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Russlands Luftwaffe:
Raketenabwurf von Georgien inszeniert |
Moskau, Der Raketenabwurf vom 6.
August in Georgien ist nach Ansicht russischer Experten von der
georgischen Seite inszeniert worden.
„Georgien hat Fakten entstellt“, sagte
Pawel Akulenok, Fliegerwaffen-Chefingenieur der russischen
Luftstreitkräfte, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz bei RIA Novosti.
Am Einschlagsort der Rakete hätten
Experten, so Akulenok, nur die dritte Zelle der Rakete und kleine Teile
vorgefunden. „Es wurden keine Blöcke oder Aggregate gefunden, die
normalerweise beim Aufprall einer Rakete erhalten bleiben.“ Auch gebe es
keine Beweise, dass die gefundenen Fragmente zur Rakete gehören, sagte
Akulenok. „Was uns wirklich beunruhigt hat, waren gefundene Teile aus
ausländischer Produktion, mit denen keine russische Rakete ausgestattet
ist.“
Zudem habe Georgien die Bitte der
russischen Experten abgelehnt, das Nummernschild der Rakete vorzulegen,
das unversehrt bleiben müsste, weil die Rakete nicht explodierte.
Das zeuge davon, dass Georgien gefälschte
Beweise vorgelegt hat, stellte Akulenok fest.
Georgische Behörden behaupten, dass ein
Flugzeug mit russischem Erkennungszeichen am 6. August in den
georgischen Luftraum eingedrungen war und eine Rakete auf ein Radar nahe
der Stadt Gori abgefeuert hatte. Die Rakete schlug nahe der Ortschaft
Zitelubani ein, explodierte jedoch nicht.
Russlands Militär weist die Vorwürfe als
unbegründet zurück. Nach Angaben des Generalstabs in Moskau gab es am 6.
August keine russischen Flugzeuge in Nähe des georgischen Luftraums.
Nach Angaben der multinationalen
GUS-Friedenskräfte im georgisch-südossetischen Konfliktraum war das
unbekannte Flugzeug aus georgischer Richtung angeflogen und auch dorthin
zurückgekehrt.
Experten aus Schweden, den USA, Lettland
und Litauen gaben nach ihren Ermittlungen vor Ort bekannt, dass ein
nicht identifiziertes Flugzeug aus Russland kommend in den georgischen
Luftraum eingedrungen sei und eine Rakete über einem Feld abgeworfen
haben soll. Russische Ermittler, die eine eigene Untersuchung in
Georgien durchgeführt hatten, zogen die Schlüsse des internationalen
Expertenteams jedoch in Zweifel.
29.08.2007
RIA Novosti
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Russlands Luftwaffe:
Raketenstreit mit Georgien von einem dritten Staat provoziert |
Moskau, Der Raketenstreit zwischen
Georgien und Russland ist laut russischer Luftwaffe von einer „dritten
Seite“ provoziert worden.
„Die Schlüsse der georgischen Seite waren
äußert unprofessionell. Ich sehe darin mehr Politik“, sagte General Igor
Chworow, Hauptstabschef der russischen Luftstreitkräfte, am Mittwoch auf
einer Pressekonferenz bei RIA Novosti.
„Ich habe den Eindruck, dass dies eine
grobe Provokation gegen Russland mit schlechter Ausführung ist“, sagte
er.
Georgische Behörden behaupten, dass ein
Flugzeug mit russischem Erkennungszeichen am 6. August in den
georgischen Luftraum eingedrungen war und eine Rakete auf ein Radar nahe
der Stadt Gori abgefeuert hatte. Die Rakete schlug nahe der Ortschaft
Zitelubani ein, explodierte jedoch nicht.
Russlands Militär weist die Vorwürfe als
unbegründet zurück. Nach Angaben des Generalstabs in Moskau gab es am 6.
August keine russischen Flugzeuge in Nähe des georgischen Luftraums.
Nach Angaben der multinationalen
GUS-Friedenskräfte im georgisch-südossetischen Konfliktraum war das
unbekannte Flugzeug aus georgischer Richtung angeflogen und auch dorthin
zurückgekehrt.
Experten aus Schweden, den USA, Lettland
und Litauen gaben bekannt, dass ein nicht identifiziertes Flugzeug am 6.
August aus Russland kommend in den georgischen Luftraum eingedrungen
sein und eine Rakete über einem Feld abgeworfen haben soll. Russische
Ermittler, die eine eigene Untersuchung in Georgien durchgeführt hatten,
ziehen die Schlüsse des internationalen Expertenteams jedoch in Zweifel.
29.08.2007
RIA Novosti
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Raketenstreit:
Russische Luftwaffe nennt georgischen Bericht widersprüchlich |
Moskau, Die Informationen, die der
russischen Expertengruppe in Georgien von offizieller Seite zugänglich
gemacht worden sind, hat der Stabschef der russischen Luftwaffe,
Generalleutnant Igor Chworow, als widersprüchlich bezeichnet.
Chworow, der der Expertengruppe angehört
hat, die zur Untersuchung des „Raketenzwischenfalls“ vom 6. August nach
Tiflis gereist ist, sagte auf einer Pressekonferenz bei RIA Novosti am
Mittwoch: „Die offiziellen Persönlichkeiten, die mit uns zusammen
gearbeitet haben, waren aufrichtig und haben uns die gesamten
erforderlichen Informationen übergeben. Doch es ist der Eindruck
entstanden, dass auch sie nicht über die gesamten objektiven
Informationen verfügten.“
Nach Treffen mit dem
Verteidigungsminister, dem Luftwaffenchef und Experten sei die russische
Gruppe durch die Widersprüchlichkeit der von georgischer Seite
abgegebenen Erklärungen stutzig geworden. Aber auch der Umstand, dass
die Schlussfolgerungen der so genannten unabhängigen Experten überstürzt
am Tag vor der Ankunft in Tiflis bekannt gegeben worden sind, habe
nachdenklich gestimmt. „Wir sind vor den Fakt gestellt worden, dass die
Schlussfolgerungen schon vorliegen. Wir mussten uns faktisch
rechtfertigen“, stellte Chworow fest.
Georgien behauptet, dass zwei Flugzeuge
mit russischen Erkennungszeichen am 6. August in den georgischen
Luftraum eingedrungen sind und eine Rakete auf die Radarstation unweit
der Stadt Gori abgeschossen haben.
29.08.2007
RIA Novosti
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Streit um
Luftraumverletzung: Weltraummüll statt abgeschossenes Flugzeug in
Abchasien |
Moskau, Die russische
Raumfahrtbehörde Roskosmos hat nach eigenen Angaben nichts mit dem
möglicherweise in Abchasien gefundenen Weltraummüll zu tun.
Das teilte Roskosmos-Chef Anatoli Perminow
mit.
Georgien behauptet, am 22. August über dem
Kodor-Tal ein Flugzeug abgeschossen zu haben, das angeblich den Luftraum
aus Russland kommend verletzt habe. Russland und Abchasien widerlegen
diese Version.
Am gestrigen Montag hatte der Leiter des
ökologischen Dienstes von Abchasien, Roman Dbar, die Annahme geäußert,
dass nicht ein Flugzeug, sondern Weltraummüll niedergegangen ist.
„Am 23. August wurde um 21.35 Uhr Moskauer
Zeit über dem Schwarzen Meer ein Raumkörper registriert. Er tauchte in
die dichte Atmosphäre über dem Meer auf, geriet in Brand und brach in
einzelne Fragmente. Die größeren davon fielen ins Kaukasische Gebirge,
während die kleinen in der Atmosphäre verbrannt sind“, erklärte der
Chefökologe Abchasiens Journalisten.
