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Abchasien mobilisiert
Armee |
Suchum, Abchasiens Präsident Sergej
Bagapsch hat einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA zufolge eine
Teilmobilisierung seines Militärs veranlasst. Als Grund gab er an, es
bestehe die Gefahr, dass georgische Truppen in die Republik eindringen
könnten. Georgien habe vor, einen festgehaltenen Journalisten zu
befreien. Außerdem habe eine Autoexplosion in der Nähe der Grenze
zwischen den beiden Republiken für Unruhe gesorgt.
29.02.2008 n-tv
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Abchasien wird ebenso
unabhängig wie Kosovo - "Wremja Nowostej" |
Moskau, Das Bürgerrecht bricht das
Staatsrecht - anders ausgedrückt: Falls Russland sich Abchasien
angliedert, wird das gegen das Völkerrecht verstoßen.
Wenn aber Abchasien von Georgien
unabhängig werden will, hat das abchasische Volk volles Recht darauf,
schreibt Nikolai Zlobin vom Washingtoner Institut für Weltsicherheit in
der Zeitung „Wremja Nowostej“ am Freitag.
Genauso steht es auch um das Kosovo, das
bekanntlich nicht als Teil eines anderen Staates existieren will,
sondern einen eigenen Staat zu gründen versucht.
Bedingung der Unabhängigkeit des Kosovo
ist das direkte Verbot seiner Eingliederung in einen anderen Staat.
Deshalb besteht kein Grund, die Situation um das Kosovo mit der
"Münchner Vereinbarung" zu vergleichen, als 1938 das Sudetengebiet in
der Tschechoslowakei Deutschland übergeben wurde.
Was in Serbien geschehen ist, halte ich
für eine große Tragödie, in erster Linie für die Menschen. Doch geschah
sie nicht erst am 17. Februar, als das Kosovo seine Unabhängigkeit
ausrief, sondern hatte schon sehr lange gedauert. In den letzten Monaten
drohten Vertreter Russlands bei ihren Treffen in Washington und Brüssel
mit diversen Strafen, um nachher zu sagen: Kein Grund zur Aufregung,
Moskau werde keine Gegenschritte unternehmen.
Das Kosovo wird nicht nach Serbien
zurückkehren, ebenso wie auch Abchasien nicht nach Georgien zurückkehren
wird, was ihnen auch immer versprochen, wie umfassend ihnen
Autonomierechte angeboten werden und welche Position der
UN-Sicherheitsrat auch beziehen mag. Die Europäische Union und die USA
haben beschlossen, von der Wirklichkeit auszugehen und die Verantwortung
auf sich zu nehmen. Sie sind zu dem Schluss gelangt, dass die Erhaltung
des Status quo im Kosovo gefährlicher sei als ein Verstoß gegen ihn.
Das Völkerrecht verändert sich
unvermeidlich. Russland muss beim Aufbau eines neuen Völkerrechts
führend sein. Dazu ist es notwendig, sich nicht an die früheren Normen
und Prozeduren zu klammern, welche Vorzüge sie seinerzeit auch
gewährten, sondern bei der Gestaltung der Zukunft von den jetzigen
Realitäten auszugehen.
Serbien will EU-Mitglied sein und
möglichst bald der Nato beitreten. Das Gleiche wünschen das Kosovo und
die anderen Balkanstaaten. Es gilt, in einem Land Lebensbedingungen zu
schaffen, unter denen niemand den Wunsch haben wird, sich abzutrennen.
Serbien hat diese Aufgabe nicht gelöst.
Nicht von ungefähr sprach Präsident
Wladimir Putin von der Notwendigkeit, Russland zu einem attraktiven Land
zu gestalten. Das ist eine effektivere Methode des Kampfes gegen den
Separatismus als die Hinwendung an andere Staaten, denen ihre eigenen
Probleme wichtiger sind. Es gilt, ein Land zu schaffen, zu dem sich alle
hingezogen fühlen würden, statt dass viele Regionen vom ihm flüchten.
29.02.2008 RIA Novosti
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Russland besteht auf
Wiederherstellung territorialer Integrität Serbiens |
Russland versucht, ausschließlich von der
Position des Völkerrechts aus den Konflikt zwischen Belgrad und Pristina
beizulegen und die territoriale Integrität Serbiens wiederherzustellen.
Das sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Montagabend im
TV-Kanal "Rossija" in einem Interview für die Sendung "Westi nedeli"
("Nachrichten der Woche"
"Wir haben darauf hingearbeitet, dass
alle, die Einfluss auf Pristina haben, es zu Verhandlungen veranlassen.
Aber die andere Seite, die einen besonderen Einfluss auf Pristina hatte,
hat die Kosovo-Albaner nicht dahingehend beeinflusst, sondern eher ihnen
im Grunde genommen gesagt: ‚Man braucht nicht, über etwas
übereinzukommen. Sie werden auch ohne dies unabhängig sein", sagte der
russische Außenminister.
Ihm zufolge entsteht in der Welt eine
gefährliche Tendenz, bei der gewisse Kräfte versuchen, die UNO durch
andere internationale Strukturen, einschließlich der NATO, zu ersetzen.
Lawrow betonte, dass die Europäische Union
bei der Lösung des Kosovo-Problems auch eine gefährliche Position
beziehe. "Heute erklärt dieselbe EU-Mission, die paradoxerweise Mission
für die Vorrangstellung des Rechtes heißt, hinreichend aggressiv, dass
sie die territoriale Integrität des Kosovo sichern werde", sagte er.
Auf das Problem der Regelung der
Beziehungen zwischen Georgien einerseits und Südossetien und Abchasien
andererseits eingehend, betonte Sergej Lawrow, dass es bei der Lösung
dieses Problems Fragen gebe, die nicht von Russland abhängen würden.
"Südossetien und Abchasien existieren
schon seit mehr als 15 Jahren selbständig und funktionieren selbständig.
In diesem konkreten Fall erfüllt Russland konsequent und gewissenhaft
seine Verpflichtungen eines Vermittlers. Es tut alles, um die Seiten,
einschließlich Abchasiens und Südossetiens, wo zahlreiche russische
Bürger leben, zu bewegen, die Verhandlungen fortzusetzen. Und diese
Linie zeitigt Ergebnisse. Südossetien hat einen Regelungsplan
vorgeschlagen, auf dessen Erörterung die georgische Seite verzichtet
hat", sagte Sergej Lawrow. "Abchasien hat auch sein Programm. Und wir
sind dafür, dass der Verhandlungsprozess fortgesetzt wird. Aber jene,
die einen großen Einfluss auf Tiflis haben, veranlassen die georgische
Führung unzureichend aktiv dazu. Hier sind auch einige Parallelen dazu
erkennbar, wie die Verhandlungen zur Kosovo-Regelung verlaufen waren",
sagte der russische Außenminister.
27.02.2008
Russland Aktuell
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Georgien droht Abchasien
mit Gewalt nach Festnahme seines Reporters |
Tiflis, Der georgische Präsident
Michail Saakaschwili droht Abchasien mit Gewalt, sollte der dort
verhaftete Journalist Malchas Bassilaja nicht freigelassen werden.
Das berichtet die Nachrichtenagentur
Nowosti-Grusia. Der Reporter des georgischen TV-Senders Mse Malchas
Bassilaja und ein Kameramann waren am Dienstagabend in Abchasien
festgenommen worden, als sie einen Report über die Vorbereitungen auf
die Abstimmung für die russischen Präsidentschaftswahlen erstellten.
Nach Angaben abchasischer Behörden hatten die Journalisten unerlaubt die
Grenze übertreten. Bei der Festnahme hätten sie sich mit falschen Namen
vorgestellt und keine Ausweise vorlegen können, hieß es.
Der abchasische Präsident Sergej Bagapsch
habe zwei Möglichkeiten: Entweder lässt er die Journalisten freiwillig
frei, oder "das wird die georgische Polizei tun", drohte Saakaschwili am
Mittwoch.
Der abchasische Sicherheitsdienst vermutet
unterdessen, dass die festgenommenen georgischen Reporter in Abchasien
andere Aufgaben als die Berichterstattung "im Interesse der Republik
Georgien" erfüllten. Deshalb würden die beiden Männer vor Gericht
kommen, hieß es.
27.02.2008 RIA
Novosti
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Russland ignoriert
Georgiens Protest gegen russische Wahllokale in Abchasien und
Südossetien |
Moskau, Den Protesten Georgiens
gegen die Durchführung der russischen Präsidentenwahlen auch in
Abchasien und Südossetien sollte keine Bedeutung beigemessen werden,
sagte Wladimir Tschurow, Leiter der Zentralen Wahlkommission Russlands.
"Diese Situation ist durchaus normal",
erklärte Tschurow am Dienstag vor Journalisten.
Nach seinen Worten hatte das russische
Außenministerium im Vorfeld der Wahlen die georgischen Behörden über die
Absicht informiert, auch in diesen Regionen, in denen viele russische
Staatsbürger leben, eine Beteiligung an den Wahlen zu ermöglichen.
Darauf wurde allerdings keine Antwort gegeben.
"Nun aber, am Vorabend des Wahltages,
äußert Georgiens Außenministerium seinen Protest", stellte Tschurow
fest.
Wie er sagte, beinhaltet die jetzige
Situation nichts Neues. Eine ähnliche Entwicklung habe es auch bei den
Staatsduma-Wahlen im Dezember 2007 gegeben. Tschurow äußerte die
Zuversicht, dass die Abstimmung in Abchasien und Südossetien ohne
Probleme verläuft.
Tiflis hatte dagegen protestiert, dass die
Wahllokale in diesen Regionen ohne Zustimmung der georgischen Behörden
eingerichtet worden waren. Der russische Botschafter in Georgien,
Wjatscheslaw Kowalenko, wurde am Dienstag ins georgische
Außenministerium zitiert, wo ihm eine Protestnote übergeben wurde.
Im Anschluss daran erklärte der russische
Diplomat vor Journalisten, er sehe nichts Gesetzwidriges in der
Teilnahme der russischen Bürger in Abchasien und Südossetien an den
Wahlen des russischen Präsidenten.
27.02.2008 RIA
Novosti
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Keine Verhandlungen mit
Georgien vor dem Truppenabzug aus der Kodor-Schlucht |
Suchum, Der Präsident der Republik
Abchasien, Sergej Bagapsch, hat am heutigen Dienstag mitgeteilt, er
werde keine Verhandlungen mit dem Präsidenten Georgiens, Michail
Saakaschwili, aufnehmen, bis das Problem der Kodor-Schlucht gelöst
worden sei. Alle georgischen Militäreinheiten sollen die Schlucht
verlassen, erklärte er auf einer Pressekonferenz in Suchum.
"Wenn Georgien bereit ist, ein
Friedensabkommen zu unterzeichnen, ist die Frage der Kodor-Schlucht auf
die Tagesordnung zu setzen. Es ist notwendig, wieder im Rahmen des
Moskauer Abkommens über die Feuereinstellung vom 14. Mai 1994 zu
handeln", bemerkte Bagapsch.
Laut Abkommen sei das Territorium der
Kodor-Schlucht eine entmilitarisierte Zone, erinnerte er. Vor dem Abzug
aller georgischen Truppen aus der Kodor-Schlucht werde es keine Kontakte
zwischen Suchum und dem offiziellen Tiflis geben, betonte der
abchasische Republikchef.
27.02.2007
Russland Aktuell
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Georgien protestiert
gegen russische Wahllokale in Abchasien und Südossetien |
Tiflis, Tiflis hat dem russischen
Botschafter in Georgien eine Protestnote gegen den Umstand überreicht,
dass in Abchasien und Südossetien Wahllokale für die russische
Präsidentenwahl ohne Zustimmung der georgischen Zentralführung
eingerichtet worden waren.
Der russische Botschafter, Wjatscheslaw
Kowalenko, sagte, nachdem ihm im georgischen Außenministerium die
Protestnote überreicht worden war, zu Journalisten in Tiflis, dass er in
der Teilnahme russischer Bürger in Abchasien und Südossetien an der Wahl
des russischen Präsidenten keine Gesetzesüberschreitung sehe.
"Die russische Verfassung gewährt jedem
russischen Bürger, wo er sich auch immer aufhalten möge, das Recht,
seiner Bürgerpflicht nachzukommen und an Präsidentenwahlen
teilzunehmen", sagte der Diplomat.
"Im gegebenen Fall handelt es sich um die
Wahl des Präsidenten Russlands", fügte Kowalenko hinzu.
Die Präsidentenwahl in Russland findet am
2. März statt.
In Abchasien und Südossetien wird vom 25.
bis 28. Februar eine vorfristige Abstimmung zur Präsidentenwahl unter
den russischen Bürgern durchgeführt, die in diesen Republiken ständig
wohnen.
26.02.2008 RIA
Novosti
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Russland plädiert für
Wiederaufnahme von Verhandlungen zwischen Südossetien, Abchasien und
Georgien |
Moskau, Russland plädiert für die
Wiederaufnahme von Verhandlungen zwischen Südossetien, Abchasien und
Georgien. Das erklärte nämlich der russische Außenminister Sergej Lawrow
in seinem heute im Fernsehen übertragenen Interview für das Programm "Westi
Nedeli" ("Nachrichten der Woche")
"Südossetien und Abchasien existieren seit
mehr als 15 Jahren selbstständig. Russland erfüllt gewissenhaft seine
Vermittlerpflichten und tut sein Bestes, um die einbezogenen Seiten
einschließlich Abchasiens und Südossetiens, zu denen wir besondere
Beziehungen pflegen, zu Verhandlungen zu überreden", bemerkte Lawrow.
Auf diesem Weg erziele Moskau gewisse Ergebnisse, stellte er fest.
"Südossetien hat neulich einen Plan der
Konfliktbeilegung vorgeschlagen, aber Georgien weigert sich, diesen zu
besprechen. Auch Abchasien hat ein eigenes Programm erarbeitet. Wir
plädieren für die Wiederaufnahme der Verhandlungen. Diejenigen, die
einen größeren Einfluss auf Tiflis haben als wir, bewegen die georgische
Führung nicht aktiv genug dazu", so der russische Spitzendiplomat. Diese
Situation ähnele der Situation um die Verhandlungen über das Kosovo-
Problem, meinte er.
26.02.2008 Russland
Aktuell
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Abchasien und Südossetien
wollen Anerkennung in der GUS durchsetzen |
Moskau, Die Staatschefs der
GUS-Staate beraten auf dem Gipfeltreffen am Freitag in Moskau
hauptsächlich über die Folgen des Präzedenzfalls Kosovo für die
Separatismuskonflikte in den Staaten Georgien, Moldawien und
Aserbaidschan, berichten russische Zeitungen am Freitag.
