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US-Diplomat hofft auf Russlands
Olympia-Investitionen in Abchasien |
Die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi könnten die
Kooperation zwischen Georgien und Russland verbessern. Diese Meinung
äußerte US-Vizeaußenamtschef Matthew Bryza am Sonntag im georgischen
Fernsehen.
"Es wäre sehr gut, wenn Russland
die Spiele zum Anlass nehmen wird, um in Abchasien zu investieren -
vorausgesetzt, Georgien stimmt dem zu“, sagte Bryza.
Zugleich äußerte er Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Berichte, laut
denen Russland ohne Zustimmung der georgischen Behörden in Abchasien
investiere. „Dies wäre eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten
Georgiens, was Russlands Probleme schaffen würde“, meinte der Diplomat.
Russlands Medien hatten vergangene Woche berichtet, dass Russland in den
Bau von Baustoffbetrieben in Abchasien investieren will.
Abchasien, das nur wenige Kilometer von Sotschi entfernt
ist, hatte sich 1993 für unabhängig erklärt. Die internationale
Völkergemeinschaft vermeidet allerdings eine Anerkennung der
Unabhängigkeit Abchasiens.
30.07.2007
russland.RU
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UN-Sicherheitsrat
behandelt Situation im Raum des georgisch-abchasischen Konfliktes |
New York, Der UN-Sicherheitsrat
behandelt am heutigen Donnerstag die Situation im Raum des
georgisch-abchasischen Konfliktes.
Wie es in einem am Vortag vorgestellten
Bericht des UNO-Generalsekretärs Ban Ki Moon zur Lage in dieser Region
heißt, sind Abchasien und Georgien den Hoffnungen auf eine
Wiederaufnahme des Dialogs nicht gerecht geworden. Dies hat die
Situation im Raum der Konfrontation nicht stabiler gemacht.
Die im Mai vom Sicherheitsrat einstimmig
angenommene Resolution hatte beide Seiten aufgerufen, den Dialog
wiederaufzunehmen, die bisherigen Vereinbarungen über den
Waffenstillstand und den Gewaltverzicht umfassend einzuhalten und die
Arbeit an einem Paket von Dokumenten über die Nichtanwendung von Gewalt
und über die Rückkehr der Flüchtlinge unverzüglich abzuschließen.
Der Konflikt in der Abchasischen Autonomie
Georgiens war 1992 entstanden, weil die abchasischen Behörden mit dem
Umfang der Autonomierechte und den Ausmaßen der Unabhängigkeit von der
zentralen Macht nicht einverstanden waren.
Nach einem bewaffneten Konflikt 1992-1993
erklärte sich Abchasien für unabhängig. Diese Unabhängigkeit hat
allerdings bisher keine internationale Anerkennung bekommen. Die
georgische Regierung hat keinen exakten Plan für die Regelung des
Konfliktes in Abchasien.
Ein ähnliches Problem hat Georgien auch
mit Südossetien.
26.07.2007
RIA Novosti
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Russland investiert
hunderte von Millionen Dollar in Abchasien - "Nesawissimaja Gaseta" |
Moskau, Die Wahl der südrussischen
Stadt Sotschi zum Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014 hat
der an diese Region grenzenden Republik Abchasien gute Möglichkeiten
eröffnet.
Wie der russische Vizepremier Alexander
Schukow erklärte, wird Abchasien unter anderem Baustoffe für Sotschi
liefern, berichtet die Tageszeitung "Nesawissimaja Gaseta" am
Donnerstag.
Der abchasische Außenminister Sergej
Schamba teilte mit, dass in Abchasien zu diesem Zweck neue Zement- und
Ziegelsteinfabriken gebaut werden.
Das Informations- und Presseamt Georgiens
wollte die Erklärung des russischen Vizepremiers über Investitionen in
die Baustoffindustrie Abchasiens nicht kommentieren. Konstantin
Gabaschwili, Vorsitzender des auswärtigen Parlamentsausschusses
Georgiens, betonte in einem Gespräch mit der Zeitung: "Ich würde die
russischen Kollegen aufrufen, die Olympia-Vorbereitungen in Sotschi
nicht als einen Vorwand zu gebrauchen, um die russisch-georgischen
Beziehungen zu erschweren. Alles muss mit der Regierung Georgiens
abgestimmt werden, dessen territoriale Integrität Russland offiziell
anerkennt. Die Investitionen in Abchasien, die nicht mit der georgischen
Regierung abgestimmt werden, sind ein direkter politischer Anlass für
eine Vertiefung des Konfliktes, dies schadet den russisch-georgischen
Beziehungen."
"Der Beschluss der russischen Regierung
über Investitionen in den Bau einer Zementfabrik auf dem Territorium
Abchasiens ist ein flagranter Verstoß gegen mehrere internationale
Abkommen", betonte Paata Dawitaja, Chef der politischen Bewegung "Wir
selbst". Dabei verwies er unter anderem auf ein Abkommen zwischen den
GUS-Mitgliedsländern, in dem von Wirtschaftssanktionen gegen Abchasien
die Rede ist.
"Eine weitere Frage: Welche Steuerbehörde
wird die Nutzung dieser beträchtlichen Finanzmittel kontrollieren? Die
abchasische, die faktisch gesetzwidrig ist? Die russische? Diese ist
aber dazu nicht bevollmächtigt. Oder die georgische, die die Situation
auf dem Territorium des separatistischen Abchasien nicht kontrolliert?"
