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Abchasisch-Abasinische
Diaspora in Europa fordert die Anerkennung der Unabhängigkeit Abchasiens |
Vertreter der
abchasisch-abasinischen Diaspora in Europa, vor allem, in Deutschland,
wenden sich an den Präsidenten der Russischen Föderation und Staats-Duma
(Parlament) Russlands mit dem Appell, die Unabhängigkeit Abchasiens
anzuerkennen.
Im Appell wird von
den Vertretern der Diaspora das Recht Abchasiens auf die volle
Souveränität aufgrund der 1500-jährigen Erfahrung an Eigenstaatlichkeit,
des demokratisch gewählten Präsidenten, Parlaments, staatlicher und
gesellschaftlicher Institutionen betont.
Im Zusammenhang mit
der Erklärung der Unabhängigkeit von Kosovo und seiner Anerkennung durch
die westlichen Länder, vor allem durch USA und EU, wenden sich Vertreter
der abchasisch-abasinischen Diaspora in Europa
mit einem weiteren Appell
an die Vereinten
Nationen, den Präsidenten und den Kongress der USA, die EU,
die Mitglieder
der Gruppe der Freunde des UN General Sekretärs
für Georgien, die
Unabhängigkeit Abchasiens völkerrechtlich anzuerkennen.
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Abchasien lehnt
Saakaschwilis Autonomievorschlag als PR-Zug für NATO-Gipfel ab |
Moskau, Der Präsident der Republik
Abchasien, Sergej Bagapsch, hat den Vorschlag des georgischen
Präsidenten Michail Saakaschwili über eine uneingeschränkte Autonomie in
den Grenzen Georgiens zurückgewiesen.
„Diese Vorschläge sind für uns
unannehmbar. Das abchasische Volk hat auf einem Referendum seine Wahl
zugunsten eines unabhängigen Staates getroffen. Deshalb prüfen wir nicht
einmal diesen Vorschlag“, teilte Bagapsch am Samstag RIA Novosti mit.
„Das Einzige, worauf wir eingehen können,
ist die Aufnahme von Verhandlungen mit Georgien, um ein Abkommen über
Waffenruhe und über den Abzug aller georgischen Truppen aus dem Oberteil
des Kodor-Tals zu unterzeichnen.
Am Vortag hatte Saakaschwili Abchasien
eine uneingeschränkte Autonomie und Bagapsch das Amt des Vizepräsidenten
mit einem Vetorecht bei Änderungen an der georgischen Verfassung und
Gesetzgebung vorgeschlagen.
Saakaschwilis Aussage, dass Russland
mittlerweile als Vermittler zwischen Georgien und Abchasien keine Rolle
mehr spiele, stieß bei Bagapsch ebenfalls auf Unverständnis.
„Russland hat Frieden und Stabilität in
Abchasien hergestellt. Es hat ein Höchstmaß an Bemühungen darum an den
Tag gelegt. Die Erklärungen Saakaschwilis sind wie gewöhnlich einseitig
und speziell im Vorfeld eines NATO-Gipfels in der rumänischen Hauptstadt
Bukarest abgegeben worden. Das ist ein neuer PR-Zug Saakaschwilis. Ich
hoffe, dass die russischen Friedenskräfte in Abchasien nach wie vor
präsent sein werden“, sagte der abchasische Staatschef.
29.03.2008
RIA Novosti
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Tiflis
bietet Abchasien Machtteilung an |
Tiflis, Wenige Tage vor einem
Nato-Gipfel über einen möglichen Beitritt Georgiens hat der ehemalige
Sowjet-Staat Abchasien ein Abkommen zur Machtteilung unterbreitet. Der
georgische Präsident Michail Saakaschwili bot Abchasien am Freitag unter
anderem den Posten des Vize-Präsidenten, Freihandelszonen und eine
parlamentarische Vertretung an. Einige europäische Nato-Mitglieder sehen
den Beitrittswunsch Georgiens wegen seiner Konflikte mit Abchasien und
Südossetien bislang skeptisch. Das Land gilt in den Augen der Kritiker
als instabil und daher nicht für das Verteidigungsbündnis geeignet.
Die Nato berät Anfang April in Bukarest über
Anträge Georgiens und der Ukraine, die einen konkreten Fahrplan für eine
Mitgliedschaft anstreben. Der russische Außenminister Sergej Lawrow
warnte Georgien erst kürzlich davor, die Nato-Mitgliedschaft dazu zu
nutzen, die Kontrolle über Abchasien und Süd Ossetien wiederzugewinnen.
29.03.2008 Der Standart
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Abchasiens
Außenminister: Tiflis verübt Provokationen gegen Suchum und Zchinwal |
Moskau, Die in letzter Zeit
zunehmende Zahl von Provokationen Georgiens gegen Abchasien und
Südossetien erklärt sich mit dem Bestreben der georgischen Führung, den
Nato-Beitritt des Landes zu beschleunigen.
Das sagte der abchasische Außenminister
Sergej Schamba zu RIA Novosti.
In den vergangenen beiden Monaten waren in
Südossetien drei Terroranschläge verübt worden, die Tote und Verletzte
forderten. Im März haben die Luftverteidigungskräfte Abchasiens ein
unbemanntes georgisches Aufklärungsflugzeug abgeschossen.
„Ich werte diese Handlungen als Versuch,
die abchasische und die südossetische Seite zu provozieren, um den
westlichen Partnern vor Augen zu führen, dass Georgien Schutz von Seiten
der Nordatlantischen Allianz brauche“, sagte Schamba.
Schamba äußerte, dass diese Position der
georgischen Führung keineswegs konstruktiv sei.
„Alle Handlungen, Terroranschläge und
Diversionsakte, die die georgische Führung traditionell gegenüber
unseren Ländern verübt, haben nur zum endgültigen Abbruch der
Beziehungen zwischen unseren Staaten geführt“, konstatierte Schamba.
28.03.2008
RIA Novosti
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Russland warnt
Georgien vor NATO-Beitritt |
Moskau/Kiew,
Vor dem NATO-Gipfel vom 2. bis zum 4. April in Bukarest hat der
russische Aussenminister Sergej Lawrow die ehemalige Sowjetrepublik
Georgien vor den Folgen eines NATO-Beitritts gewarnt. Die Führung in
Tiflis "spiele mit dem Feuer", wenn sie glaube, sie könne damit
Südossetien und Abchasien unter Kontrolle bekommen, sagte Lawrow nach
Angaben der Agentur Itar-Tass am Freitag in Moskau. Beim NATO-Gipfel in
der rumänischen Hauptstadt, zu dem am 4. April als Gast der scheidende
Kremlchef Wladimir Putin anreist, will die Allianz auch über einen
möglichen späteren Beitritt von Georgien und der Ukraine diskutieren.
Eine solche Erweiterung würde aber nicht
zur Sicherheit in Europa beitragen, sondern die "Trennlinien" auf dem
Kontinent festigen, kritisierte Lawrow. Moskau und Tiflis streiten seit
Jahren über die Zukunft von Südossetien und Abchasien. Moskau hatte
unlängst unter Protest Georgiens die Sanktionen gegen diese Republiken
aufgehoben.
Die ukrainische Ministerpräsidentin
Julia Timoschenko sagte am Freitag in Kiew, die beabsichtigte Annäherung
ihres Landes an die NATO sei nicht gegen Russland gerichtet. Sie hoffe,
dass sich durch die Bemühungen der prowestlichen Führung die Beziehungen
zu Moskau nicht verschlechtern würden, betonte die Regierungschefin nach
Angaben Kiewer Medien. Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko
stellte der NATO am Freitag in Aussicht, dass sein Land an Projekten des
Verteidigungsbündnisses in Afghanistan teilnehmen könnte.
28.03.2008
Basler Zeitung
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John McCain, der
Mega-Bush |
Von Anatol
Lieven, Mit rätselhafter Gleichgültigkeit nimmt Europa zur Kenntnis,
dass John McCain der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner ist.
Gegen ihn ist der aktuelle Amtsinhaber geradezu ein Friedensengel.
Man mag es
kaum glauben - aber in wenigen Jahren könnten Europa und der Rest der
Welt voller Wehmut an die US-Regierung von George W. Bush zurückdenken.
Zumindest, falls Amerika John McCain im November zu seinem neuen
Präsidenten wählt.
Im Lauf der
vergangenen Jahre haben die USA an vielen verschiedenen Brandherden rund
um die Welt mitgemischt. Um diese Brandherde zu löschen, will die
Republikanische Partei nun ausgerechnet einen Feuerteufel ins höchste
Staatsamt der Vereinigten Staaten bringen.
McCain
stellt aufgrund seiner politischen Grundeinstellung, seiner bisherigen
praktischen Politik und vor allem seiner Persönlichkeit ein Problem dar.
Seine Ideologie und die seiner wichtigsten Berater ist neokonservativ.
Früher galt McCain als konservativer Realist alter Schule. Doch
inzwischen dienen die Realpolitiker in seinem Team nur noch zur
Dekoration.
Da McCain
selbst ein starker Befürworter des Irakkriegs war, hat er sich mehr auf
den Rat von Neokonservativen verlassen, wie zum Beispiel auf den seines
engen Freundes William Kristol, den Herausgeber des "Weekly Standard".
McCains außenpolitischer Chefberater Randy Scheunemann ist ebenfalls ein
führender Neokonservativer und einer der Gründer des "Komitees für die
Befreiung des Irak". Auch McCain glaubt an den "Konservativismus der
nationalen Größe", wie Kristol es nennt. Schon 1999 sagte McCain: "Die
USA sind das Land, ohne das es nicht geht. Wir haben bewiesen, dass wir
die stärkste Kraft in der Geschichte der Menschheit sind, die für das
Gute eintritt (...). Wir sind fest entschlossen, unsere Vorreiterrolle
in der Weltpolitik weiter zum Wohle der Menschheit zu nutzen."
"Bomb, bomb Iran"
Bei einem
Besuch in London versprach McCain vergangene Woche, mehr auf Amerikas
europäische Verbündete zu hören. Diese Aussage muss man mit größter
Vorsicht aufnehmen, denn es gibt keinerlei Hinweis darauf, dass McCain
bereit wäre, auf Bitten Europas irgendeine wichtige politische
Entscheidung der USA zu revidieren.
Ganz im
Sinne des neokonservativen Programms, die Demokratie auch mit Gewalt in
der Welt zu verbreiten, sagte McCain im Jahr 2000: "Ich würde eine
Politik veranlassen, die ich als das Zurückdrängen der Schurkenstaaten
bezeichne. Ich würde sowohl interne als auch externe Kämpfer bewaffnen,
ausbilden und ausrüsten, die letztlich die betreffenden Regierungen
stürzen und freie, demokratisch gewählte Regierungen einsetzen würden."
McCain tritt dafür ein, wenn nötig den Iran zu bombardieren, damit das
Land keine Atomwaffen entwickelt. Vergangenes Jahr wurde er dabei
gefilmt, wie er zur Melodie des Beach-Boys-Titels "Barbara Ann" "Bomb,
bomb Iran" sang.
Der
Russenhass des amerikanischen Establishments ist bei McCain noch stärker
ausgeprägt als üblich. Hinzu kommt bei ihm besonders große Sympathie für
Georgien und für die Wiederherstellung der georgischen Herrschaft über
Abchasien und Südossetien. McCain befürwortet den Ausschluss Russlands
aus dem Industrienationenklub G8 und setzt sich, ähnlich wie
Scheunemann, vehement für einen schnellen Nato-Beitritt Georgiens und
der Ukraine ein. Scheunemann hat der gegenwärtigen US-Außenministerin
Condoleezza Rice sogar vorgeworfen, gegenüber Russland
Beschwichtigungspolitik zu betreiben.
Die
mögliche Erweiterung der Nato lässt erahnen, was unter einem Präsidenten
McCain geschehen könnte: Nicht nur droht Russland mit
Vergeltungsmaßnahmen, falls das westliche Militärbündnis weiter in die
Moskauer Einflusszone expandiert. Die Georgier würden sich womöglich
sogar zu einem Krieg hinreißen lassen, wenn sie glaubten, die
Unterstützung der USA sei ihnen sicher. Eine Präsidentschaft McCains
würde ihnen guten Grund geben, an die Unterstützung der USA zu glauben.
McCains
Politik wäre nicht ganz so beunruhigend, wenn er auf vermeintliche
Beleidigungen ihm oder seinem Land gegenüber nicht mit unkontrollierten
Zornesausbrüchen reagieren würde. Selbst sein republikanischer
Senatorenkollege Thad Cochran sagt, er kenne keinen Politiker mit einem
derartigen Temperament.
Trotz
seiner kriegerischen Neigungen hat der scheidende US-Präsident George W.
Bush immer gewusst, wie man China und sogar Russland mit Bedacht und
Diplomatie behandelt. Kann man sich bei McCain auf ähnliches Verhalten
verlassen?
Der Mann
ist ein Musterbeispiel für den sogenannten Jackson-Nationalismus -
benannt nach Andrew Jackson, dem US-Präsidenten, der im 19. Jahrhundert
die Indianer hart bekämpfte. McCain steht auch für die
schottisch-irische Militärtradition in den USA. Sein überragender Mut
als amerikanischer Soldat in vietnamesischer Gefangenschaft und sein
löblicher Widerstand gegen die Anwendung von Folter durch US-Truppen
zeigen, dass er zwar auch über die Tugenden dieser Tradition verfügt.