Abchasien und Südossetien planen,
demnächst an die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten ein
Anerkennungsgesuch zu richten.
Bislang haben sich klar gegen das Kosovo
als neuen Staat bekannt: Aserbaidschan (ist in einen langwierigen
Konflikt mit Armenien wegen Berg-Karabachs verwickelt), Georgien
(versucht, die Kontrolle über Abchasien und Südossetien
wiederherzustellen), Moldawien (kämpft für die Rückkehr Transnistriens
in seine Grenzen), Tadschikistan und Weißrussland.
Kiews endgültige Haltung in der
Kosovo-Frage ist bislang unklar. Der ukrainische Parlamentsvorsitzende
Arseni Jazenjuk kündigte jedoch an, die Ukraine werde das Kosovo
anerkennen.
In Abchasien und Südossetien wird die
Meinung vertreten, dass ihre Unabhängigkeit bereits im laufenden Jahr
anerkannt werden könne. Dass Suchum und Zchinwal beabsichtigen, das
Gesuch darum nicht nur an die UNO und die Europäische Union, sondern
auch an die GUS zu richten, teilte der südossetische Präsident Eduard
Kokoity der Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" (Moskau) mit.
Die GUS steht somit erstmals in der Liste
der internationalen Organisationen, denen die nicht anerkannten
Republiken ihre Zukunft anvertrauen können. Dieser Umstand kann, wie
eine Quelle im russischen Außenministerium berichtet, bei der
Anerkennung von Abchasien und Südossetien eine wesentliche Rolle
spielen. Die Erklärung über die Anerkennung zweier abtrünniger
Republiken in der GUS könnte zum Beispiel aus Minsk oder aus Bischkek
kommen, sagte der Gesprächspartner.
Gemäß einer Erklärung des
Außenministeriums vom 15. Februar will Moskau die Anerkennung durch
große finanzielle und humanitäre Hilfe an die mit russischen Bürgern
besiedelten Enklaven ersetzen.
"Die größte Hilfe aus Russland sind die
Renten", sagt Maxim Gundschija, Vizeaußenminister von Abchasien.
Insgesamt hat Russland im vergangenen Jahr in Form von Renten an die
Bürger in Abchasien, von denen 80 Prozent einen russischen Pass haben,
590 Millionen Rubel ausgezahlt (1 Euro = 36,14 Rubel). Die russischen
Investitionen in die dortige Wirtschaft werden mehr als 200 Millionen
Dollar betragen, teilte im November der Pressedienst des abchasischen
Präsidenten mit. In Südossetien haben die Russen einen
Bevölkerungsanteil von 96 Prozent. Nach Transnistrien richtet die
Russische Föderation 640 Millionen Rubel, erklärte im Dezember der
Vorsitzende des dortigen Parlaments, Jewgeni Schewtschuk.
"Moskau versucht, Georgien auf
wirtschaftlichem Wege vor Versuchen abzuhalten, diese nicht anerkannten
Republiken unter Gewaltanwendung wieder anzuschließen", sagte der
Politologe Alexander Skakow der Zeitung "Wedomosti". Russland will, dass
Georgien Verträge über den Gewaltverzicht gegen Abchasien und
Südossetien unterzeichne, doch Tiflis lehne das ab.
22.02.2008 RIA
Novosti
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Abchasien,
Süd-Ossetien und Transnistrien fordern internationale Anerkennung |
Postsowjetische „Nichtanerkannte“
kündigen Vorstoß an / Gipfeltreffen in der kommenden Woche
Von Natalia Schmidt
Noch hat sich Rußland offenbar nicht
entschieden, wie es auf die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo
reagiert. Dagegen hoffen Abchasien, Süd-Ossetien und Transnistrien wohl
auf einen Durchbruch in ihrem Bemühen um Anerkennung, zumindest durch
seinen Moskauer Verbündeten. Die bosnischen Serben kündigten ebenfalls
an, dem kosovarischen Beispiel folgen zu wollen.
Im Fall der drei post-sowjetischen
Republiken fährt der Kreml dabei offenbar eine abwartende
Schaukelpolitik. Bereits im Vorfeld der Kosovo-Unabhängigkeit hatte
Rußland offenkundig immer wieder ein Koppelgeschäft mit Abchasien,
Süd-Ossetien und Transnistrien angedeutet. Seit vergangenen Sonntag
steht man jedoch offiziell auf dem Standpunkt, die einseitige
Unabhängigkeitserklärung sei ein Verstoß gegen das Völkerrecht,
illegitim und werde „nicht nachgeäfft“..
Dagegen erhoffen sich die drei „nichtanerkannten“
postsowjetischen Staaten offenbar einen Durchbruch und kündigten nun an,
ihre Bemühungen abzustimmen. Laut dem abchasischen Präsidenten Sergej
Bagapsch wollen sich die drei Staatschefs – neben ihm Igor Smirnow (Transnistrien)
und Eduard Kokoity (Süd-Ossetien) in der kommenden Woche treffen. Aus
der süd-ossetischen Hauptstadt Tchinwali verlautete, die drei Staaten
könnten sich zunächst an die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) mit
der Bitte um Anerkennung wenden.
Sollte dies geschehen, dürfte die GUS vor
der ersten erkennbaren Lebensäußerung seit ihrer Gründung stehen – und
daran wohlmöglich auch zerbrechen. Moldawien und Georgien dürften eine
Unabhängigkeit jener Staaten, die sie für einen Teil ihrer Territorien
halten, kaum zustimmen. Sicher auch nicht die Ukraine oder
Aserbaidschan, welches Ansprüche auf Bergkarabach erhebt. Rußland hält
sich zur Zeit zurück und wird wohl keine regionalen Spannungen anheizen,
bevor die künftigen Machtverhältnisse in Kreml und Weißem Haus – dem an
der Moskwa – geklärt sind. Bliebe eventuell Minsk, welches in der
russischen Presse zur Zeit als Kandidat für eine Anerkennung gehandelt
wird. Wohlmöglich auch Kirgisien – quasi als Beweis, daß Präsident
Bakijew den Makel der Tulpenrevolution endgültig zu verzeihen ist.
Bisher waren Versuche, sich die seit
Anfang der 90er Jahre bestehende Unabhängigkeit anerkennen zu lassen,
für Abchasien, Süd-Ossetien und Transnistrien ohne erkennbare Erfolge
geblieben. Dabei ist auffällt, daß das Bemühen der „Nichtanerkannten“,
von den etablierten Staaten der sog. Internationalen Gemeinschaft zur
Kenntnis genommen zu werden, sie anscheinend auch an gegenseitigen
Beziehungen hindert. So gründeten die postsowjetischen Staaten zwar
mittlerweile eine multinationale Organisation, der sich Bergkarabach
als, wenn man so will, assoziiertes Mitglied anschloß. Doch erst vor
wenigen Wochen kündigte Abchasien an, sich um weitere diplomatische
Beziehungen zu bemühen. So will Suchum zunächst den Austausch von
Vertretungen mit Nord-Zypern, in einem zweiten Schritt mit Taiwan.
Nord-Zypern gehörte im übrigen zu den ersten Staaten, die das Kosovo
anerkannten.
Bisher keine Reaktion erfolgte dagegen aus
dem vierten, der „nichtanerkannten“ sowjetischen Nachfolgestaaten, der
Republik Bergkarabach. Der zweite armenische Staat ist jedoch
traditionell weniger an Rußland angelehnt, verfügt dafür über
gefälligere, wenn auch leise Beziehungen zu Frankreich und den USA –
wohl ein Ergebnis der armenischen Lobby in beiden Ländern. Allerdings,
so zumindest der von den Karabach-Medien vermittelte Eindruck, war man
in dieser Woche ohnehin mit en Endlosfeiern zum 20. Jahrestag der
Unabhängigkeit beschäftigt.
Von Seiten der „internationalen
Gemeinschaft“ wird derweil wiedergekäut, beim Kosovo handle es sich um
einen Einzelfall. Eine Argumentation, die bei über 30 seit 1990 neu
entstandenen Staaten jedoch kaum aufrecht zu erhalten ist. So sieht sich
nun auch die Bosnische Serbenrepublik in ihrer Forderung nach Austritt
aus des Bosnien-Herzegowina motiviert. Die Bosnischen Serben waren 1995
im Diktat von Dayton zur Föderation mit Kroaten und Bosniaken gezwungen
worden. Seither hat ein in Sarajewo residierender Kolonialverwalter (im
eigenen Jargon „Hoher Repräsentant“, alle sechs Monate von 50
Außenministern des Friedensimplementierungsrates gewählt) das letzte
Wort in Angelegenheiten des Bundesstaates. Das bosnisch-serbische
Parlament kündigte am Donnerstag an, seinerseits eine
Unabhängigkeitserklärung vorzubereiten. Wie die Kolonialverwaltung auf
diese Entwicklung reagiert, bleibt abzuwarten. Zuletzt war das Bemühen
erkennbar, den Nationalitätenstaat tendenziell zu zentralisieren; so
sollen etwa eine einheitliche Armee und einheitliche Polizeikräfte
geschaffen werden. Dem amtierenden Kolonialverwalter Miroslav Lajčák
(Slowakei) stehen derzeit noch Besatzungstruppen mit 2500 Mann zur
Verfügung.
22.02.2008
Berliner Umschau
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Russland: GUS-Staaten
könnten Abchasien und Süd-Ossetien anerkennen |
Im Fahrwasser der Unabhängigkeitserklärung
des Kosovo können Abchasien und Süd-Ossetien laut einem Zeitungsbericht
auf die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit hoffen.
Abchasien und Süd-Ossetien wollten die
Teilnehmer des informellen Gipfels der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten
(GUS) am Freitag in Moskau auffordern, sie offiziell anzuerkennen, sagte
der südossetische Präsident, Eduard Kokojty, nach Angaben der russischen
Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" vom Freitag.
Auch wenn Moskau eine Anerkennung von
Abchasien und Süd-Ossetien wiederholt abgelehnt hatte, würden
Weißrussland und Kirgistan den Schritt womöglich tun, sagte demnach ein
Mitarbeiter des russischen Außenministeriums.
Abchasien hatte am Sonntag, dem Tag der
Unabhängigkeitserklärung des Kosovo, erklärt, sich an das russische
Parlament und den UN-Sicherheitsrat zu wenden, um seine Loslösung von
Georgien zu beantragen. Süd-Ossetien kündigte das gleiche Vorgehen an.
Die beiden Gebiete hatten sich in den 90er Jahren nach dem Zusammenbruch
der Sowjetunion in Unabhängigkeitskriegen von Georgien gelöst, wurden
aber nicht international anerkannt. Russland unterstützte die Regionen,
indem es vielen ihrer Bewohner russische Pässe ausstellte. Die Loslösung
des Kosovo von Serbien hatte Moskau immer entschieden abgelehnt. Dabei
warnte es auch vor einer Zunahme separatistischer Bestrebungen in aller
Welt.
22.02.2008
Russland Aktuell
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Fall Kosovo: Stunde der
Wahrheit für Abtrünnige im Kaukasus? |
Moskau, Russland hat der
Europäischen Union vorgeworfen, durch die Forcierung der
Kosovo-Anerkennung den Separatismus in der Welt zu fördern, schreiben
russische Zeitungen in ihren Donnerstagsausgaben.
Die Anerkennung des neu gebackenen Staats
durch die führenden westlichen Länder hat tatsächlich nahezu alle
abtrünnigen Republiken der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) zu
Schritten in Richtung eigene Unabhängigkeit bewogen.
Vor allem Abchasien und Südossetien tun
sich dabei hervor. Ihnen hat es nicht einmal etwas ausgemacht, als vor
kurzem Konstantin Kossatschow, Vorsitzender des Duma-Ausschusses für
Auswärtiges, erklärte: "Die Anerkennung der Unabhängigkeit von Abchasien
und Südossetien durch Russland ist ausgeschlossen, denn das würde eine
sehr ernste Krise in der GUS provozieren und die Beziehungen zu der
NATO, der EU und den USA zuspitzen."
Gestern hat der in Moskau weilende
Präsident von Südossetien, Eduard Kokoity, nicht ausgeschlossen, dass
"schon in diesem Jahr einzelne Staaten mit dem Prozess der Anerkennung
Abchasiens und Südossetiens beginnen. Russland muss dabei nicht allen
anderen zuvorkommen".
Russland habe, sagte Kokoity, "einen neuen
Plan der Unterstützung für die nicht anerkannten Republiken. Es
beabsichtigt, ihn aktiv umzusetzen". Der Sinn dieses Plans bestehe in
der "Unterstützung der Interessen der Bürger der Russischen Föderation,
die in Südossetien und Abchasien leben".
Russland könne ohne diese zwei Republiken
de jure anzuerkennen, zu ihnen Beziehungen wie zu selbstständigen
Staaten unterhalten, schreibt die Zeitung "Kommersant".
Abchasien ist der Ansicht, nicht weniger
Rechte auf Anerkennung zu haben als das Kosovo, das sich von Serbien
abgespalten hat. "Der Moment der Wahrheit ist gekommen", erklärte
Stanislaw Lakoba, Sekretär des abchasischen Sicherheitsrats. "Was dem
einen Gebiet erlaubt ist, muss auch anderen erlaubt sein." Ihm
sekundiert Nugsar Aschuba, Vorsitzender der abchasischen
Volksversammlung: "Wir werden die Anerkennung unserer Unabhängigkeit
fordern, haben wir doch nicht weniger Rechte als das Kosovo."
Um Russland die Aufgabe zu erleichtern,
schlagen die Abchasen selbst eine moderate Form der Beziehungen zu
Moskau vor. Der abchasische Politologe Astamur Tanija erklärte der
Zeitung "Wremja Nowostej" (Moskau), dass man ähnlich wie die USA bei der
Taiwan-Frage handeln könne: "Durch eine Sonderakte des Kongresses wird
die Zusammenarbeit mit Taiwan in Wirtschaft, Außenhandel, ja in
Waffenlieferungen abgesprochen. In Wirklichkeit ist das eine groß
angelegte Zusammenarbeit unter Schutzherrschaft der USA. Natürlich
würden wir die Anerkennung der Unabhängigkeit durch Russland vorziehen.
Doch ist damit, zumindest in nächster Zeit, wohl kaum zu rechnen."