Alexej Malaschenko, Experte des Moskauer
Carnegie-Zentrums, stellte fest: "Damit gibt Russland einen weiteren
Anlass dazu, dass Tiflis Russlands geplanten WTO-Beitritt in Frage
stellt."
26.07.2007
RIA Novosti
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Bericht des
UN-Sekretärs: Probleme mit Dialog zwischen Abchasien und Georgien |
New York, Abchasien und Georgien
sind den Hoffnungen auf eine Wiederaufnahme des Dialogs nicht gerecht
geworden. Dadurch ist die Situation im Raum des georgisch-abchasischen
Konfliktes nicht stabiler geworden. Das geht aus einem Bericht des
UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon an den UN-Sicherheitsrat hervor.
„Die abchasische Seite hat die Aufnahme
des Dialogs an Vorbedingungen gebunden - Abzug der georgischen
Streitkräfte und der Exil-Regierung Abchasiens aus dem oberen Teil des
Kodor-Gebirgstals. Das wurde von der georgischen Seite abgelehnt.“
Laut dem UN-Generalsekretär herrscht
weiterhin Misstrauen in den Beziehungen zwischen beiden Seiten. Die
Situation könne sich wieder verschärfen.
Ban Ki Moon räumte ein, dass die Annahme
der Resolution des UN-Sicherheitsrates im April nicht zur Festigung des
Friedens beigetragen habe, weil sowohl Abchasien als auch Georgien
dieses diplomatische Dokument als Unterstützung ihrer Seite aufgefasst
hätten. „Die Seiten gehen in der Auslegung der Resolution 1752
auseinander“, heißt es im Bericht des UN-Generalsekretärs.
Die einstimmig angenommene Resolution
hatte beide Seiten aufgerufen, den Dialog wiederaufzunehmen, die
bisherigen Vereinbarungen bezüglich des Waffenstillstands und des
Gewaltverzichts umfassend einzuhalten sowie die Arbeit am
Dokumentenpaket über den Gewaltverzicht und die Rückkehr der Flüchtlinge
dringend abzuschließen.
24.07.2007 RIA Novosti
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Zwischenruf
Mourir
pour Kosovo? |
Von Manfred
Bleskin, Heute soll im
UN-Sicherheitsrat in New York über einen zweiten Entwurf einer neuen
Kosovo-Resolution im UN-Sicherheitsrat beraten werden. Neben Frankreich,
Großbritannien und den USA gehört auch Deutschland zu den Autoren des
Textes. Im Vergleich zu Entwurf 1 wird als Konzession an Russland
nunmehr vorgeschlagen, Serben und Albaner sollten nochmals 120 Tage Zeit
bekommen, um selbst nach einer Lösung zu suchen. Dies hatte der
serbische Ministerpräsident Vojislav Kostunica schon am Dienstag während
eines Gesprächs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin abgelehnt.
Das ist
nachvollziehbar, denn das Ziel ist gleich geblieben: die Unabhängigkeit
der mehrheitlich von Albanern bewohnten serbischen Provinz. Eine
endgültige Klärung des Status wäre wichtig für die soziale und
wirtschaftliche Entwicklung des Gebiets, heißt es immer wieder von den
Befürwortern der Unabhängigkeit. Nun ist aber das Kosovo de facto seit
1999 unabhängig. In all den Jahren flossen westliche Hilfen in
Milliardenhöhe an die Verwaltung in Pristina. Die Arbeitslosigkeit ist
mit knapp 34 Prozent dramatisch hoch, Gesundheitswesen und Schulsystem
liegen am Boden, die Energieversorgung ebenso. Die Schattenwirtschaft
hingegen floriert; die kosovarische Verwaltung ist mit der organisierten
Kriminalität verquickt. Dies wird sich durch eine de jure Unabhängigkeit
kaum ändern. Hier anzusetzen hat der Westen versäumt. Dies aber wäre der
richtige Weg gewesen, der traditionell ärmsten Region des früheren
Jugoslawien eine Perspektive zu bieten.
Die USA und der
EU-Außenbeauftragte Javier Solana erwägen angesichts der ablehnenden
Haltung Russlands eine Lösung an den Vereinten Nationen vorbei. Dies
wäre schlicht eine Verletzung des Völkerrechts. Erklärt sich das Kosovo
einseitig zum souveränen Staat, ist eine Eskalation des Konflikts
programmiert. Auch eine neuerliche militärische Konfrontation ist nicht
ausgeschlossen. In Serbien gibt es genügend nationalistische Tschetniks,
im Kosovo genügend Mitglieder der einstigen UCK, die nur darauf warten,
Rache zu nehmen.
Sollten Deutschland
und andere westliche Staaten dann gar die Unabhängigkeit des Kosovo
anerkennen, so würde dies auch zu einer weiteren Verschärfung der
Beziehungen mit Russland kommen, die durch die Pläne zur Stationierung
von Teilen des US-Raketenabwehrschildes in Osteuropa wahrlich genug
belastet sind.
Was einseitige
Schritte des Westens auf dem Balkan bedeuten, hat die voreilige
Anerkennung Kroatiens durch die Bundesrepublik Anfang 1992 gezeigt. Die
großserbische Aggressivität eines Slobodan Milosevic und Konsorten war
die eine, die Unterstützung für den Ustascha-Nationalismus durch viele
westliche Staaten die andere Seite der Kriegsmedaille.
