
Vorbereitungsprogramm MAP (Membership Action Plan) aufnimmt.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier warnte daraufhin vor einer
Belastung der Beziehungen zu Russland, das den Beitritt der beiden
Länder ablehnt.
Neben Deutschland sprechen sich auch die
Nato-Mitglieder Frankreich und Italien gegen eine Aufnahme der
ehemaligen Sowjetrepubliken in das Nato-Anwartschaftsprogramm zum
jetzigen Zeitpunkt ab. Sie führen Widerstände in der ukrainischen
Bevölkerung sowie Abspaltungstendenzen der Republiken Südossetien und
Abchasien an. Darüber hinaus wird auch in Rom und Paris befürchtet, dass
sich das ohnehin angespannte Verhältnis der Allianz zu Moskau weiter
verschlechtern könnte.
Nato-Sprecher James Appathurai
betonte, dass die 26 NATO-Staaten eine einvernehmliche Lösung in der
Frage finden müssen.
02.04.2008
WELT ONLINE
|
Jahreshoroskop
für Abtrünnige im GUS-Raum |
Moskau, Valentin Rachmanow, RIA
Novosti, Obwohl die offiziellen Verhandlungen um Abchasien, Südossetien,
Bergkarabach und Transnistrien seit langem stillstehen, sieht der
Jahresanfang für die nicht anerkannten Republiken im GUS-Raum nicht
verschlafen aus.
Da haben wir sowohl den "Präzedenzfall
Kosovo" als auch die Gesuche der Ukraine und Georgiens um
NATO-Mitgliedschaft und die Bitte der abtrünnigen Regionen an Russland
um Anerkennung.
Diese Ereignisse geschahen vor dem
Hintergrund zahlreicher öffentlichkeitswirksamer und ungeduldiger
Erklärungen der abchasischen, transnistrischen, südossetischen,
russischen und amerikanischer Politiker. Ein Paradebeispiel dafür ist
das Neujahrs-Interview der moldawischen Präsidenten Vladimir Voronin, in
dem er den Streit um das nach Unabhängigkeit strebende Transnistrien zu
den Aufgaben zählte, die in diesem Jahr gelöst werden müssen. Das Bild
wird durch die Bruchstücke der angeblich russischen Rakete in Georgien,
vermischt mit den Überresten eines über Abchasien abgeschossenen
Spähflugzeugs, ergänzt. Zuletzt hat der georgische Präsident Michail
Saakaschwili Abchasien weitgehende Autonomierechte in den Grenzen
Georgiens angeboten, doch Abchasien willigte nicht ein.
Diese Belebung der eingefrorenen Konflikte
innerhalb der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) lässt die Frage
aufkommen, ob irgendwelche entscheidenden Umbrüche in der Situation um
die nicht anerkannten Republiken bereits in diesem Jahr zu erwarten
sind.
Wie der Politologe und Professor der
Moskauer Hochschule für Internationale Beziehungen, Andranik Migranjan,
beim Rundtischgespräch "Nach Kosovo: Gemeinschaft der nicht anerkannten
Staaten auf dem Weg zur Anerkennung" sagte, "wird keine von den
abtrünnigen Republiken in der GUS in absehbarer Zeit anerkannt". Der
Politologe bekräftigte seine Meinung damit, dass Russland bislang das
einzige Land sei, das eine solche Anerkennung in Betracht ziehe, doch
nicht dazu bereit ist.
Für Russland ist die Anerkennung von
Abchasien oder Südossetien ein eher ostentativer Schritt, da sie keine
Vorteile für das Land bringt. Als einziger Verbündeter kann Russland
auch in der heutigen Lage die Integration ausbauen sowie die
wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit mit den nicht Anerkannten
verstärken. Deren Anerkennung würde, so Migranjan, nur dem russischen
Außenministerium die Hände fesseln und die Beziehungen zum Westen weiter
verschlechtern. Außerdem wies Migranjan darauf hin, dass eine
Anerkennung von allen oder nur von einer abtrünnigen Republik Russlands
Ansehen beeinträchtigen würde, weil wahrscheinlich niemand außer ihm
diesen Schritt tun werde und somit ein Fehlen von Verbündeten vorführe.