Ferner sagte der Politologe: "Als ein
Staat, der sein Existenzrecht bewiesen hat, hat Abchasien Chancen,
wenigstens von einigen Ländern anerkannt zu werden."
21.02.2008 RIA
Novosti
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Russlands Außenamt ruft
Georgien zu Gewaltverzichtsabkommen mit Abchasien auf |
Moskau, Russland ruft Tiflis auf,
mit Abchasien ein Abkommen über Gewaltverzicht zu unterzeichnen.
Das sagte der russische Außenminister
Sergej Lawrow am Donnerstag, nach seiner Rede vor dem "Europäischen
Klub" - einer Abgeordnetenvereinigung für die Entwicklung der
Beziehungen zu Europa, zu Journalisten in Moskau.
"Wir bedauern, dass die georgische Seite
bestrebt ist, die bestehenden Mechanismen für die Unterstützung des
Friedens zu untergraben ... Wir hoffen, dass diese Versuche eingestellt
werden", sagte Lawrow.
21.02.2008 RIA
Novosti
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Russland wolle
im Südkaukasus nur Verwirrung schaffen und provozieren
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[von Michail Logvinov] Laut State
Department sei es notwendig, Russland bei der Unabhängigkeitsanerkennung
Abchasiens diesbezüglich zu isolieren und Unterstützung für Saakaschwili
zu leisten.
Das erklärte Assistant Secretary des State
Department für europäische und eurasische Angelegenheiten D. Fried im
Gespräch mit dem slowenischen Außenpolitiker Mitja Drobniè im Vorfeld
der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft.
Russland isolieren, Georgien umarmen und
unter Druck setzen
In Bezug auf Russland und Befürchtungen
über dessen gleichzeitige Anerkennung von Abchasien nach der
Unabhängigkeitserklärung des Kosovo weist Assistant Secretary Fried
darauf hin, dass die Situation nicht ganz klar sei, weil einzig und
allein Putin darüber entscheiden könne. Sollte es aber seitens der
Russischen Föderation zur Anerkennung von Abchasien kommen, so der
US-Diplomat, werden die Vereinigten Staaten ihre Verbündeten aufrufen,
diesen Vorgang öffentlich zu verurteilen, die Russische Föderation
diesbezüglich zu isolieren und Unterstützung für Saakaschwili zu
leisten.
Die Vereinigten Staaten seien der Ansicht,
dass der Kosovo in keinerlei Hinsicht einen Präzendensfall für andere
Regionen darstelle, so Fried. Die Russische Föderation wolle
letztendlich nur Verwirrung schaffen und provozieren, Georgien dürfe
sich diesbezüglich jedoch keine Fehler leisten. Georgien solle man dem
Assistant Secretary zufolge umarmen und unter Druck setzen.
Russlands Provokationen und zurückhaltende
Reaktionen Westens
Georgien müsse man gemeinsam schützen und
von diesem Land gleichzeitig die notwendigen Änderungen fordern. Denn
dieses Land brauche jetzt dringend Verbündete. Auf das georgische
Territorium sei Anfang August 2007 (allerdings ohne Erfolg) ein
russisches Projektil abgefeuert worden, was Georgien mit berechtigter
Besorgnis erfüllt habe. Portugal, das noch die EU-Ratspräsidentschaft
innehätte, habe darauf aber zu ängstlich reagiert, in Europa gäbe es
sogar Bedenken darüber, ob der Angriff tatsächlich stattgefunden habe.
Die Vereinigten Staaten besäßen jedoch
Aufzeichnungen von Radaraufnahmen, anhand derer die georgischen Berichte
bestätigt würden. Infolge des teilweise existierenden Misstrauens auf
der Seite der Europäer und des tatsächlichen russischen Angriffs sei es
in Georgien zu Spannungen gekommen.
Lösungen für regionale Konflikte –
Beispiel Berg-Karabach
Die Geschehnisse im Süd-Kaukasus hingen
laut einem anderen Experten des State Department, Deputy Assistant
Secretary Bryza. ebenfalls in großem Maße mit der Situation von
Berg-Karabach zusammen. Bryza sei zu der Einschätzung gekommen, dass es
im Streitfall Berg-Karabach erforderlich sei, erst noch einige kleinere
Schritte zu machen und dass die Situation nahe an einer Lösung sei.
Die Wahlen in Armenien könnten zu
bestimmten Veränderungen führen. Armenien sei erklärtermaßen bereit,
sich aus sieben umstrittenen Gebieten zurückzuziehen, dieses Vorgehen
verbinde Armenien mit der Durchführung eines Referendums zu
Berg-Karabach. Die erwähnte Erklärung würde wahrscheinlich zur Schaffung
einer Art Protektorat Berg-Karabach unter internationaler Aufsicht
führen und so dann zur Ansiedlung von Aserbaidschanern führen; auf diese
Weise würde auch ein relativ sicheres, funktionierendes Alltagsleben in
den Territorien möglich, erklärte der Deputy Assistant Secretary.
Das geheime Protokoll von Gesprächen,
dessen Veröffentlichung einen Skandal auslöste, enthält zahlreiche
Aussagen zu weiteren außenpolitischen Akzentsetzungen der
transatlantischen Partner, die weit über die Kosovo-Regelung und die
Situation im Südkaukasus hinausgehen. Mittlerweile gab die slowenische
Botschafterin in Deutschland zu, dass der slowenischen
Ratspräsidentschaft ein peinlicher, bedauerlicher Fehler unterlaufen
sei, der jedem Land hätte passieren können [1].
Allerdings zeugen die aktuellen
Geschehnisse davon, dass mindestens im Laufe der slowenischen
EU-Ratspräsidentschaft die geheime „US-Wunschliste“ die hohe Priorität
genießen wird. Immerhin wurde die Kosovo-Abspaltung schon nach diesem
Drehbuch vollzogen [2]. Dies sei einer der Gründe, sich die Unterredung
slowenischer und amerikanischer Diplomaten anzuschauen [3].
[1] Prioritäten der slowenischen
EU-Ratspräsidentschaft. Mittagsgespräch im Rahmen des
IEP-Schwerpunktprogramms mit I.E. Dragoljuba Benèina, Botschafterin der
Republik Slowenien, abrufbar unter:
http://www.iep-berlin.de
[2] Michail Logvinov: Unabhängiger Kosovo:
Ein Drehbuch des State Department und des National Security Council,
abrufbar unter:
http://www.news-effect.com
[3] Ekkehard Sieker: Noch läuft es mit dem Kosovo nach US-Plan ... Und
was noch geplant ist steht im vollständigen slowenischen
Geheimprotokoll.
20.02.2008
hintergrund
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Unabhängiger
Kosovo: Ein Drehbuch des State Department und des National Security
Council |
Michail LOGVINOV, Ein Geheimpotokoll von
Gesprächen des politischen Direktors des slowenischen Außenministeriums,
Mitja Drobnic, mit den US-Diplomaten des State Department und des
National Security Council in Washington, die Mitte Januar durch die
slowenische Zeitung Delo der öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden,
geben Aufschluss über die Pläne der USA, die „Kosovo-Regelung“ unter
Missachtung des Völkerrechts durchzusetzen.
Die vorliegende Mitschrift der Gespräche
stellt einen Plan der USA zur Vorbereitung der kosovarischen Sezession
und zur Festigung des Status quo während der slowenischen
EU-Ratspräsidentschaft dar. [1] Nachfolgend werden einige Aspekte
hervorgehoben und Zitate des geheimen Protokolls gebracht.
Unterstützung der Opposition in
problematischen Ländern
Im Gespräch mit dem stellvertretenden
National Security Advisor (NSA) für regionale Angelegenheiten Frau J.
Ansley wurden die Pläne zur Vorbereitung des EU-USA-Gipfels besprochen.
Dabei wird erwähnt, dass Präsident Bush über die Lage in Kuba und
Venezuela besorgt ist. Deshalb wünsche man sich in der Deklaration zum
EU-USA-Gipfel die Erwähnung von problematischen Ländern Kuba und
Venezuela. „Er ist überzeugt, dass die Unterstützung der Opposition in
Kuba (ähnlich wie in Georgien und der Ukraine) positive Ergebnisse
bringen könnte“, sinnieren die US-Diplomaten. Jedoch gilt die besondere
Aufmerksamkeit der Partner der Kosovo-Unabhängigkeit.
Transatlantische Initiative der
„Kosovo-Regelung“
„Assistant Secretary Fried begrüßte die
starke Aussage des Außenministers Dr. Rupel bezüglich des Kosovo (dabei
hat der Assistant Secretary (DS) schon Dr. Rice vorgeschlagen, sie solle
dem Kollegen Dr. Rupel gratulieren). Auf der anderen Seite hat er die
Aussage des Außenministers Lawrow hervorgehoben, der gedroht und Angst
bezüglich der Status-Regelung des Kosovo geäußert habe. Zweifellos
bedeute die Status-Regelung eine Tatsache, die auch passieren werde und
die Republik Slowenien werde diese Tatsache auch begleiten. Er begrüßte
auch, daß Dr. Rupel in der Äußerung kein Datum hierfür erwähnt habe.“
Drobniè stellte die slowenische Vision
„des EU-prozeduralen Beitritts bezüglich der Status-Regelung für den
Kosovo vor (außerordentliche Sitzung des General Affairs & External
Relations Council (GAERC) nach der Koordinierten
Unabhängigkeitserklärung bzw. der Einseitigen Unabhängigkeitserklärung,
sowie eine vorherige Vorbereitung der Ergebnisse), dabei betonte er die
Notwendigkeit der Einigung bei den Mitgliedsstaaten bezüglich der
European Security and Defence Policy ESDP-Mission im Kosovo.“ Jedoch
benötigt die EU vorerst die Einladung durch den UNO-Generalsekretär.
USA werden dem UNO-Generalsekretär helfend
zur Seite stehen
Fried wurde um Unterstützung beim
„Beschaffen von Aussagen des UNO-Generalsekretärs betreffs
Unterstützung“ der Entsendung der ESVP-Mission gebeten, denn „einige
Mitgliedsstaaten der EU haben noch Schwierigkeiten, die Entscheidungen
zur Entsendung der ESDP -Mission ohne Zustimmung der UNO zu
akzeptieren.“ Außerdem qualifizierte er die Aussage des französischen
Präsidenten Sarkozy als „problematisch“, der den serbischen Weg in die
EU mit der Lösung des Kosovo-Konflikts verbunden habe.
„Fried meinte bezüglich der Unterstützung
des UNO-Generalsekretärs zur Entsendung EVOP-Mission in den Kosovo, daß
sich Generalsekretär Ban Ki-Moon unter dem Druck der Russischen
Föderation und damit in einer schwierigen Situation befände. Die USA
hätten die Zusage, daß der UNO-Generalsekretär die Entsendung nicht
behindern werde […]Die USA werden dem UNO-Generalsekretär im Falle von
Schwierigkeiten seitens der Russischen Föderation helfend zur Seite
stehen; die Republik Slowenien muß aber innerhalb der EU eine
baldmögliche Entsendung der ESDP-Mission erreichen.“
Die Tagung des Kosovo-Parlaments auf
Sonntag festlegen
„Die Koordinierte Unabhängigkeitserklärung
darf sich nicht an die Wahlen in Serbien binden“, so die US-Diplomaten.
Es wäre sinnvoll, wenn „die Tagung des Kosovo-Parlaments, auf der die
Unabhängigkeitserklärung angenommen werden wird, auf einen Sonntag
festgelegt werde, weil dadurch die Russische Föderation keine Zeit zur
Einberufung der UN-Vollversammlung hätte. Zwischenzeitlich wären dann
auch die ersten Anerkennungen erfolgt.“
Keinen Bezug auf die kritischen Positionen
Bezüglich der Anerkennung seitens aller
Mitgliedsstaaten müsse man sich keine Sorgen machen, meint Fried.
Wichtiger sei „die Entscheidung über die ESDP-Mission (er betonte die
Hinlänglichkeit der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates dafür) und
die Eröffnung des International Civilian Office (ICO), wobei wir uns
nicht auf die kritischen Standpunkte und die Äußerungen der Russischen
Föderation und Serbiens beziehen dürften.“
Slowenien als europäischer „Motor“ der
Anerkennung – USA für Lobby-Arbeit zuständig
Bryza regte die Republik Slowenien an, „daß
sie in der Phase der Anerkennung die erste sein sollte, die den Kosovo
anerkennt. Nach Einschätzung der USA würden etwa sechs
EU-Mitgliedsstaaten anfänglich den Kosovo nicht anerkennen, jedoch
werden es aber mindestens 15 von 27 Ländern tun, was aber schon genüge.
Der slowenischen Führung in ihrer Funktion der Ratspräsidentschaft komme
somit eine Schlüsselrolle zu“.
„Die Vereinigten Staaten vermieden
einstweilen Aussagen zur Unabhängigkeit des Kosovo, werden aber nach der
Proklamierung der Selbständigkeit durch die Regierung des Kosovo dann
unter den ersten Regierungen sein, die die Selbständigkeit anerkennen
werden. Die USA strebten an, daß der Kosovo in den ersten Tagen von
möglichst vielen Ländern außerhalb der EU anerkannt werde. Die
Vereinigten Staaten würden eine starke Lobby-Arbeit in Japan, der Türkei
sowie den Arabischen Ländern betreiben, in Ländern also, die ihre
Bereitschaft gezeigt hätten, den Kosovo ohne Zögern auch anzuerkennen.“
Facts on the ground have changed
Laut Deputy Assistant Secretary (DAS)
DiCarlo „besteht die Überzeugung, daß sich UNO-Generalsekretär Ban mit
dem Akzeptieren der European Security and Defence Policy (ESDP)-Mission
sehr schwer tun wird, bevor es zur Unabhängigkeitserklärung kommt. Es
besteht zwar die Möglichkeit, daß der Generalsekretär im Bericht des
UN-Sicherheitsrates am 8. Januar einen Satz integriert (die
Ausdrucksweise des Textes bereitet Lehne vor – Stephan Lehne ist der
EU-Bevollmächtigte für die Gespräche über den Kosovo-Status, M.L.), der
der EU die Einrichtung des International Civilian Office (ICO)
ermöglicht. Nach der Unabhängigkeitserklärung muß es sofort zu einer
Anerkennung durch die Länder kommen, denn dadurch kann der
UNO-Generalsekretär feststellen, daß es in diesem Gebiet zur Veränderung
der Situation gekommen ist, und er könne dann die EU auffordern, die
Einsatz-Mission von der UNO zu übernehmen. Die Kosovo-Albaner (K/A)
werden in Absprache mit den USA und der EU die Unabhängigkeit ausrufen
und werden aber die Wahlen in Serbien abwarten, denn es ist in deren
Interesse, daß Tadiæ der serbische Präsident wird, vor Nikoliæ. Der
Generalsekretär Ban müsste lediglich betonen: „facts on the ground have
changed“ und er könnte dann die EU einladen, die Mission in dieses
Gebiet zu entsenden. Ban braucht dafür keine Zustimmung des
UN-Sicherheitsrates.“
[1] Deutsche Übersetzung des Protokolls
lieferte die Redaktion von
http://www.hintergrund.de
Siehe: Ekkehard Sieker: Die geheime
US-Wunschliste zum Kosovo liegt vor, abrufbar unter: http://hintergrund.de
20.02.2008
news-effect
|
Prioritäten der
slowenischen EU-Ratspräsidentschaft |
Mittagsgespräch im Rahmen des
IEP-Schwerpunktprogramms mit I.E. Dragoljuba Benèina, Botschafterin der
Republik Slowenien
Auf dem Podium v.l.n.r.: Prof. Dr. Mathias
Jopp, I.E. Dragoljuba Benèina, I. Botschaftssekretär Peter Japelj
Am 1. Januar 2008 übernahm zum ersten Mal
mit Slowenien ein neuer Mitgliedstaat die EU-Ratspräsidentschaft.