Die Lösung der
Kosovo-Frage ist nur mit Augenmaß und ohne Eile möglich. Warum ist die
Unabhängigkeit der Provinz so wichtig, wenn sie in Transnistrien,
Abchasien und Süd-Ossetien unwichtig ist? Kroatiens Appetit auf die
Herzegowina ist unverändert groß, die Serbische Republik in Bosnien
träumt weiter von einem Anschluss an das Kernland. Auffällig ist, dass
nicht nur Russland die Unabhängigkeit des Kosovo ablehnt. Auch Spanien,
das mit den Katalanen und Basken genug Probleme hat, hält sich zurück.
Der Schlüssel ist
die wirtschaftliche Entwicklung, für die sich die EU, aber auch Russland
mit seinen Ölmilliarden ohne Vorbedingungen engagieren sollten. In einem
florierenden Serbien gäbe es ebenso wie in einem florierenden Kosovo
kaum eine Basis für extremen Nationalismus. Statusfragen mögen wichtig
sein, aber sie sind nicht das Wichtigste. Die Alternative wäre eine
neuerliche Zuspitzung auf dem Balkan. Mourir pour Kosovo?
20.07.2007 n-tv
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Suchum bestreitet
georgische Initiative zu UN-Beobachtungsstelle im Kodor-Tal |
Suchum, Die abchasische Führung
lehnt den Vorschlag Georgiens ab, in dem von Tiflis kontrollierten
oberen Teil des Kodor-Tals eine mit Spezialtechnik ausgestattete
ständige Beobachtungsstelle der UN-Mission einzurichten.
Darauf verwies der abchasische
Außenminister Sergej Schamba am Mittwoch.
Ihm zufolge kann der Vorschlag Georgiens
erst diskutiert werden, wenn im genannten Raum die Ordnung
wiederhergestellt wird, die vor den im Sommer 2006 unternommenen
Provokationen existiert hatte.
„Georgien will dagegen seine Position im
oberen Teil des Kodor-Tals festigen“, äußerte Schamba.
Die georgische Seite hatte am 16. Juli
vorgeschlagen, im Kodor-Tal eine Station der UN-Beobachtermission in
Georgien (UNOMIG) einzurichten. Das geht aus einem offiziellen Kommentar
des georgischen Außenministeriums zu dem von UNOMIG veröffentlichten
Schlussbericht der Gemeinsamen Gruppe für Faktenermittlung über den
Raketenbeschuss des oberen Teils des Kodor-Tals am 11. März 2007
hervor.
„Um derartige provokatorische
Zwischenfälle in Zukunft zu verhindern, hält es die georgische Seite für
erwünscht, dass in Oberabchasien, im Dorf Aschara, eine mit
Spezialtechnik ausgestattete ständige UNOMIG-Beobachtungsstelle
eingerichtet wird“, so das georgische Außenministerium.
Laut dem kürzlich veröffentlichten Bericht
der Gemeinsamen Gruppe für Faktenermittlung hat die UN-Beobachtermission
in Georgien nicht alle Umstände des Beschusses vom 11. März klären und
keine Schuldigen an dem Zwischenfall nennen können.
Der abchasische Außenminister bekräftigte
wiederholt die Absicht, das Problem des Kodor-Tals nur auf friedlichem
Wege, mit diplomatischen Methoden zu lösen. Er bemerkte dabei:
„Abchasien behält sich das Recht vor, auch beliebig andere Methoden
anzuwenden.“
Im oberen Teil des Kodor-Tals ist seit
Ende Juli 2006 die „abchasische Exilregierung“ untergebracht, um dort
die Jurisdiktion der georgischen Zentralführung zu vollziehen.
Die Situation um das Kodor-Tal hat sich
am 23. Juli 2006 nach regierungsfeindlichen Äußerungen des ehemaligen
Bevollmächtigten des Präsidenten Georgiens im Kodor-Tal, Emsar Kwiziani
verschärft, der bis zum Jahr 2005 die paramilitärische Abteilung „Jäger“
geführt hatte. Drei Tage später wurde im Kodor-Tal eine Operation
eingeleitet, die vom offiziellen Tiflis als „Sonderoperation der
Polizei“ bezeichnet wurde.
18.07.2007
RIA Novosti
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Georgien:
Luftraumverstöße durch Russland aus Mangel an technischen Mitteln
unbewiesen |
Tiflis, Georgien wirft Russland
Luftraumverstöße vor und kann dabei keine Beweise dafür anführen, dass
russische Hubschrauber im März dieses Jahres ins Kodor-Tal eingeflogen
waren.
Darauf verweisen die Abgeordneten des
georgischen Parlaments.
An der Untersuchung des Zwischenfalls am
11. März im Luftraum des Kodor-Tals waren die UNO, die Führung der
Friedenstruppe sowie Vertreter von Georgien und Abchasien beteiligt. Der
untere Teil des Kodor-Tals wird seit dem georgisch-abchasischen Krieg
von 1992-1993 von der abchasischen Seite und der obere Teil von der
georgischen Seite kontrolliert.
Nach Behauptung der georgischen
Sicherheitsstrukturen waren mehrere Hubschrauber vom Territorium der
benachbarten Kabardinisch-Balkarischen Republik (Russische Föderation) aus ins
Kodor-Tal eingeflogen und hatten dort drei Dörfer unter Beschuss
genommen. Diese Information wurde im russischen Verteidigungsministerium
als Provokation bewertet.
Ein diesbezüglicher Bericht der
UN-Beobachtermission in Georgien hat nicht bestätigt, dass das Feuer von
russischen Hubschraubern geführt worden war.
Der Abgeordneten von der Fraktion „Rechte
Opposition“ Manana Natschkebija zufolge ist es peinlich, dass weder die
UN-Beobachter noch die georgische Seite die Verletzung des georgischen
Luftraumes durch ein russisches Luftfahrzeug bestätigen können.