Perminow kommentierte die Aussagen im
Moskauer Radiosender „Majak“, unter anderem sagte er: „Diese Information
ist meiner Ansicht nach in Bezug auf die Russische Raumfahrtbehörde
falsch, weil wir den gesamten Raummüll, der sich auf den Umlaufbahnen
befindet und von russischen Trägermitteln gestartet wurde, aufmerksam
verfolgen.“
Wie der Chef von Roskosmos noch sagte,
können „so große Bruchstücke von Flugapparaten“, die in diesem Tal
entdeckt wurden oder deren Vorhandensein dort angenommen wird, kein
Raummüll sein“.
28.08.2007
RIA Novosti
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Georgien sucht nach
abgeschossenem Flugzeug im Kodor-Tal bislang erfolglos |
Tiflis, Eine Kommission des
georgischen Innenministeriums sucht seit zwei Tagen im Kodor-Tal nach
dem Wrack eines Flugzeugs, das nach georgischer Darstellung dort
abgeschossen wurde, nachdem es den Luftraum des Landes verletzt hatte.
Wie die Nachrichtenagentur Nowosti-Grusia
berichtet, ist die Suche bislang ergebnislos verlaufen. Dennoch
versprechen die Behörden, demnächst die Geschehnisse im Kodor-Tal
aufzuklären.
Vorige Woche waren in einem Waldstreifen
in Kodor mehrere Brände ausgebrochen, meldete das Innenministerium des
Kaukasus-Staates. Deshalb müsse die zuständige Kommission ein großes
Gelände untersuchen. „Die Ergebnisse der Untersuchung werden demnächst
veröffentlicht.“
Georgien hatte nach eigenen Angaben am 22.
August auf ein Flugzeug geschossen, das von Russland kommend in den
georgischen Luftraum eingedrungen sein soll, und es möglicherweise zum
Absturz gebracht. Das russische Verteidigungsministerium ließ daraufhin
wissen, dass zum fraglichen Zeitpunkt keine russischen Flugzeuge in der
Gegend unterwegs gewesen seien.
Abchasien teilte ihrerseits mit, dass am
22. August ein georgisches Flugzeug über der Region geflogen sei und
dass abchasische Luftabwehr Warnschüsse abgegeben habe.
Russisches Militär weiß nach eigenen
Aussagen nichts vom Abschuss eines Flugzeugs in dem Kodor-Tal. Das
nichtidentifizierte Flugzeug gehöre keinesfalls zu russischen
Fernfliegern, sagte Fernflieger-Chef Pawel Androssow.
27.08.2007
RIA Novosti
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Georgische Behörden
suchen Wrack des abgeschossen Flugzeugs |
Tiflis, Eine Sonderkommission des
georgischen Innenministeriums sucht am Samstag im Kodor-Tal nach dem
Wrack eines vermeintlichen russischen Flugzeugs, das nach georgischen
Angaben in dieser Region abgeschossen wurde, nachdem es den Luftraum des
Landes verletzt hatte.
Das berichtet die Nachrichtenagentur
Nowosti-Grusija. Zuvor hatte der georgische Fernsehsender Rustawi-2
unter Berufung auf Augenzeugen gemeldet, dass ein Flugzeug unweit von
der bergigen Siedlung Lata abgestürzt war. Ortsbewohner haben laut
Rustawi eine Explosion gehört und eine Rauchsäue im Gebirge beobachtet.
Georgien hat nach eigenen Angaben in
dieser Woche auf ein russisches Flugzeug geschossen und es
möglicherweise zum Absturz gebracht. Ein russisches Flugzeug sei am
Mittwoch in den georgischen Luftraum eingedrungen und über Abchasien
beschossen worden, sagte Schota Utiaschwili, Sprecher des georgischen
Innenministeriums.
Das ist eine weitere "provozierende
Information" aus Tiflis, die sich gegen Russland richtet", sagte
daraufhin der russische Luftwaffensprecher Alexander Drobyschewski. Zum
fraglichen Zeitpunkt seien keine russischen Flugzeug in der Gegend
gewesen.
Zuvor hatten georgische Behörden bereits
behauptet, dass ein Flugzeug mit russischem Erkennungszeichen am 6.
August in den georgischen Luftraum eingedrungen war und eine Rakete auf
ein Radar nahe der Stadt Gori abgefeuert hatte. Die Rakete schlug nahe
der Ortschaft Zitelubani ein, explodierte jedoch nicht.
Russlands Militär weist die Vorwürfe als
unbegründet zurück. Nach Angaben des Generalstabs in Moskau gab es am 6.
August keine russischen Flugzeuge in Nähe des georgischen Luftraums.
Moskau warf dem Nachbarland vor, will mit den Erfindungen seinen
NATO-Beitritt forcieren zu wollen.
Nach Angaben der multinationalen
GUS-Friedenskräfte im georgisch-südossetischen Konfliktraum war das
unbekannte Flugzeug aus georgischer Richtung angeflogen und auch dorthin
zurückgekehrt.
Am gestrigen Donnerstag warf nun die
abtrünnige georgische Teilrepublik Abchasien Georgien vor, ihren
Luftraum unbefugt verletzt zu haben. Ein Flugzeug sei von Georgien
kommend in den Luftraum der Republik Abchasien eingedrungen und hatte
den Kreis Gal umflogen, erklärte das abchasische Außenministerium. "Um
dieselbe Zeit wurde der Luftraum im Raum des Kodor-Tals verletzt."
Abchasien drohte, georgische Flugzeuge abzuschießen, sollten sie in den
abchasischen Luftraum eindringen.
25.08.2007
RIA Novosti
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Russland und
Georgien streiten über angeblichen Flugzeugabschuss -Moskau dementiert
georgische Berichte |
Moskau, Neuer Streit um
Luftraumverletzung zwischen Russland und Georgien: Die russische
Regierung hat georgische Vorwürfe wegen eines angeblich neuen
Luftzwischenfalls zurückgewiesen. Nach georgischer Darstellung war ein
russisches Flugzeug am Dienstagabend in georgischen Luftraum
eingedrungen und dort abgeschossen worden. Die Maschine soll nach
unbestätigten Berichten an der Grenze zu Abchasien abgestürzt sein. Ein
Sprecher der russischen Luftwaffe wies diese Darstellung nach Angaben
der Agentur Itar-Tass zurück. Das georgische Innenministerium entsandte
am Samstag eine Untersuchungskommission in die Region.
Anwohner hatten dem georgischen
Fernsehsender "Rustawi-2" am Freitag vom Absturz der Maschine berichtet.
Wegen schlechten Wetters habe man noch nicht bis zum mutmaßlichen
Unglücksort im Kodor-Tal vordringen können. In dem Tal sei aber ein
Brand zu sehen gewesen.
Georgien und Abchasien kontrollieren beide
jeweils einen Teil des Tals, durch das die Waffenstillstandslinie
verläuft. Die russische Luftwaffe erklärte, zum fraglichen Zeitpunkt
seien keine russischen Flugzeuge in der Gegend unterwegs gewesen.