Slowenien ist das dritte Mitglied der Triopräsidentschaft nach
Deutschland und Portugal und entschlossen, das gemeinsame
Dreier-Programm der Triopräsidentschaft zu Ende zu bringen, wie die
Botschafterin der Republik Slowenien in Berlin I.E. Dragoljuba Benèina
beim Mittagsgespräch des Instituts für europäische Politik und der
Otto-Wolff-Stiftung am 30. Januar 2008 im Europäischen Haus in Berlin
betonte.
Das Motto der slowenischen
Ratspräsidentschaft lautet in Anspielung auf die internationale
Abkürzung für Slowenien „SI.nergy for Europe“. Die Botschafterin
erinnerte an die Erfolge des Jahres 2007 – die fünfte Erweiterung der
EU, die erste Erweiterung des Euro-Raumes um Slowenien, die
Schengen-Erweiterung, und die Einigung auf den Vertrag von Lissabon, die
für neuen Optimismus sorgten. Botschafterin Benèina erläuterte die fünf
Prioritäten der slowenischen Ratspräsidentschaft. Als Grundlage für die
Zukunft der Europäischen Union müsse erstens der Vertrag von Lissabon
von allen Mitgliedstaaten ratifiziert und implementiert werden. Er soll
zum 1. Januar 2009 – spätestens zu den Wahlen zum Europäischen Parlament
– in Kraft treten.
Ein zweites Ziel der slowenischen
Ratspräsidentschaft ist mit dem neuen Zyklus der Lissabon-Strategie von
2008 bis 2010 verbunden. Die amtierende Ratspräsidentschaft möchte dabei
die Reformbemühungen in den Bereichen der Forschung und Innovation
(Entwicklung des Europäischen Forschungsraums), der Bildung, des
Binnenmarktes, besserer Rechtssetzung, der Anpassung der Arbeitsmärkte (Flexicurity)
und im Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung intensivieren.
Zum Frühjahrsgipfel des Europäischen Rates sollen diesbezüglich
integrierte Leitlinien vorgelegt werden.
Der dritte Schwerpunkt der slowenischen
Ratspräsidentschaft ist die Klimaschutz- und Energiepolitik der EU. Nach
der Veröffentlichung des Energiepakets der Kommission am 23. Januar 2008
gelte es, weitere Schritte hin zu einer gemeinsamen Politik zu gehen.
Die Stabilität des Westlichen Balkans und
die Findung einer gemeinsamen europäischen Position hinsichtlich der zu
erwartenden Unabhängigkeitserklärung des Kosovo bilden den vierten
zentralen Punkt der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft. Die
Präsidentschaft möchte das Netzwerk der Stabilisierungs- und
Assoziationsabkommen vollenden, die Agenda von Thessaloniki von 2003
bestätigen und die Kooperation der EU mit dem Westlichen Balkan in
Fragen der Visaregelung oder der polizeilichen Zusammenarbeit stärken.
Auf den neuerlichen Skandal im
Zusammenhang mit der Kosovo-Frage angesprochen, gab die Botschafterin
zu, dass der slowenischen Ratspräsidentschaft ein peinlicher Fehler
unterlaufen sei. In dem kürzlich in der Öffentlichkeit in Slowenien und
Serbien bekannt gewordenen Protokoll einer Unterredung auf der Ebene der
politischen Direktoren Sloweniens und der USA ist von einer engen
Abstimmung Sloweniens mit den USA bezüglich der Anerkennung der
Unabhängigkeit des Kosovo die Rede. Die Botschafterin sprach von einem
bedauerlichen Fehler, der jedem Land hätte passieren können.
Die fünfte Priorität ihrer
Präsidentschaft, die Förderung des interkulturellen Dialogs im Rahmen
des Europäischen Jahres des interkulturellen Dialogs, ist den Slowenen
nicht minder wichtig. Die Betonung der Notwendigkeit zum Austausch und
zum Gespräch ist insbesondere im Kontext der brisanten Kosovo-Frage und
der Gefahr gewalttätiger Konflikte von entscheidender Bedeutung.
Weitere Punkte auf der Agenda der Slowenen
sind der Abschluss der Schengen-Erweiterung, die Vorbereitung der
Erweiterung des Euro-Raumes um Zypern und Malta sowie die Weiterführung
der Beitrittsverhandlungen mit Kroatien und der Türkei. Hierbei steht
die slowenische Ratspräsidentschaft auf dem Standpunkt, dass einem
Beitritt der Türkei nach vollständiger Erfüllung sämtlicher Kriterien
nichts im Wege stehen dürfe.
Zum Schluss betonte die Botschafterin,
dass die slowenische Ratspräsidentschaft mit ihrem Arbeitsprogramm die
Notwendigkeit für Synergie nicht nur zwischen den Mitgliedstaaten und
EU-Institutionen, sondern auch zwischen Menschen, Generationen und
Kulturen betonen wolle.
Gast und Gastgeber: I.E. Dragoljuba
Benèina, die Botschafterin der Republik Slowenien in Deutschland und
Prof. Dr. Mathias Jopp, Direktor des Instituts für Europäische Politik.
20.02.2008
iep-berlin
|
Noch läuft es
mit dem Kosovo nach US-Plan ...
– und was noch
geplant ist steht im vollständigen slowenischen Geheimprotokoll |
Von EKKEHARD SIEKER, 21. Februar 2008:
„Ich habe die Ehre, Sie darüber zu
informieren, daß Frankreich ab sofort das Kosovo als souveränen und
unabhängigen Staat anerkennt“ (1), heißt es in dem am Montag, den 18.
Februar vom Elysée-Palast veröffentlichten Brief, den Frankreichs
Staatspräsident Nicolas Sarkozy an seinen kosovarischen Kollegen Fatmir
Sejdiu geschrieben hat. Damit ist Frankreich der erste EU-Staat, der den
Kosovo offiziell anerkannt hat. An demselben Montag erklärte auch
US-Außenministerin Condoleezza Rice, daß die USA die Souveränität des
Kosovo anerkannt haben. Die Außenministerin sagte: „Wir beglückwünschen
die Bevölkerung des Kosovo zu diesem historischen Anlaß…“ (2). Die
Türkei hat ebenfalls an jenem Montag die Unabhängigkeit der serbischen
Republik Kosovo anerkannt. Der türkische Ministerpräsident Erdogan habe
bereits seinem Amtskollegen im Kosovo, Hashim Thaci, telefonisch
gratuliert. (3) Die Entscheidung der Außenminister der EU in Brüssel
fiel etwas diplomatischer aus: Die EU will jedem der 27 Mitgliedstaaten
selbst die Entscheidung überlassen, ob er den Kosovo anerkennt oder
nicht. In einer in Brüssel gemeinsam angenommenen Erklärung der
EU-Außenminister vom 18. Februar heißt es: „Der Rat stellt fest, daß die
Mitgliedstaaten im Einklang mit nationalen Verfahren und Völkerrecht
über ihre Beziehungen mit Kosovo entscheiden werden.“ (4). Am 20.
Februar erklärte dann, wie erwartet die Bundesregierung: „Drei Tage nach
der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo hat die Bundesregierung
beschlossen, die ehemalige serbische Provinz völkerrechtlich
anzuerkennen. Gleichzeitig nimmt Deutschland diplomatische Beziehungen
zu der neuen Republik auf.“ (5)
Doch grundsätzlich verletzt die
Anerkennung des Kosovo das Völkerrecht. So jedenfalls analysiert der
emeritierte Völkerrechtler Prof. Dr. Norman Paech die Rechtslage. „Die
Anerkennung des Kosovo als eigenständiger Staat durch die
Bundesregierung verstößt massiv gegen geltendes Völkerrecht“ erklärt am
20. Februar Prof. Paech, der zur Zeit außenpolitische Sprecher der
Fraktion DIE LINKE im Bundestag ist. (6) „Das Völkerrecht verbietet
nicht ohne Grund die einseitige Sezession von Minderheiten und verlangt
bei einer Teilung die einvernehmliche Einigung beider Parteien. Diese
ist zwischen Serbien und der kosovarischen Provinzregierung nicht
zustande gekommen. Trotzdem haben bereits wenige Tage nach der
Unabhängigkeitserklärung des Kosovo zahlreiche Staaten den Kosovo
anerkannt, unter ihnen nun auch die Bundesregierung. Damit verstößt sie
gegen internationales Recht … . Darüber hinaus wird sie dazu beitragen,
ein völkerrechtswidriges Gebilde zu schaffen, das nur mit der massiven
finanziellen und materiellen Unterstützung der EU künstlich am Leben zu
erhalten ist. Nach Anerkennung des Kosovo muß die Bundesregierung jetzt
ihre Kfor-Truppen zurückziehen, deren Mandat mit der
Unabhängigkeitserklärung hinfällig geworden ist.“ (7) Die
Bundesregierung sieht die völkerrechtliche Lage natürlich völlig anders.
Deshalb wird die hintergrund.de-Redaktion in den nächsten Tagen eine
völkerrechtliche Beurteilung der Bundesregierung zur
Unabhängigkeitserklärung des Kosovo präsentieren, die durch eine
völkerrechtliche Analyse von Prof. Paech ergänzt wird.
Es spricht für sich, daß übrigens der
allererste Staat, der dem Vernehmen nach die Unabhängigkeit des Kosovo
anerkannte, Afghanistan gewesen ist. (8) Damit wurde der Kosovo von
einer Regierung anerkannt, die wegen ihrer politischen Willfährigkeit
den USA gegenüber bekannt ist. Afghanistan ist ein Staat, der unter
anderem durch die völkerrechtswidrige Operation Enduring Freedom in
einem angeblichen Antiterrorkampf mit Krieg überzogen wird, an der –
neben den USA und anderen Staaten – auch die Bundesrepublik Deutschland
beteiligt ist. (9)
Bezüglich des Kosovos scheint also bisher
noch alles nach dem US-Plan zu verlaufen, der Heiligabend 2007 im
geheimen Protokoll zwischen den USA und der slowenischen Regierung
festgehalten worden ist. Vor kurzem veröffentlichte die Redaktion von
hintergrund.de den ersten Teil der deutschen Übersetzung dieses
Dokuments. Im Anschluß ist nun das gesamte Dokument in deutscher Sprache
und im Original als pdf-Datei zu finden. Dort erfährt man, was die USA
sich während der EU-Ratspräsidentschaft Sloweniens, die bis Ende Juni
2008 währt, politisch noch so alles von den EU-Mitgliedsländern und
anderen Staaten erwarten. Die in diesem Dokument besprochenen
politischen Problemfelder betreffen – neben der bereits dokumentierten
Kosovo-Unabhängigkeitserklärung – den EU-USA Gipfel dieses Jahres,
Mazedonien, den Nahen Osten, den Iran und weitere Staaten und Regionen
und nicht zuletzt auch die Klimafrage. In schöner Offenheit erklären die
USA laut Protokoll dazu: Man habe nicht die Absicht, „auch nur eine
einzige Deklaration zu unterzeichnen, die irgendwelche bindenden
Verpflichtungen hinsichtlich der Verminderung des Treibhausgas-Ausstoßes
(GHG) beinhalte.“
Das Dokument enthält der Vollständigkeit
halber auch den bereits veröffentlichten Anfang des vertraulichen
slowenischen Papiers. Der bisher nicht veröffentlichte Teil beginnt mit
dem Abschnitt über Mazedonien. Im übrigen sind das Original-Protokoll
und dessen deutsche Übersetzung auch noch als pdf-Dateien zum
Herunterladen an den Schluß des Artikels angefügt worden.
Quellen:
(1)
http://www.focus.de/politik/ausland/kosovo-anerkennung_aid_261910.html
(2)
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/133/158705/
(3)
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/363845/index.do?direct=
(4)http://www.wirtschaftsblatt.at/home/international/osteuropa/
(5)
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2008/02/
(6)
http://www.dailynet.de/News-file-article-sid-13096.html
(7) vgl. (6)
(8)
http://de.rian.ru/world/20080218/99533987.html
(9)
http://hintergrund.de/index.php?option=com_content&task=view&id=150&Itemid=63
20.02.2008
hintergrund
|
Nach Kosovo-Erklärung:
Suchum fordert Revision der UNO-Auffassung zum Abchasien-Problem
|
Moskau, Die Gruppe der Freunde des
UN-Generalsekretärs für die Beilegung des georgisch-abchasischen
Konfliktes setzt sich für die baldigste Unterzeichnung von Dokumenten
über den Gewaltverzicht zwischen Georgien und Abchasien ein.
Das geht aus einer Mitteilung des
Informations- und Presseamtes des russischen Außenministeriums zu den
Ergebnissen des Treffens der Gruppe am 18./19. Februar in Genf hervor.
"Die Gruppe hat die große Bedeutung der
baldmöglichsten Unterzeichnung der Dokumente über die Nichtanwendung von
Gewalt und die Rückführung der Flüchtlinge hervorgehoben", so das
Dokument.
Die Gruppe hat ihre Enttäuschung über den
fehlenden Fortschritt bei der Umsetzung der abgestimmten
vertrauensbildenden Maßnahmen zwischen den Seiten geäußert und dazu
aufgerufen, die Beschlüsse des UN-Sicherheitsrates strikt einzuhalten.