Einer der führenden Experten zum
postsowjetischen Raum, der Direktor des GUS-Forschungsinstituts,
Konstantin Satulin, hat seinerseits erklärt, dass die Anerkennung von
einigen abtrünnigen Republiken dennoch möglich sei. „Das geschieht, wenn
die USA ernsthafte Schritte zur Eingliederung der Ukraine und Georgiens
in die NATO unternehmen, zum Beispiel den so genannten Aktionsplan für
die NATO-Mitgliedschaft vorlegen“, sagte Satulin.
Die Vertreter der Republiken selbst, die
beim Runden Tisch zugegen waren, äußerten mehrmals, dass die Situationen
um Bergkarabach, Südossetien, Abchasien und Transnistrien völlig
verschieden seien. Jeder Konflikt hat in der Tat seine eigenen
Eigenschaften, deswegen ist auch die Wahrscheinlichkeit von
Veränderungen im laufenden Jahr nicht gleich. Was Transnistrien
betrifft, so ist die Wahrscheinlichkeit von plötzlichen Veränderungen
ziemlich hoch. Der Status und die Lage der nicht anerkannten Republik
wird in vielerlei Hinsicht von den Beziehungen zwischen Russland und der
Ukraine bestimmt, was bereits nach einem kurzen Blick auf die Karte zu
sehen ist. Außerdem spielt das Problem der rumänischen Integration eine
äußerst wichtige Rolle. Seit dem Zerfall der Sowjetunion haben sich in
Moldawien zwei Parteien gebildet. Die eine strebt einen moldawischen Weg
an, die andere engagiert sich für einen Zusammenschluss mit Rumänien.
Viele Transnistrier befürchten, dass die „rumänische“ Partei die
Oberhand gewinnen könnte, was sich auf die gesamte Region auswirken
würde. Wenn es also irgendwelche unerwarteten Veränderungen in den
beiden genannten Aspekten gibt, wird es auch Konsequenzen für die
Situation der nicht anerkannten Republik Konsequenzen haben.
Beim Rundtischgespräch sprachen die
Vertreter Transnistriens auch über die immensen inneren Probleme, die
den Lauf der Ereignisse ebenfalls beeinflussen. Unter anderem ging es
darum, dass ethnische Russen nach Russland zurückkehren, da es immer
weniger Hoffnung auf ein baldige Endes des Konflikts gibt. Die Vertreter
Transnistriens bezeichneten das als wichtigstes Problem.
Was Abchasien und Südossetien betrifft, so
können, wie zuvor gesagt, brüske Handlungen des Westens eine schnelle
Lösung der Konflikte nach sich ziehen. Doch es gilt, den gordischen
Knoten zu zerschneiden, da die Konfliktparteien keine Kompromisse
eingehen wollen.
Bergkarabach ist nach Meinung vieler
Beobachter der „am schwersten eingefrorene“ Konflikt. Die Interessen des
Westens und Russlands prallen hier nicht so stark aufeinander wie in
Georgien, und Armenien und Aserbaidschan sind ebenfalls zu keinen
Kompromissen bereit, deswegen sind baldige Veränderungen hier am
wenigsten wahrscheinlich.
Wenn Russland die abtrünnigen Republiken
demnächst den meisten Experten zufolge nicht anerkennen will, so sind
Zwischenlösungen ziemlich beliebt. Migranjan hat bemerkt, dass
Transnistrien der Status eines „mit Russland assoziierten“ Staates
bekommen könne. Das werde keine Anerkennung sein, werde aber erlauben,
die Zusammenarbeit mit der Republik auszubauen.
Nach der Regelmäßigkeit solcher Vorschläge
zu urteilen, kann einer oder mehreren abtrünnigen Republiken bereits
2008 ein Zwischenstatus angeboten werden, der aber wenig bietet. Die
Probleme der De-Facto-Staaten der GUS sind ziemlich verschieden, die
Erwartungen aber ähnlich. Die Vertreter von Abchasien, Südossetien,
Transnistrien und Bergkarabach äußern sich einhellig für die
Unabhängigkeit und geben unlösbare Widersprüche mit den Staaten, denen
sie formell angehören, vor. Von Russland erwarten sie aktivere
humanitäre Zusammenarbeit und Anerkennung. Sie erklären, dass sie in
jedem Fall für ihre Unabhängigkeit kämpfen werden, dass Kosovo aber
unbedingt ein Präzedenzfall sei.