Georgien hatte das Nachbarland bereits vor
einigen Tagen beschuldigt, den Luftraum an der Grenze zu Abchasien
verletzt zu haben. Tiflis warf Moskau vor, am Dienstag mit einem
Flugzeug in 4000 Metern Höhe in den georgischen Luftraum eingedrungen zu
sein. Moskau und Tiflis streiten seit Wochen über den Einschlag einer
Anti-Radar-Rakete am 6. August in der Nähe der abtrünnigen Region
Südossetien. (APA/dpa)
25.08.2007
Der Standard
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Abchasische
Armee führte Militärmanöver unter Einsatz von Luftstreitkräften und
Artillerie durch |
Suchum, Die Streitkräfte der
Republik Abchasien haben ein fünftägiges Militärmanöver unter Einsatz
von Fliegerkräften und Artillerie abgeschlossen.
An der Übung nahmen auch knapp 6000
Reservisten und Soldaten teil, sagte der Sprecher des abchasischen
Verteidigungsministeriums, Raul Charabua, am Freitag in Suchum. Auf den
Testgeländen Zebelda im Kodor-Tal und Nagwalou im Küstenteil des Kreises
Otschamtschira wurden am 23. und 24. August auch Schießübungen
durchgeführt. Nach Schätzung des Verteidigungsministeriums Abchasiens
wurden alle gestellten Ziele erreicht.
Das Manöver wurde vom Oberbefehlshaber der
Streitkräfte Abchasiens und Präsident Sergej Bagapsch, Ministerpräsident
Alexander Ankuab und dem Sekretär des Sicherheitsrates, Stanislaw
Lakoba, beobachtet.
24.08.2007
RIA Novosti
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Georgien wirft
Abchasien Verstärkung des Sicherheitsaufgebots an der Grenze vor |
Tiflis/Suchum, Georgien
wirft Abchasien vor, zusätzliche Sicherheitskräfte in der Grenzregion
Gal stationiert zu haben. Abchasien weist den Vorwurf als falsch zurück.
Wie die Nachrichtenagentur Novosti-Grusia
unter Berufung auf georgische Quellen berichtet, soll eine 100-köpfige
Gruppe von abchasischen Sicherheitskräften am Donnerstag in Gal
eingetroffen sein. Die Gruppe soll mehrheitlich aus Mitarbeitern des
abchasischen Anti-Terror-Zentrums bestehen.
Der Chef der Innenbehörde in Gal, Laurens
Kogonija, wies diese Meldung als falsch zurück. Nach seinen Worten wurde
das Sicherheitsaufgebot in der Region nicht verstärkt, seine
zahlenmäßige Stärke entspricht dem Moskauer Waffenstillstandsabkommen
von 1994.
24.08.2007
RIA Novosti
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Georgien will auf
russisches Flugzeug geschossen haben |
Georgien hat nach eigenen Angaben in
dieser Woche auf ein russisches Flugzeug geschossen und es
möglicherweise zum Absturz gebracht. Ein Sprecher des Innenministeriums
sagte heute, das Flugzeug habe sich über Abchasien befunden. Bewohner
der Region hätten eine Explosion gehört und Flammen gesehen.
Die dortigen Behörden hätten einen Absturz
jedoch nicht bestätigt, räumte der Sprecher ein. Russland wiederum hat
laut eigenen Aussagen den Botschaftern aus Deutschland und Frankreich in
Moskau Informationen vorgelegt, wonach Georgiens Anschuldigungen gegen
Russland haltlos seien.
Erfindungen, um NATO näher zu kommen?
Georgien wolle mit seinen Berichten über
einen angeblichen Raketenangriff auf sein Territorium durch Russland die
Beziehungen zu Moskau weiter beschädigen und sich möglicherweise auf
diese Weise der NATO annähern, hieß es aus dem russischen
Außenministerium.
Russland hat die Vorwürfe aus Tiflis stets
zurückgewiesen. Zwei Gruppen unabhängiger Experten aus mehreren Ländern
kamen inzwischen zu dem Schluss, dass der georgische Luftraum am 6.
August drei Mal von Russland aus verletzt wurde. Die Beziehungen
zwischen Georgien und Russland sind seit langem gespannt.
24.08.2007
ORF
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Moskau schlägt Alarm
wegen Schweinepest in Georgien |
Moskau, Moskau hat vor einer
weiteren Ausbreitung der Ende April im Nachbarland Georgien
ausgebrochenen Afrikanischen Schweinepest gewarnt.
Wie aus einer Presseerklärung des
Föderalen Aufsichtsdienstes für Tier- und Pflanzengesundheit Russlands
hervorgeht, wird die dort ohnehin bereits angespannte Tierseuchenlage
durch gravierende Verstöße gegen Vorschriften zur Tierseuchenbekämpfung
noch verschärft. So seien in russischen Labors Pestviren in
Schweinekadavern nachgewiesen worden, die in Georgien in einen Fluss
(Ingur) geworfen und in Abchasien angelandet seien. Der Veterinärdienst
Abchasiens und dort stationierte Beobachter der Vereinten Nationen (UN)
hätten entsprechende Funde bestätigt. Der russische Aufsichtsdienst habe
an die georgischen Kollegen appelliert, derartige "Entsorgungspraktiken"
zu unterbinden, heißt es in einer Erklärung.
Gleichzeitig hat die Behörde das
Internationale Tierseuchen-Amt (OIE) nachgesucht, auf die
Verantwortlichen in Georgien entsprechend einzuwirken. In seinem
Schreiben an das OIE weist das Moskauer Amt darauf hin, dass von der in
Georgien praktizierten Kadaverentsorgung Gefahren für die gesamte
Schwarzmeerregion ausgingen, die mit den Folgen von Bioterrorismus
vergleichbar seien. Inzwischen seien weite Teile Georgiens durchseucht,
und auch im benachbarten Abchasien seien erste Schweinebestände
infiziert. Dies stelle eine Bedrohung für Schweineherden in Abchasien
und den angrenzenden Regionen dar. In Abchasien sei ein Krisenstab zur
Seuchenbekämpfung ins Leben gerufen worden. Russland habe an seinen
Grenzen die Kontrollen intensiviert, um die Einschleppung der
Afrikanischen Schweinepest zu verhindern. (age)
23.08.2007
agrarheute.com
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Abchasien wirft
Georgien Luftraumverletzung vor |
Suchum, Vor dem Hintergrund des
russisch-georgischen Streites um den Raketenabwurf wirft nun Abchasien
Georgien vor, ihren Luftraum unbefugt verletzt zu haben.
„Am 22. August gegen 21.35 Uhr war ein
Flugzeug von Georgien kommend in den Luftraum der Republik Abchasien
eingedrungen und hatte den Kreis Gal umgeflogen“, erklärte das
abchasische Außenministerium. „Um dieselbe Zeit wurde der Luftraum im
Raum des Kodor-Tals verletzt.“
„Abchasien macht die internationalen
Vermittler aufmerksam und warnt die georgische Seite, dass Abchasien auf
solche Provokationen angemessen reagieren wird“, hieß es.
Das Eindringen georgischer Flugzeuge in
den abchasischen Luftraum zeuge ein weiteres Mal davon, dass die Führung
in Georgien eine „zivilisierte Lösung“ des georgisch-abchasischen
Konfliktes ablehnt, so das abchasische Außenamt. Es warnte Georgien, mit
derartigen Provokationen einen neuen bewaffneten Konflikt zu
provozieren.
Am vergangenen Mittwoch hatte das
georgische Außenministerium ans russischen Außenministerium eine
Protestnote gerichtet. Darin heißt es, dass ein russisches Flugzeug am
21. August den georgischen Luftraum verletzt habe.
Russland weist den Vorwurf als falsch
zurück. „Am 21. August gab es in der Nähe der georgischen Grenze keine
russischen Flugzeuge“, sagte Luftwaffensprecher Alexander Drobyschewski.