Laut der Mitteilung hat der Vorschlag der
georgischen Vertreter, die Frage der Erfüllung der Resolution 1781 des
UN-Sicherheitsrates, darunter der Punkte über die Handlungen von Tiflis
im oberen Teil des Kodor-Tals, von der Tagesordnung abzusetzen, keine
Zustimmung gefunden.
Die abchasischen Vertreter haben
gleichzeitig darauf verwiesen, dass Suchum den entsprechenden
Verpflichtungen im Rahmen der Regelung konsequent nachkomme. Die
Weltgemeinschaft sei laut der abchasischen Seite verpflichtet, "ihre
Auffassung zu diesem Problem radikal zu revidieren, insbesondere vor dem
Hintergrund des völkerrechtlichen Präzedenzfalls, der durch die
einseitige Proklamierung der Unabhängigkeit des Kosovo geschaffen
wurde".
Dem russischen Außenministerium zufolge
hat die Gruppe ihre Zufriedenheit mit dem Bestreben der Seiten geäußert,
nach einer politischen Lösung für den georgisch-abchasischen Konflikt zu
suchen.
Laut der Mitteilung soll in der nächsten
Etappe der Erörterung dieser Problematik eine weitere Verlängerung des
Mandats der UN-Beobachtermission in Georgien, die den
friedenserhaltenden Charakter der Regelungsbemühungen bekräftigen soll,
abgestimmt werden.
Die Resolution 1781 des
UN-Sicherheitsrates enthält den Appell an die georgische Seite, die
Situation im oberen Teil des Kodor-Tals in Übereinstimmung mit dem
Moskauer Abkommen von 1994 über die Einstellung der Kampfhandlungen und
das Auseinanderhalten der Kräfte zu bringen. Dies bedeutet den Abzug der
georgischen Streitkräfte aus dem Kodor-Tal und ihre Stationierung
außerhalb Abchasiens.
Der Gruppe der Freunde des
UN-Generalsekretärs für georgisch-abchasische Konfliktlösung gehören
Vertreter von Russland, den USA, Deutschland, Frankreich und
Großbritannien an.
20.02.2008 RIA
Novosti
|
Prischtina
schickt Moskau zurück an die UN |
Die Regierung reagierte unverzüglich am Sonntag auf die
Unabhängigkeitserklärung Kosovos , wobei sie eine Sitzung des UN
Sicherheitsrates forderte, um über diesen Schritt zu diskutieren,
während die ehemaligen abtrünnigen Regionen der Sowjets, die lange von
Moskau unterstützt wurden, sich auf die besseren Aussichten der
internationalen Anerkennung freuen.
Die Erklärung des Aussenministeriums erwähnte keine
mögliche Anerkennung der ehemaligen sowjetischen abtrünnigen Republiken.
Der Präsident Vladimir Putin sagte letzte Woche, dass Russland die
"unkluge und nicht rechtsgültige Entscheidung des Westens" nicht
nachäffen würde.
Präsidenten Abchasiens und Südossetiens, die sich seit
mehr als 15 Jahren von Georgien unabhängig erklärt hatten, sagten, sie
würden internationale Anerkennung auch in ihrer Angelegenheit fordern.
"Kosovo ist ein Präzedenzfall und auf keinen Fall eine
einmalige Angelegenheit," sagte der abchasische Präsident am Sonntag,
teilte Interfax mit. Der Südossetische Präsident Eduard Kokoity sagte,
dass beide - seine Region und Abchasien grössere Ansprüche auf
Anerkennung hätten als Kosovo.
"Was Kosovo heute tat, passierte in Abchasien und
Süd-Ossetien bereits vor 17 Jahren," sagte er.
Beide Präsidenten sagten, sie würden die internationale
Gemeinschaft der unabhängigen Staaten und die UN offiziell bitten, sie
als unabhängige Staaten anzuerkennen, teilte die Agentur mit.
Ihre Worte wurden von den Repräsentanten im Ausland
wiederholt.
"Wir begrüssen das als Beispiel des Rechts eines Volkes
auf Selbstbestimmung," sagte Dr. Khibla Amichba, Repräsentantin der
abchasischen Regierung in Deutschland telefonisch aus Andernach, bei
Bonn.
George Hewitt, Professor für kaukasische
Sprachwissenschaft der Londoner School of Oriental Studies, der
Ehrenkonsul der Republik Abchasien in Großbritannien, stimmte zu.
"Was auch immer in Kosovo passiert, ist es ein
Präzedenzfall für Abchasien," sagte er in seinem Telefon-Interview aus
Doncaster, England.
"Wenn der Westen es nicht sehen will, dass sich die
russische Macht etabliert, sollte er einen Schritt machen und Abchasien
anerkennen," sagte er.
Der vorhandene Status quo würde bedeuten, dass Moskau in
der Lage wäre, einen grossen Einfluss auszuüben, weil ohne Anerkennung
wäre es unmöglich, Beziehungen zu anderen Staaten aufzubauen, begründete
er.
20.02.2008 The Moscow Times
|
Kosovo: Fehlgeburt aus der
EU-Retorte?
|
Moskau, Die serbische Provinz
Kosovo hat jetzt also ihre Unabhängigkeit ausgerufen.
Nun warten weltweit die Politiker darauf,
wer wann diese Unabhängigkeit anerkennt.
Allerdings genügt das noch nicht ganz,
damit diese Provinz als vollberechtigter und legitimer Staat zum
weltweiten "Klub" gehört. Zuerst muss das Kosovo den Vereinten Nationen
beitreten. Hier aber gibt es gewisse Schwierigkeiten. Laut Art. 4 der
UN-Charta steht die Organisation allen friedliebenden Staaten offen, die
die in der Charta enthaltenen Verpflichtungen übernehmen und nach Urteil
der UNO imstande und gewillt sind, sie zu erfüllen. Hier scheint alles
durchsichtig und völlig lösbar zu sein (wie das Kosovo seine
Verpflichtungen in Wirklichkeit erfüllen wird, ist nicht von Belang, es
kommt vielmehr darauf an, wer diese Erfüllung beurteilen wird). Aber im
nächsten Punkt in Art. 4 heißt es: "2. Die Aufnahme jedes solchen
Staates in die Organisation erfolgt durch einen Beschluss der
Vollversammlung auf Empfehlung des Sicherheitsrats."
Folglich ist der Sicherheitsrat, in dem
das Vetorecht gilt, das Schlüsselorgan bei der Frage nach der
UN-Mitgliedschaft jedes Staats. Hierbei kann auch nicht das höchste
UN-Organ den Sicherheitsrat übergehen. Wir reden von der
Vollversammlung, die alljährlich zu ihren Tagungen zusammentritt. Sie
ist berechtigt, Beschlüsse mit einfacher Stimmenmehrheit zu fassen,
außer jenen, die im Sicherheitsrat als Streitigkeit in der Diskussion
stehen. Gestellt werden solche Bedingungen in Art. 12 der UN-Charta.
Doch Widersprüche ("Streitigkeiten" gemäß der Charta) in Bezug auf das
Kosovo bestehen sehr wohl - und zwar in einer Art, die es kaum
ermöglicht, sie innerhalb des Sicherheitsrats zu lösen. Russland kann
ohne eigenen Schaden gegen jeden Beschluss zur Kosovo-Problematik, der
ihm nicht genehm ist, ein Veto einlegen. Ungefähr die gleiche Position
bezieht China, das im Sicherheitsrat ebenfalls ein Vetorecht hat. Der
Unterschied zu Russland besteht nur in der öffentlich ruhiger
vorgetragenen Form der Kritik. Es dürfte schwer fallen, Peking in der
Frage der Kosovo-Anerkennung zu übergehen, da bereits seit mehr als 60
Jahren die Frage nach der internationalen Anerkennung Taiwans besteht.
Dabei sind die chinesischen Behörden zu keinem Kompromiss bereit und
folglich nicht an der Schaffung eines wie auch immer gearteten
Präzedenzfalls interessiert.
Wahrscheinlich ist auch eine Lösung auf
der Ebene der Europäischen Union unmöglich. Zwar gibt es noch keine
europäische Verfassung, dennoch wird sich die EU wohl kaum dazu
entschließen, die Frage der Kosovo-Anerkennung unter Verstoß gegen das
Konsensprinzip zu lösen, zumal mindestens zwei EU-Mitglieder (Spanien
und Zypern) dagegen sind. Deshalb werden die Verfechter der
Staatslegitimierung des Kosovo ihre Anstrengungen darauf richten, ein
loses Gefüge von Sympathisanten unter den Staaten zu formen. Es werden
also, gleichsam nach alter bolschewistischer Tradition, Versuche
unternommen werden, durch die zahlenmäßige Stärke, durch Quantität wider
der Qualität Druck auszuüben. Das wären dann Versuche, die die
unvorhersagbarsten Folgen nach sich ziehen können, da mehrere Länder,
die der EU beitreten wollen, keineswegs der "Mehrheit" zustimmen können,
wenn sie nicht ihre eigenen vitalen Interessen schmälern wollen. Zu
solchen gehören beispielsweise die für Europa recht wichtigen Länder
Georgien, Armenien und Aserbaidschan, potentielle EU-Kandidaten und
zugleich Mitglieder des Europarats, der PACE, der OSZE und anderer
quasieuropäischer Vereinigungen. (Übrigens wird das Kosovo gezwungen
sein, ihnen ebenfalls beizutreten, damit eine formelle, doch zugleich
für ein europäisches Land in jedem Fall obligatorische Legitimierung
zustande kommt.)
Was wird geschehen, wenn das Kosovo von
den USA, den "europäischen Acht" und weiteren beinahe hundert
Mitgliedern der Weltgemeinschaft anerkannt wird? Es wird ein vom
Standpunkt des heute gültigen Völkerrechts sehr merkwürdiger Staat
entstehen. Er wird nicht UN-Mitglied sein. Wird nicht der Kontrolle des
europäischen Sicherheitssystems, das sich vorläufig noch auf die OSZE
stützt, unterstehen. Wird nicht unter die Jurisdiktion des Europarats
und seiner juristischen Strukturen wie das Menschenrechtsgericht fallen.
Wird außerhalb des Kontrollbereichs der bekannten ODIHR liegen. Somit
wird die Anerkennung durch etliche Staaten dem Kosovo es nicht
ermöglichen, die Barrieren auf dem Weg zu seiner internationalen
Anerkennung zu überwinden und sich in den Rahmen des Völkerrechts
einzufügen. Zugleich bleibt das gleiche Kosovo eine von allen wichtigen
internationalen Verpflichtungen freie Zone. Werden dort demokratische
Institutionen wirken, freie und gleiche Wahlen durchgeführt oder
schließlich die elementaren Menschenrechte wahrgenommen werden? All das
wird für die europäische und die gesamte Weltgemeinschaft unklar
bleiben.
Ebenso unklar ist, auf welche Weise auch
jene Institutionen funktionieren, die als „Standardset“ zu den
Hauptfunktionen jedes geachteten und sich respektierenden Staats
gehören. Beispielsweise werden die Verteidigungs- und
Sicherheitsfunktionen des Quasistaates der Kosovaren ebenfalls außerhalb
des legitimen internationalen Kontrollbereichs bleiben. Genauso wie das
Zollamt als wichtiges Instrument, das verhindern muss, dass sich das
Kosovo in ein „schwarzes Loch“ für geklaute Autos und sonstiges
Diebesgut verwandelt.
Derzeit bemühen sich die Mitgliedsländer
des vorläufig noch informellen Klubs der Kosovo-Freunde offene Fragen
unbeantwortet zu lassen - ja sie tun so, als gäbe es solche Fragen gar
nicht. Erleben wir denn wirklich einen wahrlich historischen Moment, da
die traditionell russischen Werte vom Schlage des berühmten "russischen
Awos" (etwa: aufs Geratewohl) vom Westen als Handlungsanleitung
übernommen werden?
Gegenwärtig richtet sich die gesamte
Energie der Kosovo-Verbündeten darauf, das russische (und nicht nur
russische) Argument zu zerreißen, dass die Kosovo-Anerkennung einen
Präzedenzfall für Abchasien und Südossetien darstellt. Moskau wird
heftig Angst eingejagt: Nur ja niemand anders anerkennen, das Kosovo sei
ein einmaliger Fall und keinesfalls ein Präzedenzfall. Einem solchen
Herangehen könnte man zustimmen, wäre es allumfassend und ehrlich.
Gewiss, der Kosovo-Fall ist einzigartig und präzedenzlos. Aber genauso
einzigartig ist der Fall Abchasien. Ihm absolut unähnlich ist der Fall
Südossetien. Aus dieser Mythos-Reihe fällt irgendwie der Fall
Berg-Karabach raus. Ihnen völlig unähnlich ist der der Casus
Transnistrien. Soll da noch die völlige Einzigartigkeit des Falls
Ost-Timor oder des etwas früheren Falls Eritrea erwähnt werden?
Alle nicht anerkannten Staaten sind auf
ihre Art nicht anerkannt. Dafür sind alle anerkannten Staaten in
gleicher Weise anerkannt: im Einklang mit der Charta der Vereinten
Nationen.
Zum Verfasser: Alan Kassajew ist Leiter
der RIA-Novosti-Redaktion für GUS und Baltikum.
20.02.2008 RIA
Novosti
|
Kosovo-Domino: Südosseten
sehen Anerkennung nahe |
Moskau,
Der südossetische Führung rechnet mit einer internationalen Anerkennung
ihrer Republik wie auch Abchasiens noch in diesem Jahr – aber nicht
unbedingt durch Russland ...
„Es werden sich Länder finden, die die
Unabhängigkeit unserer Republiken noch in diesem Jahr anerkennen werden.
Russland muss dabei nicht unbedingt das erste sein“, sagte
Republik-Oberhaupt Eduard Kokoity nach einem Treffen mit dem
Vorsitzenden des Duma-Außenausschusses in Moskau, Konstantin
Kosatschjow.
Laut Kokoity haben Südossetien und
Abchasien „das, was heute im Kosovo geschieht, schon vor 17 und 15
Jahren getan“. Damit meinte er die Erklärung ihrer Unabhängigkeit von
Georgien. Die historischen wie politisch-rechtlichen Grundlagen für eine
Anerkennung als Staaten seien im Falle der beiden Republiken sogar
tragfähiger als im Falle des Kosovo, so Kokoity.