Andererseits aber wurden einige der größten Katastrophen des 20.
Jahrhunderts gerade durch tapfere Ehrenmänner verursacht, die von der
vermeintlichen Mission ihres Landes allzu sehr beseelt waren.
Nicht nur
die amerikanischen Wähler, auch die europäischen Regierungen sollten die
nächsten neun Monate bis zum Amtsantritt des nächsten US-Präsidenten
nutzen, die Folgen abzuwägen, die eine Wahl McCains für sie hätte. Sie
sollten sich fragen, wie sie eine Regierung McCain vom Zündeln abhalten.
Oder wie sie, falls nötig, Europa vor den resultierenden Flächenbränden
schützen können.
Anatol Lieven lehrt am King's College in London und ist Senior Fellow
der New America Foundation.
26.03.2008
Financial Times Deutschland
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Georgiens
NATO-Beitritt beschleunigt Anerkennung von Abchasiens Souveränität -
Meinung |
Moskau, Je schneller Georgien der
NATO beitritt, desto eher wird Abchasien unabhängig.
Das sagte der abchasische Parlamentsschef
Nugsar Aschuba am Montag auf einer Pressekonferenz in Moskau.
Zuvor hatte die Staatsduma (Russlands
Parlamentsunterhaus) der russischen Regierung empfohlen, den
Unabhängigkeitsprozess der Republiken Abchasien und Südossetien im Falle
des Beginns des Beitrittsprogramms Georgiens zur NATO zu beschleunigen.
Aschuba betonte, dass sich die Beziehungen
zwischen Abchasien und Georgien verbessern könnten, wenn Tiflis die
Unabhängigkeit der Republik anerkenne.
"Wir sind bereit zu normalen und
gutnachbarschaftlichen Beziehungen, doch wir sind nicht bereit, ein Teil
Georgiens zu sein", äußerte er.
24.03.2008
RIA Novosti
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Anerkennung
Abchasiens durch Russland wäre ein großer Fehler - US-Vizeaußenminister |
Tiflis,
Der stellvertretende US-Außenminister für europäische und asiatische
Angelegenheiten, Daniel Fried, hat am Freitagabend in einem
Fernsehinterview erklärt, dass die Anerkennung der Republiken
Abchasien und Südossetien
durch Russland "ein sehr großer Fehler" wäre.
"Wenn Russland Abchasien und Südossetien
anerkennt, so wird das ein sehr großer Fehler Russlands sein, der ihm
große Probleme schafft", sagte Daniel Fried in einem Interview für den
georgischen TV-Sender Rustawi-2.
Nach der Prüfung von Appellen Abchasiens
und Südossetiens hat die russische Staatsduma am Freitag dem Präsidenten
und der Regierung Russlands vorgeschlagen, die Zweckmäßigkeit der
Anerkennung der Unabhängigkeit dieser beiden Republiken zu prüfen.
Eine entsprechende Erklärung wurde vom
Parlament am Freitag angenommen, hieß es offiziell in Moskau. Die
Abgeordneten schlagen vor, die Möglichkeit zu prüfen, "den objektiven
Prozess der Erlangung der Souveränität durch Abchasien und Nordossetien
bis hin zur Anerkennung ihrer Unabhängigkeit gemäß der Willensbekundung
ihrer Völker" zu beschleunigen.
Für Russland komme es darauf an, alle nur
möglichen Maßnahmen zum Schutz seiner Bürger zu ergreifen, die auf dem
Territorium Abchasiens und Südossetiens ansässig sind, sollten diese
Republiken von Georgien überfallen bzw. sollte Georgien in die NATO
aufgenommen werden, heißt es in der Erklärung. Zugleich schlug die
Staatsduma vor, das Potenzial der Friedenskräfte in der
georgisch-abchasischen und der georgisch-südossetischen Konfliktzone zu
verstärken.
Der Vizeaußenminister der USA Fried
stellte im gestrigen Fernsehgespräch fest, dass die USA die territoriale
Integrität Georgiens unterstützen und sich für eine friedliche Regelung
dieser Konflikte einsetzen würden.
"Wir verstehen, dass dies
(Konfliktregelung) keine einfache Aufgabe ist, doch diese Probleme
müssen geregelt werden", äußerte er.
22.03.2008
RIA Novosti
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Staatsduma nimmt
Erklärung zu Abchasien und Südossetien an |
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Moskau, Nach der Prüfung von
Appellen Abchasiens und Südossetiens hat die russische Duma dem
Präsidenten und der Regierung Russlands vorgeschlagen, die
Zweckmäßigkeit der Anerkennung dieser beiden Republiken zu prüfen.
Eine entsprechende Erklärung wurde vom
Parlament am Freitag als Ganzes angenommen, hieß es offiziell in
Moskau.
Die Abgeordneten schlagen vor, die
Möglichkeit zu prüfen, "den objektiven Prozess der Erlangung der
Souveränität durch Abchasien und Nordossetien bis hin zur
Anerkennung ihrer Unabhängigkeit gemäß der Willensbekundung ihrer
Völker" zu beschleunigen. |
Für Russland komme es darauf an, alle
nur möglichen Maßnahmen zum Schutz seiner Bürger zu ergreifen, die
auf dem Territorium Abchasiens und Südossetiens ansässig sind,
sollten diese Republiken von Georgien überfallen bzw. sollte
Georgien in die NATO aufgenommen werden, heißt es in der Erklärung.
Zugleich schlug die Staatsduma vor, das Potenzial der Friedenskräfte
in der georgisch-abchasischen und der georgisch-südossetischen
Konfliktzone zu verstärken.
21.03.2008
RIA Novosti
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Staatsduma legt
Kreml Anerkennung von Abchasien und Südossetien nahe |
Moskau, Die russischen Abgeordneten
wollen den Präsidenten und die Regierung auffordern, eine Anerkennung
der Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien zu erwägen.
Das geht aus einem Entwurf der Erklärung
des russischen Parlamentsunterhauses zu Russlands Politik in Bezug auf
die nicht anerkannten Republiken Abchasien, Südossetien und
Transnistrien hervor, der am Freitag angenommen werden soll.
Alexej Ostrowski, Chef des
Staatsduma-Ausschusses für GUS-Angelegenheiten, äußerte die Meinung,
dass es notwendig ist, die Prozedur der Anerkennung der Unabhängigkeit
von Abchasien und Südossetien einzuleiten. Diese Meinung werde "von
einer Mehrheit der Ausschuss-Mitglieder vertreten", sagte er.
In Bezug auf Transnistrien werde dieser
Vorschlag nicht geäußert, weil die Abgeordneten Perspektiven einer
Regelung dieses territorialen Problems sehen, betonte Ostrowski.
Der Politiker verwies darauf, dass
Russland im Falle eines Nato-Beitritts Georgiens bzw. einer eventuellen
Aggression Georgiens gegen Abchasien und Südossetien "alle
erforderlichen Maßnahmen bis hin zu einem militärischen Einsatz zum
Schutz der Bürger der Russischen Föderation" in diesen Regionen
ergreifen soll.
"Angesichts der bewussten und zynischen
Änderung der Völkerrechtsnormen durch einige Partner in Übersee und
Westeuropa haben die Bürger Abchasiens, Südossetiens und Transnistriens
nach der Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo zweifellos das Recht,
erneut eine Anerkennung dieser Republiken als unabhängige Staaten zu
fordern", so Ostrowski.
Von Seiten der georgischen Staatsführung
und insbesondere von Präsident Michail Saakaschwili "sehen wir einen
völlig bewussten Versuch, die Situation im Grenzgebiet zwischen Georgien
und Abchasien sowie zwischen Georgien und Südossetien maximal zu
verschärfen". Es bestehe eine beträchtliche Bedrohung für die Einwohner
dieser Republiken, von denen die meisten russische Staatsbürger seien.
Der Erklärungsentwurf sieht außerdem eine
Verstärkung des sozialökonomischen und des humanitären Zusammenwirkens
mit Abchasien, Südossetien und Transnistrien vor. "In erster Linie
möchten wir die Hilfe für die Einwohner dieser nicht anerkannten
Republiken verstärken", sagte Ostrowski. "Wir schlagen vor, in diesen
Territorien diplomatische sowie humanitäre und Handelsmissionen
Russlands zu eröffnen."
21.03.2008
RIA Novosti
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Bei Georgiens
Nato-Beitritt schützt Russland seine Bürger in Abchasien und Südossetien |
Moskau, Sollte Georgien der Nato
beitreten, muss Russland alle Maßnahmen treffen, um die Sicherheit
seiner Bürger in den Republiken Südossetien und Abchasien zu
gewährleisten.
Das sagte der Vorsitzende der Staatsduma
(Unterhaus des russischen Parlaments), Boris Gryslow, am Donnerstag.
Boris Gryslow teilte Journalisten mit,
dass die Staatsduma den Entwurf einer Erklärung vorbereitet habe, der
die Situation um Südossetien und Abchasien betreffe und in der
Plenartagung des Unterhauses am Freitag erörtert werde.
Dem Parlamentschef zufolge enthält das
Dokument "äußerst entschiedene Vorschläge" zum Schutz der Mitbürger für
den Fall des Nato-Beitritts von Georgien.
Gryslow stellte fest, dass der
Dokumententwurf auf Grundlage der Ergebnisse der Parlamentsanhörungen,
an denen auch Vertreter der nach Unabhängigkeit strebenden Republiken
teilgenommen haben, zusammengestellt worden sei.
"Alle verstehen, dass die Situation in
diesen Republiken sehr kompliziert ist", sagte er. Der Parlamentschef
verwies darauf, dass Abchasien und Südossetien sich an Russland mit der
Bitte gewandt hätten, ihre Unabhängigkeit anzuerkennen.
20.03.2008
RIA Novosti
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Staatsduma:
Russland muss seine Bürger in Abchasien und Südossetien vor Georgien
schützen |
Moskau, Im Falle eines bewaffneten
Überfalls auf die nicht anerkannten Republiken Abchasien und Südossetien
bzw. des Nato-Beitritts Georgiens "muss Russland alles für den Schutz
der Bürger der Russischen Föderation unternehmen", die auf dem
Territorium dieser Republiken leben.
Das geht aus dem Entwurf einer
Staatsduma-Erklärung "Über die Politik Russlands in Bezug auf Abchasien,
Südossetien und Transnistrien" hervor, die das russische
Parlamentsunterhaus am morgigen Freitag beschließen will.
Außerdem sollen "Möglichkeiten für eine
Beschleunigung des objektiven Prozesses der Souveränisierung Abchasiens
und Südossetiens bis hin zur Anerkennung ihrer Unabhängigkeit gemäß der
Willensbekundung der Bevölkerung geprüft werden", heißt es in dem
Entwurf.
Nach der einseitigen
Unabhängigkeitsverkündung der Provinz Kosovo "ist für Russland die
Notwendigkeit entstanden, seine Politik gegenüber Abchasien, Südossetien
und Transnistrien ausgehend von der Willensbekundung der dortigen
Bevölkerung zu korrigieren", hieß es.
Zugleich bekundeten die Abgeordneten ihre
Unterstützung für den gegenwärtigen außenpolitischen Kurs der Regierung,
die sich für die Aufrechterhaltung des jetzigen Systems der
internationalen Beziehungen einsetzt. "Die Staatsduma respektiert die
Souveränität und territoriale Integrität Georgiens und Moldawiens im
Rahmen der international anerkannten Grenzen", heißt es in dem Dokument.
Gleichzeitig wird darauf verwiesen, dass der eingeleitete Prozess zur
Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo gegen die Völkerrechtsnormen
verstoße.
"Abchasien, Südossetien und Transnistrien,
die in den Jahren ihrer faktischen Unabhängigkeit demokratische Staaten
mit allen Machtattributen aufgebaut haben, haben viel mehr Grund,
Anspruch auf eine internationale Anerkennung zu erheben, als das
Kosovo", wird im Entwurf betont.
Nord- und Südossetien, in denen dasselbe,
heute geteilte, Volk, die Osseten, leben, werden durch die
russisch-georgische Grenze getrennt. "Unter Bedingungen, wo die
allgemein anerkannten Prinzipien des Völkerrechts nicht mehr als
unumstößlich gelten, kann eine Situation entstehen, in der das Recht
eines Volkes auf Wiedervereinigung in den Vordergrund rückt", so die
Staatsduma-Abgeordneten.
Sie äußerten ferner ihre Besorgnis über
das Streben Georgiens, der Nato beizutreten, und stellten fest: "Der von
der georgischen Regierung eingeschlagene Kurs auf eine vollständige
Integration in die Nato nimmt Georgien die Möglichkeit, sein Territorium
und die dort lebenden Völker zu konsolidieren." Geäußert wurde die
Überzeugung, dass Russland beliebigen Versuchen eines politischen,
wirtschaftlichen oder militärischen Drucks von Außen auf die nicht
anerkannten Republiken Widerstand leisten müsse.
Die Abgeordneten rufen die Exekutive der
Russischen Föderation auf, ihre Unterstützung für die auf dem
Territorium dieser Republiken lebenden Bürger Russlands zu verstärken,
sowie die Eröffnung russischer Missionen in Abchasien und Südossetien zu
erwägen und einen vereinfachten Modus für das Passieren der Grenzen mit
Abchasien und Südossetien herzustellen.