Zuvor hatten georgische Behörden
behauptet, dass ein Flugzeug mit russischem Erkennungszeichen am 6.
August in den georgischen Luftraum eingedrungen war und eine Rakete auf
ein Radar nahe der Stadt Gori abgefeuert hatte. Die Rakete schlug nahe
der Ortschaft Zitelubani ein, explodierte jedoch nicht.
Russlands Militär weist die Vorwürfe als
unbegründet zurück. Nach Angaben des Generalstabs in Moskau gab es am 6.
August keine russischen Flugzeuge in Nähe des georgischen Luftraums.
Nach Angaben der multinationalen
GUS-Friedenskräfte im georgisch-südossetischen Konfliktraum war das
unbekannte Flugzeug aus georgischer Richtung angeflogen und auch dorthin
zurückgekehrt.
23.08.2007
RIA Novosti
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Abchasien im
kaukasischen geopolitischen Spiel |
Moskau, (Sergej Markedonow für RIA
Novosti). Vor 15 Jahren, am 14. August 1992, wuchs sich einer der
akutesten zwischenethnischen Konflikte auf dem Territorium des Kaukasus
- der georgisch-abchasische Konflikt - zu einem großen Krieg aus, der 14
Monate dauerte.
Die wichtigsten Ergebnisse dieser
militärischen Konfrontation waren:
- der Tod von achttausend Menschen
(Verluste auf beiden Seiten);
- ein ökonomischer Schaden in Höhe von
11,3 Milliarden US-Dollar;
- die Veränderung der
ethnisch-demographischen Situation in Abchasien, wo die ehemalige
georgische Mehrheit zu einer ethnischen Minderheit herabsank (nach
verschiedenen Schätzungen beläuft sich die Zahl der georgischen
Aussiedler auf 150 000 - 200 000, die georgische Seite spricht von
beinahe 300 000);
- ethnisch-demographische Verluste des
abchasischen Volkes 1992 - 1993, vergleichbar mit dem Exodus (Muhadschir)
der 60er und 70er Jahre des 19. Jahrhunderts.
Heute übt die nicht anerkannte Republik
Abchasien ohne jede Übertreibung den bedeutendsten Einfluss auf den
Verlauf des großen geopolitischen Spiels in der kaukasischen Region aus.
Die "Abchasien-Frage" ist ein Zankapfel zwischen Russland und Georgien.
Die proabchasischen Sympathien eines Teils des russischen militärischen
und politischen Establishments fördern Georgiens prowestlichen Kurs
beträchtlich, was sich auch auf Armenien, den Hauptverbündeten Russlands
im Großkaukasus, auswirkt.
Formaljuristisch ist Abchasien ein
Bestandteil Georgiens. Faktisch jedoch erstreckt sich die georgische
Souveränität nicht auf das Territorium vom Fluss Psou bis zum Fluss
Inguri. Nicht unter der Kontrolle der Führung Abchasiens ist nur ein
kleiner Abschnitt am Oberlauf des Flusses Kodor. Bis zum Juli 2006 hatte
auch Tiflis keine Kontrolle darüber. Nunmehr versucht Georgiens Führung,
sich in dem schwer zugänglichen Bezirk Abchasiens festzusetzen und ihn
zu einem Aufmarschgebiet auszubauen.
Die militärische Niederlage Georgiens im
Konflikt mit Abchasien von 1993 zog nicht nur geopolitische Folgen nach
sich (Georgien verlor 12,5 Prozent seines Territoriums und 200 Kilometer
Schwarzmeerküste), sondern führte auch zu einem massierten Exodus der
georgischen Bevölkerung aus Abchasien. Anders als in Südossetien endete
hier das militärische Stadium des Konfliktes zwischen beiden ethnischen
Gruppen mit der Vertreibung der "Verlierer". Nach verschiedenen Angaben
verließen etwa 200 000 Georgier Abchasien. Die abchasischen Politiker
waren bereit, das für die georgische Seite äußerst akute Problem der
"Flüchtlinge" zu erörtern. Dies allerdings unter der Bedingung, die
Vertreter der georgischen Gruppe zu überprüfen und die Teilnehmer der
militärischen Handlungen von 1992 - 1993 davon auszusieben. Die
abchasische Seite äußerte wiederholt die Befürchtung, dass die Rückkehr
der "Flüchtlinge" und die Veränderung der ethnisch-demographischen
Bilanz zugunsten der Georgier zu einer neuen ethnischen, diesmal
georgischen Säuberung führen könne. Als einen "Sonderfall" betrachteten
die abchasischen Führer die Rückkehr der georgischen (megrelischen)
Flüchtlinge in den Galski-Rayon, in dem die Georgier am zahlreichsten
waren. Laut Angaben von 1989 machten die Georgier in diesem Rayon 93
Prozent der Bevölkerung aus. Die Idee "der breitesten Autonomie" im
Bestand Georgiens wurde von der abchasischen Führung mehr als nur einmal
abgelehnt. Bis 1992 hatte Abchasien de jure alle Attribute einer
Autonomie. Hier hält man das Gerede von der Rückkehr zum autonomen
Status für leere Phrasen.
Ebenso wie im Fall Südossetien strebt das
Team des derzeitigen georgischen Präsidenten bei der Lösung des
abchasischen Problems danach, das Format des zwischenethnischen
Konfliktes zu verändern, ihn in einen russisch-georgischen auszuweiten.
Das Endziel dieser Transformation besteht darin, das Problem zu
"internationalisieren" und die Russische Föderation um den Status des
exklusiven Garanten der ethnopolitischen Stabilität in Abchasien zu
bringen. Als mögliche Ko-Sponsoren des Friedensproblems nannte
Saakaschwili die USA, die Ukraine und die Türkei.
Doch von unserem Standpunkt aus wäre es
heute optimal, alle Fragen, die mit dem Status der Republik Abchasien
zusammenhängen, bis zur Lösung der wichtigsten humanitären Probleme
(Bildung, ärztliche Behandlung, Geschäftstätigkeiten, Möglichkeit der
Freizügigkeit, Anbahnung von Kontakten zwischen den Vertretern der
georgischen und der abchasischen Gesellschaft) aufzuschieben. Erst ein
Vorankommen bei der Lösung dieser Probleme wird es erlauben, an die
Lösung der Statusfrage zu gehen. Ein solcher Plan mag zynisch wirken,
aber das ist die einzige Möglichkeit, eine Neuaufteilung des Eigentums
und der Einflusssphären sowie die Zuspitzung der zwischenethnischen
Beziehungen in Abchasien zu vermeiden. Russland und die USA könnten als
Garanten der Unantastbarkeit der Eigentumsverhältnisse und der Macht in
Abchasien auftreten. Es ist offensichtlich, dass die heutige abchasische
Elite, die zu einer solchen dank dem militärischen Sieg von 1993
aufgestiegen ist, erst nach Gewährung der Garantie der Beibehaltung der
eroberten Ressourcen und Verwaltungsrenten bereit sein wird, mit
Georgien einen Dialog über Abchasiens Status zu führen. Russland aber
wird auf diese Weise Frieden und Stabilität an der eigenen südlichen
Grenze sichern.
Sergej Markedonow ist Leiter der Abteilung
für Probleme der zwischennationalen Beziehungen am Institut für
politische und militärische Analyse (Moskau).