Beide Republiken sind politisch voll auf
Moskau orientiert und haben gemeinsame Grenzen mit
Russland. Südossetien will
seine Souveränität auch nur erringen, um dann seinen Beitritt zur
Russischen Föderation zu erklären. Abchasien möchte hingegen zu einem
souveränen GUS-Staat werden.
Auch die von Moldawien abgespaltene kleine
Dnjestr-Republik spekuliert bereits nach dem Präzedenzfall Kosovo auf
einen Durchbruch hinsichtlich ihrer Staatenwerdung.
Moskau: Was Serbien zugemutet wird, muss
auch Georgien ertragen können
Russland hatte in letzter Zeit
durchblicken lassen, dass es seine formell ablehnende Haltung gegenüber
der einseitigen Souveränitätserklärung Abchasiens und Südossetiens
überdenken könnte, wenn das Kosovo in der westlichen Welt weitgehende
Anerkennung finden sollte - was inzwischen der Fall ist.
Kokoitys Bemerkung könnte nun bedeuten,
dass man in Moskau bereits insgeheim nach verbündeten
dritten Staaten sucht, die bereit wären, im Südkaukasus den
Domino-Effekt in Sachen Separatismus anzustoßen: Selber wird man sich
nicht die diplomatisch weißen Westen schmutzig machen wollen, aber
Venezuela oder Kuba könnten zum Beispiel geeignete Kandidaten sein.
Ihnen macht es nichts aus, wenn ihre eher
theoretisch bestehenden Beziehungen zu
Georgien damit ruiniert würden – und ihr Verhältnis zu den USA,
der inoffiziellen georgischen Schutzmacht, ist ja ohnehin schon mehr als
bescheiden.
Tschetschenien ist nicht länger Russlands
schwache Stelle
Russland hat bislang jegliche Bestrebung
hinsichtlich einer Unabhängigkeit des Kosovo aus zwei Gründen abgelehnt:
Einerseits aus „slawischer Solidarität“ mit dem vom Westen wenig
geliebten Serbien. Zum anderen, weil Moskau prinzipiell dem Separatismus
keinen Vorschub leisten möchte. Schließlich besteht Russland zu einem
guten Teil selbst aus national definierten Teilrepubliken – darunter
Tschetschenien, dass sich in
den 90er Jahren eine De facto-Unabhängigkeit schon einmal so gut wie
erkämpft hatte.
Inzwischen hat Moskau aber Tschetschenien
wieder fest im Griff und auch einigen anderen Regionen wie Tatarstan
wurden in der Ära Putin die Souveränitäts-Allüren nachhaltig
ausgetrieben – allerdings ohne militärische Gewalt. Insofern kann es
sich Moskau jetzt leisten, insgeheim doch vom heiligen
Nachkriegs-Prinzip der Unverletzlichkeit der Grenzen abzurücken.
Formell bleibt der Kreml natürlich bei
seiner Serbientreuen Anti-Unabhängigkeits-Haltung – und lässt über die
ihm ergebenen Medien das nicht unberechtigte Schreckensbild verbreiten,
dass nun mit dem Segen von USA und EU mit dem Kosovo ein islamischer
Staat in der Hand von Mafia und Rauschgifthändlern mitten in Europa
entstanden sei.
Aber hinter den Kulissen ist der
russischen Außenpolitik in diesen Tagen doch eine gewisse Schaden- und
Vorfreude anzumerken: Dank der politischen Vorarbeit des Westens im
Kosovo könnte Russland schon bald mit Abchasien und Südossetien ganz
offiziell seine Einflusssphäre, respektive sogar sein Territorium
südlich des Kaukasus ausweiten.
20.02.2008
Russland Aktuell
|
Russland schließt
Anerkennung Abchasiens und Südossetiens aus - Meinung |
Moskau,
Nach Ansicht von Konstantin Kossatschow, Chef des Staatsduma-Ausschusses
für Auswärtiges ist eine Anerkennung der Unabhängigkeit von Abchasien
und Südossetien ausgeschlossen.
"Hinsichtlich des Völkerrechts wird von
uns Georgien in den jetzigen territorialen Grenzen, einschließlich
Abchasiens und Südossetiens, anerkannt", sagte Kossatschow im russischen
Rundfunk.
Eine einseitige Anerkennung der
Unabhängigkeit der abtrünnigen Republiken im postsowjetischen Raum
könnte zu einer Zuspitzung der Beziehungen zu den GUS-Staaten sowie zu
einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Georgien führen.
"Erkennen wir die Unabhängigkeit
Abchasiens und Südossetiens an, würden wir eine überaus ernste Krise in
der GUS provozieren", betonte Kossatschow. "Ich bin sicher, dass viele
Staaten, die ihre ‚Kosovos' und ‚Abchasiens' haben, diese Situation auf
sich beziehen und Russland das sehr übel nehmen würden."
Außerdem würde eine Anerkennung der
Unabhängigkeit dieser Republiken die Beziehungen mit der Nato, der
Europäischen Union und den USA verschärfen.
20.02.2008 RIA
Novosti
|
Sergej Schamba trat auf dem Treffen der Gruppe der Freunde des
UN-Generalsekretärs wegen der Regelung des georgisch-abchasischen
Konfliktes auf |
Genf, In Genf
wird die Sitzung der Gruppe der Freunde des UN-Generalsekretärs wegen
der Regelung des georgisch-abchasischen Konfliktes durchgeführt. Zum
Treffen wurden Vertreter Abchasiens und Georgiens eingeladen. Die
abchasische Delegation unter der Leitung des Außenministers Sergej
Schamba wird durch den stellvertretenden Verteidigungsminister Garri
Kupalba und der Chefin der protokollarischen Abteilung des
Aussenministeriums Asida Inapschba vertreten.
Wie es Sergej Schamba
aus Genf telefonisch mitteilte, trat er heute auf der Sitzung der Gruppe
der freunde auf, wo er unterstrich, dass das Treffen unter besonderen
Bedingungen statt findet, die mit der Verkündung der Unabhängigkeit
Kosovos und Hindernissen bei den georgisch-abchasischen Verhandlungen
zusammenhängen.
„Bei meinem Auftritt
unterstrich ich, dass die Empfehlungen
des so
genannten Dokuments von Dieter Boden „Über die Aufteilung der
konstitutionellen Vollmachten zwischen Tiflis und Suchum“, wovon die
Vertreter der Freunde des UN-Generalsekretärs ausgingen, sich
erschöpften und jegliche Aktualität verlieren“, - teilte Schamba mit. Er
erinnerte auch daran, dass die abchasische Seite von Anfang an es
ablehnte, dieses Dokument zu behandeln.
Nach Meinung des
Ministers, „die Vermittler im Verhandlungsprozess sollten verstehen,
dass es notwendig ist, das Recht auf Unabhängigkeit genauso wie die
territoriale Integrität anzuerkennen.“ „Solange es nicht geschieht,
können sie keine objektiven Vermittler sein, und wir werden sie
tatsächlich als Freunde Georgiens betrachten“, - sagte Schamba.
Auf der
heutigen Sitzung trat auch die georgische Seite auf.
Am 19.
Februar erarbeitet die
Gruppe der Freunde des UN-Generalsekretärs aufgrund der
von den Seiten dargelegten Positionen ihre Empfehlungen aus.
Die Sitzung der Gruppe
der Freunde des UN-Generalsekretärs findet unter dem Vorsitz des
Stellvertreters des UN-Generalsekretärs für die
Friedenssicherungs-Operationen statt. Diese Sitzungen werden zweimal im
Jahr seit 1998 durchgeführt.
Betreffend der
Verkündung der Unabhängigkeit Kosovos, bemerkte Schamba: „Gestern
beobachteten wir stürmische Freude und Jubel der Albaner, die mit Autos
und Fahnen in der Stadt unterwegs waren. Wir waren Zeugen einer grossen
Kundgebung in Lausanne, die anlässlich der Verkündung der Unabhängigkeit
Kosovos durchgeführt wurde“.
Leiter des
abchasischen Aussenministeriums unterstrich, dass der Grundstein zur
Idee der Unabhängigkeit Abchasiens noch in der am 26. November
1994 angenommenen Verfassung
der Republik Abchasien gelegt wurde.
Am 3.
Oktober 1999 unterstützte 97,7% der Bevölkerung der Republik bei der
Volksabstimmung die Idee der Unabhängigkeit, und am 12. Oktober
desselben Jahres verabschiedete das Parlament den Akt über die
staatliche Unabhängigkeit Abchasiens.
„Wir verwirklichen
konsequent unser Ziel, den Aufbaus eines unabhängigen Staates und die
Anerkennung unserer Unabhängigkeit durch die internationale
Gemeinschaft, - sagte Schamba. – Kosovo, unabhängig von den
verschiedenen Aussagen, schafft neue Bedingungen, und ich habe es in
meinem Auftritt auf der Sitzung der Gruppe der Freunde des
Generalsekretärs heute gesagt“.
Auf die Frage des
Korrespondenten, ob man von Russland die Anerkennung der Unabhängigkeit
Abchasiens, im Fall der Anerkennung der Unabhängigkeit Kosovos durch
eine Reihe von europäischen Staaten, erwarten kann, sagte Schamba: „Zu
diesen Fragen haben wir im Außenministerium Russlands Konsultationen
durchgeführt. Der Präsident Abchasiens Sergej Bagapsch nahm am Treffen
mit dem Chef des russischen außenpolitischen Amtes Sergej Lavrov teil.
Das Außenministerium Russlands hat einige Varianten“.
Sergej Schamba glaubt,
dass Russland am ehesten „einen konsequenten Weg wählen wird, die zur
Anerkennung der Unabhängigkeit Abchasiens führen wird“.
19.02.2008 Apsnypress
|
Georgien warnt
Abchasien und Südossetien vor Unabhängigkeitsstreben |
Präsident Saakaschwili: "Ich rate keinem, Unruhen zu
schüren"
Moskau/Tiflis, Georgien hat die
Unabhängigkeitsbestrebungen von Abchasien und Südossetien nach dem
Kosovo-Vorbild kategorisch abgelehnt. Tiflis werde solche Angriffe auf
die territoriale Integrität Georgiens nicht dulden, sagte der georgische
Präsident Michail Saakaschwili am Montag nach Angaben georgischer Medien
in der Hauptstadt. Zuvor hatten die Präsidenten von Abchasien und
Südossetien in Moskau angekündigt, Russland, die Vereinten Nationen
sowie weitere Staaten und Organisationen um Anerkennung ihrer
Unabhängigkeit zu ersuchen.
"Ich rate keinem, da seine Nase reinzustecken und Unruhen
zu schüren", sagte Saakaschwili. Georgien sehe sich seit Jahren
Provokationen ausgesetzt. Nun aber spitze sich die Lage zu. "Ich möchte
auch, dass die internationale Gemeinschaft versteht, dass wir die Stärke
haben, mit effektiven Aktionen zu reagieren." Georgien sei daran
interessiert, Konflikte friedlich zu lösen, sagte der vom Westen
unterstützte Saakaschwili.
GUS-Gipfel
Präsident von Südossetien, Eduard Kokojty, warnte
Georgien, den Prozess der Abspaltung weiter zu verhindern. Saakaschwili
und Präsident Wladimir Putin wollen über die beiden Konfliktregionen in
dieser Woche auf dem inoffiziellen Gipfel der Gemeinschaft Unabhängiger
Staaten (GUS) in Moskau sprechen. Putin hatte die Kosovo-Unabhängigkeit
zuletzt als "unrechtmäßig und unmoralisch" kritisiert. Er erklärte, dass
Moskau die Entscheidung aber nicht "einfach nachäffen" werde.
Der abchasische Präsident Sergej Bagapsch und Kokojty
besprachen die Bitte um Anerkennung ihrer Regionen in Moskau am Montag
unter anderem mit dem russischen Parlamentschef Boris Gryslow. "Wenn
irgendjemand glaubt, dass Abchasien, Südossetien und Transnistrien nun
einfach so weitermachen wie bisher, dann ist das ein schwerer Irrtum",
sagte Bagapsch. In einer von Gryslow mit unterzeichneten Erklärung des
Parlaments und des Föderationsrates hieß es, dass Russland nach der
Kosovo-Entscheidung den eigenen Umgang mit abtrünnigen Regionen nun auf
eine neue Stufe stellen müsse.
18.02.2008 der Standart
|
Abchasien und Südossetien
fordern internationale Anerkennung |
Auch Transnistrien sieht sich bestärkt: "In
internationalen Beziehungen ist eine neue Zeitrechnung angebrochen"
Moskau, Nach der Unabhängigkeitserklärung des
Kosovo haben Abchasien und Südossetien erneut die gleiche internationale
Anerkennung gefordert. Man werde Russland schon in "nächster Zeit" um
die Anerkennung der Unabhängigkeit bitten, sagte Abchasiens Präsident
Sergej Bagapsch der Agentur Interfax zufolge in Moskau.
"Wenn irgendjemand glaubt, dass Abchasien, Südossetien
und Transnistrien nun einfach so weitermachen wie bisher, dann ist das
ein schwerer Irrtum", sagte Bagapsch am Montag. Der südossetische
Präsident Eduard Kokojty warnte Georgien davor, den Prozess weiter zu
verhindern. "Russland ist der Garant für Frieden und Stabilität im
Kaukasus", sagte Kokojty.
GUS-Gipfel in Moskau
Georgiens Präsident Saakaschwili und Präsident Putin
wollen über Abchasien und Südossetien in dieser Woche auf dem
inoffiziellen Gipfel der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) in
Moskau sprechen. Putin hatte die Kosovo-Unabhängigkeit in der Vorwoche
als "unrechtmäßig und unmoralisch" kritisiert. Er erklärte, dass Moskau
die Entscheidung nicht "einfach nachäffen" werde.
Auch das von Moldawien abgetrennte Transnistrien sieht
sich durch die Entwicklung im Kosovo in seinem Streben nach
internationaler Anerkennung bestärkt. "In den internationalen
Beziehungen ist eine neue Zeitrechnung angebrochen", sagte der
transnistrische Politiker Jewgeni Schewtschuk. Viele Argumente gegen
Unabhängigkeitsbestrebungen zahlreicher Regionen müssten nun auf den
Prüfstand. "Das ist eine ernste Kraftprobe für die Vereinten Nationen",
sagte Schewtschuk.