20.03.2008
RIA Novosti
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Georgische
Aufklärungsdrohne über Abchasien abgeschossen |
Moskau, Der
Konflikt zwischen Georgien und Abchasien scheint wieder in Bewegung zu
kommen. Am Dienstag schoss die abchasische Luftabwehr eine georgische
Aufklärungsdrohne in der Grenzregion Gal ab.
Das teilte der Präsident der Republik
Abchasien, Sergej Bagapsch, RIA Novosti mit. "Wir haben Georgien
mehrmals gewarnt, in unserem Gebiet Aufklärung zu betreiben", sagte
Bagapsch, ohne Details mitzuteilen. Ihm zufolge wird Abchasien demnächst
einen offiziellen Kommentar abgeben. Eine Reaktion aus Tiflis lag
zunächst nicht vor.
Die Behörden Abchasiens zeigten
Journalisten das Wrack der Drohne.
Das Verteidigungsministerium Georgiens
dementiert mittlerweile die Meldungen über den Abschuss einer
georgischen Drohne über Abchasien.
„Es wurde kein Flugapparat abgeschossen.
Diese absurde Information möchte das Verteidigungsministerium nicht
einmal kommentieren“, sagte ein Mitarbeiter des Pressedienstes des
georgischen Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur
Nowosti-Grusia am Dienstag.
18.03.2008
RIA Novosti
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Russland knüpft
Ausbau der Beziehungen mit Abchasien nicht an Kosovo an |
Moskau,
Russlands Außenministerium ist nicht dazu geneigt, den Fall Kosovo in
strenger Abhängigkeit von der Erweiterung der Zusammenarbeit Moskaus mit
Abchasien, Südossetien und Transnistrien zu betrachten.
Das sagte Russlands Vize-Außenminister
Grigori Karassin in einem Interview mit dem russischen Magazin "Ogonjok"
am Montag.
Das Parlament der serbischen Provinz
Kosovo verkündete am 17. Februar einseitig die Unabhängigkeit der
Region. Diese Entscheidung unterstützten die USA und viele EU-Länder.
Russland bewertete die einseitige Unabhängigkeitserklärung des Kosovo
als Verletzung des Völkerrechts.
Abchasien, Südossetien und Transnistrien
wandten sich im März an Russland mit der Bitte, sie als souveräne
Staaten anzuerkennen.
"Unsere Zusammenarbeit mit Suchum und
Tiraspol hat nicht gestern begonnen, sie blickt auf eine lange
Geschichte zurück. Ich würde deren Ausbau nicht so streng an die
einseitige Anerkennung des Kosovo und die faktische Gewalt am
Völkerrecht seitens einiger Länder anknüpfen", sagte Karassin in dem
Interview.
Der Diplomat verwies darauf, dass in den
genannten drei Republiken im postsowjetischen Raum Volksbefragungen über
deren Weiterentwicklung stattgefunden hatten. "Ihre Bevölkerung hat so
gut wie einmütig ihre Meinung geäußert. Es wäre ungerecht, die Völker,
die mit uns verwandt und freundschaftlich verbunden sind, zu weiteren
Leiden zu verurteilen. Wir alle leben im 21. Jahrhundert. Andererseits
liegt es auf der Hand, dass die Völkergemeinschaft genauso wie Russland
die Entwicklung im Kosovo aufmerksam verfolgt", äußerte er.
Ihm zufolge hat die einseitige Verkündung
der Unabhängigkeit des Kosovo die politische Landschaft in der heutigen
Welt geändert. "Natürlich sind die Erwartungen und Hoffnungen vieler
nichtanerkannter Gebilde in der Welt, die selbstständig existieren,
gewachsen. Und in diesem Sinne hat das Sujet Kosovo verständlicherweise
die politische Landschaft bereits mitgeprägt. Also hat es mit der
'Einmaligkeit' des Falls nicht geklappt. Es wurde ein weiteres Mal
bewiesen, dass die Völkerrechtsnormen und -prinzipien für alle gleich
sind. Anderenfalls beginnt ein Chaos zu herrschen", betonte der
Diplomat.
Auf die Frage der Zeitschrift, ob die
Handlungen Moskaus Georgien zum Nato-Beitritt anregen, sagte Karassin,
dass es in der heutigen Situation eher darum gehe, "nicht anzuregen,
sondern beinahe zurückzuhalten". Er verwies darauf, dass Saakaschwili
noch 2003 gleich nach seinem Machtantritt erklärt habe, dass er
Georgiens Nato-Mitgliedschaft mit beliebigen Mitteln erreichen und von
den militärisch-politischen Realitäten in Transkaukasien sowie von den
Standpunkten der Nachbarländer absehen wolle. "Also kann man schwer
einen Zusammenhang zwischen diesen Prozessen finden. Übrigens haben sich
die Führungen Abchasiens und Südossetiens eindeutig zu ihrer Ablehnung
der georgischen Pläne zum Nato-Beitritt geäußert. Sie erklärten klipp
und klar, dass mit seinem Nato-Beitritt Georgien diese Republiken für
immer verliert. Und es wäre nützlich, das zu berücksichtigen", sagte
Karassin.
17.03.2008
RIA Novosti
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Duma-Ausschuss
will Modus zur Anerkennung von Abchasien und Südossetien bestimmen |
Moskau, Der
Staatsduma-Ausschuss für GUS-Angelegenheiten schlägt der russischen
Regierung vor, das Verfahren zur Anerkennung der Unabhängigkeit der
Republiken Abchasien und Südossetien festzulegen.
Das sagte der Ausschussvorsitzende Alexej
Ostrowski zu Journalisten.
„Der vorläufige Erklärungsentwurf der
Staatsduma, der in einer Sitzung des Ausschusses erörtert wurde, enthält
den Vorschlag an die Regierung, Konsultationen einzuleiten, um das
Verfahren zur Anerkennung der beiden unabhängigen Republiken - Abchasien
und Südossetien - festzulegen“, sagte Ostrowski.
Ihm zufolge wird der Dokumententwurf der
Staatsduma am kommenden Freitag zur Erörterung vorgelegt.
Nachdem die vom Kosovo proklamierte
Unabhängigkeit von führenden westlichen Ländern anerkannt worden war,
haben die beiden nach Unabhängigkeit strebenden Republiken auf dem
Territorium der Ex-UdSSR Russland und die UNO erneut um Anerkennung
ersucht und dabei hervorgehoben, sie hätten mehr Rechte darauf, als das
Kosovo.
Wie das russische Außenministerium nach
der einseitigen Ausrufung der Unabhängigkeit des Kosovo und nach der
Anerkennung dieses Status durch mehrere Länder erklärte, müsse dies
„auch in Bezug auf die Situation in Abchasien und Südossetien
berücksichtigt werden“.
Nach dem Zerfall der UdSSR hatte Abchasien
seine Unabhängigkeit proklamiert. Georgien ließ 1992 seine Truppen in
Abchasien einrücken und stieß auf bewaffneten Widerstand. Der bewaffnete
Konflikt, infolge dessen Georgien die Kontrolle über Abchasien verloren
hat, endete am 30. September 1993. Seitdem arbeitet Abchasien auf die
Anerkennung seiner Unabhängigkeit hin. Tiflis bietet der Republik an,
autonomer Teil Georgiens zu werden.
Für Frieden im georgisch-abchasischen
Konfliktraum sorgen die Kollektiven Kräfte zur Friedenserhaltung der
GUS, die sich aus russischen Soldaten zusammensetzen. Die Verhandlungen
über die Beilegung des Konfliktes wurden im Jahre 2006 unterbrochen.
Südossetien hatte zur Sowjetzeit den
Status eines autonomen Gebietes von Georgien. Im Jahre 1991 wurde die
Autonomie von der georgischen Führung abgeschafft. Südossetien lehnte
diesen Beschluss ab und leistete bewaffneten Widerstand gegen die
georgischen Behörden.
Der bewaffnete Konflikt dauerte bis 1992,
da Georgien die Kontrolle über dieses Territorium verlor. Südossetien
will die Anerkennung seiner Unabhängigkeit durchsetzen. Tiflis bietet
Südossetien ebenfalls einen Autonomiestatus an.
Im Konfliktraum ist ein gemischtes
Truppenkontingent zur Friedenserhaltung eingesetzt, das aus einem
russischen, einem georgischen und einem nordossetischen Bataillon
besteht. Die Situation wird von der Gemischten Kontrollkommission mit
Kovorsitzenden von Russland, Georgien, Nordossetien und Südossetien
beaufsichtigt. Die Tätigkeit der Kommission in diesem Format wird in
letzter Zeit von Tiflis in Zweifel gezogen.
17.03.2008
RIA Novosti
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Russlands
Außenamt: Aufhebung der Sanktionen gegen Abchasien führt nicht zu
Militarisierung |
Moskau, Die
einseitige Aufhebung der 1996 gegen Abchasien verhängten Sanktionen wird
nicht zur Militarisierung der abchasisch-georgischen Konfliktzone
führen.
Diese Ansicht vertrat der russische Erste
Vizeaußenminister Grigori Karassin in einem Interview mit dem Moskauer
Wochenmagazin "Ogonjok" (Montagsausgabe). Russland hatte am 6. März
dieses Jahres die Sanktionen gegen Abchasien in
Handel, Wirtschaft und Verkehr abgeschafft und den anderen Ländern der
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) empfohlen, seinem Beispiel zu
folgen.
Daraufhin erklärte der ständige georgische
UN-Botschafter Irakli Alassania, dass die Entscheidung Moskaus den
entsprechenden Resolutionen des UN-Sicherheitsrates widerspreche und zu
einer Militarisierung der Konfliktzone führen könne. Karassin führte den
in Moskau gefassten Beschluss vor allem auf "humanitäre und ökonomische
Erwägungen" zurück. Das zwölfjährige Embargo habe die Beilegung des
georgisch-abchasischen Konflikts nicht erleichtert, sondern die ohnehin
schon komplizierte Lage der Bevölkerung in Abchasien noch mehr
verschlechtert. "Jetzt können wir dem Volk von Abchasien umfassendere
soziale und wirtschaftliche Hilfe erweisen, und zwar nicht nur auf
staatlicher Ebene. Wir rechnen damit, dass der bilaterale Handel wachsen
und die Kooperation in Kultur, Bildung und Forschung gefestigt wird",
sagte Karassin.
"Für Russland bedeutet das (Aufhebung der
Sanktionen) auch einen wichtigen sozialen Aspekt der Verantwortung, da
die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in Abchasien die russische
Staatsbürgerschaft habe... Es geht nicht um den Beginn von
Waffenlieferungen in die Konfliktzone, was man uns bereits vorwirft.
Diesbezüglich hält Russland weiterhin strikt an den internationalen
Regeln fest."
Karassin
verwies darauf, dass Russland bereits im Februar die georgische Seite
von seiner Absicht in Kenntnis gesetzt habe, die Sanktionen gegen
Abchasien aufzuheben. Eine Reaktion sei ausgeblieben. Zugleich sagte der
Diplomat, dass Georgien am 31. Januar 1996 eigene Sanktionen gegen
Abchasien verhängt habe, die bislang nicht abgeschafft seien. "Ich
denke, dass eine Aufhebung auch dieser Sanktionen durch Tiflis zur
Verbesserung der Beziehungen zwischen Abchasien und Georgien beitragen
würde... Man sollte ferner die Tatsache berücksichtigen, dass Russland
parallel zur Aufhebung der Sanktionen gegen Abchasien auch die vor zwei
Jahren eingeführten Einschränkungen für die Beziehungen zu Georgien
lockert. (Damals hatte Russland den Visazwang eingeführt sowie den Flug-
und Postverkehr zu Tiflis komplett abgebrochen - Anm. der Redaktion.)
Nach dem Zerfall der Sowjetunion erklärte
sich Abchasien für unabhängig von Georgien. Im August 1992 verlegte
Tiflis seine Truppen nach Abchasien, die aber auf einen heftigen
bewaffneten Widerstand stießen. Der blutige Konflikt endete am 30.
September 1993 mit dem faktischen Verlust
Abchasiens durch Georgien. Seitdem arbeitet Suchum beharrlich auf die
Anerkennung seiner Unabhängigkeit hin, die bislang von keinem einzigen
Staat akzeptiert wurde. Tiflis betrachtet Abchasien weiterhin als Teil
des Landes und bietet umfassende Autonomierechte im Staatsverband
Georgiens an. Der Frieden in der georgisch-abchasischen Konfliktzone
wird von GUS-Friedenskräften aufrecht erhalten, denen hauptsächlich
russische Militärs angehören. Die Verhandlungen über die Beilegung des
Konflikts waren 2006 abgebrochen worden.
17.03.2008
RIA Novosti
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Russlands
Oberhaus setzt sich für Abchasiens und Südossetiens Unabhängigkeit bei
Nato-Beitritt Georgiens ein |
Moskau, Der
Föderationsrat (Oberhaus des russischen Parlaments) wird sich für eine
Anerkennung der Republiken Abchasien und Südossetien einsetzen, wenn
Georgien der Nato beitreten wird.