Die Meinung des Verfassers muss nicht mit
der von RIA Novosti übereinstimmen.
13.08.2007
RIA Novosti
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Tbilissi rüstet auf
- Militärausgaben mehr als verzehnfacht |
Die georgischen Streitkräfte erfreuen sich
seit einigen Jahren der besonderen Aufmerksamkeit des Pentagon. Im
Frühjahr 2002 begannen die USA im Rahmen des Georgia Train and Equip
Program (GTEP) mit der gezielten Aufstellung und Ausbildung georgischer
Eliteeinheiten, angeblich für die Terrorismus-Bekämpfung. Verbunden
damit ist eine intensive Mitwirkung und Führungsrolle amerikanischer
Militärs bei der Modernisierung und Umstrukturierung der georgischen
Streitkräfte. Nach dem formalen Auslaufen des GTEP übernahmen private
Sicherheitsunternehmen, die ehemalige Offiziere beschäftigen, die
Ausbildung weiterer georgischer Einheiten.
Georgien hat nach den Erkenntnissen des
Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI die weltweit höchste
Steigerungsrate nationaler Rüstungsaufwendungen. Auf der Webseite des
georgischen Verteidigungsministeriums werden die Ausgaben im laufenden
Haushaltsjahr mit umgerechnet 395,4 Millionen Euro angegeben. Bevor die
Nationalbewegung von Michail Saakaschwili im November 2003 in der
»Rosenrevolution« die Macht übernahm, gab Georgien lediglich 30
Millionen Euro jährlich für seine Streitkräfte aus. Oppositionspolitiker
gehen davon aus, daß die Rüstungsausgaben noch höher sind als offiziell
angegeben.
Ein großer Teil der Ausgaben wird für
laufende Kosten (beispielsweise Stationierung von 2000 Soldaten im Irak)
sowie für Modernisierung und Neubau von Militäranlagen verwendet, um
überall NATO-Standards zu ereichen. Die Anschaffung von Waffen
unterliegt der Geheimhaltung – angeblich, um Rußland keine Möglichkeit
zu geben, auf die Lieferfirmen Einfluß zu nehmen.
13.08.2007
junge Welt
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»Wiedervereinigung«
Georgiens mit allen Mitteln |
Mit
Bestechung, militärischem Druck und inszenierten Demonstrationen
versucht Tbilissi »Abtrünnige« einzubinden
Von
Knut Mellenthin, Als sich die Nationalbewegung von Michail Saakaschwili
im November 2003 an die Macht putschte, stand mehr als ein Fünftel des
Territoriums von Georgien nicht unter Kontrolle der Regierung in
Tbilissi. Neben Abchasien und Südossetien, die schon Anfang der 90er
Jahre ihre Unabhängigkeit erklärt und gegen militärische
Rückeroberungsversuche verteidigt hatten, verweigerte auch Adscharien
unter Führung seines autoritären Präsidenten Aslan Abaschidse den
Gehorsam. Da der größte Hafen des Landes, Batumi am Schwarzen Meer, auf
adscharischem Gebiet liegt, stellte Abaschidses Rebellion neben den
politischen Aspekten auch ein großes wirtschaftliches Problem dar.
Im
Januar 2004 wurde Saakaschwili mit atemberaubenden 97 Prozent zum
Präsidenten gewählt. »Georgiens territoriale Integrität ist das Ziel
meines Lebens«, verkündete er bei den aufwendigen zweitägigen
Feierlichkeiten zu seiner Amtseinführung. »Wir werden unser Äußerstes
tun, damit die nächsten Einführungsfeiern auch in Suchum – der
Hauptstadt Abchasiens – stattfinden können«, rief Saakaschwili aus.
Während er einerseits immer wieder beteuert, sein Ziel mit friedlichen
Mitteln erreichen zu wollen, droht er zugleich mit militärischer Gewalt.
Bei einer Militärparade zum Nationalfeiertag am 25. Mai 2004 zum
Beispiel sagte Saakaschwili in seiner Ansprache: »Wenn man irgendeinen
georgischen Soldaten fragt, warum er in den Streitkräften dient, dann
wird jeder von ihnen antworten: ›Um Georgiens territoriale Integrität
wiederherzustellen.‹«
Als
schwächstes Kettenglied setzte Saakaschwili zunächst Adscharien unter
Druck. Die Bevölkerung dieses Gebiets besteht überwiegend aus ethnischen
Georgiern, und Präsident Abaschidse hatte nie die grundsätzliche
Zugehörigkeit zu Georgien in Frage gestellt. In der Hauptsache ging der
Streit um die Verteilung der Einnahmen des Hafens Batumi und der dort
befindlichen Erdöl-Verarbeitungsanlagen. Saakaschwilis Taktik
kombinierte militärischen Druck, Bestechung führender adscharischer
Beamter und Militärs sowie in der entscheidenden Phase inszenierte
Demonstrationen in Batumi. Anfang Mai 2004 flüchteten Abaschidse und
einige andere Spitzenpolitiker mit dem Flugzeug nach Moskau.
Die
so leicht gewordene Rückgewinnung Adschariens veranlaßte Saakaschwili zu
militärischen Abenteuern gegen Südossetien als nächstem Ziel. Das Gebiet
ist rund anderthalb Mal so groß wie das Saarland, hat aber nur etwa
100000 Einwohner. Ein Fünftel von ihnen sind ethnische Georgier. Sie
bilden die Mehrheit in einer Reihe von Dörfern rund um die Hauptstadt
Tschinwali. Für die Sicherheit in dieser sogenannten Konfliktzone, 15
Kilometer im Umkreis von Tschinwali, ist seit 1994 eine internationale
Friedenstruppe zuständig, die aus je 500 südossetischen, georgischen und
russischen Soldaten bestehen soll. Tatsächlich schöpft Georgien aber
sein Kontingent nicht aus. Statt dessen schickt es Polizisten und
Soldaten in die »Konfliktzone«, die nicht den Anweisungen des russischen
Kommandeurs der Friedenstruppe, sondern denen der Führung in Tbilissi
folgen.
Im
Sommer 2004 provozierte Georgien ständige bewaffnete Zwischenfälle, bei
denen es auf beiden Seiten zahlreiche Tote gab. Auf dem Höhepunkt
besetzten georgische Eliteeinheiten am Morgen des 19. August 2004 im
Handstreich mehrere »strategische« Hügel in der Umgebung von Tschinwali.
Allen Anzeichen nach handelte es sich um eine Kriegseröffnung. Um so
überraschender war, daß sich die Georgier wenige Stunden später wieder
zurückzogen und die Hügel an die Friedenstruppe übergaben. Das wurde
allgemein als Ergebnis einer US-amerikanischen Blitzintervention in
Tbilissi gedeutet.
Ohne ganz von militärischen Provokationen zu lassen, stellt Saakaschwili
seither politische Methoden in den Vordergrund. Am 12. November 2006
ließ er in den georgischen Dörfern der Konfliktzone seinen
Vertrauensmann Dmitri Sanakojew zum »Präsidenten« wählen. Es folgte die
Bildung einer »provisorischen Regierung« und schließlich im Mai dieses
Jahres die Proklamation der »Provisorischen Verwaltungseinheit
Südossetien« in einem Dorf der Konfliktzone. Seither bemüht sich die
georgische Regierung um die internationale Aufwertung von Sanakojew.