„Hätten wir dies beweisen können, wären
der Ton der (georgischen) Erklärung und die Forderungen schärfer.
Bedauerlicherweise können wir - wie auch vor vier bis fünf Jahren -
nicht nachweisen, wer den Luftraum Georgiens verletzt hatte“, zitiert
die Agentur Novosti-Grusia Manana Natschkebija.
Der Chef des Ausschusses für
Eurointegration des georgischen Parlaments, David Bakradse, erklärte
dies mit einer unzureichenden technischen Ausrüstung der
Luftverteidigungskräfte Georgiens.
„Ein solches Objekt lässt sich von keinem
gewöhnlichen Radar registrieren. Soviel ich mich in Technik auskenne,
ist für die Sichtung eines solchen Objektes neben einem konventionellen
Luftverteidigungssystem auch eine lokale Anlage erforderlich“, sagte der
Abgeordnete in einer Sendung der georgischen Fernsehgesellschaft
„Rustawi-2“.
17.07.2007
RIA Novosti
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Schewardnadse:
Winterolympiade-2014 hat positiven Einfluss auf georgisch-abchasische
Regelung |
Tiflis, Der Ex-Präsident von
Georgien Eduard Schewardnadse hat den positiven Einfluss der
Durchführung der Winterolympiade-2014 auf die Regelung des
georgisch-abchasischen Konflikts und die Entspannung in der Region
betont.
Das äußerte er am Montag gegenüber
Journalisten.
Seinen Angaben zufolge ist es für die
jetzige Führung Abchasiens sinnlos zu hoffen, dass sie bei der Olympiade einen
wie auch immer gearteten offiziellen Status haben werden.
"Für die Errichtung der entsprechenden
Infrastruktur beginnt dort eine umfangreiche Bautätigkeit.
Wahrscheinlich werden auch Einwohner Abchasiens zu
diesen Arbeiten herangezogen, doch eine offizielle Teilnahme von ihnen
an der Olympiade ist vollkommen undenkbar und nicht real", so der
Ex-Präsident.
Schewardnadse erörterte in seinem Gespräch
mit Journalisten auch die Frage des Beitritts Russlands zur
Welthandelsorganisation (WTO) und riet der georgischen Führung, diese
Chance mit Verstand zu nutzen.
"Die WTO ist faktisch die einzige Chance,
über die Georgien verfügt. Wir dürfen dem Beitritt Russlands in die WTO
nicht zustimmen, nur um dadurch den Konflikt in der Region Zchinwali
(Südossetien) zu regeln", sagte er.
16.07.2007
RIA Novosti
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Russische Experten
halten Kosovo-Kompromiss für möglich - Russlands Presse |
Die USA, Frankreich und Großbritannien
haben am Donnerstag einen neuen Resolutionsentwurf zum Kosovo-Status
vorgelegt.
Eine automatische Gewährung der
Unabhängigkeit der Provinz von Serbien ist darin nicht mehr vorgesehen.
Nach Ansicht von russischen Experten, die sich am Freitag in den
Tageszeitungen „Wedomosti“ und „Iswestija“ sowie in der Internetzeitung
„Gazeta.Ru“ äußern, ist die Hoffnung auf einen Verhandlungserfolg noch
nicht gestorben.
„Wenn der Verhandlungsprozess klug und
nicht voreingenommen gestaltet wird, so kann man auf einen Erfolg
hoffen“, stellt Jelena Guskowa, Leiterin des Zentrums für Studien der
Balkan-Krise am Slawistik-Institut der Russischen Wissenschaftsakademie.
„Dazu müssen das Format der Verhandlungen erweitert und die Leitung
(Martti Ahtisaari) ausgewechselt werden. Außerdem soll die Unterstützung
für die Albaner eingestellt werden“, so die Expertin.
Auch Andrej Dronow, Chef der russischen
Kosovo-Mission, glaubt an die Möglichkeit eines Kompromisses zwischen
Moskau und dem Westen. „Unsere Position beruht auf folgendem: In Bezug
auf die Souveränität und territoriale Integrität eines Staates ist es
kontraproduktiv, einen künstlichen Zeitrahmen zu setzen, wie das im Plan
des UN-Sonderbeauftragten Martti Ahtisaari vorgesehen ist“, sagte Dronow
in einem „Iswestija“-Interview. „Dass dieser Zeitrahmen nun beseitigt
wurde, beweist, dass sich ein Kompromiss finden lässt.“
Der Diplomat schloss nicht aus, dass sich
die Kosovo-Albaner zu einer einseitigen Unabhängigkeitserklärung
entschließen könnten. Dies wäre „die schlechteste Variante für alle“,
betonte er. „Erstens wäre dies ein Verstoß gegen die Resolution 1244 des
UN-Sicherheitsrates, die die territoriale Integrität Jugoslawiens
bestätigt, in dessen Rechtsnachfolge Serbien getreten ist. Zweitens, die
EU-Mission würde dann fraglich erscheinen, weil das Mandat vom
UN-Sicherheitsrat an die EU gegeben wurde. Und drittens wird dies
unweigerlich einen Präzedenzfall bedeuten.“
In dem Fall wären Transnistrien, Karabach,
Südossetien und Abchasien an der Reihe. „Im Unterschied zu den
Einwohnern vom Kosovo leben sie schon seit langem selbständig und
versorgen sich ohne UNO-Protektorat. Logisch gesehen, haben sie viel
mehr Grund für eine offizielle Unabhängigkeit.“
13.07.2007
RIA Novosti
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Friedenstruppe in
Abchasien protestiert gegen Provokationen georgischer Polizei |
Suchum, Das Kommando der
Kollektiven Kräfte zur Friedenserhaltung im georgisch-abchasischen
Konfliktraum hat scharfen Protest gegen die aggressiven provokatorischen
Handlungen von Mitarbeitern der Kriminalpolizei der Stadt Sugdidi
gegenüber russischen Soldaten der Friedenstruppe erhoben.