"Wenn Georgien jetzt der Nato beitreten
wird, wird es als ein einheitliches Territorium, also mit Abchasien und
Südossetien, beitreten", sagte Vadim Gustow, Chef des
Föderationsratsausschusses für GUS-Angelegenheiten, am Freitag in
Moskau.
"Dann würden Nato-Flugzeuge über ganz
Georgien, inklusive Abchasien und Südossetien, fliegen. In dem Fall
würde sich der Föderationsrat für eine Anerkennung der Unabhängigkeit
dieser Territorien einsetzen", fügte Gustow hinzu.
14.03.2008
RIA Novosti
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Südossetien und
Abchasien nun „Republiken mit Hängestatus“ |
Rußland wird in beiden Staaten
diplomatische Missionen eröffnen
Von Falk Hornuß, Die ersten
Anhörungen in der russischen Duma zur Anerkennung von Südossetien und
Abchasien haben vorerst kein Ergebnis gebracht. Die Antwort auf die
Kosovo-Unabhängigkeit fiel zweideutig aus. Die Parlamentarier nahmen
Empfehlungen an, in denen sie Anspielungen auf die Souveränität
vermeiden, aber die russische Regierung ersuchen, in den Republiken
diplomatische Missionen zu eröffnen.
Die Republiken Abchasien und Südossetien,
seit 1992 beziehungsweise 1990 unabhängig, drängen Moskau seit der
Kosovo-Unabhängigkeit vor einigen Wochen zu einer Anerkennung ihrer
Staaten. Der Nachbarstaat Georgien erkennt die Unabhängigkeit nicht an
und formuliert offen Annexionsabsichten. Doch die Schutzmacht Rußland
ziert sich, mit dem Hinblick auf Tschetschenien durchaus verständlich.
Die Staatsduma erörtert jedoch in der nächsten Woche in ihrer
Plenartagung eine Erklärung über die „nichtanerkannten Republiken“ im
postsowjetischen Raum, zu der auch das früher zur Moldawischen SSR
gehördende Transnistrien gehört. Nach Ansicht von Experten haben die
russischen Abgeordneten mit den ersten Anhörungen demonstriert, daß der
Kreml mittelfristig an der Erweiterung der Kontakte interessiert ist.
Kontakte wirtschaftlicher Art gibt es zu Abchasien und Südossetien schon
des längeren. Vor allem im Falle Südossetiens verständlich gehört
Nordossetien doch zum Territorium Rußlands. Zudem stehen russische
Friedenstruppen im Auftrag der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS)
in beiden Republiken.
Südossetien zeigte sich mit der
vorgeschlagenen Formulierung „Hängestatus“ als Alternative zum Begriff „nichtanerkannte
Republik“ vorerst zufrieden. Dies würde immerhin von einer teilweisen
Anerkennung der Unabhängigkeit Südossetiens durch Rußland zeugen, so der
„Botschafter“ Südossetiens in Rußland, Dmitri Medojew, gegenüber
RIA-Novosti. Zum Vorschlag, russische Missionen in den nichtanerkannten
Republiken zu eröffnen, sagte Medojew: „Die Eröffnung von Missionen und
Vertretungen wäre ein Schritt, der die Situation in Abchasien und
Südossetien positiv beeinflussen würde“. Medojew zufolge wäre es ein
durchaus logischer Schritt, weil Rußland sehr enge Beziehungen zu den
nichtanerkannten Republiken unterhalte und seinen Bürgern, die in diesen
Regionen leben, humanitäre und wirtschaftliche Hilfe erweise.
In Abchasien ist die Freude allerdings
weit geringer. Der Begriff „Republik mit Hängestatus“ kann Abchasien
nicht zufriedenstellen. Das erklärte der Ausschußchef für Auswärtige
Beziehungen im abchasischen Parlament, Guram Gumba am Freitag.
„Hängestatus bedeutet für uns Ungewißheit. Das gibt uns keine
Möglichkeit für eine stabile Entwicklung, das gibt keine Garantien für
eine strategische nationale Sicherheit und das versetzt uns in eine
ungünstige Lage.“, so Gumba. Die russische militärische Schutzmacht sei
deshalb weiter willkommen.
Der Föderationsrat (Oberhaus des
russischen Parlaments) würde sich jedoch für eine Anerkennung Abchasiens
und Südossetiens einsetzen, wenn Georgien der Nato beitritt. „Wenn
Georgien jetzt der Nato beitreten wird, wird es als ein einheitliches
Territorium, also mit Abchasien und Südossetien, beitreten.“, sagte
Vadim Gustow, Chef des Föderationsratsausschusses für
GUS-Angelegenheiten, am Freitag in Moskau. „Dann würden Nato-Flugzeuge
über ganz Georgien, inklusive Abchasien und Südossetien, fliegen. In dem
Fall würde sich der Föderationsrat für eine Anerkennung der
Unabhängigkeit dieser Territorien einsetzen.“, so Gustow. Es bleibt also
spannend am Kaukasus.
Veröffentlicht: 14. März
2008 Berliner Umschau
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Abchasien will
keine Republik mit Hängestatus sein - Parlamentarier |
Moskau, Der Vorschlag russischer
Abgeordneter, den Begriff "nichtanerkannte Republik" durch "Republik mit
Hängestatus" zu ersetzen, kann Abchasien nicht zufriedenstellen.
Das erklärte der Ausschusschef für
Auswärtige Beziehungen im abchasischen Parlament, Guram Gumba, nach den
gestrigen Parlamentsanhörungen in der Staatsduma (Unterhaus des
russischen Parlaments) zur Konfliktregelung im postsowjetischen Raum.
Der Vorsitzende des Staatsduma-Ausschusses
für GUS-Angelegenheiten und Kontakte mit den Landsleuten im Ausland,
Alexej Ostrowski, teilte Journalisten mit, dass Russland die Frage nach
einer Änderung des Status der Republiken Abchasien, Südossetien und
Transnistrien aufwerfen könne.
"Hängestatus bedeutet für uns
Ungewissheit. Das gibt uns keine Möglichkeit für eine stabile
Entwicklung, das gibt keine Garantien für eine strategische nationale
Sicherheit und das versetzt uns in eine ungünstige Lage", so der
abchasische Parlamentarier.
Nach seinen Worten ist die Verleihung
eines neuen Status weder für Abchasien noch für Russland vorteilhaft.
Die Teilnehmer der gestrigen Anhörungen
haben in ihren Empfehlungen an die Regierung vorgeschlagen, die
Möglichkeit der Eröffnung von russischen Missionen auf dem Territorium
Abchasiens, Südossetiens und Transnistriens zu prüfen, Angebote zur
Organisierung eines zollfreien Handels mit den diesen Republiken
vorzubereiten und darauf hin zu arbeiten, dass Vertreter dieser drei
Republiken in allen internationalen Organisationen und Foren anwesend
sind, in denen Interessen Transnistriens, Abchasiens und Südossetiens
erörtert oder berührt werden.
In seiner Stellungnahme zum Vorschlag,
russische Missionen in den drei Republiken zu eröffnen, sagte Gumba:
"Abchasien ist auf die Eröffnung der Missionen sehr positiv
eingestellt." "Jede Erweiterung der Kontakte mit Russland wird
unsererseits immer begrüßt werden", fügte er hinzu.
Nach Gumbas Worten betrachtet Abchasien
Russland als seinen Garanten für Sicherheit und staatliche
Unabhängigkeit sowie verbindet mit ihm große Hoffnungen.
Die Staatsduma (Unterhaus des russischen
Parlaments) erörtert in der nächsten Woche in ihrer Plenartagung eine
Erklärung über die nichtanerkannten Republiken im postsowjetischen Raum.
14.03.2008
RIA Novosti
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Russlands Presse: Russische
Duma findet keine klare Antwort auf Kosovo-Unabhängigkeit
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Moskau, Die Abgeordneten der
russischen Staatsduma (Unterhaus) haben sich nicht zur Anerkennung der
Unabhängigkeit von Abchasien, Südossetien und Transnistrien entschließen
können, schreiben russische Zeitungen am Freitag.
Die Antwort auf die Kosovo-Unabhängigkeit
fiel zweideutig aus. Die Teilnehmer der Parlamentsanhörungen nahmen
Empfehlungen an, in denen sie beliebige Anspielungen auf die
Souveränität vermeiden, aber die russische Regierung ersuchen, in den
Republiken diplomatische Missionen zu eröffnen.
"Die Resolution ist auf eine Weise
abgefasst, bei der die russischen Behörden Handlungsspielräume haben und
zugleich jedermann sie nach seiner Art versteht", sagt Alexej Wlassow,
stellvertretender Direktor des Zentrums zum Studium von
sozialpolitischen Prozessen im postsowjetischen Raum. "Es war klar, dass
sich die Parlamentarier nicht zur Annahme eines Beschlusses entschließen
würden, der den Kreml auf irgendeine Weise zur Anerkennung dieser drei
Staaten drängen würde."
Nach Ansicht des Experten haben die
Abgeordneten demonstriert, dass "der Kreml in mittelfristiger
Perspektive an der Erweiterung der Kontakte interessiert ist".
Optimisten glauben, setzt Wlassow fort,
dass die Anerkennung der Unabhängigkeit ein halbes Jahr in Anspruch
nehmen werde, während Pessimisten von der „Taiwaner Variante“ sprechen,
bei der es zwar wirtschaftliche Vertretungen gibt, doch die betreffenden
Staaten so gut wie von niemandem anerkannt sein würden.
"Die Einstellung zu den nicht anerkannten
Republiken darf nicht getrennt von der allgemeinen Situation an
Russlands Grenze betrachtet werden", erläutert Michail Alexandrow,
Leiter der Abteilung Kaukasus am Institut der GUS-Länder bei der
Russischen Akademie der Wissenschaften. "Die Nato nähert sich uns rapide
an, und diese Territorien sind eine Art Druckhebel. Ebendeshalb
unternimmt Moskau keine zu deutlichen Schritte in Richtung Abchasien und
Südossetien. Wenn Russland sie anerkennt, wird Georgien nichts mehr auf
dem Weg zur Nato aufhalten."
Alexandrow stellt fest: "Andererseits ist
es für Russland nicht machbar, das Kosovo nicht anzuerkennen und
zugleich Abchasien und Südossetien anzuerkennen. Russlands gesamte
diplomatische Konstruktion wird in diesem Fall zusammenbrechen. Am
ehesten wird Moskau diese Republiken in nächster Zeit formal nicht
anerkennen, vielmehr dem eine Erweiterung des wirtschaftlichen
Zusammenwirkens vorziehen. Schon jetzt sehen wir die ersten Schritte in
dieser Richtung: Russland ist bereit, Abchasien zum Bau von
Olympiaobjekten in Sotschi heranzuziehen."
Quellen: "Gazeta.Ru" vom 13.03.08; "Moskowskij
Komsomolez" vom 14.03.08.
14.03.2008
RIA Novosti
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Russlands
Parlamentsunterhaus erörtert eine Erklärung über nichtanerkannte
Republiken |
Moskau, Die Staatsduma (Unterhaus
des russischen Parlaments) erörtert in der nächsten Woche in ihrer
Plenartagung eine Erklärung über die nichtanerkannten Republiken im
postsowjetischen Raum.
Das teilte der Vorsitzende der Staatsduma,
Boris Gryslow, am Freitag mit. Das genaue Datum werde am kommenden
Dienstag bekanntgegeben.
Anfang März ersuchten die Parlamente von
Abchasien, Südossetien und Transnistrien das russische Parlament, die
UNO und andere internationale Organisationen um die Anerkennung ihrer
Unabhängigkeit.
Wie der Vorsitzende des
Staatsduma-Ausschusses für GUS-Angelegenheiten, Alexej Ostrowski,
mitteilte, wird sein Ausschuss in einer außerordentlichen Sitzung am
Montag Empfehlungen der Anhörungen, die am gestrigen Donnerstag im
Parlament stattgefunden haben, bestätigen und den Abgeordneten
empfehlen, die Erklärung über die nichtanerkannten Republiken im
GUS-Raum zu billigen.
Die Teilnehmer der gestrigen Anhörungen
haben in ihren Empfehlungen an die Regierung vorgeschlagen, die
Möglichkeit der Eröffnung von russischen Missionen auf dem Territorium
Abchasiens, Südossetiens und Transnistriens zu prüfen, Angebote zur
Organisierung eines zollfreien Handels mit den diesen Republiken
vorzubereiten und darauf hin zu arbeiten, dass Vertreter dieser drei
Republiken in allen internationalen Organisationen und Foren anwesend
sein können, in denen Interessen Transnistriens, Abchasiens und
Südossetiens erörtert oder berührt werden.
"Die Erklärung ist jetzt in Vorbereitung,
am Montag werden wir sie in einer außerordentlichen Sitzung des
Ausschusses behandeln und dem Rat der Staatsduma am Dienstag zur
Erörterung unterbreiten", sagte Ostrowski.