Eine ähnliche Taktik verfolgt Georgien gegenüber Abchasien. Nach den für
beide Seiten verlustreichen Kämpfen 1992/1993 war mit dem Oberen
Kodor-Tal ein kleiner Teil des abchasischen Territoriums unter
georgischer Kontrolle geblieben. Im Waffenstillstandsabkommen von 1994
wurde die Entmilitarisierung dieses Gebirgsgebiets vereinbart, in dem
rund 2000 ethnische Georgier in 21 Dörfern leben. Im Juli 2006 besetzte
georgisches Militär widerrechtlich das Obere Kodor-Tal. Ein Dorf wurde
zum Sitz der sogenannten abchasischen Exilregierung bestimmt, die bis
dahin in Tblissi residiert hatte.
Saakaschwili hat es also geschafft, in beiden abtrünnigen Republiken
einen »Fuß in die Tür« zu setzen. Das ist von nicht zu unterschätzender
symbolischer Bedeutung auf der internationalen Bühne. Es bringt ihn aber
der Rückgewinnung Abchasiens und Südossetiens keinen Schritt näher.
Solange Georgien seine Territorialprobleme nicht auf irgendeine Weise
löst, werden ihm vermutlich die Tore der Europäischen Union und der NATO
verschlossen bleiben. Der Westen ist gewarnt, seit Saakaschwili am 14.
Februar 2006 prahlte, die NATO-Mitgliedschaft werde bedeuten, »daß
Georgiens Grenzen NATO-Grenzen sein werden. Diese Grenzen werden dann
nicht nur von unseren Panzern und Flugzeugen verteidigt werden, sondern
von Tausenden westlichen Flugzeugen.« – So schnell möchte niemand von
einem schwer kontrollierbaren nationalistischen Hitzkopf zu einem Krieg
mit Rußland gezwungen werden.
12.08.2007 junge Welt
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Wofür Georgien Krisenstimmung braucht |
Das Feuer schüren
Von Knut Mellenthin,
Georgien verlangt eine Dringlichkeitssitzung des
UN-Sicherheitsrats, der eine angebliche Verletzung des georgischen
Luftraums verurteilen und untersuchen soll. Anscheinend wirklich in
dieser Reihenfolge. Am Dienstag hatte das georgische Innenministerium
gemeldet, zwei russische Su-24 seien 70 bis 80 Kilometer weit nach
Georgien eingeflogen. Eine der Maschinen habe eine Rakete ausgeklinkt –
also abgeworfen, nicht abgefeuert. Das nicht explodierte Geschoß sei in
einem unbewohnten Gebiet gefunden worden. Es handele sich um eine
schwere Verletzung der Souveränität Georgiens, die zugleich die
internationale Sicherheit gefährde, hieß es.
Inzwischen ist aus den zwei Flugzeugen, die angeblich ganz genau auf dem
Radarschirm zu erkennen waren, nur noch eines geworden.
Oppositionspolitiker wie die frühere Außenministerin Salome
Surabischwili fragen, warum das Innenministerium anstelle des
Verteidigungsministeriums die Sache an sich gezogen hat. Selbst im
nationalistisch aufgeheizten Klima Georgiens verstehen viele nicht,
welchen Grund Rußland für eine solche Aktion gehabt haben sollte. Die
große georgische Tageszeitung 24 Saati (24 Stunden) erschien deshalb mit
der Titelschlagzeile »Angriff ohne Motiv«.
Ganz anders stellt die russische Seite den Sachverhalt dar. Am
ausführlichsten ist der Bericht von Marat Kulakhmetow, dem Kommandeur
der russischen Friedenstruppen in der Republik Südossetien, die sich
Anfang der 90er Jahre von Georgien lossagte. Nicht eine Su-24 sei es
gewesen, sondern eine Su-25. Diese wird auch von der georgischen
Luftwaffe geflogen. Die Maschine sei von Georgien aus nach Südossetien
eingeflogen, habe dann aber abgedreht, weil sie vom Boden aus beschossen
wurde. Er habe die Radarbeobachtungen sofort den georgischen Stellen
mitgeteilt. Diese hätten aber bestritten, daß es im fraglichen Raum
irgendwelche Flugbewegungen gab. Kulakhmetow wirft den georgischen
Behörden außerdem vor, sie hätten die Überreste der abgeworfenen Rakete
so schnell beseitigt, daß eine internationale Untersuchung nicht mehr
möglich sei.
Die US-Regierung hatte es auffallend eilig, den unaufgeklärten Vorfall
zu verurteilen. Sie kommt damit der Taktik des georgischen Präsidenten
Saakaschwili entgegen, die Beziehungen zu Rußland in einem ständigen
Krisenzustand zu halten und die Konflikte mit Südossetien und Abchasien
zu internationalisieren. Die nationalistische Regierung Georgiens
fürchtet, daß Rußland die beiden Republiken anerkennen könnte, falls der
Westen gegen den Willen Moskaus dem Kosovo zur Unabhängigkeit von
Serbien verhilft. Saakaschwili hat es deshalb eilig, die Rückgewinnung
Südossetiens und Abchasien voranzutreiben. Diesem Ziel dient das Schüren
von Spannungen mit Rußland, das die USA und Europa veranlassen soll,
sich noch stärker im Kaukasus zu engagieren.
10.08.2007
junge Welt
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Abchasen schlagen
Seuchenalarm: Schweineleichen aus Georgien treiben flussabwärts |
Moskau, Die russische Behörde für
Veterinär- und Phytohygieneaufsicht (Rosselchosnadsor) hat das
Internationale Tierseuchenbüro (OIE) im Zusammenhang mit den
abchasischen Berichten über im Fluss Kodor vorgefundene Schweineleichen
alarmiert.
Laut einer Pressemitteilung der Behörde
waren die Tiere an afrikanischer Schweinepest gestorben.
„Nach Informationen des abchasischen
Veterinärdienstes und der UN-Vertreter in Abchasien waren im Fluss Kodor
tote Schweine entdeckt worden, die von den am Kodor-Oberlauf gelegenen
georgischen Gebieten stromabwärts trieben“, teilt Rosselchosnadsor mit.
In den entnommenen Proben wurde bei
Laboruntersuchungen im Gesamtrussischen Forschungsinstitut für
Veterinärvirusologie und Mikrobiologie genetisches Material des Virus
der afrikanischen Schweinepest nachgewiesen, heißt es.
Das Abwerfen von Kadavern in den Fluss
schafft nach Ansicht der Aufsichtsbehörde eine Gefahr, die nach ihren
Folgen mit Methoden des biologischen Terrorismus vergleichbar ist.
10.08.2007 RIA Novosti
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Auf den eigenen Beinen stehen |
Im Abchasien müssen die Bewohner ihre Selbständigkeit mühsam erarbeiten
In Abchasien sind die Spuren des Krieges auch 13 Jahre
nach der Ablösung von Georgien überall sichtbar. Mit bescheidenen
Mitteln setzt sich die Bevölkerung für eine bessere Zukunft ein, während
die Rechtslage des Gebiets ungeklärt bleibt.
Russische Soldaten mit umgehängtem Gewehr bewachen den Checkpoint auf
der Ingur-Brücke. Auf dem Grenzposten zwischen Georgien und seinem
abtrünnigen Gebiet Abchasien werden die Pässe der Reisenden streng
kontrolliert. Ein Georgier mit einheimischem Pass hat hier kaum eine
Chance, auf die andere Seite der Brücke zu gelangen. Mit einem Schweizer
Pass und entsprechendem Visum ist dies zumindest möglich.
Anders als in Georgien weist die Fahrbahn unzählige Schlaglöcher auf.