Wie der Assistent des Befehlshabers der
Kollektiven Kräfte, Oberstleutnant Alexander Diordijew, vor der Presse
sagte, hatten georgische Polizisten am Montagabend den Fähnrich Andrej
Kuzy und den Untersergeanten Maxim Korenew im Raum des mobilen
Sicherheitspostens 307 festgenommen und in das regionale Polizeiamt
gebracht.
Laut Diordijew hatten die georgischen
Ordnungshüter dem Fähnrich, der sich geweigert hatte, seine Dienstwaffe
abzugeben, zu Boden gestreckt, ihm Handschellen angelegt und gewaltsam
alkoholhaltige Flüssigkeit in den Mund gegossen. Daraufhin wurden beide
Soldaten ins Polizeiamt gebracht.
„Für den im Voraus geplanten Charakter der
provokatorischen Handlungen der georgischen Polizisten spricht die
Tatsache, dass die russischen Militärangehörigen zum Zeitpunkt ihrer
Festnahme mit Videokamera aufgenommen wurden“, sagte Diordijew.
„Die Friedenssoldaten haben ein weiteres
Mal Selbstbeherrschung und Geduld an den Tag gelegt und sich nicht von
einer offensichtlichen Provokation hinreißen lassen. Sie hielten sich
bei der Polizei auf, bis der Chef der Sicherheitszone Süd der
Kollektiven Kräfte zur Friedenserhaltung der GUS, Oberst Andrej Below,
vor Ort eintraf. Die georgische Seite war bemüht, die Übergabe der
Angehörigen der Friedenstruppe als eine Geste des guten Willens
darzustellen“, sagte Diordijew.
Nach seinen Angaben waren unbekannte
Personen etwa zur gleichen Zeit in drei Autos an den Sicherheitsposten
305 herangefahren und hatten versucht, dem Chef des Postens, Leutnant
Jewgeni Iljin, Schmiergeld zu geben. Nach Angaben des Beraters wurden
dem Chef des Sicherheitspostens 6000 US-Dollar für die Möglichkeit
angeboten, ohne Pass- und Verkehrskontrolle nach Abchasien zu gelangen.
„Die glücklosen Bestecher, die ebenfalls
von einer getarnten Video-Gruppe begleitet wurden, mussten
unverrichteter Dinge abziehen“, sagte Diordijew.
Der Assistent fügte hinzu, dass die
Angehörigen der Friedenstruppe ungeachtet der Ränke der georgischen
Seite „fest entschlossen sind, weiterhin ihren Pflichten gemäß dem
Mandat nachzukommen und sich von keinen Provokationen der daran
interessierten Personen hinreißen zu lassen“.
10.07.2007
RIA Novosti
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Attentat auf
Abchasiens Premier Ankuab - Präsident Bagapsch fordert Aufklärung |
Suchum, Nach dem gestrigen Attentat
auf den Regierungschef von Abchasien hat der abchasische Präsident
Sergej Bagapsch von den Justizbehörden gefordert, das Attentat binnen
zwei Wochen aufzuklären.
Das Auto des abchasischen Regierungschefs
Alexander Ankuab war am Montagmorgen im Raum Gudauta mit einer
Panzerfaust beschossen worden. Ankuab wurde leicht verletzt.
Bagapsch sieht hinter dem Attentat auf
Ankuab, bereits dem vierten, einen politischen Hintergrund. "Das war ein
Anschlag auf unsere Staatlichkeit", sagte der Präsident. Wenn das
Verbrechen binnen zwei Wochen nicht aufgeklärt würde, würden die Leiter
der abchasischen Justizbehörden ihre Posten räumen müssen, drohte er.
10.07.2007
RIA Novosti
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Friedenstruppe
in Abchasien protestiert gegen Provokationen georgischer Polizei |
Suchum,
Das Kommando der Kollektiven Kräfte zur Friedenserhaltung im
georgisch-abchasischen Konfliktraum hat scharfen Protest gegen die
aggressiven provokatorischen Handlungen von Mitarbeitern der
Kriminalpolizei der Stadt Sugdidi gegenüber russischen Soldaten der
Friedenstruppe erhoben.
Wie der Assistent des Befehlshabers der
Kollektiven Kräfte, Oberstleutnant Alexander Diordijew, vor der Presse
sagte, hatten georgische Polizisten am Montagabend den Fähnrich Andrej
Kuzy und den Untersergeanten Maxim Korenew im Raum des mobilen
Sicherheitspostens 307 festgenommen und in das regionale Polizeiamt
gebracht.
Laut Diordijew hatten die georgischen
Ordnungshüter dem Fähnrich, der sich geweigert hatte, seine Dienstwaffe
abzugeben, zu Boden gestreckt, ihm Handschellen angelegt und gewaltsam
alkoholhaltige Flüssigkeit in den Mund gegossen. Daraufhin wurden beide
Soldaten ins Polizeiamt gebracht.
„Für den im Voraus geplanten Charakter der
provokatorischen Handlungen der georgischen Polizisten spricht die
Tatsache, dass die russischen Militärangehörigen zum Zeitpunkt ihrer
Festnahme mit Videokamera aufgenommen wurden“, sagte Diordijew.