"Faktor der Destabilisierung"
Die Regierung von Moldawien ("Republik Moldau") sieht in
der einseitigen Unabhängigkeitserklärung der Kosovo-Albaner einen
"Faktor der Destabilisierung in Europa". Ungeachtet des "einzigartigen
Charakters des Kosovo-Problems" stelle der Beschluss zur Loslösung der
Provinz vom serbischen Staat "nicht nur eine vorsätzliche Verletzung"
der territorialen Unversehrtheit eines UNO-Mitglieds dar, sondern auch
einen "ernsthaften Faktor der Destabilisierung in Europa", der
"separatistische Tendenzen in sämtlichen Konfliktzonen stimulieren"
könne, hieß es in einer am Montag in der Hauptstadt Chisinau
veröffentlichten Regierungserklärung.
18.02.2008 der Standart
|
Abchasien und Südossetien
intensivieren Dialog mit anderen nicht anerkannten Republiken |
Moskau, Abchasien und Südossetien wollen mit
anderen nicht anerkannten Republiken den Dialog über die Erlangung der
Unabhängigkeit intensivieren.
Das sagte der Präsident von Südossetien, Eduard Kokoity,
am Montag auf einer Pressekonferenz in Moskau.
„Wir haben und werden solche Konsultationen führen; wir
haben uns unter anderem mit Vertretern des Kosovo getroffen, doch
vorwiegend unterhalten wir diese Kontakte im GUS-Raum“, äußerte er.
Dabei handele es sich, so der Präsident, auch um die nicht anerkannte
Republik Transnistrien.
18.02.2008 RIA Novosti
|
Georgiens Teilrepubliken
Südossetien und Abchasien streben ihre Unabhängigkeit an |
Moskau, Für Südossetien und Abchasien ist
gegenwärtig die Erlangung der Unabhängigkeit und nicht die Angliederung
an Russland wichtig.
Das sagten die Präsidenten dieser Republiken, Eduard
Kokoity und Sergej Bagapsch, am Montag auf einer Pressekonferenz in
Moskau.
Bagapsch betonte, die Territorien hätten nicht weniger
als die Provinz Kosovo ein Recht auf Unabhängigkeit.
Laut Kokoity ist Georgien nicht dazu in der Lage, den
Konflikt mit Südossetien und Abchasien friedlich zu lösen.
Ihm zufolge zeugt die Gründung des georgischen
Ministeriums für Reintegrierung davon, dass Georgien den
Verhandlungsprozess begraben hat.
Kokoity unterstrich, dass die Republiken entsprechend dem
Völkerrecht handeln würden, um die Möglichkeit einer friedlichen
Regelung der bestehenden Konflikte zu bewahren.
"Heute geht die größte Gefahr im Kaukasus - der Beginn
eines groß angelegten Krieges in diesem Gebiet - von Georgien aus", so
Kokoity.
Er schloss zudem aus, dass Südossetien und Abchasien sich
Georgien im Falle eines NATO-Beitritts dieses Landes anschließen würden.
18.02.2008 RIA Novosti
|
Kaukasusrepubliken eifern
Kosovo nach |
Nach der Unabhängigkeitserklärung der südserbischen
Provinz Kosovo wollen Abchasien und Südossetien dem Beispiel folgen.
Die Situation im Kosovo stelle einen Präzedenzfall dar,
sie könne nicht als Einzelfall dargestellt werden, sagte der abchasische
Präsident Sergej Bagapsch am Sonntag laut der Nachrichtenagentur
Interfax. Abchasien werde sich in Kürze an das russische Parlament und
den UN-Sicherheitsrat wenden, um eine Anerkennung seiner Unabhängigkeit
zu beantragen. Der Präsident Süd-Ossetiens, Eduard Kokojty, kündigte
laut Interfax an, seine Region werde den gleichen Weg gehen wie
Abchasien.
„Südossetien und Abchasien haben bessere politische und
rechtliche Grundlagen für eine Anerkennung als das Kosovo“, sagte
Kokojty. Er gab sich überzeugt, dass die beiden Regionen innerhalb
kürzester Zeit ebenfalls unabhängig würden.
17.02.2008 focus online
|
Spiel mit dem Feuer - Georgien: Scharfe
Angriffe Saakaschwilis auf Rußland wegen Abchasien und Südossetien
|
Kurz vor der einseitigen
Unabhängigkeitserklärung Kosovos hat der georgische Präsident Michail
Saakaschwili scharfe Angriffe gegen Abchasien und Südossetien gerichtet.
Am Samstag bezeichnete er die Regierungen der Regionen, die seit Anfang
der 90er Jahre ihre staatliche Eigenständigkeit verteidigen, als
»Terroristen« und warnte gleichzeitig Rußland, »nicht mit dem Feuer zu
spielen«. Besonders kritisierte er ein Treffen des russischen
Außenministers Sergej Lawrow mit den Präsidenten der beiden Republiken,
das am Freitag in Moskau stattgefunden hatte. Das russische
Außenministerium hatte im Anschluß mit Bezugnahme auf den Kosovo
erklärt, Rußland würde bezüglich Abchasien und Südossetien »mit allen
verfügbaren Mitteln jedem Versuch entgegentreten, die Probleme mit
gewaltsamen Methoden zu lösen«.
In seiner Rede griff Saakaschwili nun
Rußlands Zusicherung an, »seine Bürger zu schützen«. 80 bis 90 Prozent
der Bewohner von Abchasien und Südossetien haben seit der
Unabhängigkeitserklärung die russische Staatsbürgerschaft erworben. Dazu
sagte Saakaschwili: »Wenn es in Abchasien und Südossetien russische
Staatsbürger gibt, dann halten sie sich dort illegal auf, und wir
erkennen ihre Staatsbürgerschaft nicht an.« Die Bewohner der beiden
Republiken seien vielmehr georgische Staatsbürger. Georgien habe daher
»die Verpflichtung und das Recht, unser Territorium und unsere Bürger
dort zu schützen«.
Die georgische Führung hat schon mehrmals
gedroht, Abchasien und Südossetien mit Gewalt zu erobern. In kleinen,
grenznahen Teilen beider Republiken gibt es unter militärischem Schutz
Georgiens Gegenregierungen ohne demokratische Legitimation. Bisher wurde
die georgische Führung aber noch jedes Mal von den USA und der EU
zurückgepfiffen, wenn sie den Konflikt gewaltsam zu eskalieren
versuchte. Die georgische Opposition hatte vor einer Anerkennung Kosovos
gewarnt. Das wäre eine Katastrophe für Georgien, sagte der Führer des
Oppositionsbündnisses, Lewan Gatschetschilade, am Sonnabend.
18.02.2008 junge
Welt
|
Bei Anerkennung von
Kosovo-Unabhängigkeit muss Fall Abchasien beachtet werden |
Moskau, Falls die Unabhängigkeit des Kosovo
einseitig verkündet und von einigen Ländern anerkannt wird, muss dieser
Fall bei der Behandlung der Situation in den Republiken Abchasien und
Südossetien berücksichtigt werden.
Das teilt das Departement für Information und Presse des
russischen Außenministeriums mit.
In der Pressemitteilung wird Russlands ständiges Streben
bestätigt, "zu einer friedlichen Regelung des georgisch-abchasischen und
des georgisch-ossetischen Konfliktes im gültigen Format beizutragen und
beliebigen Versuchen entgegenzuwirken, die Probleme mit Gewaltmethoden
zu lösen".
Wie mitgeteilt wird, hat am Freitag ein Treffen des
russischen Außenministers Sergej Lawrow mit dem Präsidenten von
Abchasien Sergej Bagapsch und dem Präsidenten von Südossetien Eduard
Kokoity stattgefunden. Die Seiten tauschten ihre Meinungen über die
Situation bei der georgisch-abchasischen und georgisch-südossetischen
Konfliktregelung aus. Sie erörterten auch die geplante einseitige
Unabhängigkeitserklärung des Kosovo sowie die von einigen Ländern
bekannt gegebene Absicht, die Legitimität einer solchen Erklärung
anzuerkennen.
In der Pressemitteilung heißt es: "Es wurde Besorgnis in
Bezug auf die destruktiven Folgen geäußert, die eine Anerkennung des
Kosovo nach sich ziehen kann.
Ein solcher Schritt setzt die Überprüfung der
allgemeingültigen Normen und Grundsätze des Völkerrechts voraus, er kann
zur Untergrabung der entstandenen Regeln und Moralprinzipien beim Umgang
zwischen den Staaten führen."
15.02.2008 RIA Novosti
|
Präzedenzfall Kosovo:
Moskau droht mit Nachspiel - Anerkennung Abchasiens und Südossetiens
denkbar |
Moskau/Tiflis, In Georgien
sieht man der einseitigen Kosovo-Unabhängigkeitserklärung mit Bangen
entgegen – und noch mehr der sich abzeichnenden Anerkennung durch den
Westen. Am Freitag hat Russland die Drohung erneuert, in diesem Fall
seinerseits die Eigenstaatlichkeit Abchasiens und Südossetiens
anzuerkennen.
Eine einseitige Unabhängigkeit des Kosovo
zwinge Moskau jedoch zu einer "Strategieanpassung", zitierte Interfax
das Außenministerium. Russland könnte damit allerdings eine
Kettenreaktion auslösen, die keinesfalls in seinem Interesse liegt,
weshalb Beobachter davon ausgehen, dass Moskau seine Drohung kaum
umsetzen wird. So könnten Russlands vorwiegend muslimische
Kaukasusrepubliken ebenfalls versucht sein, ihre Abspaltung zu
proklamieren, wie 1991 in Tschetschenien geschehen.
Georgien bemüht sich jedenfalls um einen
Abbau der Spannungen mit Russland. Man wolle dessen Beitrittsgesuch zur
Welthandelsorganisation (WTO) unterstützen, sobald Moskau seine
Handelsblockade beende, hieß es in Tiflis. Auch gemeinsame
Grenzkontroll- und Zollstationen würden wieder angedacht.
15.02.2008
Wiener Zeitung
|
Russland
und Abchasien haben ihre Schritte im Falle der Kosovo-Unabhängigkeit
abgestimmt |
Moskau, Russland und Abchasien haben ihre
möglichen Schritte für den Fall einer einseitigen Erklärung der
Kosovo-Unabhängigkeit erörtert, heißt es in einer Mitteilung des
russischen Außenministeriums.
Die Mitteilung wurde nach dem Moskauer Treffen des
russischen Vizeverteidigungsministers Grigori Karassin mit dem
Außenminister der Republik Abchasien, Sergej Schamba, am Donnerstag
veröffentlicht.
Karassin und Schamba gingen bei ihren Verhandlungen auf
die neue Situation ein, die jetzt angesichts der möglichen Verkündung
der Kosovo-Unabhängigkeit entsteht.
"In diesem Zusammenhang haben die Seiten die weiteren
Schritte in der Zusammenarbeit Moskau-Suchum behandelt", heißt es in der
Pressemitteilung des russischen Außenministeriums.
"Sollte die Unabhängigkeit des Kosovo von einigen Ländern
unter Umgehung der bekannten Resolutionen des UN-Sicherheitsrates
anerkannt werden, so wird das die Verwirklichung eines Herangehens an
die regionale Konfliktregelung bedeuten, das auf einer Politik
offensichtlicher Doppelstandards aufgebaut ist", heißt es in der
Mitteilung.
14.02.2008
RIA Novosti
|
Putin: Keine illegitimen
Gegenschritte Russlands bei einseitiger Kosovo-Unabhängigkeit |
Moskau, Russland wird laut Präsident Wladimir
Putin keine illegitimen Gegenmaßnahmen ergreifen, sollte der Westen eine
einseitige Unabhängigkeit der abtrünnigen serbischen Provinz Kosovo
anerkennen.
"Wir werden nichts nachäffen", sagte Putin am Donnerstag
auf seiner Jahrespressekonferenz im Kreml. "Wenn jemand unvernünftige,
illegitime Entscheidungen trifft, müssen wir nicht unbedingt das Gleiche
tun."
Dennoch wäre eine Anerkennung der Kosovo-Unabhängigkeit
ein Signal für Russland, sagte Putin. "Wir werden auf die Schritte
unserer Partner reagieren, um unsere eigenen Interessen wahrzunehmen."
Das Kosovo mit überwiegend albanischer Bevölkerung gehört
seit dem Angriff der NATO im Jahr 1999 formell zu Serbien, steht jedoch
unter UN-Verwaltung. Die albanische Mehrheit fordert die Unabhängigkeit
der Provinz. Serbien lehnt jede Form von Unabhängigkeit ab und bietet
statt dessen weitgehende Autonomierechte an.
Die USA und einige europäische Staaten unterstützen eine
einseitige Unabhängigkeit des Kosovo. Russland setzt sich für eine
Lösung auf der Grundlage des Völkerrechts ein.
Vorige Woche kündigte der Kosovo-Präsident Fatmir Sejdiu
an, die Provinz werde bereits in diesem Februar die Unabhängigkeit
erklären. Laut Experten kann das bereits am kommenden Sonntag passieren.
14.02.2008
RIA Novosti
|
Konfliktbeilegung ohne
einheitliche Prinzipien droht mit Chaos - Putin |
Moskau, Das Fehlen einheitlicher Prinzipien zur
Konfliktbeilegung in verschiedenen Teilen der Welt kann zu einem Chaos
führen.
Das erklärte der russische Präsident Wladimir Putin.
"Es wird einen Widerspruch geben, wenn wir an einer
Stelle Europas die Beziehungen nach den einen und an einer anderen
Stelle nach vollkommen anderen Regeln, auf der Grundlage dessen
gestalten werden, um die Interessen irgendeines Landes oder einer
Ländergruppe zu bedienen", sagte er am Donnerstag auf seiner
Jahrespressekonferenz im Kreml.
Putin hob hervor, dass Russland bei der Beilegung von
Konflikten für die Wahrung der Grundprinzipien des Völkerrechts
eintritt, denen die Souveränität der Staaten und die Unantastbarkeit der
Integrität zugrunde liegen.
"In dieser Hinsicht haben wir ein und dasselbe Herangehen
sowohl an das Zypern-Problem als auch an die Kosovo-Frage", sagte Putin.
14.02.2008
RIA Novosti
|
Russland: Keine
Anerkennung Abchasien/Südossetien nach EU/Kosovo |
München, Russland denkt nach
offiziellen Angaben nicht daran, auf die Anerkennung eines unabhängigen
Kosovo durch den Westen mit der Anerkennung Abchasiens und Süd
Ossetiens.