Die Notwendigkeit, eine Erklärung der
Parlamentskammer über die nichtanerkannten Republiken zu verabschieden,
hat der Abgeordnete Nikolai Rjabow von der Kommunistischen Partei in
einer Plenartagung zur Sprache gebracht.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion hatten
einige Gebiete Moldawiens am linken Dnestr-Ufer die Moldawische
Dnestrrepublik ausgerufen. Dieser Schritt Transnistriens war auf
Erklärungen einiger radikal gesinnter Politiker in Chisinau
zurückzuführen, nach denen der Beitritt Moldawiens zu Rumänien nicht
ausgeschlossen sei. Transnistrien wollte nicht rumänisiert werden und
bildete die Transnistrische Moldawische Republik.
Die Behörden in Chisinau versuchten
darauf, ihre Truppen in die Region zu verlegen, worauf ein monatelanger
blutiger Konflikt entbrannte. Gegenwärtig wird der Frieden in der
Konfliktzone von den Gemischten Friedenskräften erhalten, zu denen ein
russisches, ein moldawisches und ein transnistrisches Bataillon gehört.
Transnistrien arbeitet weiter auf die Anerkennung seiner Unabhängigkeit
hin. Moldawien lehnt das ab und bietet der Region umfassende
Autonomierechte an. Die Verhandlungen über die Beilegung des Konfliktes
wurden im Februar 2006 abgebrochen. An den Gesprächen nahmen Moldawien,
Transnistrien, Russland, die Ukraine und die Organisation für Sicherheit
und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sowie als Beobachter die Europäische
Union (EU) und die USA teil.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion
verkündete Abchasien, das zur Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik
gehörte, 1992 seine Unabhängigkeit. Im August führte Georgien Truppen
nach Abchasien ein, was einen blutigen Krieg auslöste. Der
Sezessionskrieg dauerte etwas länger als ein Jahr. Infolge der
Konfrontation büßte Georgien 1993 die Kontrolle über Abchasien ein. Im
Mai 1994 wurde ein Waffenstillstand vereinbart. Seitdem strebt Abchasien
die Anerkennung seiner Souveränität an. Heute ist Abchasien de facto ein
autonom agierender, jedoch international nicht anerkannter Staat. Tiflis
bietet ihm umfassende Autonomierechte im Bestand Georgiens an. Bislang
sichert ein aus russischen Soldaten bestehendes Friedenskontingent der
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) die Einhaltung des
Waffenstillstandes zwischen Georgiern und Abchasen. Die Verhandlungen
über die Beilegung des Konfliktes wurden 2006 abgebrochen.
Südossetien gehörte zu Sowjetzeiten als
Autonomes Gebiet zu Georgien. Nach der Unabhängigkeit Georgiens 1991
entzog der erste georgische Präsident, Swiad Gamsachurdija, Südossetien
den Autonomiestatus. Daraufhin erklärte sich die Republik für staatlich
unabhängig. Nach einem bewaffneten Konflikt, der 1992 beendet wurde,
verlor Georgien endgültig die Kontrolle über Südossetien. Bislang
sichert ein aus russischen, georgischen und nordossetischen Soldaten
bestehendes Friedenskontingent die Einhaltung des Waffenstillstandes in
der Konfliktzone.
Als Organ für die Konfliktregelung gilt
eine Gemischte Kontrollkommission mit vier Kovorsitzenden: aus Russland,
Georgien, Nordossetien und Südossetien. In der letzten Zeit zieht jedoch
Tiflis die Arbeit in diesem Format in Zweifel.
14.03.2008
RIA Novosti
|
Georgisch-abchasischer
Konflikt jetzt lösbar - Abchasiens Parlamentschef |
Moskau, Russland hat jetzt allen
Grund, die Unabhängigkeit der Republik Abchasien zu unterstützen. Das
sagte der Vorsitzende des abchasischen Parlaments, Nugsar Aschuba, am
Donnerstag in der Staatsduma, wo Anhörungen zur Konfliktlösung in
einigen GUS-Staaten und zur Frage der Unabhängigkeit von Abchasien,
Südossetien und Transnistrien stattfinden.
An der Sitzung nehmen die
Parlamentsvorsitzenden der oben genannten Republiken sowie Abgeordnete
der Staatsduma (Unterhaus des Parlaments), Mitarbeiter des russischen
Außenministeriums und Experten teil.
Mit der Anerkennung des
Unabhängigkeitsstatus des Kosovo war ein Präzedenzfall für die nach
Unabhängigkeit strebenden Republiken geschaffen worden. Anfang März
ersuchten die Parlamente von Abchasien und Südossetien das russische
Parlament, die UNO und andere internationale Organisationen um die
Anerkennung ihrer Unabhängigkeit.
Laut Aschuba ist jetzt eine Situation
entstanden, in der der georgisch-abchasische Konflikt sich beilegen
lasse. Die Anerkennung der Republik Abchasien würde im Rahmen der
Völkerrechtsnormen und unter Berücksichtigung des Präzedenzfalls Kosovo
erfolgen und dies würde den russischen Gesetzen nicht widersprechen,
sagte Aschuba.
Im Falle der Anerkennung der Republik
durch Russland werde die Wirtschaftstätigkeit transparent, dies würde
die Position Russlands als Hauptinvestor Abchasiens stärken, sagte
Aschuba.
Er merkte an, dass Abchasien Russland als
einen ernsthaften Garanten für seine Sicherheit betrachte.
„Wir werden nie in einem Land mit Georgien
leben“, sagte Aschuba abschließend.
Nach dem Zerfall der UdSSR hatte
Abchasien, das bis dahin zur Georgischen SSR gehört hatte, seine
Unabhängigkeit ausgerufen. Georgien ließ im August 1992 seine Truppen in
Abchasien einziehen und stieß auf bewaffneten Widerstand.
Der bewaffnete Konflikt, in dessen Folge
Georgien die Kontrolle über Abchasien verloren hat, wurde m 30.
September 1993 beendet. Seitdem arbeitet Abchasien auf die Anerkennung
seiner Unabhängigkeit hin. Tiflis bietet Abchasien eine umfassende
Autonomie auf georgischem Territorium an. Für den Frieden im
georgisch-abchasischen Konfliktraum sorgt die Kollektive Friedenstruppe
der GUS, die sich aus russischen Soldaten zusammensetzt. Die
Verhandlungen über die Konfliktlösung wurden im Jahre 2006 unterbrochen.
13.03.2008
RIA Novosti
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Oberhauschef
Mironow für umfassende Direktbeziehungen russischer Regionen zu
Abchasien |
Moskau, Der Vorsitzende des
Föderationsrates Russlands, Sergej Mironow, hat sich für umfassende
Direktbeziehungen zwischen russischen Regionen und der Republik
Abchasien ausgesprochen.
"Wir als Oberhaus des russischen
Parlaments empfehlen den Föderationsmitgliedern, direkte
Wirtschaftsbeziehungen zu den Partnern in Abchasien zu knüpfen", sagte
Mironow am Donnerstag vor der Presse in Moskau. Anfang März hatte das
russische Außenministerium die 1996 gegen Abchasien verhängten
Sanktionen in Wirtschaft, Handel und Verkehr einseitig aufgehoben.
Die Abschaffung der Sanktionen mache eine
solche Kooperation möglich. Dabei verwies Mironow darauf, dass russische
Regionen bereits direkt mit der nicht anerkannten Republik Transnistrien
kooperieren. "Ein großer Teil der Bevölkerung in Abchasien sind Bürger
Russlands, die von der Förderung der Wirtschaftsbeziehungen nur
profitieren werden."
Darauf angesprochen, ob dieser Schritt die
russisch-georgischen Beziehungen nicht weiter belasten werde, sagte
Mironow, dass an der Verschlechterung der Kontakte zwischen beiden
Ländern ausschließlich die georgische Führung schuld sei. "Russland hat
Vereinbarungen und völkerrechtliche Prinzipien immer eingehalten und
wird sie auch künftig einhalten... Russland kann den jüngsten Appell
Abchasiens nach der Anerkennung dessen Souveränität nicht einfach
ignorieren", sagte der russische Oberhauschef.
13.03.2008
RIA Novosti
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Kosovo-Echo:
Russland soll laut Duma-Abgeordneten Vertretungen in de-facto-Staaten
eröffnen |
Moskau, Nach der Anerkennung der
Unabhängigkeit des Kosovo durch westliche Staaten soll Russland nach
Ansicht von Abgeordneten der Staatsduma (Parlamentsunterhaus)
Vertretungen in den Republiken Abchasien, Südossetien und Transnistrien
eröffnen.
Darum geht es am Donnerstag bei einer
Anhörung in der Duma, in der unter anderem das Ersuchen der drei
de-facto-Staaten um eine offizielle Anerkennung erörtert werden soll.
Die Duma-Abgeordneten empfehlen der
Regierung, die Wirtschaftskooperation mit Abchasien, Südossetien und
Transnistrien auszubauen und diese vor jeglichem auswärtigen
wirtschaftlichen und politischen Druck zu schützen. Außerdem müsste
Russland erreichen, dass Vertreter von Abchasien, Südossetien und
Transnistrien zu den internationalen Formen zugelassen werden, die die
Interessen dieser Republiken betreffen.
Die im Süden des Kaukasus an das Schwarze
Meer grenzende Abchasische Republik gehört zu Georgien, hat sich jedoch
1992 für unabhängig erklärt, was zu einem blutigen Krieg führte. Der
Sezessionskrieg dauerte etwas länger als ein Jahr. Im Mai 1994 wurde ein
Waffenstillstand vereinbart.
Südossetien ist ein weiterer
de-facto-Staat im Südkaukasus, der völkerrechtlich jedoch als Teil
Georgiens gilt. Zu Sowjetzeiten gehörte die Region als Autonomes Gebiet
zu Georgien. Nach der Unabhängigkeit Georgiens 1991 entzog der erste
georgische Präsident, Swiad Gamsachurdija, Südossetien den
Autonomiestatus. Daraufhin erklärte sich die Republik für staatlich
unabhängig. Nach einem bewaffneten Konflikt, der 1992 beendet wurde,
verlor Georgien endgültig die Kontrolle über Südossetien. Bislang
sichert ein aus russischen, georgischen und nordossetischen Soldaten
bestehendes Friedenskontingent die Einhaltung des Waffenstillstandes.
Transnistrien ist der östlich des Dnjestr
gelegene Teil Moldawiens. Nach der Unabhängigkeit Moldawiens 1991
erklärte auch das mehrheitlich von Russen und Ukrainern bewohnte
Transnistrien seine Unabhängigkeit. Der Streit mit der moldawischen
Zentralregierung mündete 1992 in einen militärischen Konflikt, der durch
die Vermittlung Russlands beigelegt werden konnte. Heute ist
Transnistrien, das sich als Transnistrische Moldawische Republik
bezeichnet, de facto ein autonom agierender, international nicht
anerkannter Staat innerhalb der völkerrechtlich anerkannten Grenzen
Moldawiens.
13.03.2008
RIA Novosti
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Moldawien: Region
Transnistrien setzt trotz Autonomieangebot weiter auf Unabhängigkeit |
Moskau, Transnistriens Präsident
Igor Smirnow hat die Bhauptung des moldawischen Präsidenten Vladimir
Voronin widerlegt, dass die Zugehörigkeit der abtrünnigen Republik als
Autonomiegebiet Moldawiens vereinbart worden sei.
In einem Interview mit der Zeitung "Kommersant"
sagte Smirnow: "Es kann keinen gemeinsamen Staat geben und unser Volk
hat dies deutlich zu verstehen gegeben..."
Laut Smirnow haben sich 97 Prozent der
transnistrischen Wähler für die Unabhängigkeit von Moldawien und für
eine gemeinsame Entwicklung mit Russland ausgesprochen.
"Kommersant" hatte am Dienstag ein
Interview mit Vladimir Voronin veröffentlicht, der damit rechnet, bis
zum Jahr 2009 die Transnistrien-Frage zu regeln, indem der nicht
anerkannten Republik der Status einer Autonomie mit umfassenden
Vollmachten samt Wappen, Flagge und Staatssprachen gewährt werden soll.
Gleichzeitig werde ein neues moldawisches Parlament gewählt, in dem auch
Abgeordnete aus Transnistrien vertreten sein sollen, hieß es.
Laut Smirnow wird jetzt nur über die
Normalisierung der Beziehungen zwischen Moldawien und der Moldawischen
Republik Transnistrien verhandelt. "Diese Position wurde nicht von mir,
sondern vom transnistrischen Volk dargelegt. Chisinau kümmert sich um
unser Eigentum und nicht um das Volk von Transnistrien", sagte der
Republikchef.
Nach seiner Ansicht kann Transnistrien mit
gutem Recht anerkannt werden. "Wir liefern unsere Erzeugnisse in 78
Länder. Die UdSSR war zerfallen und jetzt vollzieht sich die
abschließende Phase dieses Zerfalls. Es gibt auch die nicht anerkannten
Abchasien und Südossetien. Wir haben allen Grund, anerkannt zu werden",
so Smirnow.
Danach gefragt, ob das Ziel seiner
Moskau-Reise sei, die Anerkennung von Transnistrien zur Sprache zu
bringen, sagte Smirnow: "Nein. Wir sind gekommen, um einen weiteren
Handlungsplan im Rahmen der Gemeinschaft für Demokratie und Völkerrechte
(Vereinigung der Republiken Abchasien, Südossetien und Transnistrien)
auszuarbeiten."
Die russischen Abgeordneten erörtern am
heutigen Donnerstag den Anerkennungswunsch der Republiken Südossetien,
Abchasien und Transnistrien.