„Die Friedenssoldaten haben ein weiteres
Mal Selbstbeherrschung und Geduld an den Tag gelegt und sich nicht von
einer offensichtlichen Provokation hinreißen lassen. Sie hielten sich
bei der Polizei auf, bis der Chef der Sicherheitszone Süd der
Kollektiven Kräfte zur Friedenserhaltung der GUS, Oberst Andrej Below,
vor Ort eintraf. Die georgische Seite war bemüht, die Übergabe der
Angehörigen der Friedenstruppe als eine Geste des guten Willens
darzustellen“, sagte Diordijew.
Nach seinen Angaben waren unbekannte
Personen etwa zur gleichen Zeit in drei Autos an den Sicherheitsposten
305 herangefahren und hatten versucht, dem Chef des Postens, Leutnant
Jewgeni Iljin, Schmiergeld zu geben. Nach Angaben des Beraters wurden
dem Chef des Sicherheitspostens 6000 US-Dollar für die Möglichkeit
angeboten, ohne Pass- und Verkehrskontrolle nach Abchasien zu gelangen.
„Die glücklosen Bestecher, die ebenfalls
von einer getarnten Video-Gruppe begleitet wurden, mussten
unverrichteter Dinge abziehen“, sagte Diordijew.
Der Assistent fügte hinzu, dass die
Angehörigen der Friedenstruppe ungeachtet der Ränke der georgischen
Seite „fest entschlossen sind, weiterhin ihren Pflichten gemäß dem
Mandat nachzukommen und sich von keinen Provokationen der daran
interessierten Personen hinreißen zu lassen“.
10.07.2007 RIA Novosti
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Moskau stellt
Abchasien weitere Investitionen in Aussicht |
Moskau, Die Moskauer Stadtregierung
will auch weiterhin in verschiedene Projekte in Abchasien investieren.
Das teilte der Moskauer Oberbürgermeister Juri Luschkow mit.
„Wir planen eine Reihe von
Investitionsprojekten in Abchasien, unter anderem im Energiesektor und
im Gesundheitswesen. Einige davon werden bereits umgesetzt“, sagte
Luschkow bei der Unterzeichnung eines Dokuments über Zusammenarbeit in
Wirtschaft und Kultur mit Abchasien.
Dabei würdigte Luschkow die Nähe
Abchasiens zum russischen Badeort Sotschi, in dem die Olympischen
Winterspiele 2014 stattfinden werden. „Es ist unvorstellbar, dass die
Olympischen Spiele in Sotschi ohne Mitwirkung Abchasiens organisiert
werden“, äußerte Luschkow.
„Wir freuen uns über die Verbesserung der
Sozial- und Wirtschaftslage in Abchasien und werden dazu weiterhin
beitragen“, führte der russische Oberbürgermeister aus.
09.07.2007 RIA Novosti
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Abchasiens Premier
will nach Attentat bereits wieder arbeiten |
Moskau, Abchasiens Premier
Alexander Ankuab, auf den am Montagmorgen ein Anschlag verübt wurde,
wird voraussichtlich schon heute in seinem Büro arbeiten.
Das teilte Alchas Tscholokua,
Pressesprecher des abchasischen Präsidenten, telefonisch RIA Novosti
mit.
„Der Premier hat leichte Verletzungen und
Quetschungen und wurde nach der ersten medizinischen Hilfe in Gudauta
aus dem Krankenhaus entlassen“, teilte er mit. Jetzt sei Ankuab bei sich
zu Hause und fühle sich normal. Sein Gesundheitszustand rufe bei den
Ärzten keine Besorgnis hervor.
Vorerst gehe es nicht um eine Verstärkung
von Sicherheitsmaßnahmen in Abchasien, fügte der Pressesprecher hinzu.
„Die Situation ist insgesamt ruhig“, sagte er. „Es gab keine Anweisungen
hinsichtlich zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen.“
Ankuab hatte am 14. Februar 2005 das Amt
des Regierungschefs der Republik Abchasiens übernommen. Dies ist bereits
der vierte Anschlag auf ihn.
Wie Achmed Bilalow, Vizechef des
Staatsduma-Ausschusses für GUS-Angelegenheiten, in einem
RIA-Novosti-Gespräch feststellte, stecken hinter dem Attentat „Kräfte,
die eine Eskalation des Konflikts um die nicht anerkannte Republik
anstreben“.
„Mehr noch: Der Beschluss von Ankuabs Auto
ist nicht nur ein Faktor der politischen, sondern auch der
wirtschaftlichen Destabilisierung“, hieß es. Abchasien ist ein populärer
Urlaubsort, und der Vorfall könnte sich negativ auf den Zustrom von
Urlaubern auswirken.
09.07.2007 RIA Novosti
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Abchasiens Präsident
bricht Moskau-Besuch nach Attentat auf seinen Premier Ankuab ab |
Suchum, Nach dem heutigen Attentat
auf den Regierungschef von Abchasien bricht der abchasische Präsident
Sergej Bagapsch seinen Moskau-Besuch ab und kehrt am Dienstag nach
Suchum zurück.
Dies teilte Bagapschs Sprecher Kristian
Bzhanija Journalisten mit. Bagapsch hält sich in Moskau anlässlich der
Unterzeichnung eines Abkommens zwischen Abchasien und der russischen
Hauptstadt über Zusammenarbeit im humanitären, Wirtschafts- und
Sozialbereich auf.