Heftig rumpelt es auf der Fahrt zwischen der Grenze und Abchasiens
Hauptstadt Suchum. Auch wenn auf der Hauptstrasse kaum Verkehr
herrscht, muss der Fahrer Astamur immer wieder bremsen: «Bei uns trifft
man auf den Strassen überall auf Kühe.» Gar nicht idyllisch ist der
Anblick der Häuser entlang der Strasse: Fast jedes wurde durch den Krieg
zerstört, in dem Abchasier 1993 die georgische Armee zurückschlugen
(siehe Text unten).
Stadt mit zwei Gesichtern
Suchum ist eine weitläufige Stadt mit zwei Gesichtern. Das
zerschossene Regierungsgebäude auf dem Platz der Republik wurde bis
heute nicht renoviert. Auch andere Gebäude im Zentrum zeigen Spuren des
Krieges. Andrerseits wurden Hotels und Restaurants am Strand des
Schwarzen Meeres von ausländischen Investoren, hauptsächlich aus
Russland, herausgeputzt. Auf der gut erhaltenen Strandpromenade
spazieren viele Familien und Liebespärchen. Auch die Palmen an der
Promenade verraten, dass Suchum einst ein begehrter Badeort der
Sowjetunion war.
Russland ist für das wirtschaftliche Leben in Abchasien heute noch
von grosser Bedeutung. Dies bestätigt auch Ludmila Arschba. Die
51-jährige Marktfrau aus Suchum kauft ihre Handelsware, allem voran
Frauenkleider und Schuhe, meistens in Sotschi ein, der russischen
Olympiastadt 2014. Zusammen mit zwei Berufskolleginnen hat Arschba beim
Hilfswerk World Vision einen Mikrokredit von 400 Dollar aufgenommen.
Dadurch konnte sie ihre Geschäftstätigkeiten ausweiten. «Jetzt kann
ich monatlich Ware im Wert von 45000 Rubel verkaufen», erklärt die
emsige Geschäftsfrau, die drei Stände im Markt von Suchum besitzt.
Ihren Umsatz von umgerechnet 1900 Franken beziffert sie in der
russischen Währung, die hier im Umlauf ist.
Kleinhandel mit Georgien
Im Gegensatz zur Hauptstadt kommt der Markt in
Gal sehr bescheiden
daher. In der Stadt ganz im Osten Abchasiens leben vorwiegend
Mingrelier. Auch die 34-jährige Marktfrau
Elsa Sakaraja ist eine Mingrelierin.
Sie widmet sich ebenfalls dem Kleider- und Schuhgeschäft. Doch anders
als Arschba besorgt sich Sakaraja ihre Ware in Georgien. «Ich kaufe
jeweils in Tiflis ein», berichtet die dreifache Mutter, die demnächst
ihren zweiten, höheren Kredit von 600 Dollars aufnehmen will. «So hoffe
ich expandieren zu können», erklärt die Geschäftsfrau.
Leute wie Elsa Sakaraja stemmen sich mit viel Einsatz und Kreativität
gegen die Armut in Abchasien. Doch während sich die verheiratete Frau
zusammen mit ihrem Ehegatten ziemlich gut über Wasser halten kann,
kämpfen viele ums nackte Überleben.
So ergeht es der Familie von Irina Gogochia aus Tskhiri in
Ostabchasien. Ihre Eltern finden nur gelegentlich eine Arbeit. Jahrelang
musste das heute zehnjährige Mädchen einen 3,5 Kilometer langen Schulweg
auf sich nehmen. «Meine Eltern konnten mir tagsüber bis am Abend nichts
zu essen geben. In der Schule hatte ich häufig Schwierigkeiten, mich zu
konzentrieren. Denn ich musste oft ans Essen denken», erinnert sich die
ansonsten gute Schülerin.
(Bildungs-)Hunger gestillt
Heute kann Irina eine näher gelegene Schule besuchen, die mit Hilfe
des Uno-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) wieder aufgebaut
wurde. Ausserdem erhält sie von World Vision täglich ein frisches
Mittagsbrötchen, während ihre Familie monatlich 10 Kilo Weizenmehl
bekommt. Mit dieser Unterstützung kann Irina wieder mehr ihrem
Berufstraum nachhängen: «Ich möchte einmal Tänzerin werden.» Dank dem
Projekt «Nahrung für Bildung» hat sich die Anzahl der Schüler in Irinas
Schule innerhalb eines Jahres von 35 auf 41 erhöht.
Besonders im Osten Abchasiens ist ein grosser Teil der Bevölkerung
arbeitslos. Dieses Schicksal muss auch Chwitscha Leschawa aus Machundja
teilen, und das trotz seinem Ingenieurstudium. Immerhin kann der
zweifache Vater seine Begabung als Führungskraft einsetzen. Er ist
verantwortlich für 195 Landarbeiter, die im Rahmen eines «Nahrung für
Arbeit»-Projekts entmintes Land bewirtschaften.
Teeplantagen entmint
«In einigen Monaten werden wir hoffentlich so viel Mais, Bohnen und
Nüsse ernten können, dass es für alle meine Mitarbeiter und deren
Familien ausreicht», sagt Leschawa, der längerfristig auf eine feste
Anstellung in einem landwirtschaftlichen Betrieb hofft. Doch im Moment
erhält der 40-Jährige zusammen mit seinen Mitarbeitern den täglichen
Lohn in Form von Nahrungsmitteln: 2,2 Kilogramm Weizenmehl sowie je 120
Gramm Zucker und pflanzliches Öl.
Diese Ration erhält auch Manana Gabunia, die beim Projekt «Nahrung
für Arbeit» in Aradu angestellt ist. Immerhin hat die fünffache Mutter
derzeit genug zu essen für ihre Familie. Dennoch macht sie keinen Hehl
aus ihren schwierigen Lebensbedingungen: «Mein Mann ist körperlich
schwer angeschlagen. Mit den 60 Rubel Invalidenrente können wir nichts
auf die Seite legen, um unser verlottertes Haus zu reparieren.»
Die nach dem Krieg entminten Landstücke in Aradu und Machundja
gehörten einst zu den zahlreichen Teeplantagen in Abchasien. Noch
während der Sowjetzeit war die Teeproduktion in Abchasien ein blühendes
Geschäft: «Doch seit dem Krieg haben wir keinen Absatzmarkt mehr», klagt
Murtasi Kurkawa, Bürgermeister von Machundja.
Hoffnung Tourismus
Dem pflichtet auch Beslan Baratelia bei, Wirtschaftsprofessor an der
Universität von Abchasien. Die wirtschaftliche Zukunft Abchasiens liege
vielmehr in der Produktion von Gemüse und Früchten. «Unsere grösste
Hoffnung ist jedoch der Tourismus. Letztes Jahr hatten wir über eine
Million russische Touristen, die ihre Sommerferien im Westen Abchasiens
verbrachten», bemerkt Baratelia und ergänzt, dass vor allem dadurch die
Wirtschaft letztes Jahr um zehn Prozent gewachsen sei.
Der Wirtschaftsprofessor weiss zudem aus beruflicher Erfahrung, dass
viele Studenten mit kreativen Ideen Abchasien ökonomisch vorwärts
bringen wollen. Auch sind sie sehr offen und interessiert an
internationalen Beziehungen. Vielleicht wird diese Offenheit der Jugend
der Weg sein, um Abchasien aus der Isolation zu führen.
[i] *Der Autor hat Abchasien als Vertreter des Hilfswerks World
Vision (Schweiz) besucht.