13.03.2008
RIA Novosti
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Russlands
Parlament erörtert Anerkennungswunsch von abtrünnigen Republiken im
GUS-Raum |
Moskau, Die Konfliktlösung in
einigen GUS-Staaten und die Bitte der Republiken Südossetien, Abchasien
und Transnistrien um Anerkennung stehen im Mittelpunkt der Anhörungen in
der russischen Staatsduma (Parlamentsunterhaus) am Donnerstag.
Wie der Vorsitzende des
Staatsduma-Ausschusses für GUS-Angelegenheiten, Alexej Ostrowski, RIA
Novosti mitteilte nehmen neben Vertretern aus etlichen russischen
Ministerien auch die Parlamentsvorsitzenden der nach Unabhängigkeit
strebenden Republiken Abchasien, Südossetien und Transnistrien an den
Anhörungen teil.
Laut Ostrowski sind auch Vertreter von
Parteien und Organisationen aus den nicht anerkannten Republiken sowie
Politologen und Journalisten eingeladen.
Nach den Anhörungen sollen Empfehlungen
angenommen in Bezug auf das Verhalten der einzelnen Regierungsorgane und
der Föderationsmitglieder zu den nicht anerkannten Republiken angenommen
werden.
"Wir rechnen mit einer umfassenden und
lebhaften Diskussion zu diesen Fragen", sagte der Abgeordnete. Er fügte
hinzu, dass die Diskussionsbeiträge der Parlamentsvorsitzenden von
Südossetien, Abchasien und Transnistrien im Beisein von Journalisten
gehalten werden. Danach werden die Anhörungen hinter geschlossenen Türen
fortgesetzt.
13.03.2008
RIA Novosti
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Anerkennung von
Abchasien wahrt Russlands Position am Schwarzen Meer - Politologe |
Moskau, Sollte Georgien der Nato
beitreten, wird Russland die Unabhängigkeit der Republik Abchasien
anerkennen und zusammen mit ihr einen gemeinsamen Verteidigungsraum
bilden müssen, um seine Position am Schwarzen Meer nicht zu verlieren.
Diese Auffassung vertrat Leonid Iwaschow,
Präsident der russischen Akademie der geopolitischen Probleme, bei einem
Rundtischgespräch am Mittwoch in Moskau.
"Russland muss nach dem 24. April, da
Georgien höchstwahrscheinlich in die Nato eingeladen wird, seinen Willen
zeigen und mehrere Schritte tun und vor allem Abchasien als unabhängigen
Staat anerkennen sowie zusammen mit ihm einen gemeinsamen
Verteidigungsraum bilden, um sich gegen die militärische Präsenz und den
militärischen Druck sowie gegen subversive Handlungen zu wehren, die der
Aufnahme Georgiens in die Nato unbedingt folgen werden", sagte Iwaschow.
Der Politologe rief Russland auf, die
Anerkennung der Unabhängigkeit Abchasiens in keinen Zusammenhang mit dem
Kosovo-Fall zu bringen, sondern sich in dieser Frage von rechtlichen und
politischen Argumenten sowie von Sicherheitserwägungen leiten zu lassen.
Laut Iwaschow sollte Russland nach der
Anerkennung der Unabhängigkeit von Abchasien mit dieser Republik
umgehend ein Paket von Dokumenten, vor allem im Sicherheitsbereich,
unterzeichnen.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion war
Abchasien, das bis dahin zur Georgischen SSR gehört hatte, aus der
Jurisdiktion von Tiflis ausgetreten und arbeitet seitdem auf eine
internationale Anerkennung seines Unabhängigkeitsstatus hin. Georgien
besteht hingegen auf der Wiederherstellung seiner territorialen
Integrität.
Iwaschow hatte von 1996 bis Juli 2001 die
Hauptverwaltung für internationale militärische Zusammenarbeit des
russischen Verteidigungsministeriums geleitet.
12.03.2008
RIA Novosti
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Russlands Pfand
im Kaukasus - Moskau verstärkt die Bande zu Abchasien und verärgert
Georgien |
Moskau, Abchasien
und Südossetien haben die Staatenwelt nach dem Vorbild Kosovos um
Anerkennung der Unabhängigkeit ersucht. Russland hob wirtschaftliche
Sanktionen gegen Abchasien auf. Georgien droht mit einer Klage in
Strassburg.
Die
zaghaften Versuche der russischen und georgischen Führung, ihr
zerrüttetes Verhältnis zu verbessern, werden von den alten Streitpunkten
überlagert. Wie wenn es um die Selbsterfüllung einer Prophezeiung ginge,
tut Moskau derzeit alles, um zu zeigen, welche Folgen die
Unabhängigkeitserklärung Kosovos und deren Anerkennung durch viele
westliche Staaten für den postsowjetischen Raum zeitigt. Neben
Transnistrien in der Moldau sind Abchasien und Südossetien dafür
besonders prädestiniert. Russland versucht, die territoriale Integrität
des Landes mit einer Absage an einen Nato-Beitritt Georgiens zu
verknüpfen.
Aufhebung von Wirtschaftssanktionen
Abchasien
und Südossetien erscheinen so als eine Art Pfand für Russland, denn dass
ohne Moskau die territorialen Konflikte im Südkaukasus gelöst werden
könnten, ist völlig unrealistisch. Russland bewegt sich allerdings auf
einem schmalen Grat, weil eine Anerkennung der Unabhängigkeit nicht im
Interesse Russlands sein kann. Die Parlamente Abchasiens und
Südossetiens stellten darum Russlands Zündeln mit der
Unabhängigkeitsanerkennung auf die Probe, als sie sich vergangene Woche
offiziell an die Staatenwelt und besonders ans russische Parlament
wandten mit der Bitte um Anerkennung ihrer Selbständigkeit.
Auch wenn
die russische Zeitung «Kommersant» am Dienstag unter Berufung auf
hochrangige Quellen im Kreml berichtete, Russland bereite sich auf eine
baldige Respektierung dieses Unabhängigkeitswillens vor, geht Moskau
derzeit schrittweise vor. Ende vergangener Woche hob es Sanktionen der
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten gegen Abchasien auf, die es
staatlichen Stellen untersagt hatten, Wirtschafts-, Finanz-, Verkehrs-
und Kommunikationsbeziehungen mit dem Landstreifen am Schwarzen Meer
einzugehen. Das Aussenministerium begründete die Entscheidung damit,
dass Abchasien alle Bedingungen zur Regulierung des Konflikts mit
Georgien erfülle und nicht weiter behindert werden solle. Selbstlos ist
dies nicht. Abchasien grenzt an Sotschi, wo 2014 die Olympischen
Winterspiele ausgetragen werden sollen. Seit längerem gibt es
Bestrebungen, auch Abchasien in die Planungen einzubeziehen. Und obwohl
ein Zusammenhang mit Kosovo bestritten wird, nutzt Russland die Lage, um
Druck auf Georgien auszuüben.
Tbilissi
droht mit Klage in Strassburg
Tbilissi
reagierte empört. Präsident Saakaschwili sagte, dieser Schritt
destabilisiere die Region, und das Aussenministerium befand, die
russische Entscheidung sei eine Ermutigung zum Separatismus. Der
georgische Minister für die Reintegration der abtrünnigen Gebiete,
Jakobaschwili, sprach von einer «wirtschaftlichen Annexion». Georgien
will nun Russland vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in
Strassburg auf Kompensation für den Verlust Abchasiens einklagen, wie
ein Parlamentsabgeordneter der russischen Zeitung «Wremja Nowostei»
sagte.
11.03.2008
NZZ Online
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Kosovo-Fall: EU
lehnt Anerkennung Abchasiens und Südossetiens ab |
Brüssel, Seine Beunruhigung über
die Absicht einiger Länder, die Unabhängigkeit von Abchasien und
Südossetien anzuerkennen, hat jetzt die Europäische Union geäußert.
"Wie der Außenminister des
EU-Vorsitzlandes Slowenien, Dmitri Rupel, betonte, ist jeder Vergleich
zwischen der Situation in einigen Regionen Georgiens und dem Kosovo
unannehmbar, weil das Kosovo-Problem einmalig (sui generis) ist", heißt
es in einer Mitteilung des EU-Vorsitzlandes.
Zuvor hatten sich Abchasien und
Südossetien an die UNO, die EU, die OSZE und alle Länder der Welt mit
dem Aufruf gewandt, ihre zuvor Unabhängigkeit anzuerkennen.
Die Situation mit den beiden Territorien
war am Vortag von den 27 EU-Außenminister in Brüssel erörtert worden,
die allerdings keine gemeinsame Erklärung dazu annahmen.
Wie der EU-Außenbeuftragte Javier Solana
nach Abschluss der Diskussion sagte, unterstützt die Brüssel Georgiens
Präsident Michail Saakaschwili. "Wir müssen die Schritte von Präsident
Saakaschwili unterstützen und uns um eine Annäherung Georgiens an die
Europäische Union bemühen", sagte Solana.
"Die Europäer, die sich für die
territoriale Integrität Georgiens einsetzen, können im Interesse einer
stärkeren Unterstützung dieser Republik eine visumsfreie Einreise für
die georgischen Staatsbürger in die EU-Länder beschließen sowie
vorschlagen, ein Freihandelsabkommen mit Georgien zu schließen", hieß es
in einem Kommentar des belgischen Fernsehsenders RTBF. Um aber Russland
nicht zusätzlich zu provozieren, "äußerten sich mehrere europäische
Länder gegen einen Nato-Beitritt Georgiens".
Nach dem Zerfall der Sowjetunion hatte
Abchasien seine Unabhängigkeit verkündet. Tiflis entsandte 1992 seine
Truppen nach Abchasien, die aber auf einen bewaffneten Widerstand
stießen.
Infolge des bewaffneten Konflikts, der am
30. September 1993 zu Ende ging, verlor Georgien seine Kontrolle über
Abchasien. Seitdem bemüht sich Abchasien um eine Anerkennung seiner
Unabhängigkeit, während Tiflis nur umfassende Autonomierechte einräumen
will.
Südossetien hatte zu Sowjetzeiten den
Status eines autonomen Gebiets in Georgien. 1991 schaffte der erste
georgische Präsident Swiad Gamssachrudia diese Autonomie ab, was einen
bewaffneten Konflikt auslöste. Als Ergebnis des Konflikts verlor Tiflis
1992 seine Kontrolle über Südossetien.
11.03.2008
RIA Novosti
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Russland knüpft
NATO-Beitritt Georgiens an Anerkennung Abchasiens und Südossetiens - „Kommersant“ |
Moskau, Vergangene Woche hat der
Kreml den ersten Schritt zur Anerkennung der Republiken Abchasien und
Südossetien getan, schreibt die Zeitung „Kommersant“ am Dienstag.
Die weitere Realisierung dieses Plans kann
schon demnächst beginnen.
Die erste der Maßnahmen, die Russlands
Sicherheitsrat bereits im Dezember für den Fall der Kosovo-Anerkennung
als Gegenhandlungen beschloss, war die Bekanntgabe, dass Russland die
Wirtschaftssanktionen gegen Abchasien aufhebe und die
Wirtschaftsbeziehungen zu Suchum auf staatlicher Ebene wiederherstelle.
Laut Informationen von „Kommersant“ könnte einer der nächsten Schritte
Moskaus die Einrichtung einer diplomatischen Vertretung in Abchasien und
die Einführung eines politischen Beraters beim Kommando der gemischten
Friedenstruppen in Südossetien sein.
Vor wenigen Tagen war in der
Präsidialverwaltung von Wladimir Putin ein gemeinsamer Appell der
Präsidenten von Abchasien und Südossetien eingegangen. Darin äußern sie
ihre Besorgnis über Georgiens möglichen NATO-Beitritt. Die Präsidenten
der beiden Republiken appellieren an Putin aus dem Grund, weil die
Bevölkerung in Abchasien und Südossetien zu einem großen Teil die
russische Staatsangehörigkeit hat und folglich mit dem Schutz der
russischen Behörden rechnen kann.
Offenbar ist dieses Dokument vorläufig nur
eine „Versicherung“ des Kreml gegen die NATO-Schritte in Bezug auf
Georgien. Wenn zum Beginn des NATO-Gipfels (Bukarest, April) bekannt
sein wird, dass Georgien die Einladung bekommen habe, sich dem
Aktionsplan zur NATO-Mitgliedschaft anzuschließen, wird Moskau mit
Sicherheit weitere Schritte zur faktischen Anerkennung Abchasiens und
Südossetiens als völkerrechtliche Subjekte unternahmen.
Es ist völlig offenkundig: Alle Handlungen
von Moskau sind darauf gerichtet, Georgien zur ernsten Überprüfung der
Notwendigkeit seines NATO-Beitritts zu bewegen. Im Grunde wird ihm ein
scharfes Ultimatum gestellt: entweder territoriale Integrität oder die
NATO-Mitgliedschaft. Wahrscheinlich wurde auch Moldawien vor diese Wahl
gestellt, das es vorgezogen hat, im Austausch gegen die Rückkehr
Transnistriens auf die NATO-Mitgliedschaft zu verzichten.
Die Hoffnung Russlands, Georgien könne
auch auf den NATO-Beitritt verzichten, wird kaum in Erfüllung gehen.