Das Auto des abchasischen Regierungschefs
Alexander Ankuab war am Montagmorgen im Raum Gudauta mit einer
Panzerfaust beschossen worden. Ankuab wurde leicht verletzt, sein Leben
ist laut Ärzten außer Gefahr.
09.07.2007 RIA Novosti
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Warum
Sotschi 2014 gut für Russland und Europa ist |
Moskau/Sotschi,
Sotschi 2014 ist gut für Putin. Vor allem aber gut für den Kaukasus und
Russland, dessen Modernisierung und globale Integration. Auch wenn es
schlecht ist für Rentner, Ruhe und Rest-Natur in Sotschi.
Es gibt Menschen in Sotschi und Umgebung,
die nicht jubeln. Denn mit dem großen Geld und dem Riesenrummel kommen
auch die Preis- und Mieterhöhungen. Nicht alle in Sotschi werden daran
verdienen. Was wird jetzt aus uns, fragt eine Bekannte aus
Sotschi-Adler. Wird die Bevölkerung im Meer versenkt?
Von der Ruhe im Dorf Krasnaja Poljana und
von der Schönheit der stillen Bergwälder in dem Tal wird wahrscheinlich
nicht mehr viel übrig bleiben, wenn die Schnellstraße nach Krasnaja
Poljana gebaut und die 10 Milliarden Euro investiert sind, mit denen die
Infrastruktur olympiafit gemacht werden soll.
Trotz der Versuche, den WWF und
Naturschutzbedenken in die olympische Bauplanung einzubeziehen, werden
Wälder und Feuchtgebiete leiden. Das ist schlimm, auch wenn es längst
nicht die einzigen Wälder und Feuchtgebiete im Kaukasus sind.
Es gibt wirklich Gründe zu Feiern – auch
für Europa
Der Jubel heute Nacht in Sotschi, als auf
den Großmonitoren die Entscheidung aus Guatemala angezeigt wurde, das
anschließende Feuerwerk und die Volksfeiern waren natürlich gut
organisiert. Aber es gibt wirklich Gründe zu feiern – auch für Europa.
Viel mehr Gründe, mit Verlaub gesagt, als wenn die Wahl auf Salzburg
gefallen wäre.
Die olympischen Winterspiele von Sotschi
und die Vorbereitung darauf bringen wichtige Anstöße für die Entwicklung
der Kaukasusregion, die Modernisierung Russlands, dessen globale
Integration – und wohl auch für die Lösung regionaler Konflikte, die dem
bisher im Wege stehen.
Olympischer Frieden für den Kaukasus?
Olympische Spiele in Russland und noch
dazu im Kaukasus, einer Weltregion, die bis dato gern mit dem Attribut
„Pulverfass“ belegt wurde – an diese Vorstellung muss man sich erst
einmal gewöhnen. Auch in Russland selbst, wo viele Menschen nicht an
einen Erfolg bei der Bewerbung glauben wollten – „weil bei uns doch nie
etwas richtig funktioniert“.
Jetzt hat es doch geklappt: Für Sotschi
sprach ein professionelles und überzeugendes Konzept, ein interessanter
– und was angesichts der Klimanöte zunehmend wichtig ist - auch
schneesicherer Standort, viel parat stehendes Geld und die volle
Rückendeckung durch die Staatsführung. Die Olympischen Spiele in
Russland waren auch einfach mal wieder fällig – denn den vielen, vielen
Goldmedaillen, die sowjetische und russische Sportler winters wie
sommers abräumen, standen bisher nur die boykottgeschädigten
Sommerspiele von Moskau 1980 gegenüber.
Für das zentralistische Russland ist es
gut, dass nun neben den Metropolen Moskau und St. Petersburg ein neuer
Entwicklungsschwerpunkt definiert wurde. Etwa 10 Milliarden Euro wollen
Staat und Privatwirtschaft bis 2014 in Sotschi investieren – womit die
bisher nur im Sommer gefragte Küste am Schwarzen Meer zu einer modernen
und ganzjährig attraktiven Ferienregion aufsteigen wird.
Olympischer Tourismus verändert das
Russlandbild – und das Selbstbildnis der Russen
Der Strom olympischer Touristen wird die
Tore zum Süden Russlands weiter öffnen und Visaerleichterungen
befördern. Das verändert das Denken. Das ist für die Beziehung zwischen
den Menschen in Russland und Westeuropa wichtiger als tausend
Fernsehreportagen.
Sotschi 2014 kann sich aber nicht nur
positiv auf das Russlandbild im Westen auswirken, sondern vor allem auch
auf das Selbstbildnis der Russen. Die Entscheidung von Guatemala hilft,
postsowjetische Syndrome zu überwinden. In den Köpfen der Menschen und
in der politischen Realität:
Der Bau- und Immobilienboom von Sotschi
und an der gesamten russischen Kaukasusküste dürfte in die gesamte
Region ausstrahlen. Das betrifft weniger Tschetschenien jenseits der
Berge, denn Grosny und Sotschi sind so weit voneinander entfernt wie
Wien vom Kosovo.
Sotschi 2014 hilft, Regionalkonflikte zu
lösen
Dicht dran an Sotschi gibt es den lange
schwelenden georgisch-abchasischen Konflikt - der aber nur dann akut
wird, wenn der georgische Präsident Michail Saakaschwili zur Brechstange
greifen sollte - und das dürften ihm oder seinem Nachfolger
gegebenenfalls seine internationalen Verbündeten ausreden.