03.08.2007 espace.ch
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Das "Sonnenland"
-
Vergeblicher Freiheitskampf |
Seit Urzeiten galt das Ostufer des Schwarzen Meers samt Hinterland
als gesegnetes, reiches Land. Hier liegt Abchasien.
Abchasien liegt am östlichen Ende des Schwarzen Meeres, ist gut
doppelt so groß wie das Burgenland und betrachtet sich seit August 1992
als unabhängigen, souveränen Staat. Von der internationalen
Staatengemeinschaft wird Abchasien jedoch nicht anerkannt:
Völkerrechtlich gesehen gilt Abchasien als autonome Region Georgiens.
Eine Art Waffenstillstand
Zumindest auf politischer Ebene scheint seither eine Art
Waffenstillstand zu herrschen - nur in der Grenzregion am Fluss Ingur
wurde bis vor kurzem noch gekämpft: Partisanen und Freischärler der
einen wie der anderen Seite verbreiteten Angst und Terror und trugen das
Ihre dazu bei, die ehemals reichste Provinz am Schwarzen Meer in bittere
Armut zu drängen.
Aber es gibt einen Hoffnungsschimmer: der erwartete wirtschaftliche
Boom anlässlich von Olympia 2014 in Sotschi auf der anderen Seite der
Grenze wird etwas für die ?arme Verwandtschaft? in Abchasien abwerfen.
Immerhin sind die Berge, auf denen Schi gefahren werden soll, nicht mal
50 km von Sotschi entfernt. Letzte Woche verlautete in der "Nesawissimaja
Gaseta", dass Russland mehrere Hundert Millionen Dollar in die
Entwicklung der Baustoffindustrie Abchasiens investieren will.
Neue Zement- und Ziegelsteinfabriken zur Versorgung der
Olympia-Baustellen in Sotschi sollen gebaut werden, verkündete
Abchasiens Außenminister Sergej Schamba. Und: Abchasien würde sich
natürlich sehr freuen, Gäste der Spiele bei sich unterzubringen ? in den
berühmten Badeorten Gagra, Pitsunda, Mjussera, Gudauta und Suchum, die
unter anderem mit GUS-Geldern renoviert werden.
Damit ist allerdings der nächste Konflikt in der Region vorprogrammiert,
denn unmittelbar darauf, am 26. Juli, erklärte Georgiens
Parlamentschefin Nino Burdschanadse, dass Russland ist nicht berechtigt
wäre, ?das Territorium Abchasiens ohne Abstimmung mit Tiflis in die
Vorbereitungen auf die Olympischen Winterspiele 2014 einzubeziehen.
Wenn es darum geht, dass Russland ohne Zustimmung der offiziellen
Behörden in die Herstellung einer Infrastruktur für Olympia-2014
investieren wird, so werden wir Russland daran erinnern, dass Abchasien
ein Territorium des souveränen Staates Georgien ist", betonte
Burdschanadse. "Wenn Russland diese Investitionen fortsetzen wird, so
werden die Spiele in Sotschi das Schicksal der Moskauer Olympiade
teilen." Die 22. Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau waren von den
USA und führenden westlichen Ländern nach dem sowjetischen Einmarsch in
Afghanistan im Dezember 1979 boykottiert worden. Also jede Menge Ärger
in der Zukunft. Die abchasische Vergangenheit ist allerdings auch nicht
ohne.
Aia, das Sonnenland
Seit uralten Zeiten galt das Ostufer des Schwarzen Meers samt seinem
Hinterland als gesegnetes, reiches und gastfreundliches Land. Aia,
Sonnenland, hieß es, als die griechischen Geschwister Helle (die dem
Hellespont ihren Namen gab) und Phrixon eine neue Heimat suchten - auf
dem Rücken jenes goldenen Widders, dessen Fell als "Goldenes Vlies"
begehrtes Beutestück wurde und doch nur ein Symbol für die vielfältigen
Reichtümer des Landes war: goldgelber Honig, duftende Früchte, Flachs
und Leinen, Getreide, aber auch Teer, Silber und Gold.
Das antike Kolchis hatte seinen Namen vom fruchtbaren Schwemmland der
Flüsse Ingur und Rioni und war seit dem 6. Jahrhundert vor Christus
Handelspartner der Griechen. Römer, Byzantiner und Türken beherrschten
die Region, 1810 wurde Abchasien russisch.
Vertreibung der Abchasen
In den nun folgenden Jahren wurden die Abchasen zum ersten Mal gezielt
von ihren angestammten Gründen vertrieben: Das Land wurde gebraucht, um
Generäle, hochrangige Beamte und verdiente Soldaten im Namen des Zaren
zu belohnen.
Im Jahr 1893 lobte der Weltkongress der Ärzte die Stadt
Suchum als einen der klimatisch besten Kurorte weltweit, was den Rang
der abchasischen Küste als begehrtestem Sommerparadies der Zarenzeit -
und auch später unter den Sowjets - etablierte.
Wertewandel bei den Jungen
Trotz aller politischen Wirren gelang es den Abchasen, ihre
traditionelle Lebensweise, die von einem starken Familienzusammenhalt
geprägt ist, aufrecht zu erhalten - bis zu jenem fatalen Krieg 1992/93.
Seither wendet sich die junge Generation bewusst von der Familie ab und
den Werten der europäisch-nordamerikanischen Konsumgesellschaft zu.
Georgi Gulia, ein bekennender Abchase
Es ist eine Entwicklung, die der international bekannte Autor Fasil
Iskander 1989 im letzten Band seiner "Tschegemer Geschichten"
vorausgesehen hatte.
Als Georgi Gulia - übrigens einer der wenigen Autoren, der sich wie
Iskander schon in der Sowjetzeit nicht als Georgier, sondern als Abchase
bezeichnete! - seine Satire "Hochzeit auf Abchasisch" schrieb, war von
diesen Tendenzen noch nichts zu ahnen. Aber damals war auch der Gedanke
an ein unabhängiges Abchasien noch strafbar.
Text: Friederike Raderer
02.08.2007 ORF
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Russland hat nie Einbeziehung Abchasiens in Olympische Winterspiele
2014 erwogen |
Manila, Russland hat nie eine
Einbeziehung Abchasiens in die Vorbereitung der Olympischen Winterspiele
2014 erwogen.
Das sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch in
der philippinischen Hauptstadt Manila, wo er an Treffen auf der Ebene
der Vereinigung südostasiatischer Staaten (ASEAN) teilnimmt. "Niemand
der offiziellen russischen Persönlichkeiten hat dahin gehende Fragen
aufgeworfen", sagte Lawrow auf die Frage, ob Abchasien Baumaterial für
die Fertigstellung von Objekten der Olympischen Winterspiele 2014 in
Sotschi an der russischen Schwarzmeerküste liefern würde.
In der Vorwoche hatten einige russische Medien berichtet, dass
Russland wichtige Objekte des Baukomplexes für die Fertigstellung der
Infrastruktur der Spiele auf dem Territorium Abchasiens stationieren
wolle. Georgiens Vizeaußenminister Merab Antadse erklärte am 27. Juli,
dass die georgische Seite keine Informationen über die offizielle
Position Russlands zu diesem Problem habe.
Abchasien hatte 1993 ihre Unabhängigkeit
erklärt. Die
Differenzen zwischen Suchum und Tiflis zur Umverteilung der Macht
hatten einen blutigen Konflikt zur Folge.
01.08.2008 RIA
Novosti
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