Doch kann dieses Ultimatum eine konkrete Wirkung auf den
Nordatlantikpakt haben. In Brüssel versteht man ausgezeichnet: Wenn
Georgien als Anwärter auf den NATO-Beitritt gilt, wird dadurch die
internationale Gemeinschaft Russland die Möglichkeit bieten, um die
beiden Republiken Abchasien und Südossetien anzuerkennen - und dieses
Ereignis kann noch ernstere Folgen nach sich ziehen als die
Kosovo-Anerkennung.
11.03.2008
RIA Novosti
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Georgien:
Proteste in Tiflis gehen weiter |
Georgien steht innen- und außenpolitisch
vor großen Herausforderungen: In Tiflis protestieren Demonstranten gegen
das Ergebnis der Präsidentschaftswahl im Januar. Gleichzeitig werden die
Befürchtungen über eine mögliche Abspaltung der Republiken Südossetien
und Abchasien größer.
In Georgien hat die Opposition ihre
Proteste gegen das Ergebnis der Präsidentschaftswahl vom Januar
fortgesetzt. Rund 2000 Demonstranten umstellten das Parlamentsgebäude in
der Hauptstadt Tiflis und forderten eine Wiederholung des umstrittenen
Urnengangs. Die Proteste hatten am Sonntag begonnen.
Rund 50 Menschen befanden sich seither im
Hungerstreik. Die Demonstranten werfen Präsident Michail Saakaschwili
Manipulationen vor. Angesichts einer massiven Protestbewegung im Herbst
hatte Saakaschwili die Wahlen vorgezogen. Er wurde am 5. Januar in
seinem Amt bestätigt und setzte sich deutlich gegen Oppositionsführer
Lewan Gatschetschiladse durch.
Indes droht Russland Georgien für den Fall
einer weiteren Annäherung an die NATO mit Konsequenzen. Wenn die Allianz
Georgien auf ihrem Gipfel Anfang April in Rumänien einen langfristigen
Beitritt in Aussicht stelle, "kann man mit der Abspaltung von Abchasien
und Süd-Ossetien rechnen", sagte der russische NATO-Botschafter Dmitri
Rogosin am Dienstag in Brüssel mit Blick auf die nach Unabhängigkeit
strebenden Kaukasus-Regionen.
Abchasien und Süd-Ossetien streben
nach dem Vorbild des Kosovo eine Loslösung von Georgien an. In Brüssel
wird in diesem Fall eine Anerkennung durch Moskau befürchtet. Die
Aufnahme Georgiens in den sogenannten Aktionsplan für die Mitgliedschaft
(MAP) ist innerhalb der NATO daher umstritten. Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) hatte am Montag deutlich gemacht, Länder mit inneren
Konflikten könnten nicht Mitglied werden. Auch Frankreich, Spanien und
die Benelux-Staaten haben Vorbehalte. (nim/AFP)
11.03.2008
DIE ZEIT Online
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Abchasien ersucht
UNO und Russland um Anerkennung |
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Suchum,
Das Parlament von Abchasien hat an die Vereinten Nationen und
Russland appelliert, seine Unabhängigkeit anzuerkennen.
Der Appell wurde am Freitag in
einer Sondersitzung der abchasischen Volksversammlung
(Parlament) verabschiedet. Darin heißt es, dass Abchasien seit
mehr als 1500 Jahren als selbständiges Gebilde existiere, was
durch ethnographische und geschichtliche Forschungen belegt
worden sei. Die rechtlichen Gründe für die Anerkennung der
Republik Abchasien als unabhängiger Staat stießen bei "keinem
ernst zunehmenden Rechts- und Politikwissenschaftler auf
Zweifel. |
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Abchasien habe sich als unabhängiger und
demokratischer Rechtsstaat etabliert, heißt es im Appell. Dort bestehen
Demokratieinstitute, eine Zivilgesellschaft, unabhängige Medien und eine
Opposition sowie ein wirksames Rechtssystem, das den Völkerrechtsnormen
entspricht. Auch sei Abchasien wirtschaftlich unabhängig. In seinem
Appell nimmt das abchasische Parlament Bezug auf die einseitig
ausgerufene Unabhängigkeit der südserbischen Provinz Kosovo, die bereits
von vielen Staaten anerkannt worden ist.
07.03.2007
RIA Novosti
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Russland hebt
Embargo gegen Abchasien als Ersatz für Anerkennung auf |
Moskau, Moskau reagiert auf die
einseitige Ausrufung der Kosovo-Unabhängigkeit durch eine neue Politik
gegenüber den abtrünnigen Republiken im postsowjetischen Raum, schreiben
russische Zeitungen am Freitag.
Um einen direkten Konflikt mit dem Westen
zu vermeiden, hat Moskau Abchasien als Ersatz der politischen
Anerkennung die Aufhebung der Sanktionen bekannt gegeben.
Der Politologe Dmitri Jewstafjew nennt das
einen "Durchbruch in der russischen Außenpolitik". "Erstmalig seit 20
Jahren handeln wir richtig: sanft reden und hart handeln. Bisher war
alles umgekehrt", erklärt der Experte.
"Russland wird die politische Anerkennung
Abchasiens natürlich nicht riskieren", behauptet Alla Jaskova, Leiterin
des Mittelmeer- und Schwarzmeerzentrums am Europa-Institut der
Russischen Akademie der Wissenschaften. "Aber das ist ein Testballon.
Außerdem eröffnet das Perspektiven für russische Unternehmen, darunter
solche, die an den Olympia-Projekten beteiligt sind."
In Tiflis gibt man zu, dass in den letzten
Jahren die Blockade Abchasiens praktisch unwirksam war. Die Mehrheit der
Einwohner haben die russische Staatsangehörigkeit bekommen, was ihnen
die Möglichkeit gibt, die Grenze problemlos zu überqueren. Es gibt zwar
keinen Luftverkehr mit Abchasien, aber seine Häfen werden von Schiffen
(hauptsächlich Fischfangschiffen und Trockenfrachtern) selbst unter der
Flagge der mit Georgien befreundeten Staaten Türkei und Ukraine
angelaufen.
Zur Zeit sind Russland, Armenien und
selbst Georgien an der Wiederherstellung des Bahnverkehrs durch
Abchasien interessiert. Für Russland ist in Bezug auf die bevorstehenden
Olympischen Spielen in Sotschi die Blockade Abchasiens absolut
ungünstig, denn dort könnte ein Teil der Touristen untergebracht und von
dort könnten Baustoffe eingeführt werden.
Wie Sergej Grigorjew, Vizepräsident der
staatlichen Korporation "Olympstroy", sagt, "ist es ganz real, Abchasien
durch Lieferungen von Baustoffen für olympische Bauprojekte zu
beteiligen. In erster Linie von Zement, dessen Mangel sich schon jetzt
bemerkbar macht." Die Marktteilnehmer nehmen an, dass der Zementbedarf
für die Olympia-Stätten mindestens vier bis fünf Millionen Tonnen
betragen wird. Die Kapazitäten der traditionellen Lieferanten an
Südrussland ("Noworoszement", "Kawkaszement") könnten sich als zu gering
erweisen, aber die Beförderung von Baustoffen über Entfernungen von mehr
als 1000 Kilometer ist unwirtschaftlich. Da liegt Abchasien am nächsten,
und gerade seine Produktion könnte am billigsten sein.
Russland hat auch die anderen GUS-Länder
aufgefordert, die Sanktionen gegen Abchasien aufzuheben. Das betrifft
jedoch nicht Südossetien. Zurückzuführen ist das auf seine geographische
Lage: Falls Zchinwal seine Agrarerzeugnisse wieder wird ausführen
dürfen, wird sich Westgeorgien diesen Vorteil sofort zunutze machen. Vor
Verhängung des Embargos lief ein großer georgischer Frachtstrom gerade
über Südossetien. Mit Abchasien ist das dagegen ausgeschlossen: Bisher
verbot Suchum die Beförderung georgischer Waren nach Russland durch
Abchasien.
Quellen: "Wremja Novostej", "RBC daily", "Kommersant"
vom 07.03.08.
07.03.2007
RIA Novosti
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Abchasiens
Parlamentschef begrüßt Aufhebung der Sanktionen durch Moskau als human
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Suchum, Der Parlamentschef von
Abchasien, Nugsar Aschuba, hat die von Moskau angekündigte Aufhebung der
Sanktionen gegen Abchasien als „human“ bezeichnet.
„Wir haben seit langem auf diesen
Augeblick gewartet und sind Russland dafür sehr dankbar, dass es
konsequent unsere Probleme löst. Und das ist ein sehr gutes Zeichen und
eine humane Tat gegenüber Abchasien“, sagte Aschuba zu RIA Novosti.
Russland hatte zuvor am Donnerstag die
1996 eingeführten Sanktionen gegen Abchasien in Handel, Wirtschaft,
Finanzbereich und Verkehrswesen aufgehoben und anderen GUS-Ländern
vorgeschlagen, aus dem Einschränkungsregime gegenüber dieser Republik
auszusteigen.
Nach einem Abkommen aus dem Jahre 1996
waren Handels-, Wirtschafts-, Finanz-, Verkehrs- und sonstige
Verbindungen zu Abchasien auf staatlicher Ebene verboten.
Wie der abchasische Parlamentsvorsitzende
äußerte, war die Verhängung der Wirtschaftssanktionen eine antihumane
Entscheidung, von der Zivilbürger betroffen waren.
Wie Aschuba anmerkte, hatten die
Sanktionen gegen Abchasien die normalen Beziehungen nicht nur in
Wirtschaft, sondern auch in Kultur beeinträchtigt. Außerdem würden
Wirtschaftssanktionen der Korruption an der Grenze Vorschub leisten,
sagte Aschuba.
Wir er glaube, wird die Aufhebung der
Sanktionen gegen Abchasien die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit
Russland fördern, sagte der Parlamentschef.
Trotz Wirtschaftswachstums muss Abchasien
wegen der geltenden Sanktionen von Seiten der GUS weiterhin Schaden
erleiden. Die Verkehrsverbindung mit der Republik ist erschwert: die
Flughäfen sind geschlossen und der Seeverkehr ist wesentlich
eingeschränkt.
06.03.2007
RIA Novosti
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Abchasiens
Republikchef würdigt Entscheidung Moskaus zur Aufhebung der Sanktionen |
Suchum, Der Präsident der Republik
Abchasien, Sergej Bagapsch, hat die Aufhebung der 1996 von Russland
verhängten Sanktionen gegen seine Republik als einen gesetzmäßgen
Schritt bezeichnet.
"Das war für uns eine angenehme Nachricht.
Die Entscheidung zeugt davon, dass die ökonomischen Beziehungen zwischen
Abchasien und Russland stärker werden und sich Abchasien immer mehr in
Russland integrieren wird", sagte Bagapsch am Donnerstag vor der Presse
in der abchasischen Hauptstadt Suchum. Suchum habe alle Empfehlungen des
UN-Sicherheitsrates zur Beilegung des georgisch-abchasischen Konflikts
erfüllt. Abchasien sei kein Land des Terrors und Provokationen. Jetzt,
nach der Aufhebung der Blockade, könne Abchasien besser mit der übrigen
Welt reden, so Bagapsch.
"Die Aufhebung der Sanktionen soll das
Wirtschaftswachstum in Abchasien anspornen... Ich denke, dass das auch
ein Verdienst unserer Landesführung und der Regierung ist", sagte der
Präsident.
1996/1998 beinhalteten die Sanktionen
unter anderem das Verbot des Imports abchasicher Erzeugnisse und des
Exports nach Abchasien. Untersagt wurde auch die Ausreise von Männern im
Alter zwischen 16 und 60 Jahren aus Abchasien nach Russland. Jegliche
Beziehungen zur Republik, darunter der Verkehr und die Postverbindung,
waren abgebrochen. 1999 lockerte Russland seine Sanktionen: Der Verkehr
wurde zum Teil wiederhergestellt, Einwohner Abchasiens durften die
Grenze zu Russland passieren. Seit April 2006 dürfen auch Bürger von
Ländern außerhalb des GUS-Raumes zwischen Russland und Abchasien reisen,
was seit 1992 nicht möglich war.
Indes bleiben die Flughäfen in Abchasien
geschlossen, der Seeverkehr ist stark eingeengt.
06.03.2007
RIA Novosti
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Südossetien
und Abchasien setzen auf Kosovo-Effekt |
Das Parlament Südossetiens hat am
gestrigen Mittwoch die UNO, Russland und die EU- und GUS-Staaten
ersucht, die Souveränität der Republik anzuerkennen, schreibt die
Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" am Donnerstag.
Abchasiens Präsident Sergej Bagapsch
teilte der Zeitung mit, dass auch die Abgeordneten der nach
Unabhängigkeit strebenden georgischen Provinz einen ähnlichen Appell
vorbereiten. Laut Bagapsch haben die Abchasen und die Südosseten ihre
Erklärungen vor den Anhörungen in der russischen Staatsduma (Unterhaus)
vom 13. bis 14. März über die nicht anerkannten Republiken abgegeben.