"Russland wird Abchasien und Süd-Ossetien
nicht am Tag nach der Unabhängigkeits-Erklärung des Kosovo anerkennen",
sagte Vize-Regierungschef Sergej Iwanow am Sonntag in München. Russland
unterstützt Abchasien und Süd-Ossetien, hat deren Aufforderung nach
Anerkennung bislang aber abgelehnt. Beobachter hatten erklärt, da
Russland Georgiens Anlehnung an den Westen ablehne, könne es sein, dass
Moskau auf eine Anerkennung des Kosovo durch den Westen mit einer
Anerkennung der beiden Republiken antworte.
Russland lehnt eine staatliche
Selbstständigkeit der von Serbien wegstrebenden Provinz Kosovo ab.
Moskau hat den Westen aufgefordert, eine einseitige Unabhängigkeit des
Kosovo nicht anzuerkennen. Die meisten EU-Mitgliedsstaaten wollen das
Kosovo aber anerkennen. Eine Unabhängigkeits-Erklärung der Provinz wird
spätestens am kommenden Sonntag erwartet.
11.02.2008 Reuters
|
Abchasien wird nicht als
Bestandteil Georgiens in EU integrieren |
Abchasien ist an der Zusammenarbeit mit
der Europäischen Union interessiert, aber diese Kooperation ist zurzeit
nach Einschätzung Suchums unmöglich. Das sagte der abchasische
Außenminister, Sergej Schamba, am Freitag bei einem Treffen mit einer
Delegation des schwedischen Außenministeriums.
"Wir teilen zwar die europäischen Werte,
werden aber nie die Integration in Europa als Bestandteil Georgiens
eingehen", betonte er. Schamba verwies darauf, dass "die politischen
Interessen der EU eine solche Zusammenarbeit hindern", gab aber zugleich
seiner Hoffnung Ausdruck, dass "die Interessen der
Wirtschaftskooperation letztendlich die Oberhand über den politischen
gewinnen werden."
Nach Einschätzung des Diplomaten kann die
EU "wegen ihrer Doppelstandards die Situation in Abchasien kaum objektiv
einschätzen." "Wenn die Europäische Union von der Anerkennung des Kosovo
spricht, stimmen wir nur zu, weil wir auch für die Anerkennung des
Kosovo plädieren. Warum aber kann Abchasien nicht anerkannt werden?
Abchasien hat nicht weniger Rechte, anerkannt zu werden, denn die
Abchasen leben in ihrer historischen Heimat, bauen einen unabhängigen
Staat auf. Die Abchasen haben keine zweite Heimat und sie bauen im
Unterschied zu den Albanern keinen zweiten Staat", so Schamba. Die
schwedische diplomatische Delegation weilt zurzeit in Abchasien zu einem
Bekanntschaftsbesuch. Wie ein Delegationsmitglied sagte, kann man bei
der Behandlung der europäischen Integration Georgiens unmöglich
Abchasien außer Acht lassen. "Wir wollen einen Weg finden, die EU und
Abchasien einander näher zu bringen", betonte er und äußerte die
Bereitschaft, "die Regelung der Beziehungen zwischen den Völkern,
zwischen einfachen Menschen zu fördern."
09.02.2008 Russland
Aktuell
|
Russland ändert Position
zu Abchasien und Transnistrien |
Sollte das Kosovo seine Unabhängigkeit
einseitig erklären, so wird Russland seine Einstellung zur Situation in
Abchasien und Südossetien sowie in Transnistrien überprüfen müssen.
Diese Meinung äußerte Sergej Mironow,
Vorsitzender des Föderationsrates (Oberhaus des russischen Parlaments).
„Wenn das Kosovo das tut, so werde ich als
Parlamentarier darauf bestehen, dass Russland seine Position,
Deklarationen und Erklärungen zu Abchasien, Südossetien und
Transnistrien überprüft“, sagte er am Dienstag zu Journalisten.
Nach seinen Worten kann und muss Russland
dies tun. „Wenn die Kosovo-Unabhängigkeit erklärt und anerkannt wird, so
wird dieser Präzedenzfall sehr negative Folgen haben. Und diese wird
nicht nur Russland ausbaden“, sagte Mironow. Er hob hervor, dass die
Unabhängigkeit des Kosovo einen gefährlichen Präzedenzfall für viele
europäische Staaten schaffen könne.
06.02.2008
russlandonline
|
Folge der
Kosovo-Unabhängigkeit: Russland ändert Position zu Abchasien und
Transnistrien |
Moskau, Sollte das Kosovo seine Unabhängigkeit
einseitig erklären, so wird Russland seine Einstellung zur Situation in
Abchasien und Südossetien sowie in Transnistrien überprüfen müssen.
Diese Meinung äußerte Sergej Mironow, Vorsitzender des
Föderationsrates (Oberhaus des russischen Parlaments).
„Wenn das Kosovo das tut, so werde ich als Parlamentarier
darauf bestehen, dass Russland seine Position, Deklarationen und
Erklärungen zu Abchasien, Südossetien und Transnistrien überprüft“,
sagte er am Dienstag zu Journalisten.
Nach seinen Worten kann und muss Russland dies tun.
„Wenn die Kosovo-Unabhängigkeit erklärt und anerkannt
wird, so wird dieser Präzedenzfall sehr negative Folgen haben. Und diese
wird nicht nur Russland ausbaden“, sagte Mironow.
Er hob hervor, dass die Unabhängigkeit des Kosovo einen
gefährlichen Präzedenzfall für viele europäische Staaten schaffen könne.
05.02.2008 RIA Novosti
|
.Experte:
Kosovo-Unabhängigkeit führt nicht zu Anerkennung von Abchasien und
Südossetien |
London, Die Erklärung der Unabhängigkeit des
Kosovo wird laut dem britischen Experten Christopher Langton nicht zur
Anerkennung von Abchasien und Südossetien führen.
"Die Haltung Russlands in Sachen Kosovo läuft nicht auf
totale Konfrontation hinaus, wie Viele im Westen glauben", sagte
Langton, Mitarbeiter am Londoner International Institute for Strategic
Studies, am Dienstag in der britischen Hauptstadt. Nach seinen Worten
wird Russland das unabhängige Kosovo nicht unbedingt anerkennen, doch es
wird sich in die inneren Angelegenheiten dieser Region nicht einmischen.
"Es wäre falsch, Parallelen zwischen dem Kosovo und
anderen separatistischen Regionen zu ziehen", betonte der Experte. Die
Situation in der georgischen Provinz Abchasien, die seit Jahren als
unabhängiger, jedoch international nicht anerkannter Staat fungiert,
werde von den Vereinten Nationen überwacht, während der Status des
abtrünnigen Südossetien von einem Abkommen zwischen Moskau und Tiflis
aus dem Jahr 1992 geregelt worden sei. Wenn Russland diese beiden
Regionen als unabhängig anerkennen wollte, müsste es diese
Vereinbarungen aufkündigen, was nicht einfach wäre, sagte Langton.
Nach seiner Meinung gebärt sich Russland "unvernünftig",
indem es sich von der Erörterung dieser Fragen innerhalb der
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)
distanziert. Die OSZE sei ein wichtiges internationales Forum, in dem
auch die russische Position Unterstützung finden könne.
Das Kosovo mit überwiegend albanischer Bevölkerung gehört
seit dem Angriff der NATO im Jahr 1999 formell zu Serbien, steht jedoch
unter UN-Verwaltung. Die albanische Mehrheit fordert die Unabhängigkeit
der Provinz. Serbien lehnt jede Form von Unabhängigkeit ab und bietet
statt dessen weitgehende Autonomierechte an. Die Verhandlungen zwischen
Serbien und den Kosovo-Albanern waren im Dezember nach vier Monaten ohne
Durchbruch zu Ende gegangen.
Die USA und einige europäische Staaten unterstützen eine
einseitige Unabhängigkeit des Kosovo und halten weitere Verhandlungen
für aussichtslos. Russland setzt sich für eine Lösung auf der Grundlage
des Völkerrechts und für weitere Gespräche zwischen Serbien und den
Kosovo-Albanern ein.
Am gestrigen Montag
kündigte der Kosovo-Präsident Fatmir Sejdiu an, die Region würde
bereits in diesem Februar die Unabhängigkeit ausrufen.
05.02.2008 RIA Novosti
|
Kosovo und Konflikte in
Georgien - EU sieht keine Parallelen |
Tiflis, Nach Ansicht des slowenischen
Außenministers Dimitrij Rupel ist die Kosovo-Frage einzigartig und kann
nicht als Präzedenzfall für die Republiken Abchasien und Südossetien
betrachtet werden.
"Wir haben mehrmals betont, dass das Kosovo-Beispiel
einzigartig ist und nicht als Präzedenzfall angesehen werden darf",
sagte Rupel am Dienstag in der georgischen Hauptstadt Tiflis in seiner
Eigenschaft als Leiter einer Delegation der EU-Troika.
Slowenien ist derzeit EU-Vorsitzland.
05.02.2008 RIA Novosti
|
Georgien verfälscht
Inhalt von Bericht des UNO-Generalsekretärs zu Abchasien |
Moskau, Georgien entstellt bewusst den Inhalt des
Berichtes des UNO-Generalsekretärs Ban Ki Moon zur Situation im
georgisch-abchasischen Konflikt, den er am 29. Januar vorgelegt hat, zu
den eigenen Gunsten.
Das geht aus einer Mitteilung der Abteilung Information
und Presse des russischen Außenministeriums hervor.
"Das georgische Außenministerium beruft sich auf eine
gewisse ‚allumfassende Überprüfung' des Regelungsprozesses, deren
Notwendigkeit angeblich im UNO-Bericht enthalten ist. In Wirklichkeit
geht es im UNO-Dokument lediglich um die Bewertung des Friedensprozesses
durch das UNO-Sekretariat und die Gruppe der Freunde des
UNO-Generalsekretärs für Georgien, der auch Russland angehört. Es liegt
ein bewusstes Korrigieren des Inhalts des Dokumentes zu besonders
empfindlichen Fragen vor. Allem Anschein nach wird auf einen Außeneffekt
zum Nachteil des Inhalts gesetzt", heißt es in der Mitteilung.
"Aber wichtig ist, dass die UNO-Vertreter über die
Situation im georgisch-abchasischen Konflikt nicht nur nach den
Informationen, die von Tiflis ausgehen, sondern auch anhand von
Informationen aus vielen anderen Quellen urteilen. Das Ergebnis dessen
ist ein ausgeglichenes und glaubwürdiges Bild der Ereignisse in der
Region", wird in der Mitteilung betont.
Die Desinformation und die Rhetorik und nicht die
militärischen Handlungen schürten die Spannungen zwischen Suchum und
Tiflis, die in die Präsidentenwahlkampagne versunken waren, heißt es im
Bericht des Generalsekretärs.
Das "Feindbild" sei ins Bewusstsein der Menschen, die zu
beiden Seiten der Feuereinstellungslinie leben, umfassend eingedrungen.
Und die politische Rhetorik habe eine potentiell gefährliche Eskalation
provoziert.
Wie es im Bericht heißt, erwiesen sich die Erklärungen
der georgischen Seite über eine verstärkte Präsenz der Friedenskräfte,
über die Entfaltung von russischen Truppen und Technik in Abchasien,
einschließlich Panzer, Haubitzen und Mehrfachraketenwerfer "Grad", über
nicht existierende Feuergefechte und deren Opfer und sogar über die
Aufstellung eines tschetschenischen Sonderbataillons als nicht
zutreffend.
Die UNO-Mission in Georgien konnte sich auch nicht von
den vorgebrachten Anschuldigungen der Verhängung des Ausnahmezustandes
in Gal und von der Entfaltung großer abchasischer Kräfte dort während
der Präsidentenwahl überzeugen.
Der Bericht des Generalsekretärs widerlegte auch die
Information, dass die GUS-Friedenskräfte an der vorsätzlichen
Beschädigung von Verkehrszeichen mit Aufschriften in georgischer Sprache
sowie am Verbrennen von Lehrbüchern in Schulen beteiligt waren.
01.02.2008 RIA Novosti
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Im Vorfeld der
Kosovo-Anerkennung: Georgiens Außenamt bekommt Russland-Ressort |
Tiflis, Vor dem Hintergrund der möglichen
einseitigen Proklamierung der Unabhängigkeit der serbischen Provinz
Kosovo und deren internationalen Anerkennung, wonach Georgien laut
Präsident Saakaschwili "stürmisches Wetter droht", weil das Land mit
Abchasien und Südossetien ähnliche Konfliktregionen hat, wird im
georgischen Außenamt speziell ein Russland-Departement gegründet.
Das teilte Georgiens Präsident Michail Saakaschwili am
Freitag bei der Vorstellung des neuen Außenministers Dawid Bakradse im
Außenamt mit.
Die Aufgabe des Ressorts werde "in der Entwicklung von
Beziehungen mit Russland" bestehen und dafür bräuchte man ein gut
qualifiziertes Personal. In diesem Zusammenhang nannte Saakaschwili den
Karrierediplomaten Giorgi Waschadse, der zusammen mit dem neuen
Außenminister ins Außenamt übergewechselt ist und Arbeitserfahrungen
noch im sowjetischen Außenministerium gesammelt hatte.
Der Präsident verwies darauf, dass sich Georgien heute
angesichts des Kosovo-Problems in einer komplizierten Situation befinde.
"Demnächst wird der Prozess der Anerkennung der Provinz Kosovo beginnen,
wonach unserem Land ein stürmisches Wetter droht", so der Staatschef.
Das Land würde diese komplizierte Periode erfolgreich
durchstehen können, wenn sich ein jeder Angestellter des
Außenministeriums "nicht nur als Vertreter eines elitären Amtes, sondern
auch als einen Soldaten seines Landes betrachten wird".
Saakaschwili dankte dem früheren Außenminister Gela
Beschuaschwili für dessen gute Arbeit und teilte mit, dass der
Ex-Außenamtschef nun den Informations- und Aufklärungsdienst beim
Präsidenten von Georgien leiten werde.
Es existieren zwei Konfliktregionen, die Republiken
Abchasien und Südossetien, für die die Anerkennung der Unabhängigkeit
der serbischen Provinz Kosovo, die ohne Zustimmung Serbiens in
absehbarer Zeit zu erfolgen droht, als Präzedenzfall dienen könnte.
Seit den jüngsten vorgezogenen Präsidentenwahlen Anfang
Januar, bei denen Saakaschwili wieder gewählt wurde, kommen von Georgien
deutliche Signale bezüglich der Verbesserung der seit langem
angespannten Beziehungen mit Russland, das mit Abchasien und Südossetien
gute Beziehungen pflegt.
01.02.2008 RIA Novosti
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