Im Endeffekt kann der Beobachter die
Bilanz ziehen, dass die vier eingefrorenen Konflikte im postsowjetischen
Raum von der Einstellung der vollberechtigten Staaten im Kaukasus und in
Osteuropa sowie von der NATO- und EU-Osterweiterung abhängen. Plötzliche
Veränderungen in diesem Bereich werden auch die Konflikte anders
gestalten. Die jüngsten Anhörungen im russischen Parlament mündeten in
eine Erklärung der Staatsduma, die die Unterstützung der abtrünnigen
Republiken billigt, doch die territoriale Integrität von Georgien und
Moldawien anerkennt. Dieser Kompromisslösung sieht der Beobachter an,
dass sich die Lösung der Probleme um Transnistrien, Abchasien,
Südossetien und Bergkarabach ohne neue indirekte Einflüsse sich
jahrelang hinziehen kann.
Die Meinung des Verfassers muss nicht mit
der der RIA Novosti übereinstimmen.
01.04.2008
RIA Novosti
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Mehr Zuckerbrot,
weniger Peitsche |
Moskau, Michael Ludwig, Nun fliegen
sie wieder. Vor einer Woche landete eine Boeing 737 der georgischen
Fluggesellschaft Airzena, aus Tiflis kommend, mit einer Hundertschaft
Passagieren an Bord in Moskau, am Donnerstag startete ein
Passagierflugzeug der staatlichen russischen Fluglinie Aeroflot in
Moskau zum Flug in die georgische Hauptstadt.
Im südrussischen Sotschi wartete derweil
die „Michail Swetlow“ auf Reisende für eine Fahrt über das Schwarze Meer
ins georgische Batumi. Die russische Post trifft Vorbereitungen, die
Verbindungen zum Nachbarn Georgien wiederaufzunehmen. Der russische
Botschafter ist bereits seit geraumer Zeit wieder an seinem Platz in
Tiflis.
Drang nach Westen
Im Oktober 2006 hatte alles noch ganz
anders ausgesehen. Russland ergriff Maßnahmen gegen Georgien, die
gewöhnlich einer militärischen Intervention vorausgehen. Das
Botschaftspersonal wurde abberufen, die Staatsgrenzen zu Georgien
geschlossen, die Straßen-, Schienen-, See- und Luftverkehrsverbindungen
unterbrochen. Der Postdienst und der Währungstransfer wurden gestoppt.
Die russische Schwarzmeerflotte legte mit einem Manöver die zivile
Schifffahrt vor der Küste Georgiens lahm und schoss scharf, wenn auch
nicht auf georgische Schiffe.
Damit reagierte Moskau auf die Verhaftung
von russischen Offizieren des militärischen Nachrichtendienstes. Die
einzigen Direktflüge zwischen Moskau und Tiflis blieben lange Zeit die
erzwungenen „Heimreisen“ aus Russland deportierter Georgier in
russischen Frachtflugzeugen.
Alles das hat Georgien jedoch nicht in die
Knie zwingen können, ebenso wenig wie die Wirtschaftssanktionen, die
Moskau gegen das Land im südlichen Kaukasus verhängte. Der Versuch, die
Georgier auf ihrem Weg in die westlichen Wirtschafts- und
Sicherheitsstrukturen zu behindern, der ebenfalls hinter all diesen
Schritten der Russen stand, gilt als gescheitert. Die Wirtschaft
Georgiens orientierte sich auf neue Märkte, und im Januar sprachen sich
fast 80 Prozent der Bevölkerung in einer Volksbefragung für die
Mitgliedschaft Georgiens in der Nato aus.
Ende der Sanktionen
Ein früherer Ministerpräsident Russlands,
Jewgenij Primakow, hatte schon vor Monaten eingestanden, dass Russland
mit den Sanktionen nichts erreicht habe. In Moskau wollte man aber
offenbar mit dem Einlenken noch warten. Kurz vor dem Nato-Gipfeltreffen
in Bukarest schien dann der richtige Zeitpunkt gekommen. Wahrscheinlich
werden jetzt sogar alle Sanktionen gegen das kleine Land bald
aufgehoben. Trotz dieses Zuckerbrots haben die Russen aber deswegen
nicht die Peitsche aus der Hand gelegt.