Russland selbst wird besonders stark daran
interessiert sein, den Abchasienkonflikt in den nächsten sieben Jahren
zu entschärfen und gelöst zu bekommen. Die Winterspiele 2014 werden
direkt an der Grenze zu Abchasien stattfinden. Das wird auch den
Abchasen helfen, international wahrgenommen zu werden. Man kann kaum
noch an ihnen vorbeisehen. Und ein wenig vom Geldsegen aus Sotschi
dürfte auch in Abchasien ankommen.
Sotschi 2014 ist eine Verpflichtung zum
Frieden
Auch wenn Sotschi und sein bergiges
Hinterland von Gewalt und Terror nie unmittelbar betroffen waren,
Olympische Spiele können nicht in einem Spannungsgebiet stattfinden. Für
Wladimir Putin und seinen 2008
antretenden Nachfolger ist der Triumph von Guatemala eine ernsthafte
Verpflichtung: die Kaukasusregion muss endlich ihren Frieden finden.
Jetzt ist vom Kreml politische
Deeskalation und gründliche Aufbauarbeit gefordert – nicht nur in Sachen
Hotels, Stadien und Eiskanäle, sondern vor allem für die Menschen in
diesem theoretisch doch so paradiesischen Erdenwinkel.
Gisbert Mrozek, Moskau; Lothar Deeg,
St.Petersburg
06.07.2007
russland.ru
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Sotschi
2014: Kirgisien, Georgien und Abchasien gratulieren Russland |
Der Präsident Kirgisiens, Kurmanbek
Bakijew, hat am heutigen Donnerstag der Führung Russlands zur Wahl
Sotschis zum Austragungsort der Olympischen Winterspiele-2014
gratuliert. Im Schreiben des kirgisischen Staatsoberhauptes hieß es
unter anderem, dass die Durchführung der Olympiade in Sotschi "zur
Stärkung des internationalen Ansehens Russlands und zur Entwicklung des
Sports nicht nur in Russland, sondern auch im ganzen postsowjetischen
Raum beitragen wird".
Der Präsident Georgiens, Michail
Saakaschwili, hat seiner Überzeugung Ausdruck verliehen, dass die
Durchführung der Olympischen Winterspiele in der russischen Stadt
Sotschi "zur Entwicklung des südlichen Teils Russlands und der ganzen
Kaukasus-Region und zur Festigung der Stabilität beitragen wird".
Sie solle außerdem "eine Friedensgarantie
für die Region" werden, erklärte er in einem Interview für einen
ausländischen Fernsehsender. Die Weltgemeinschaft werde mehr
Aufmerksamkeit auf den Kaukasus lenken, was zur friedlichen Beilegung
eingefrorener Konflikte in der Region beitragen werde, meinte der
georgische Staatschef.
Auch das Parlament der offiziell nicht
anerkannten Republik Abchasien hat der Führung Russlands und allen
russischen Bürgern zum Sieg der Bewerberstadt Sotschi für die Austragung
der Olympischen Winterspiele 2014 gratuliert. Die ganze Republik habe
auf den Sieg Sotschis "genauso gespannt wie das Volk des großen
Russlands gewartet", hieß es im Schreiben des abchasischen
Parlamentschefs Nugsar Aschuba.
Abchasien wolle "seinen Freunden und
Nachbarn maximalen Beistand leisten", damit alle zukünftigen Gäste "die
Atmosphäre der Freundschaft, des gegenseitigen Verständnisses, der Ruhe,
des Friedens und der Freude" genießen können, hieß es.
05.07.2007
russland.ru
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Moskau könnte bei
Wiederaufnahme der Gespräche zwischen Tiflis und Suchum vermitteln |
Moskau,
Russland wird bei Bedarf zur Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen
Tiflis und Suchum über die Beilegung des georgisch-abchasischen
Konfliktes beitragen.
Das berichtet das russische
Außenministerium am Mittwoch.
Moskau ist bereit, dazu beizutragen, dass
„die sich abzeichnenden positiven Wandlungen in den Positionen der
Konfliktseiten eine weitere Entwicklung im Interesse der Festigung der
regionalen Stabilität erfahren“.
Wie aus einer Mitteilung auf der Web-Seite
des russischen Außenministeriums hervorgeht, hat der Staatssekretär und
Vizeaußenminister Russlands Grigori Karassin am Dienstag bei einem
Treffen mit dem abchasischen Außenminister Sergej Schamba die Ergebnisse
des Treffens der Gruppe der Freunde des UN-Generalsekretärs am 27./28.
Juni in Bonn erörtert.
Laut dem Außenministerium hob die
russische Seite die Wichtigkeit der in Bonn erzielten Vereinbarung von
Tiflis und Suchum hervor, einige Verhandlungsmechanismen im Rahmen der
Regelung wieder in Gang zu setzen. Es geht vor allem um vierseitige
Treffen zu Sicherheitsfragen unter Beteiligung von Vertretern des
Mandates der UNO-Beobachtungsmission in Georgien und der Kollektiven
Kräfte zur Friedenserhaltung im Konfliktraum. Karassin und Schamba sind
mit der einheitlichen Position der Mitglieder der Gruppe (Russland, USA,
Großbritannien, Deutschland, Frankreich und UNO) zufrieden, die die
baldigste Festigung der Sicherheit im Konfliktraum gefordert haben.
Die Gruppe der Freunde des
UN-Generalsekretärs besteht auch darauf, dass das Moskauer Abkommen aus
dem Jahr 1994 über die Einstellung der Kampfhandlungen und die
Bestimmungen der Resolutionen 1716 und 1752 des UN-Sicherheitsrates
strikt eingehalten werden, heißt es.
04.07.2007 RIA Novosti
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