Im Appell der südossetischen
Parlamentarier wird hervorgehoben, dass die Bitte um die Anerkennung der
Republik auf dem Selbstbestimmungsrecht der Nationen beruhe und den
bestehenden Realitäten der "politisch-rechtlichen Begründung des Werde-
und Entwicklungsganges" Südossetiens als souveräner Staat Rechnung
trage. "Nach dem 'Präzedenzfall Kosovo' ist eine neue überzeugende
Bestätigung hinzugekommen, dass sich die Lösung regionaler Konflikte
nicht nur auf das Prinzip der territorialen Integrität der Staaten
gründet", betonen die Abgeordneten.
Im Übrigen hegt man in Zchinwal und
Suchum keine Illusionen in Bezug darauf, dass der Kreml die Territorien
mit ihrer überwiegend aus russischen Bürgern bestehenden Bevölkerung
sofort anerkennen werde. Dazu Bagapsch: "Natürlich wird uns Russland
nicht gleich anerkennen, und weiter wird man sehen." Sein südossetischer
Amtskollege Eduard Kokoity hat ihn unterstützt, er bemerkt, dass sowohl
Südossetien als auch Abchasien mit der Unterstützung seitens Russlands
und anderer befreundeter Staaten rechnen. Eine Liste solcher Länder
bestehe, behaupten beide Präsidenten, aber ihre Bekanntgabe wäre jetzt
verfrüht.
Inzwischen ist in Abchasien, sagt
Bagapsch, das Programm "Schlüssel zur Zukunft" ausgearbeitet worden, das
die Bedingungen für eine Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Suchum und
Tiflis enthalte. Die wichtigste davon ist, dass sich Georgien für den
Krieg, der Abchasien einen Schaden von 13 Milliarden Dollar verursachte,
entschuldige und Abchasiens Unabhängigkeit anerkenne.
In Suchum wird die harte Position ganz
einfach erklärt: Wenn sich das Kosovo das erlauben konnte und hierbei
bei der internationalen Gemeinschaft Verständnis gefunden hat, warum
soll das Gleiche anderen verwehrt werden? An diese Balkan-Parallele wird
jetzt die gesamte "Anerkennungslinie" der nicht anerkannten GUS-Staaten
geknüpft. Laut "Nesawissimaja Gaseta" wird eine baldige Zusammenkunft
der Präsidenten von Abchasien, Südossetien und Transnistrien erwartet.
Dort soll eine gemeinsame Taktik und Strategie der nicht anerkannten
Republiken im Kampf um ihre Unabhängigkeit formuliert werden. (Nesawissimaja
Gaseta)
06.03.2008
Russland Aktuell
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Georgien setzt auf
Nato bei Kaukasus-Konflikten - "Kommersant" |
Moskau, Die Weigerung Georgiens, in
der Kontrollkommission für die georgisch-ossetische Konfliktlösung
mitzuarbeiten, hat die kurze Idylle getrübt, die sich in den Beziehungen
zu Russland abzuzeichnen schien.
Das schreibt Fjodor Lukjanow,
Chefredakteur der Zeitschrift "Russland in der globalen Politik" in der
Mittwochsausgabe von „Kommersanti“.
Georgiens Schritt war die Reaktion auf die
Absicht der russischen Staatsduma, am 13. März Anhörungen über die Frage
der Anerkennung der Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien vor dem
Hintergrund des Präzedenzfalls Kosovo durchzuführen.
Ist eine Verbesserung der Beziehungen
zwischen Russland und Georgien im Prinzip möglich? Beim praktischen
Zusammenwirken ist sie es zweifellos, so der Experte. Die Aufhebung der
Verkehrsblockade und des Warenembargos, eine Vereinbarung über die
WTO-Mitgliedschaft und sogar Visa-Erleichterungen sind durchaus
erreichbare Dinge. Aber damit sind die Möglichkeiten auch schon
ausgeschöpft. Doch jede konkrete Fragestellung wird schnell auf die
territoriale Integrität Georgiens stoßen. Hier aber ist der
Bewegungsraum sehr eng.
Die Ausrufung der Kosovo-Unabhängigkeit
hat die Situation für Tiflis stark verschlechtert. Moskau zeigt
eindeutig, dass es nicht vorhat, Abchasien und Südossetien anzuerkennen,
wird jedoch seine "Unentschlossenheit" (genauer: die Berücksichtigung
der Folgen eines solchen Schritts) durch die Erweiterung der Kontakte
mit den nicht anerkannten Territorien kompensieren. Der Weg in Richtung
Modell "Alles außer Anerkennung" ist das wahrscheinlichste Szenario.
Diesem ohnehin unerfreulichen Bild wäre
noch der Faktor Nato hinzuzufügen. In Georgien besteht ein Konsens, was
den Beitritt angeht. Tiflis sieht in der Mitgliedschaft seine einzige
Sicherheitsgarantie. Aber dadurch zieht Georgien im Grunde einen dicken
Strich unter die Perspektive seiner territorialen Integrität.
Nato-Beamte antworten auf die Frage, ob ein Land mit ungeregelten
Gebietsstreitigkeiten aufgenommen werden kann, recht nebelhaft - das
heißt im Prinzip nicht. Aber zugleich dürfe Georgien nicht zu einer
Geisel der eingefrorenen Konflikte werden. Anders ausgedrückt: Man dürfe
nicht zulassen, dass Russland Georgiens Schritte in Richtung Nato durch
die Aufrechterhaltung der schwelenden Konfliktherde blockiere. Wenn aber
eine Chance für Georgiens Beitritt doch erscheinen sollte, wird Moskau
sie als Vorzeichen eines Szenarios mit Gewaltanwendung aufnehmen: Die
Nato-Autorität im Rücken wissend, könnte es Tiflis sogar versuchen, das
Problem mit Abchasien und Südossetien ein für allemal zu lösen. Dann
eben wird sich vor dem Kreml ganz real die Anerkennungsfrage als
Sicherheitsgarantie erheben.
Einen gewissen Optimismus erlaubt die
Tatsache, dass sich Russland gegenüber Transnistrien eher ausweichend
verhält. Aber die Beziehungen zu Moldawien haben auch nie die georgische
Schärfe erreicht, und Chisinau war zu vielem bereit, um die Einheit zu
bewahren. Die Rede ist im Grunde davon, was für Russland selbst
günstiger ist: eine von ihm abhängige Exklave mit unklaren Perspektiven
oder ein loyales, blockfreies Moldawien. In Falle Georgien besteht eine
solche Alternative, nach allem zu urteilen, nicht.
05.03.2008 RIA
Novosti
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Nato empfiehlt:
Georgien muss Gebietsprobleme auf Verhandlungsweg lösen |
Moskau, Georgien muss die Konflikte
mit Abchasien und Südossetien auf Verhandlungswege lösen, teilte Robert
Simmons, Beauftragter des Nato-Generalsekretärs für Kaukasus und
Zentralasien, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Moskau mit. Er
schloss die Möglichkeit der Verlegung von Nato-Truppen in diese Region
aus.
"Ich kann mir keine Situationen
vorstellen, in denen das möglich wäre. Das wäre für die an diesen
Konflikten Beteiligten unannehmbar", sagte Simmons.
"Wir hoffen, dass Georgien auf einem
friedlichen Wege, auf dem Weg von Verhandlungen, darunter mit Russland,
die eingefrorenen Konflikte mit Südossetien und Abchasien lösen kann",
äußerte er.
Simmons zufolge ist es wichtig, dass die
Friedenskräfte ihre Aufgabe objektiv lösen und die Schaffung und
Erhaltung des Friedens im Konfliktgebiet fördern.
Zugleich verwies er darauf, dass sich die
Nordatlantikunion für die territoriale Integrität Georgiens einsetze.
Abchasien und Südossetien haben Anfang der
90er Jahre die georgische Rechtshoheit verlassen und streben die
internationale Anerkennung ihrer Unabhängigkeit an. Georgien besteht auf
Wiederherstellung seiner territorialen Integrität.
05.03.2008 RIA
Novosti
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USA wollen Russland bei
Anerkennung Abchasiens in die Isolation treiben |
Moskau, Michail Logvinov, Die USA wollen Russland
im Falle der Unabhängigkeitsanerkennung Abchasiens isolieren und den
georgischen Staatschef Michail Saakaschwili unterstützen.
Das erklärte der Beauftragte für Europa und Eurasien des
US-Außenministeriums, Daniel Fried, im Gespräch mit dem slowenischen
Außenpolitiker Mitja Drobnic im Vorfeld der slowenischen
EU-Ratspräsidentschaft.
Russland isolieren, Georgien umarmen und unter Druck
setzen
In Bezug auf Russland und Befürchtungen über dessen
gleichzeitige Anerkennung von Abchasien nach der
Unabhängigkeitserklärung des Kosovo weist Fried darauf hin, dass die
Situation nicht ganz klar sei, weil einzig und allein Putin darüber
entscheiden könne. Sollte es aber seitens der Russischen Föderation zur
Anerkennung von Abchasien kommen, so der US-Diplomat, werden die
Vereinigten Staaten ihre Verbündeten aufrufen, diesen Vorgang öffentlich
zu verurteilen, die Russische Föderation zu isolieren und Unterstützung
für Saakaschwili zu leisten.
Die Vereinigten Staaten seien der Ansicht, dass der
Kosovo in keinerlei Hinsicht einen Präzedenzfall für andere Regionen
darstelle, so Fried. Die Russische Föderation wolle letztendlich nur
Verwirrung schaffen und provozieren, Georgien dürfe sich diesbezüglich
jedoch keine Fehler leisten. Georgien muss man dem US-Beauftragten
zufolge umarmen und unter Druck setzen.
Russlands Provokationen und zurückhaltende Reaktionen
Westens
Georgien müsse man gemeinsam schützen und von diesem Land
gleichzeitig die notwendigen Änderungen fordern. Denn dieses Land
brauche jetzt dringend Verbündete. Auf das georgische Territorium sei
Anfang August 2007 (allerdings ohne Erfolg) ein russisches Geschoss
abgefeuert worden, was Georgien mit berechtigter Besorgnis erfüllt habe.
Portugal, das damals noch die EU-Ratspräsidentschaft hatte, habe darauf
aber zu ängstlich reagiert, in Europa gäbe es sogar Bedenken darüber, ob
der Angriff tatsächlich stattgefunden habe.
Die Vereinigten Staaten besäßen jedoch Radaraufnahmen,
anhand derer die georgischen Berichte bestätigt würden. Infolge des
teilweise existierenden Misstrauens auf der Seite der Europäer und des
tatsächlichen russischen Angriffs sei es in Georgien zu Spannungen
gekommen.
Lösungen für regionale Konflikte - Beispiel Berg-Karabach
Die Geschehnisse im Süd-Kaukasus hingen laut des
Staatssekretär im US-Außenministerium, Matthew Bryza, ebenfalls in
großem Maße mit der Situation von Berg-Karabach zusammen. Bryza ist zu
der Einschätzung gekommen, dass es im Streitfall Berg-Karabach
erforderlich sei, erst kleinere Schritte zu machen und dass die
Situation sich einer Lösung nähere.
Die Wahlen in Armenien könnten zu bestimmten
Veränderungen führen. Armenien sei erklärtermaßen bereit, sich aus
sieben umstrittenen Gebieten zurückzuziehen, dieses Vorgehen verbinde
Armenien mit einem Referendum über Berg-Karabach. Die erwähnte Erklärung
würde wahrscheinlich zur einer Art Protektorat Berg-Karabach unter
internationaler Aufsicht führen und so dann zur Ansiedlung von
Aserbaidschanern führen; auf diese Weise würde auch ein relativ
sicheres, funktionierendes Alltagsleben in den Territorien möglich,
erklärte Bryza.
Das geheime Gesprächsprotokoll, dessen Veröffentlichung
einen Skandal auslöste, enthält zahlreiche Aussagen zu weiteren
außenpolitischen Schwerpunkten der transatlantischen Partner, die weit
über die Kosovo-Regelung und die Situation im Südkaukasus hinausgehen.
Mittlerweile gibt die slowenische Botschafterin in Deutschland zu, dass
der slowenischen Ratspräsidentschaft ein peinlicher, bedauerlicher
Fehler unterlaufen sei, der jedem Land hätte passieren können [1].
Allerdings zeugen die aktuellen Geschehnisse davon, dass
zumindest während der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft die geheime
„US-Wunschliste“ eine hohe Priorität genießen wird. Immerhin wurde die
Kosovo-Abspaltung schon nach diesem Drehbuch vollzogen [2]. Dies sei
einer der wenigen Gründe, sich die Unterredung slowenischer und
amerikanischer Diplomaten anzuschauen [3].
[1] Prioritäten der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft.
Mittagsgespräch im Rahmen des IEP-Schwerpunktprogramms mit I.E.
Dragoljuba Benèina,
Botschafterin der Republik Slowenien, abrufbar unter:
http://www.iep-berlin.de
[2] Michail Logvinov: Unabhängiger Kosovo: Ein Drehbuch
des State Department und des National Security Council, abrufbar unter:
http://www.news-effect.com
[3] Ekkehard Sieker: Noch läuft es mit dem Kosovo nach
US-Plan ... Und was noch geplant ist steht im vollständigen slowenischen
Geheimprotokoll, abrufbar unter:
http://hintergrund.de
Die Meinung des Verfassers muss nicht mit der von RIA
Novosti übereinstimmen.
03.03.2008 RIA Novosti
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