Kurz vor Ostern empfahlen die kremltreuen
Abgeordneten der Duma ihrer Regierung und dem Präsidenten, den
„objektiven Prozess der ,Souveränisierung' Abchasiens und Südossetiens
zu beschleunigen“ und die Möglichkeit einer Anerkennung der beiden
Provinzen als selbständige Staaten zu prüfen - für den Fall, dass
Georgien die abtrünnigen Provinzen Abchasien und Südossetien überfalle
oder Schritte zur Beschleunigung seines Weges in die Nato unternehme.
In Tiflis wurde die umständlich
formulierte Entschließung der Duma als Einmischung in die inneren
Angelegenheiten und als blanke Drohung verstanden, weil Georgien von
seinem souveränen Recht auf außenpolitische Selbstbestimmung Gebrauch
mache.
Gestärkte Föderation
Anfang März hatte Moskau angekündigt, die
Wirtschaftssanktionen gegen Abchasien und Südossetien, zu denen sich
Russland 1996 verpflichtet hatte, formal aufzuheben. Daran gehalten
hatte sich Russland seit Jahren freilich ohnehin nicht mehr. Denn einer
der wichtigeren Gründe für das vorübergehende Zusammenspiel mit der
georgischen Zentralgewalt zur Bewahrung der territorialen Integrität
Georgiens war längst entfallen.
Die Quarantäne, die Abchasien mit Moskaus
Billigung auferlegt wurde, sollte verhindern, dass sich Abchasen
womöglich für die tschetschenische Hilfe im Kampf gegen die Georgier zu
Beginn der neunziger Jahre revanchierten. Man befürchtete, dass sie nun
den Kampf der Tschetschenen gegen die Russen unterstützten. Dazu ist es
nicht gekommen.
Inzwischen glauben manche einflussreiche
russische Politiker sogar, dass nicht einmal von einer Anerkennung
Abchasiens mehr eine Gefahr für den Zusammenhalt der Russländischen
Föderation ausgehe. Tschetschenien, von dessen Streben nach
Unabhängigkeit von Moskau dabei immer die Rede war, könne sich kein
praktisches Beispiel an einem unabhängig gewordenen Abchasien nehmen,
weil man die Provinz nach zwei Kriegen fest im Griff habe und der starke
Mann Tschetscheniens, Ramsan Kadyrow, ein treuer Gefolgsmann Moskaus
sei.
Vetorecht durch die Hintertür
Dennoch rechnen russische
Politikwissenschaftler nicht mit der Anerkennung Abchasiens oder
Südossetiens. Die politische Führung hat ebenfalls angekündigt,
Abchasien und Südossetien nicht anzuerkennen und es bei dem
gegenwärtigen, Russland förderlichen Schwebezustand einer faktischen
Selbständigkeit Abchasiens zu belassen.
Dass man gelegentlich droht, Abchasien
anzuerkennen, gehört zum diplomatischen Geschäft vor dem Nato-Gipfel,
auf dem entschieden werden soll, ob Georgien der Membership Action Plan
(MAP) als Vorstufe zur dann fast sicheren Mitgliedschaft im Bündnis
angeboten werden soll. Durch diese Art der Diplomatie sollen die ohnehin
in einigen westeuropäischen Nato-Staaten bestehenden Vorbehalte wegen
Georgiens ungelöster Territorialprobleme offenbar verstärkt werden.
Für alle Fälle hat man in Russland
zudem wieder - wie vor der Erweiterung der Nato um die baltischen Länder
- eine „rote Linie“ gezogen. Über die hinaus dürfe sich das Bündnis auf
keinen Fall ausweiten. Außenminister Lawrow droht mit schlimmen Folgen,
falls sich die Führungsmacht Amerika, die Georgiens Beitritt
unterstützt, auf dem Nato-Gipfel gegen die Skeptiker durchsetzt. Das
Arsenal der Russen ist vielfältig, aber am Ende müsse das Bündnis
souverän entscheiden, sagte der georgische Außenminister Davit Bakradse
vor kurzem in Brüssel. So jedenfalls sei es bislang gewesen. Der
Georgier befürchtete offenbar, dass Russland bei der Nato-Erweiterung
ein Vetorecht durch die Hintertür erhalten könne, von dem sein Land als
erstes betroffen wäre.
01.04.2008
FAZ.NET
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